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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

Johann Martin Miller. Ein Veitrag zur Geschichte der Empfindsamkeit. Von Dr. Heinrich
Kraeger. Bremen, M. Heinsius Nachfolger (I), 1893.

Es ist um über fünfzig Jahre her, daß Robert Prutz sein vortreffliches Buch
über den Göttinger Dichterlnmd geschrieben hat, wissenschaftlich im besten Sinne,
mit weitem historischem Blick und gründlicher philosophisch-ästhetischer Bildung, und
zugleich erfüllt von dem klaren Bewußtsein der litterarischen und künstlerischen Auf¬
gaben seiner Zeit: eine Vereinigung, die die Wissenschaft seitdem wenig mehr er¬
strebt, ja wohl gar verpönt hat, die allein aber sie wieder auf die wahre Höhe
wird führen können. An dem Buche von Prutz gemessen, würde das vorliegende
trotz einiges neuen Quellenmaterials und trotz der modernen Berliner Methode schlecht
wegkommen; bellte darf man es aber schon darum, daß es einen ganzen geistigen
Kreis zusammenfaßt, eine kleine That nennen. Der Verfasser geht zwar von Millers
Leben und seiner Thätigkeit als Hainbündler aus, zeichnet diese aber im Zusammen¬
hange mit dem geistigen Leben und Schaffen des ganzen Hainbundes und giebt so
dem Leser ein Bild von dem Brennpunkte der Empfindsamkeit in Deutschland.

Millers äußere Erlebnisse bieten wenig merkwürdiges, den Höhepunkt bildet
das Zusammenwirken mit den jungen Freunden in Göttingen, mit Hahn und Hölty,
mit Voß und den Brüdern Stollberg, und mit den kleinern Geistern, die sich in
der glühenden Verehrung Klopstocks um Boie zusammenfanden. Ihre ersten Dich¬
tungen sind leichte Bauern- und Gesellschaftslieder,*) noch Kinder der Anakreontik;
bald aber wachsen ihre Ziele mit dein Verständnis Klopstocks, und Deutschtum und
Freiheit stehen obenan ans ihrem Panier. Schließlich kommen sie als echte Vvr-
lnnfer der Romantik auf das Studium und die Nachahmung des altdeutschen Minne¬
sangs, und Miller findet in seinen Nvnnenliedern den treffendsten Ausdruck der
empfindsamen Schwärmerei in gebnndner Rede. Aber eindringlicher als in Versen
hat schon jene Zeit im Roman zu sich sprechen lassen: Millers Siegwart ist thpisch
für jene ganze gefühlsselige Romandichtung geworden, die man, nachdem der Werther
einmal gewirkt hatte, mit wachsendem Entzücken las. Wie in Siegwart und in
Millers schwächern spätern Rumänen die Liebe auftritt, wie die Poesie des Land-
lebens, des Mondes, der Kinderwelt gefühlt und gepriesen, wie die leidenschaftliche
Freundschaft verherrlicht wird, und wie nun endlich den Gedanken an Krankheit und
Tod in melancholischen Stunden fort und fort nachhängt und sich das Leben im Jen¬
seits schwärmend ausmalt, alles das schildert der Verfasser lebendig aus deu Quellen.

Weniger ist ihm die Beurteilung des Siegwart als eines Ganzen gelungen:
besonders unangenehm wirkt hier das fortwährende Herüber- und Hinnberflattern
zwischen Siegwart und Miller und -- zwischen dem Präsens und dem Präteritum,
und diese Schwankungen entsprechen sich nicht einmal! Im ganzen ist die Dar¬
stellung frisch und gewandt. Leider verfällt sie wiederholt in einen burschikos
absprechender Ton, wozu der Verfasser um so weniger Veranlassung hatte, da er
sich als Literarhistoriker hätte bewußt bleiben sollen, daß wir doch hente leicht
zu einer Unterschätzung des Gefühlslebens neigen.

Ein andrer Fehler des Buches, der freilich unsern Universitätslehrern zur
Last fällt, ist der, daß die Individualität hinter dem "Milieu" fast ganz ver¬
schwindet -- insofern wird dein Hanpttitel uicht Genüge geleistet; in der Zeichnung
der Charaktere des Haiubuudes hat freilich scholl Prutz das beste gethan.





Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Marquart in Leipzig
*) Beiläufig: die noch hente gesungne allbekannte Melodie zu dem Liede : Was frag ich viel
nach Geld und Gut? ist nicht, wie der Verfasser meint, die Mozartijche, sondern die von Reese.
Litteratur

Johann Martin Miller. Ein Veitrag zur Geschichte der Empfindsamkeit. Von Dr. Heinrich
Kraeger. Bremen, M. Heinsius Nachfolger (I), 1893.

