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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

leicht bleibt das Volk auf Selbsthilfe angewiesen, was ja eigentlich mich das beste
wäre, wenn ihm nur nicht die erforderliche Geisteskraft schon verloren gegangen
ist. Aber dann muß man wenigstens verlangen, daß die Behörden den Mittel¬
stand nicht geradezu schädigen. Das geschieht aber bekanntlich auf vielerlei Weise.
Insbesondre klagen die Gewerbtreibenden über die Gefängnisarbeit, über die
Militärkantinen und Offizierknsinos, über die Konsumvereine und Warenhäuser der
Offiziere und der Beamten, über unzweckmäßiges Verfahren bei Silbmissionen, über
ihre Schutzlosigkeit gegenüber den Bauschwindlcru, die Bauern über falsche Behand¬
lung der Gruudschnlden, und alljährlich werden eine Anzahl kleine Leute, die sich
bisher noch in anständiger Verfassung erhalten hatten, durch das Pfänduugsrecht
rücksichtsloser Hausbesitzer, durch das umständliche, kostspielige und unsoziale Ver¬
fahren der Gerichte, mitunter auch durch rein mutwillige Verhaftungen, endlich
durch die mannigfachen Störungen des bürgerlichen Berufs, die der Militärdienst
mit sich bringt, ins Proletariat hinabgestoßen. Das sind allgemein wirkende
Übelstcinde. Im folgenden soll noch ans ein paar örtlich wirkende hingewiesen
werden.

Als vorigen Sommer die Klagen der Bauern über Futternot laut wurden,
erklärte der preußische Landwirtschaftsminister im Abgeordnetenhause, mit Staats¬
hilfe dürfe man sich nicht übereilen, weil das den Trieb zur Selbsthilfe schwache.
Ein sehr richtiger Grundsatz! Es wäre nur zu wünschen, daß ihn der Staat auch
solchen "Notleidenden" gegenüber unerbittlich beobachtete, deren Kraft, sich selbst
zu helfen, hundert und tausendmal größer ist, als die von Kleinbauern. Viele Klein¬
bauern aber sind vom Staate in eine Lage versetzt worden, wo es keine Möglich¬
keit gesetzlicher Selbsthilfe mehr für sie giebt. Wo ganze Dorfschaften mit der Er¬
nährung ihres Viehes von alten Zeiten her auf den benachbarte" Wald angewiesen
sind, und wo ihnen der Staat diesen gesperrt hat, da besteht die einzige Art der
Selbsthilfe darin, daß sie bei Nacht und Nebel in den Wald gehen, Waldgras und
Streu zu stehlen; sie thun das natürlich nur fluchend, da es ja kein Vergnügen
ist, nachdem man sich den Tag über abgerackert hat, nun auch noch die Nacht hin¬
durch zu arbeite", und zwar mit Gefahr der Freiheit und des Lebens. In der
Gegend von Trier waren die stockkntholischcn und ihren Geistlichen blind ergebner
Bauern, die sich bis dahin vor den Sozialdemokraten bekreuzt hatten, über diese
Zustände so erbittert, daß bei der letzten Reichstagswahl ganze Dörfer für einen
Sozialdemokraten gestimmt haben. Die Waldsperre wurde zwar aufgehoben, aber
zu spät, und büreaukratische Belästigungen verdarben die Wohlthat, die weiter nichts
als die Wiederherstellung eines uralten und urdeutschen Rechts war. Das Amts¬
gericht zu Burgau in Baiern machte am 11. September bekannt: "Behufs An¬
fertigung von einigen hundert Forststrafbcfehlen (etwa zweitausend Seiten) werden
vier bis fünf schreibgewandte Personen zur Aushilfe gesucht." So ists recht! Zu¬
erst werden die Leute in eine Lage versetzt, wo sie sich nur noch durch Gesetzüber¬
tretungen helfen können, und dann durch Geld- und Gefängnisstrafen vollends zu
Gründe gerichtet! Die produktive, lebendige und lebeuschaffende Arbeit in Werk¬
statt, Wald und Feld wird lahm gelegt durch eine ins Maßlose gesteigerte tote
und tötende Schreibstubenarbeit. In den österreichischen Alpenländern ist es die
Waldsperre, die zu jenem neuesten, auch in den Grenzboten schon mehrfach er¬
wähnten Bauernlegen die Handhabe darbietet. Eine interessante Zuschrift an den
Vorwärts (Ur. 207, zweite Beilage) beschreibt den Vorgang. Ein reicher Herr
kauft des Jagdvergnügens wegen eine Waldherrschaft. Er verbietet den Bauern,
ihr Vieh auf seineu Waldwegen auf die Alm zu treiben. Einen andern Zugang


