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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

und seiner Gegenreformationen zurück. Wenn unser Bericht von dem Inhalte der
Geschichten ein wenig kraus und wirr klingt, so entspricht er genau dein Eindruck,
den die Komposition des Buches hinterläßt. Die Geschichten der Kerdern bewegen
sich vorwärts und rückwärts, die Gestalten treten bald mit einer gewissen Deut¬
lichkeit, bald nur schattenhaft aus dem Nebel der Vergangenheit hervor, wie es
dem Endergebnis der "Fahrt nach der Urkunde" entspricht: "Wir waren aus¬
gezogen, ein altes Pergament zu suchen, und das hatten wir nicht gefunden. Wir
waren ausgezogen, den Ursprung unsers Geschlechts klarzulegen -- wir hatten die
Brücke nicht zu finden vermocht, auf der es in die Fremde herübergekommen war.
Als wir auf die Fahrt nach der alten Urkunde gegangen waren, da hatte auch ich
an der Vergangenheit meines Geschlechts nnr das weiche Moos, nur die grüne
Palma, nur den blauglänzenden Duft gesehn, nud alles war mir so prächtig, so
kraftvoll erschienen, weil es so weit zurücklag. Jetzt kamen wir heim, und ich
hatte unter dem Moos das rauhe Gestein, nnter der Palma das harte Erz, unter
den Blumen die Verwesung geschaut. Stolz ans mein Geschlecht, ans meine Ahnen,
meinen Uradel war ich ausgezogen. Großes hatte ich gesucht -- da fand ich die
Wahrheit: Es hat niemals eine gute, alte Zeit gegeben, immer war das Leben
des Menschen eine harte, sorgengetränkte Arbeit. Das ist es heute, das wird es
bleiben bis zur Schwelle der Ewigkeit. Es ist immerfort Kampf auf Erden, den
alle kämpfen müssen, reich und arm, hoch und niedrig, jung und alt, und der Kampf
ist ein Stück der weisen Weltordnung selber. Alle Menschen müssen den Kampf
kämpfen, es ist nur darin ein Unterschied, ob sie als Herren oder als Knechte, als
Edle oder als Unfreie in diesem Kampfe stehen; denn zwei Richtungen unterscheiden
sich scharf vou einander auf Erden, aus der Tiefe in die Hohe, das ist die eine.
Und die sie suchen, sind die Edeln. Von Tiefe zu Tiefe, dos ist die andre.
Und so gehen die Wege der Unedeln, der Unfreien, der Knechte. Der furchtlose
Blick ins Leben, auch wenn am Himmel die schweren Wolken hängen; die innere
Gleichgiltigkeit gegen die vergänglichen Güter dieser Erde; die Wahrhaftigkeit der
Rede, die Lauterkeit des Herzens -- das sind Herrentugenden. Sieh um dich,
du findest sie da und dort, bald unter dem seinen Rocke, bald unter dem groben
Wams, bald auf einem Thron, bald in einer Hütte. Aber sie sind selten zu finden,
denn der Knechtsseelen giebt es tausendmal mehr als der Herrenherzen."
"

Diese der "Summa Summarum des Buches euthobnen Worte deuten auch
den ethischen Grundton an, der die "Fahrt nach der Urkunde" durchklingt. Ein
festes Gottvertrauen, das im ererbten Glauben der Boreltern den klaren Stern
über allen dunkeln Erdeuwegen erkennt, das aber jedenfalls mich im Andersgläu¬
bigen die Sehnsucht nach dem Göttlichen und die fromme Ehrfurcht vor dem Un-
erforschlichen zu erkennen wissen wird, erhellt diese Geschichten. Die Teilnahme
und die Mitempfindung des Verfassers wenden sich nur solchen Erscheinungen des
Lebens zu, auf die ein Abglanz des Lichtes fällt, das seine eigne Seele erfüllt.
Gleichviel, ob er ein einfaches Genrebild malt, wie "Der Grabstein in der Mühle"
eins ist, ob er modernes Elend und moderne Verirrungen schildert, wie in den
Geschichten "Über fünf Treppen" und "Karriere," oder ob er Schicksale darstellt,
die an die geschichtlichen Voraussetzungen verflossener Tage gebunden sind, wie in
deu Erzählungen "Der Eisenhammer" und "Was in der alten Chronik zu lesen
war" -- überall tritt er für die Lebensanschauung ein, die im Eingang und Schluß
des Buches zu Worte, in den einzelnen Geschichten und Bildern zu stiller Wir¬
kung kommt. Der Verfasser erkennt bei allen Vorgängen und Schicksalswechseln
den Finger Gottes; über den Geschichten des Geschlechts Kerdern, deren Verlauf