Es ist um über fünfzig Jahre her, daß Robert Prutz sein vortreffliches Buch
über den Göttinger Dichterlnmd geschrieben hat, wissenschaftlich im besten Sinne,
mit weitem historischem Blick und gründlicher philosophisch-ästhetischer Bildung, und
zugleich erfüllt von dem klaren Bewußtsein der litterarischen und künstlerischen Auf¬
gaben seiner Zeit: eine Vereinigung, die die Wissenschaft seitdem wenig mehr er¬
strebt, ja wohl gar verpönt hat, die allein aber sie wieder auf die wahre Höhe
wird führen können. An dem Buche von Prutz gemessen, würde das vorliegende
trotz einiges neuen Quellenmaterials und trotz der modernen Berliner Methode schlecht
wegkommen; bellte darf man es aber schon darum, daß es einen ganzen geistigen
Kreis zusammenfaßt, eine kleine That nennen. Der Verfasser geht zwar von Millers
Leben und seiner Thätigkeit als Hainbündler aus, zeichnet diese aber im Zusammen¬
hange mit dem geistigen Leben und Schaffen des ganzen Hainbundes und giebt so
dem Leser ein Bild von dem Brennpunkte der Empfindsamkeit in Deutschland.

Millers äußere Erlebnisse bieten wenig merkwürdiges, den Höhepunkt bildet
das Zusammenwirken mit den jungen Freunden in Göttingen, mit Hahn und Hölty,
mit Voß und den Brüdern Stollberg, und mit den kleinern Geistern, die sich in
der glühenden Verehrung Klopstocks um Boie zusammenfanden. Ihre ersten Dich¬
tungen sind leichte Bauern- und Gesellschaftslieder,*) noch Kinder der Anakreontik;
bald aber wachsen ihre Ziele mit dein Verständnis Klopstocks, und Deutschtum und
Freiheit stehen obenan ans ihrem Panier. Schließlich kommen sie als echte Vvr-
lnnfer der Romantik auf das Studium und die Nachahmung des altdeutschen Minne¬
sangs, und Miller findet in seinen Nvnnenliedern den treffendsten Ausdruck der
empfindsamen Schwärmerei in gebnndner Rede. Aber eindringlicher als in Versen
hat schon jene Zeit im Roman zu sich sprechen lassen: Millers Siegwart ist thpisch
für jene ganze gefühlsselige Romandichtung geworden, die man, nachdem der Werther
einmal gewirkt hatte, mit wachsendem Entzücken las. Wie in Siegwart und in
Millers schwächern spätern Rumänen die Liebe auftritt, wie die Poesie des Land-
lebens, des Mondes, der Kinderwelt gefühlt und gepriesen, wie die leidenschaftliche
Freundschaft verherrlicht wird, und wie nun endlich den Gedanken an Krankheit und
Tod in melancholischen Stunden fort und fort nachhängt und sich das Leben im Jen¬
seits schwärmend ausmalt, alles das schildert der Verfasser lebendig aus deu Quellen.

Weniger ist ihm die Beurteilung des Siegwart als eines Ganzen gelungen:
besonders unangenehm wirkt hier das fortwährende Herüber- und Hinnberflattern
zwischen Siegwart und Miller und — zwischen dem Präsens und dem Präteritum,
und diese Schwankungen entsprechen sich nicht einmal! Im ganzen ist die Dar¬
stellung frisch und gewandt. Leider verfällt sie wiederholt in einen burschikos
absprechender Ton, wozu der Verfasser um so weniger Veranlassung hatte, da er
sich als Literarhistoriker hätte bewußt bleiben sollen, daß wir doch hente leicht
zu einer Unterschätzung des Gefühlslebens neigen.

Ein andrer Fehler des Buches, der freilich unsern Universitätslehrern zur
Last fällt, ist der, daß die Individualität hinter dem „Milieu" fast ganz ver¬
schwindet — insofern wird dein Hanpttitel uicht Genüge geleistet; in der Zeichnung
der Charaktere des Haiubuudes hat freilich scholl Prutz das beste gethan.





Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig
*) Beiläufig: die noch hente gesungne allbekannte Melodie zu dem Liede : Was frag ich viel
nach Geld und Gut? ist nicht, wie der Verfasser meint, die Mozartijche, sondern die von Reese.
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[0104] Litteratur Johann Martin Miller. Ein Veitrag zur Geschichte der Empfindsamkeit. Von Dr. Heinrich Kraeger. Bremen, M. Heinsius Nachfolger (I), 1893. Es ist um über fünfzig Jahre her, daß Robert Prutz sein vortreffliches Buch über den Göttinger Dichterlnmd geschrieben hat, wissenschaftlich im besten Sinne, mit weitem historischem Blick und gründlicher philosophisch-ästhetischer Bildung, und zugleich erfüllt von dem klaren Bewußtsein der litterarischen und künstlerischen Auf¬ gaben seiner Zeit: eine Vereinigung, die die Wissenschaft seitdem wenig mehr er¬ strebt, ja wohl gar verpönt hat, die allein aber sie wieder auf die wahre Höhe wird führen können. An dem Buche von Prutz gemessen, würde das vorliegende trotz einiges neuen Quellenmaterials und trotz der modernen Berliner Methode schlecht wegkommen; bellte darf man es aber schon darum, daß es einen ganzen geistigen Kreis zusammenfaßt, eine kleine That nennen. Der Verfasser geht zwar von Millers Leben und seiner Thätigkeit als Hainbündler aus, zeichnet diese aber im Zusammen¬ hange mit dem geistigen Leben und Schaffen des ganzen Hainbundes und giebt so dem Leser ein Bild von dem Brennpunkte der Empfindsamkeit in Deutschland. Millers äußere Erlebnisse bieten wenig merkwürdiges, den Höhepunkt bildet das Zusammenwirken mit den jungen Freunden in Göttingen, mit Hahn und Hölty, mit Voß und den Brüdern Stollberg, und mit den kleinern Geistern, die sich in der glühenden Verehrung Klopstocks um Boie zusammenfanden. Ihre ersten Dich¬ tungen sind leichte Bauern- und Gesellschaftslieder,*) noch Kinder der Anakreontik; bald aber wachsen ihre Ziele mit dein Verständnis Klopstocks, und Deutschtum und Freiheit stehen obenan ans ihrem Panier. Schließlich kommen sie als echte Vvr- lnnfer der Romantik auf das Studium und die Nachahmung des altdeutschen Minne¬ sangs, und Miller findet in seinen Nvnnenliedern den treffendsten Ausdruck der empfindsamen Schwärmerei in gebnndner Rede. Aber eindringlicher als in Versen hat schon jene Zeit im Roman zu sich sprechen lassen: Millers Siegwart ist thpisch für jene ganze gefühlsselige Romandichtung geworden, die man, nachdem der Werther einmal gewirkt hatte, mit wachsendem Entzücken las. Wie in Siegwart und in Millers schwächern spätern Rumänen die Liebe auftritt, wie die Poesie des Land- lebens, des Mondes, der Kinderwelt gefühlt und gepriesen, wie die leidenschaftliche Freundschaft verherrlicht wird, und wie nun endlich den Gedanken an Krankheit und Tod in melancholischen Stunden fort und fort nachhängt und sich das Leben im Jen¬ seits schwärmend ausmalt, alles das schildert der Verfasser lebendig aus deu Quellen. Weniger ist ihm die Beurteilung des Siegwart als eines Ganzen gelungen: besonders unangenehm wirkt hier das fortwährende Herüber- und Hinnberflattern zwischen Siegwart und Miller und — zwischen dem Präsens und dem Präteritum, und diese Schwankungen entsprechen sich nicht einmal! Im ganzen ist die Dar¬ stellung frisch und gewandt. Leider verfällt sie wiederholt in einen burschikos absprechender Ton, wozu der Verfasser um so weniger Veranlassung hatte, da er sich als Literarhistoriker hätte bewußt bleiben sollen, daß wir doch hente leicht zu einer Unterschätzung des Gefühlslebens neigen. Ein andrer Fehler des Buches, der freilich unsern Universitätslehrern zur Last fällt, ist der, daß die Individualität hinter dem „Milieu" fast ganz ver¬ schwindet — insofern wird dein Hanpttitel uicht Genüge geleistet; in der Zeichnung der Charaktere des Haiubuudes hat freilich scholl Prutz das beste gethan. Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig — Druck von Carl Marquart in Leipzig *) Beiläufig: die noch hente gesungne allbekannte Melodie zu dem Liede : Was frag ich viel nach Geld und Gut? ist nicht, wie der Verfasser meint, die Mozartijche, sondern die von Reese.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/104>, abgerufen am 30.06.2024.