Maßgebliches und Unmaßgebliches

leicht bleibt das Volk auf Selbsthilfe angewiesen, was ja eigentlich mich das beste
wäre, wenn ihm nur nicht die erforderliche Geisteskraft schon verloren gegangen
ist. Aber dann muß man wenigstens verlangen, daß die Behörden den Mittel¬
stand nicht geradezu schädigen. Das geschieht aber bekanntlich auf vielerlei Weise.
Insbesondre klagen die Gewerbtreibenden über die Gefängnisarbeit, über die
Militärkantinen und Offizierknsinos, über die Konsumvereine und Warenhäuser der
Offiziere und der Beamten, über unzweckmäßiges Verfahren bei Silbmissionen, über
ihre Schutzlosigkeit gegenüber den Bauschwindlcru, die Bauern über falsche Behand¬
lung der Gruudschnlden, und alljährlich werden eine Anzahl kleine Leute, die sich
bisher noch in anständiger Verfassung erhalten hatten, durch das Pfänduugsrecht
rücksichtsloser Hausbesitzer, durch das umständliche, kostspielige und unsoziale Ver¬
fahren der Gerichte, mitunter auch durch rein mutwillige Verhaftungen, endlich
durch die mannigfachen Störungen des bürgerlichen Berufs, die der Militärdienst
mit sich bringt, ins Proletariat hinabgestoßen. Das sind allgemein wirkende
Übelstcinde. Im folgenden soll noch ans ein paar örtlich wirkende hingewiesen
werden.

Als vorigen Sommer die Klagen der Bauern über Futternot laut wurden,
erklärte der preußische Landwirtschaftsminister im Abgeordnetenhause, mit Staats¬
hilfe dürfe man sich nicht übereilen, weil das den Trieb zur Selbsthilfe schwache.
Ein sehr richtiger Grundsatz! Es wäre nur zu wünschen, daß ihn der Staat auch
solchen „Notleidenden" gegenüber unerbittlich beobachtete, deren Kraft, sich selbst
zu helfen, hundert und tausendmal größer ist, als die von Kleinbauern. Viele Klein¬
bauern aber sind vom Staate in eine Lage versetzt worden, wo es keine Möglich¬
keit gesetzlicher Selbsthilfe mehr für sie giebt. Wo ganze Dorfschaften mit der Er¬
nährung ihres Viehes von alten Zeiten her auf den benachbarte» Wald angewiesen
sind, und wo ihnen der Staat diesen gesperrt hat, da besteht die einzige Art der
Selbsthilfe darin, daß sie bei Nacht und Nebel in den Wald gehen, Waldgras und
Streu zu stehlen; sie thun das natürlich nur fluchend, da es ja kein Vergnügen
ist, nachdem man sich den Tag über abgerackert hat, nun auch noch die Nacht hin¬
durch zu arbeite», und zwar mit Gefahr der Freiheit und des Lebens. In der
Gegend von Trier waren die stockkntholischcn und ihren Geistlichen blind ergebner
Bauern, die sich bis dahin vor den Sozialdemokraten bekreuzt hatten, über diese
Zustände so erbittert, daß bei der letzten Reichstagswahl ganze Dörfer für einen
Sozialdemokraten gestimmt haben. Die Waldsperre wurde zwar aufgehoben, aber
zu spät, und büreaukratische Belästigungen verdarben die Wohlthat, die weiter nichts
als die Wiederherstellung eines uralten und urdeutschen Rechts war. Das Amts¬
gericht zu Burgau in Baiern machte am 11. September bekannt: „Behufs An¬
fertigung von einigen hundert Forststrafbcfehlen (etwa zweitausend Seiten) werden
vier bis fünf schreibgewandte Personen zur Aushilfe gesucht." So ists recht! Zu¬
erst werden die Leute in eine Lage versetzt, wo sie sich nur noch durch Gesetzüber¬
tretungen helfen können, und dann durch Geld- und Gefängnisstrafen vollends zu
Gründe gerichtet! Die produktive, lebendige und lebeuschaffende Arbeit in Werk¬
statt, Wald und Feld wird lahm gelegt durch eine ins Maßlose gesteigerte tote
und tötende Schreibstubenarbeit. In den österreichischen Alpenländern ist es die
Waldsperre, die zu jenem neuesten, auch in den Grenzboten schon mehrfach er¬
wähnten Bauernlegen die Handhabe darbietet. Eine interessante Zuschrift an den
Vorwärts (Ur. 207, zweite Beilage) beschreibt den Vorgang. Ein reicher Herr
kauft des Jagdvergnügens wegen eine Waldherrschaft. Er verbietet den Bauern,
ihr Vieh auf seineu Waldwegen auf die Alm zu treiben. Einen andern Zugang