Litteratur

und seiner Gegenreformationen zurück. Wenn unser Bericht von dem Inhalte der
Geschichten ein wenig kraus und wirr klingt, so entspricht er genau dein Eindruck,
den die Komposition des Buches hinterläßt. Die Geschichten der Kerdern bewegen
sich vorwärts und rückwärts, die Gestalten treten bald mit einer gewissen Deut¬
lichkeit, bald nur schattenhaft aus dem Nebel der Vergangenheit hervor, wie es
dem Endergebnis der „Fahrt nach der Urkunde" entspricht: „Wir waren aus¬
gezogen, ein altes Pergament zu suchen, und das hatten wir nicht gefunden. Wir
waren ausgezogen, den Ursprung unsers Geschlechts klarzulegen — wir hatten die
Brücke nicht zu finden vermocht, auf der es in die Fremde herübergekommen war.
Als wir auf die Fahrt nach der alten Urkunde gegangen waren, da hatte auch ich
an der Vergangenheit meines Geschlechts nnr das weiche Moos, nur die grüne
Palma, nur den blauglänzenden Duft gesehn, nud alles war mir so prächtig, so
kraftvoll erschienen, weil es so weit zurücklag. Jetzt kamen wir heim, und ich
hatte unter dem Moos das rauhe Gestein, nnter der Palma das harte Erz, unter
den Blumen die Verwesung geschaut. Stolz ans mein Geschlecht, ans meine Ahnen,
meinen Uradel war ich ausgezogen. Großes hatte ich gesucht — da fand ich die
Wahrheit: Es hat niemals eine gute, alte Zeit gegeben, immer war das Leben
des Menschen eine harte, sorgengetränkte Arbeit. Das ist es heute, das wird es
bleiben bis zur Schwelle der Ewigkeit. Es ist immerfort Kampf auf Erden, den
alle kämpfen müssen, reich und arm, hoch und niedrig, jung und alt, und der Kampf
ist ein Stück der weisen Weltordnung selber. Alle Menschen müssen den Kampf
kämpfen, es ist nur darin ein Unterschied, ob sie als Herren oder als Knechte, als
Edle oder als Unfreie in diesem Kampfe stehen; denn zwei Richtungen unterscheiden
sich scharf vou einander auf Erden, aus der Tiefe in die Hohe, das ist die eine.
Und die sie suchen, sind die Edeln. Von Tiefe zu Tiefe, dos ist die andre.
Und so gehen die Wege der Unedeln, der Unfreien, der Knechte. Der furchtlose
Blick ins Leben, auch wenn am Himmel die schweren Wolken hängen; die innere
Gleichgiltigkeit gegen die vergänglichen Güter dieser Erde; die Wahrhaftigkeit der
Rede, die Lauterkeit des Herzens — das sind Herrentugenden. Sieh um dich,
du findest sie da und dort, bald unter dem seinen Rocke, bald unter dem groben
Wams, bald auf einem Thron, bald in einer Hütte. Aber sie sind selten zu finden,
denn der Knechtsseelen giebt es tausendmal mehr als der Herrenherzen."
"

Diese der „Summa Summarum des Buches euthobnen Worte deuten auch
den ethischen Grundton an, der die „Fahrt nach der Urkunde" durchklingt. Ein
festes Gottvertrauen, das im ererbten Glauben der Boreltern den klaren Stern
über allen dunkeln Erdeuwegen erkennt, das aber jedenfalls mich im Andersgläu¬
bigen die Sehnsucht nach dem Göttlichen und die fromme Ehrfurcht vor dem Un-
erforschlichen zu erkennen wissen wird, erhellt diese Geschichten. Die Teilnahme
und die Mitempfindung des Verfassers wenden sich nur solchen Erscheinungen des
Lebens zu, auf die ein Abglanz des Lichtes fällt, das seine eigne Seele erfüllt.
Gleichviel, ob er ein einfaches Genrebild malt, wie „Der Grabstein in der Mühle"
eins ist, ob er modernes Elend und moderne Verirrungen schildert, wie in den
Geschichten „Über fünf Treppen" und „Karriere," oder ob er Schicksale darstellt,
die an die geschichtlichen Voraussetzungen verflossener Tage gebunden sind, wie in
deu Erzählungen „Der Eisenhammer" und „Was in der alten Chronik zu lesen
war" — überall tritt er für die Lebensanschauung ein, die im Eingang und Schluß
des Buches zu Worte, in den einzelnen Geschichten und Bildern zu stiller Wir¬
kung kommt. Der Verfasser erkennt bei allen Vorgängen und Schicksalswechseln
den Finger Gottes; über den Geschichten des Geschlechts Kerdern, deren Verlauf


