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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Die Flüchtlinge

Ofen eine Bank gestanden hatte, auf der man sich in langen Winterabenden allerlei
erzählte. Die Geschichte von den beiden Kindern stand ihm plötzlich vor der Seele,
die in einen tiefen Wald gekommen waren und sich müde vor Jammer, Hunger
und dem langen Wege in einem hohlen Baume niedergesetzt hatten. Am andern
Morgen stand die Sonne hoch um Himmel und schien heiß. Da sprach das Brüder¬
chen: Mich dürstet, wenn ich ein Brünnlein wüßte, ich ging und tränk einmal, ich
meine, ich höre eins rauschen. Das sind lauter Lügeugeschichten, hatte dann der
alte Großknecht unzufrieden gesagt.

Wie mau nur an solche Dinge denken kaun? Aber die Erinnerungen strömten
uuabivehrbar durch sein Herz.

Drüben um der Wand der Gaststube hing ein Bild, er konnte eS uur un-
deutlich sehen, und dennoch wußte er sofort, daß er es kannte, schon seit langer
Zeit. Am Tische sitzen zwei Flüchtlinge, Mann und Weib. Sie sind erschrocken
und erzürnt. Vor ihnen steht im Reiseanzug die Mutter, die ihrem Kinde nach¬
geeilt ist. Das Bild hing auch daheim und hatte ihn von jeher bewegt. Jetzt
kam ihm der Gedanke, daß ihn das Bild vielleicht darum schon von Kindheit an
so seltsam ergriffen hätte, weil es ihm sein eignes zukünftiges Geschick von ferne
vor die Seele stellen sollte. Flüchtig! Heimatlos! Verfolgt und verstoßen! Welch
ein Schmerz, welch eine Fülle von Elend liegt in diesen Worten! Es kam plötzlich
ein Anfall der Verzweiflung über ihn, er dachte daran, sich fortzuschleichen. Wohin?
Das war gleichgiltig, vielleicht in den ersten besten Weiher, in die nächste Wasser¬
lache, die ihm vor Augen kam. Aber da siel sein Blick auf Lucie, die sich an den
Bretterzaun des nächsten Hauses lehnte. In dem grauen Morgenschein erschien ihm
ihr Gesicht uoch blasser, als es war, und der Anblick ihrer müden, gebeugten Ge¬
stalt rührte ihm das Herz. Sie war mit ihm ins Unglück und in eine ungewisse,
umdüsterte Zukunft gegangen, nnn konnte er sie nicht verlassen, auch wenn eine
Trennung besser für sie gewesen wäre als fernere gemeinsame Flucht. Mußten sie
untergehn, so wollten sie vereint verderben und mit einander sterben.

Nun wollte er in das Schenkzimmer hineinrufen, aber er hörte nichts, seine
Kehle brachte keinen Laut hervor. Es fiel ihm ein, daß er seit vielen Stunden
nicht gesprochen hatte. Zum zweitenmale versuchte er es, zu rufen, indem er sich
gewaltsam anstrengte, und erschrak nnn selbst über den heisern Klang seiner Stimme.
Die Magd fuhr entsetzt auf und stieß einen Schrei aus, als sie das fremde
Gesicht über der Fensterbrüstung erblickte. Er wußte auch, warum, sie hatte das
Zeichen gesehen, die Zerrissenheit seiner Seele. Und dn war auch noch das blut¬
befleckte Tuch an der Stirn! Zornig riß er es herab und sprang über den Hof an
Lneiens Seite.

Wir müssen weiter, bezwing dich! rief er ihr kurz zu.

Hastig verließen sie das Dorf und stiegen über die hüglige Feldmark zu
einer tannenbestandnen Heide auf. Erst als sie das Dickicht erreicht hatten, wagten
sie, Atem zu schöpfen und hinter sich zu sehen. Der Himmel war inzwischen
Heller geworden. Über den Obstgärten des Dorfes verbreitete sich ein feiner Rauch,
und das wachsende Geräusch, das zu ihnen herüberdrang, zeigte an, daß überall
mit den häuslichen Verrichtungen begonnen wurde. Nun klangen auch die hellen
Töne eines Glöckleins durch die Morgenfrühe, gerade als der erste Sonnenstrahl
durch das Gewölk zitterte. Lucie wandte das Gesicht, damit Franz die Thränen nicht
sähe, deren sie sich nicht mehr erwehren konnte, und die so brennend heiß über ihre
Wangen liefen, als flösse ihr Herzblut mit ihnen davon. Er merkte es aber wohl,
doch schwieg er; er hatte ja selbst keinen Trost. Er führte sie auch nicht, obwohl


