Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.so werden die Träume doch immer die Tages- und Jahreseindrücke und die (Schluß folgt) Bilder aus dem Westen L. Below von 2. Beim Aonsul erblüffeud großartig sind die Hotels von Kansas Cith angelegt. Nachdem ich Herrn von Rasten begrüßt hatte, zeigte er mir die übrigen so werden die Träume doch immer die Tages- und Jahreseindrücke und die (Schluß folgt) Bilder aus dem Westen L. Below von 2. Beim Aonsul erblüffeud großartig sind die Hotels von Kansas Cith angelegt. Nachdem ich Herrn von Rasten begrüßt hatte, zeigte er mir die übrigen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0232" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/214687"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_904" prev="#ID_903"> so werden die Träume doch immer die Tages- und Jahreseindrücke und die<lb/> Poesien nicht minder die Sympathien und Antipathien des Schöpfers ab¬<lb/> spiegeln. Ich glaube, alle diese Sätze sind einfach und verständlich. Wer sie<lb/> nicht anerkennt, muß die halbe Litteratur über Bord werfen."</p><lb/> <p xml:id="ID_905"> (Schluß folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Bilder aus dem Westen<lb/><note type="byline"> L. Below</note> von<lb/> 2. Beim Aonsul </head><lb/> <p xml:id="ID_906"> erblüffeud großartig sind die Hotels von Kansas Cith angelegt.<lb/> Marmor. Glas, Nickel, wohin man blickt, Spiegelscheiben, Nu߬<lb/> baumgetäfel, elektrische Glühlichtrosetten an allen Ecken und<lb/> Enden, fliegende Verkanfsständ«, Prachtbüreans für alle Nach¬<lb/> fragen, Sammetlehnsessel zum Sitzen und Liegen, zum Kleider-<lb/> reinigen und Stiefelputzen, zum Barbiren und Frisiren in allen Ecken der<lb/> weiten, marmorgetäfelten Eingänge, die an Geräumigkeit oft unsern Bahnhofs¬<lb/> wartesälen nahe kommen. Als ich in das Nötropolitan Hotsl trat, kam ich<lb/> von einem Prachtsaal in den andern durch Flügelglasthüren, die sich beim<lb/> Eintritt geräuschlos wie von selbst öffneten und eben so wieder schlossen,<lb/> Thüren von der Höhe des säulengetragnen Saales. Alles war groß und<lb/> hoch und weit; es wäre auch vornehm erschienen, hätten nicht dort in den<lb/> Sammetpolsterstühlen weit zurückgelehnt Männer gesessen, die ihre Füße wage¬<lb/> recht ausgestreckt an die Eisensänlen gestützt hatten, und die fortwährend tabak¬<lb/> kauend die vor ihnen stehenden übelaussehenden Thon- oder Nickelnäpfe be¬<lb/> nutzten. Auf der einen Seite waren prächtige marmorbelegte Verkaufstische<lb/> sür Cigarren, Süßigkeiten und Früchte, auf der andern Komptoirtische mit ver¬<lb/> schwenderisch solidem Schnitzwerk, wo fortwährend zwei oder drei Kellner und<lb/> Sekretäre herumhantirten, mit nichts weiter beschäftigt, als Bestellungen zu<lb/> empfangen und abzugeben, die elektrischen Glocken drückend und in Konto¬<lb/> bücher Notizen machend. Die eine Wand dieses Eintrittssaales zeigte oben<lb/> unter dem Plafond einige Bogennischen, deren Gardinen dann und wann ge¬<lb/> giftet wurden. Das war der Treppengang nach den Damensälen, von wo<lb/> aus die Ladies jederzeit den Eintrittssaal und deren Insassen mustern konnten.</p><lb/> <p xml:id="ID_907" next="#ID_908"> Nachdem ich Herrn von Rasten begrüßt hatte, zeigte er mir die übrigen<lb/> Säle, den Speisesaal, das Lesezimmer u. s. w. und erbot sich dann mit der</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0232]
so werden die Träume doch immer die Tages- und Jahreseindrücke und die
Poesien nicht minder die Sympathien und Antipathien des Schöpfers ab¬
spiegeln. Ich glaube, alle diese Sätze sind einfach und verständlich. Wer sie
nicht anerkennt, muß die halbe Litteratur über Bord werfen."
(Schluß folgt)
Bilder aus dem Westen
L. Below von
2. Beim Aonsul
erblüffeud großartig sind die Hotels von Kansas Cith angelegt.
Marmor. Glas, Nickel, wohin man blickt, Spiegelscheiben, Nu߬
baumgetäfel, elektrische Glühlichtrosetten an allen Ecken und
Enden, fliegende Verkanfsständ«, Prachtbüreans für alle Nach¬
fragen, Sammetlehnsessel zum Sitzen und Liegen, zum Kleider-
reinigen und Stiefelputzen, zum Barbiren und Frisiren in allen Ecken der
weiten, marmorgetäfelten Eingänge, die an Geräumigkeit oft unsern Bahnhofs¬
wartesälen nahe kommen. Als ich in das Nötropolitan Hotsl trat, kam ich
von einem Prachtsaal in den andern durch Flügelglasthüren, die sich beim
Eintritt geräuschlos wie von selbst öffneten und eben so wieder schlossen,
Thüren von der Höhe des säulengetragnen Saales. Alles war groß und
hoch und weit; es wäre auch vornehm erschienen, hätten nicht dort in den
Sammetpolsterstühlen weit zurückgelehnt Männer gesessen, die ihre Füße wage¬
recht ausgestreckt an die Eisensänlen gestützt hatten, und die fortwährend tabak¬
kauend die vor ihnen stehenden übelaussehenden Thon- oder Nickelnäpfe be¬
nutzten. Auf der einen Seite waren prächtige marmorbelegte Verkaufstische
sür Cigarren, Süßigkeiten und Früchte, auf der andern Komptoirtische mit ver¬
schwenderisch solidem Schnitzwerk, wo fortwährend zwei oder drei Kellner und
Sekretäre herumhantirten, mit nichts weiter beschäftigt, als Bestellungen zu
empfangen und abzugeben, die elektrischen Glocken drückend und in Konto¬
bücher Notizen machend. Die eine Wand dieses Eintrittssaales zeigte oben
unter dem Plafond einige Bogennischen, deren Gardinen dann und wann ge¬
giftet wurden. Das war der Treppengang nach den Damensälen, von wo
aus die Ladies jederzeit den Eintrittssaal und deren Insassen mustern konnten.
Nachdem ich Herrn von Rasten begrüßt hatte, zeigte er mir die übrigen
Säle, den Speisesaal, das Lesezimmer u. s. w. und erbot sich dann mit der
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