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[0397] Litteratur und seiner Gegenreformationen zurück. Wenn unser Bericht von dem Inhalte der Geschichten ein wenig kraus und wirr klingt, so entspricht er genau dein Eindruck, den die Komposition des Buches hinterläßt. Die Geschichten der Kerdern bewegen sich vorwärts und rückwärts, die Gestalten treten bald mit einer gewissen Deut¬ lichkeit, bald nur schattenhaft aus dem Nebel der Vergangenheit hervor, wie es dem Endergebnis der „Fahrt nach der Urkunde" entspricht: „Wir waren aus¬ gezogen, ein altes Pergament zu suchen, und das hatten wir nicht gefunden. Wir waren ausgezogen, den Ursprung unsers Geschlechts klarzulegen — wir hatten die Brücke nicht zu finden vermocht, auf der es in die Fremde herübergekommen war. Als wir auf die Fahrt nach der alten Urkunde gegangen waren, da hatte auch ich an der Vergangenheit meines Geschlechts nnr das weiche Moos, nur die grüne Palma, nur den blauglänzenden Duft gesehn, nud alles war mir so prächtig, so kraftvoll erschienen, weil es so weit zurücklag. Jetzt kamen wir heim, und ich hatte unter dem Moos das rauhe Gestein, nnter der Palma das harte Erz, unter den Blumen die Verwesung geschaut. Stolz ans mein Geschlecht, ans meine Ahnen, meinen Uradel war ich ausgezogen. Großes hatte ich gesucht — da fand ich die Wahrheit: Es hat niemals eine gute, alte Zeit gegeben, immer war das Leben des Menschen eine harte, sorgengetränkte Arbeit. Das ist es heute, das wird es bleiben bis zur Schwelle der Ewigkeit. Es ist immerfort Kampf auf Erden, den alle kämpfen müssen, reich und arm, hoch und niedrig, jung und alt, und der Kampf ist ein Stück der weisen Weltordnung selber. Alle Menschen müssen den Kampf kämpfen, es ist nur darin ein Unterschied, ob sie als Herren oder als Knechte, als Edle oder als Unfreie in diesem Kampfe stehen; denn zwei Richtungen unterscheiden sich scharf vou einander auf Erden, aus der Tiefe in die Hohe, das ist die eine. Und die sie suchen, sind die Edeln. Von Tiefe zu Tiefe, dos ist die andre. Und so gehen die Wege der Unedeln, der Unfreien, der Knechte. Der furchtlose Blick ins Leben, auch wenn am Himmel die schweren Wolken hängen; die innere Gleichgiltigkeit gegen die vergänglichen Güter dieser Erde; die Wahrhaftigkeit der Rede, die Lauterkeit des Herzens — das sind Herrentugenden. Sieh um dich, du findest sie da und dort, bald unter dem seinen Rocke, bald unter dem groben Wams, bald auf einem Thron, bald in einer Hütte. Aber sie sind selten zu finden, denn der Knechtsseelen giebt es tausendmal mehr als der Herrenherzen." " Diese der „Summa Summarum des Buches euthobnen Worte deuten auch den ethischen Grundton an, der die „Fahrt nach der Urkunde" durchklingt. Ein festes Gottvertrauen, das im ererbten Glauben der Boreltern den klaren Stern über allen dunkeln Erdeuwegen erkennt, das aber jedenfalls mich im Andersgläu¬ bigen die Sehnsucht nach dem Göttlichen und die fromme Ehrfurcht vor dem Un- erforschlichen zu erkennen wissen wird, erhellt diese Geschichten. Die Teilnahme und die Mitempfindung des Verfassers wenden sich nur solchen Erscheinungen des Lebens zu, auf die ein Abglanz des Lichtes fällt, das seine eigne Seele erfüllt. Gleichviel, ob er ein einfaches Genrebild malt, wie „Der Grabstein in der Mühle" eins ist, ob er modernes Elend und moderne Verirrungen schildert, wie in den Geschichten „Über fünf Treppen" und „Karriere," oder ob er Schicksale darstellt, die an die geschichtlichen Voraussetzungen verflossener Tage gebunden sind, wie in deu Erzählungen „Der Eisenhammer" und „Was in der alten Chronik zu lesen war" — überall tritt er für die Lebensanschauung ein, die im Eingang und Schluß des Buches zu Worte, in den einzelnen Geschichten und Bildern zu stiller Wir¬ kung kommt. Der Verfasser erkennt bei allen Vorgängen und Schicksalswechseln den Finger Gottes; über den Geschichten des Geschlechts Kerdern, deren Verlauf

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/397>, abgerufen am 24.06.2024.