Die Flüchtlinge

Ofen eine Bank gestanden hatte, auf der man sich in langen Winterabenden allerlei
erzählte. Die Geschichte von den beiden Kindern stand ihm plötzlich vor der Seele,
die in einen tiefen Wald gekommen waren und sich müde vor Jammer, Hunger
und dem langen Wege in einem hohlen Baume niedergesetzt hatten. Am andern
Morgen stand die Sonne hoch um Himmel und schien heiß. Da sprach das Brüder¬
chen: Mich dürstet, wenn ich ein Brünnlein wüßte, ich ging und tränk einmal, ich
meine, ich höre eins rauschen. Das sind lauter Lügeugeschichten, hatte dann der
alte Großknecht unzufrieden gesagt.

Wie mau nur an solche Dinge denken kaun? Aber die Erinnerungen strömten
uuabivehrbar durch sein Herz.

Drüben um der Wand der Gaststube hing ein Bild, er konnte eS uur un-
deutlich sehen, und dennoch wußte er sofort, daß er es kannte, schon seit langer
Zeit. Am Tische sitzen zwei Flüchtlinge, Mann und Weib. Sie sind erschrocken
und erzürnt. Vor ihnen steht im Reiseanzug die Mutter, die ihrem Kinde nach¬
geeilt ist. Das Bild hing auch daheim und hatte ihn von jeher bewegt. Jetzt
kam ihm der Gedanke, daß ihn das Bild vielleicht darum schon von Kindheit an
so seltsam ergriffen hätte, weil es ihm sein eignes zukünftiges Geschick von ferne
vor die Seele stellen sollte. Flüchtig! Heimatlos! Verfolgt und verstoßen! Welch
ein Schmerz, welch eine Fülle von Elend liegt in diesen Worten! Es kam plötzlich
ein Anfall der Verzweiflung über ihn, er dachte daran, sich fortzuschleichen. Wohin?
Das war gleichgiltig, vielleicht in den ersten besten Weiher, in die nächste Wasser¬
lache, die ihm vor Augen kam. Aber da siel sein Blick auf Lucie, die sich an den
Bretterzaun des nächsten Hauses lehnte. In dem grauen Morgenschein erschien ihm
ihr Gesicht uoch blasser, als es war, und der Anblick ihrer müden, gebeugten Ge¬
stalt rührte ihm das Herz. Sie war mit ihm ins Unglück und in eine ungewisse,
umdüsterte Zukunft gegangen, nnn konnte er sie nicht verlassen, auch wenn eine
Trennung besser für sie gewesen wäre als fernere gemeinsame Flucht. Mußten sie
untergehn, so wollten sie vereint verderben und mit einander sterben.

Nun wollte er in das Schenkzimmer hineinrufen, aber er hörte nichts, seine
Kehle brachte keinen Laut hervor. Es fiel ihm ein, daß er seit vielen Stunden
nicht gesprochen hatte. Zum zweitenmale versuchte er es, zu rufen, indem er sich
gewaltsam anstrengte, und erschrak nnn selbst über den heisern Klang seiner Stimme.
Die Magd fuhr entsetzt auf und stieß einen Schrei aus, als sie das fremde
Gesicht über der Fensterbrüstung erblickte. Er wußte auch, warum, sie hatte das
Zeichen gesehen, die Zerrissenheit seiner Seele. Und dn war auch noch das blut¬
befleckte Tuch an der Stirn! Zornig riß er es herab und sprang über den Hof an
Lneiens Seite.

Wir müssen weiter, bezwing dich! rief er ihr kurz zu.

Hastig verließen sie das Dorf und stiegen über die hüglige Feldmark zu
einer tannenbestandnen Heide auf. Erst als sie das Dickicht erreicht hatten, wagten
sie, Atem zu schöpfen und hinter sich zu sehen. Der Himmel war inzwischen
Heller geworden. Über den Obstgärten des Dorfes verbreitete sich ein feiner Rauch,
und das wachsende Geräusch, das zu ihnen herüberdrang, zeigte an, daß überall
mit den häuslichen Verrichtungen begonnen wurde. Nun klangen auch die hellen
Töne eines Glöckleins durch die Morgenfrühe, gerade als der erste Sonnenstrahl
durch das Gewölk zitterte. Lucie wandte das Gesicht, damit Franz die Thränen nicht
sähe, deren sie sich nicht mehr erwehren konnte, und die so brennend heiß über ihre
Wangen liefen, als flösse ihr Herzblut mit ihnen davon. Er merkte es aber wohl,
doch schwieg er; er hatte ja selbst keinen Trost. Er führte sie auch nicht, obwohl