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[0147] Maßgebliches und Unmaßgebliches leicht bleibt das Volk auf Selbsthilfe angewiesen, was ja eigentlich mich das beste wäre, wenn ihm nur nicht die erforderliche Geisteskraft schon verloren gegangen ist. Aber dann muß man wenigstens verlangen, daß die Behörden den Mittel¬ stand nicht geradezu schädigen. Das geschieht aber bekanntlich auf vielerlei Weise. Insbesondre klagen die Gewerbtreibenden über die Gefängnisarbeit, über die Militärkantinen und Offizierknsinos, über die Konsumvereine und Warenhäuser der Offiziere und der Beamten, über unzweckmäßiges Verfahren bei Silbmissionen, über ihre Schutzlosigkeit gegenüber den Bauschwindlcru, die Bauern über falsche Behand¬ lung der Gruudschnlden, und alljährlich werden eine Anzahl kleine Leute, die sich bisher noch in anständiger Verfassung erhalten hatten, durch das Pfänduugsrecht rücksichtsloser Hausbesitzer, durch das umständliche, kostspielige und unsoziale Ver¬ fahren der Gerichte, mitunter auch durch rein mutwillige Verhaftungen, endlich durch die mannigfachen Störungen des bürgerlichen Berufs, die der Militärdienst mit sich bringt, ins Proletariat hinabgestoßen. Das sind allgemein wirkende Übelstcinde. Im folgenden soll noch ans ein paar örtlich wirkende hingewiesen werden. Als vorigen Sommer die Klagen der Bauern über Futternot laut wurden, erklärte der preußische Landwirtschaftsminister im Abgeordnetenhause, mit Staats¬ hilfe dürfe man sich nicht übereilen, weil das den Trieb zur Selbsthilfe schwache. Ein sehr richtiger Grundsatz! Es wäre nur zu wünschen, daß ihn der Staat auch solchen „Notleidenden" gegenüber unerbittlich beobachtete, deren Kraft, sich selbst zu helfen, hundert und tausendmal größer ist, als die von Kleinbauern. Viele Klein¬ bauern aber sind vom Staate in eine Lage versetzt worden, wo es keine Möglich¬ keit gesetzlicher Selbsthilfe mehr für sie giebt. Wo ganze Dorfschaften mit der Er¬ nährung ihres Viehes von alten Zeiten her auf den benachbarte» Wald angewiesen sind, und wo ihnen der Staat diesen gesperrt hat, da besteht die einzige Art der Selbsthilfe darin, daß sie bei Nacht und Nebel in den Wald gehen, Waldgras und Streu zu stehlen; sie thun das natürlich nur fluchend, da es ja kein Vergnügen ist, nachdem man sich den Tag über abgerackert hat, nun auch noch die Nacht hin¬ durch zu arbeite», und zwar mit Gefahr der Freiheit und des Lebens. In der Gegend von Trier waren die stockkntholischcn und ihren Geistlichen blind ergebner Bauern, die sich bis dahin vor den Sozialdemokraten bekreuzt hatten, über diese Zustände so erbittert, daß bei der letzten Reichstagswahl ganze Dörfer für einen Sozialdemokraten gestimmt haben. Die Waldsperre wurde zwar aufgehoben, aber zu spät, und büreaukratische Belästigungen verdarben die Wohlthat, die weiter nichts als die Wiederherstellung eines uralten und urdeutschen Rechts war. Das Amts¬ gericht zu Burgau in Baiern machte am 11. September bekannt: „Behufs An¬ fertigung von einigen hundert Forststrafbcfehlen (etwa zweitausend Seiten) werden vier bis fünf schreibgewandte Personen zur Aushilfe gesucht." So ists recht! Zu¬ erst werden die Leute in eine Lage versetzt, wo sie sich nur noch durch Gesetzüber¬ tretungen helfen können, und dann durch Geld- und Gefängnisstrafen vollends zu Gründe gerichtet! Die produktive, lebendige und lebeuschaffende Arbeit in Werk¬ statt, Wald und Feld wird lahm gelegt durch eine ins Maßlose gesteigerte tote und tötende Schreibstubenarbeit. In den österreichischen Alpenländern ist es die Waldsperre, die zu jenem neuesten, auch in den Grenzboten schon mehrfach er¬ wähnten Bauernlegen die Handhabe darbietet. Eine interessante Zuschrift an den Vorwärts (Ur. 207, zweite Beilage) beschreibt den Vorgang. Ein reicher Herr kauft des Jagdvergnügens wegen eine Waldherrschaft. Er verbietet den Bauern, ihr Vieh auf seineu Waldwegen auf die Alm zu treiben. Einen andern Zugang

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/147>, abgerufen am 04.07.2024.