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[0392] Die Flüchtlinge Ofen eine Bank gestanden hatte, auf der man sich in langen Winterabenden allerlei erzählte. Die Geschichte von den beiden Kindern stand ihm plötzlich vor der Seele, die in einen tiefen Wald gekommen waren und sich müde vor Jammer, Hunger und dem langen Wege in einem hohlen Baume niedergesetzt hatten. Am andern Morgen stand die Sonne hoch um Himmel und schien heiß. Da sprach das Brüder¬ chen: Mich dürstet, wenn ich ein Brünnlein wüßte, ich ging und tränk einmal, ich meine, ich höre eins rauschen. Das sind lauter Lügeugeschichten, hatte dann der alte Großknecht unzufrieden gesagt. Wie mau nur an solche Dinge denken kaun? Aber die Erinnerungen strömten uuabivehrbar durch sein Herz. Drüben um der Wand der Gaststube hing ein Bild, er konnte eS uur un- deutlich sehen, und dennoch wußte er sofort, daß er es kannte, schon seit langer Zeit. Am Tische sitzen zwei Flüchtlinge, Mann und Weib. Sie sind erschrocken und erzürnt. Vor ihnen steht im Reiseanzug die Mutter, die ihrem Kinde nach¬ geeilt ist. Das Bild hing auch daheim und hatte ihn von jeher bewegt. Jetzt kam ihm der Gedanke, daß ihn das Bild vielleicht darum schon von Kindheit an so seltsam ergriffen hätte, weil es ihm sein eignes zukünftiges Geschick von ferne vor die Seele stellen sollte. Flüchtig! Heimatlos! Verfolgt und verstoßen! Welch ein Schmerz, welch eine Fülle von Elend liegt in diesen Worten! Es kam plötzlich ein Anfall der Verzweiflung über ihn, er dachte daran, sich fortzuschleichen. Wohin? Das war gleichgiltig, vielleicht in den ersten besten Weiher, in die nächste Wasser¬ lache, die ihm vor Augen kam. Aber da siel sein Blick auf Lucie, die sich an den Bretterzaun des nächsten Hauses lehnte. In dem grauen Morgenschein erschien ihm ihr Gesicht uoch blasser, als es war, und der Anblick ihrer müden, gebeugten Ge¬ stalt rührte ihm das Herz. Sie war mit ihm ins Unglück und in eine ungewisse, umdüsterte Zukunft gegangen, nnn konnte er sie nicht verlassen, auch wenn eine Trennung besser für sie gewesen wäre als fernere gemeinsame Flucht. Mußten sie untergehn, so wollten sie vereint verderben und mit einander sterben. Nun wollte er in das Schenkzimmer hineinrufen, aber er hörte nichts, seine Kehle brachte keinen Laut hervor. Es fiel ihm ein, daß er seit vielen Stunden nicht gesprochen hatte. Zum zweitenmale versuchte er es, zu rufen, indem er sich gewaltsam anstrengte, und erschrak nnn selbst über den heisern Klang seiner Stimme. Die Magd fuhr entsetzt auf und stieß einen Schrei aus, als sie das fremde Gesicht über der Fensterbrüstung erblickte. Er wußte auch, warum, sie hatte das Zeichen gesehen, die Zerrissenheit seiner Seele. Und dn war auch noch das blut¬ befleckte Tuch an der Stirn! Zornig riß er es herab und sprang über den Hof an Lneiens Seite. Wir müssen weiter, bezwing dich! rief er ihr kurz zu. Hastig verließen sie das Dorf und stiegen über die hüglige Feldmark zu einer tannenbestandnen Heide auf. Erst als sie das Dickicht erreicht hatten, wagten sie, Atem zu schöpfen und hinter sich zu sehen. Der Himmel war inzwischen Heller geworden. Über den Obstgärten des Dorfes verbreitete sich ein feiner Rauch, und das wachsende Geräusch, das zu ihnen herüberdrang, zeigte an, daß überall mit den häuslichen Verrichtungen begonnen wurde. Nun klangen auch die hellen Töne eines Glöckleins durch die Morgenfrühe, gerade als der erste Sonnenstrahl durch das Gewölk zitterte. Lucie wandte das Gesicht, damit Franz die Thränen nicht sähe, deren sie sich nicht mehr erwehren konnte, und die so brennend heiß über ihre Wangen liefen, als flösse ihr Herzblut mit ihnen davon. Er merkte es aber wohl, doch schwieg er; er hatte ja selbst keinen Trost. Er führte sie auch nicht, obwohl

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/392>, abgerufen am 22.07.2024.