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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Frau das Lied nicht in Mozarts Handschrift, sondern nur in einer Abschrift vor¬
gelegen; beide wußten nicht, souderu glaubten nur, daß das Lied von Mozart sei.
Also, schließt Friedlnnder, "wir können als sicher annehmen, daß auch das Wiegen¬
lied zu den Kuckuckseiern gehört, die in Mozarts Nest gelegt wurden" ssoll heißen:
gelegt worden sind^.

Endlich sucht Friedländer dem wirklichen Komponisten des Liedes auf die
Spur zu kommen. Es ist ihm gelungen, eine Komposition des Liedes von
dem Herzoglich Sachsen-Meiningischen Kapelldirektor Fleischmann nachzuweisen, die
179K in Offenbach gedruckt, auch anderwärts nachgedruckt wordeu ist, und deren
Anfangstnkte, ebenso wie ein chromatischer Gang in dem vorletzten Takte der
Klavierbegleitung, eine auffällige Ähnlichkeit mit denselben Takten der angeblich
Mozartischen Komposition zeigen. Und so schließt er denn mit der Vermutung:
"Ein geschickter Musiker, der mit Mozarts Stil vertraut war, wandelte in
den zwanziger Jahren Fleischmnnns Lied in die uns jetzt geläufige Form um.
Die neue Komposition fand dann ihren Weg nach Salzburg, wo einige Musiker
Mozarts Art darin zu erkennen glaubten, und daraufhin wurde das Lied von
Koustcmze ohne viele Skrupel als Mozarts Werk herausgegeben."

Ich möchte zu dieser Beweisführung nnr wenige Bemerkungen machen. Friedlnnder
selbst führt aus der Lebensbeschreibung Gollers vou Schlichtegroll (zuerst gedruckt
im Nekrolog auf 1797, daun wieder 1802 vor Gollers Nachlaß) die Nachricht
daß Götter sein Singspiel "Die Geisterinsel" an Mozart habe zur Kompo¬
sition senden wollen, daß aber Mozart vor der Ausführung dieser Absicht gestorben
sei. (Die Geisterinsel wurde später von mehreren andern komponirt.) Die Er¬
zählung Schlichtegrolls klingt so bestimmt, als ob er sagen wollte: Schade, daß
Mozart starb, sonst hätte er die Geisterinsel höchstwahrscheinlich komponirt! Wie
hätte nun Götter diese Hoffnung hegen können, wenn er bis dahin mit Mozart
gar keiner Verbindung gestanden hätte? Die Annahme also, daß Götter bereits
1789 sein Wiegenlied Mozart zugeschickt habe, mit der Bitte, es zu komponiren,
Uegt eigentlich nicht so fern. Höchst bedenklich aber ist der Umstand, daß sich
das Lied in Mozarts Nachlaß nicht in Mozarts Handschrift vorgefunden hat.
dieser Umstand allein hätte schon bisher ausreichen können, das Lied Mozart ab¬
zusprechen.

Wenig Glauben wird die Ansicht Friedländers finden, daß die angeblich
^ozartische Komposition aus der Fleischmannischen zurechtgeschnitten sei. Beide
Rmnpvsitivnen sind so verschieden, wie ein paar Kompositionen desselben Liedes
damals -- d. h. vor Beethoven und Schubert -- nnr sein konnten. Daß der
Anfang beider eine auffällige Ähnlichkeit hat, ist nicht zu leugnen. Aber Fried-
länder selbst weist ja ans die allbekannte Melodie des Volksliedchens: "Schlaf,
Knochen, schlaf!" hin, die durch beide hindurchtiingt. Wenn heute zehn Kom-
Vmnsten die Aufgabe bekämen, das Lied zu komponiren, so wäre es allerdings
Uwglich, daß ihre zehn Kompositionen nicht die geringste Ähnlichkeit unter einander
ö^gten. Aper wie komponirt man auch heute! Heute würde sich doch jeder, dem
d'ehe Aufgabe gestellt würde, zunächst fragen: Wie fängst dus an, daß du etwas
^de Ungewöhnliches, Unerwartetes, Unnatürliches zu stände bringst, in der
celodie, im Rhythmus, in der Bcgleitungsfigur u. f. w. Wenn dagegen vor
Mndert Jahren zehn Komponisten die Aufgabe gestellt worden wäre, so kann man
darauf schwören, daß ihre zehn Kompositionen alle im Dreiviertel- oder Sechs¬
achteltakt gewesen wären, und daß das "Schlaf, Kindchen, schlaf" wie durch Tap-
pertsche "wandernde Melodien" in alleu wiedergeklungen hätte. Die in Mozarts


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Frau das Lied nicht in Mozarts Handschrift, sondern nur in einer Abschrift vor¬
gelegen; beide wußten nicht, souderu glaubten nur, daß das Lied von Mozart sei.
Also, schließt Friedlnnder, „wir können als sicher annehmen, daß auch das Wiegen¬
lied zu den Kuckuckseiern gehört, die in Mozarts Nest gelegt wurden" ssoll heißen:
gelegt worden sind^.

Endlich sucht Friedländer dem wirklichen Komponisten des Liedes auf die
Spur zu kommen. Es ist ihm gelungen, eine Komposition des Liedes von
dem Herzoglich Sachsen-Meiningischen Kapelldirektor Fleischmann nachzuweisen, die
179K in Offenbach gedruckt, auch anderwärts nachgedruckt wordeu ist, und deren
Anfangstnkte, ebenso wie ein chromatischer Gang in dem vorletzten Takte der
Klavierbegleitung, eine auffällige Ähnlichkeit mit denselben Takten der angeblich
Mozartischen Komposition zeigen. Und so schließt er denn mit der Vermutung:
«Ein geschickter Musiker, der mit Mozarts Stil vertraut war, wandelte in
den zwanziger Jahren Fleischmnnns Lied in die uns jetzt geläufige Form um.
Die neue Komposition fand dann ihren Weg nach Salzburg, wo einige Musiker
Mozarts Art darin zu erkennen glaubten, und daraufhin wurde das Lied von
Koustcmze ohne viele Skrupel als Mozarts Werk herausgegeben."

Ich möchte zu dieser Beweisführung nnr wenige Bemerkungen machen. Friedlnnder
selbst führt aus der Lebensbeschreibung Gollers vou Schlichtegroll (zuerst gedruckt
im Nekrolog auf 1797, daun wieder 1802 vor Gollers Nachlaß) die Nachricht
daß Götter sein Singspiel „Die Geisterinsel" an Mozart habe zur Kompo¬
sition senden wollen, daß aber Mozart vor der Ausführung dieser Absicht gestorben
sei. (Die Geisterinsel wurde später von mehreren andern komponirt.) Die Er¬
zählung Schlichtegrolls klingt so bestimmt, als ob er sagen wollte: Schade, daß
Mozart starb, sonst hätte er die Geisterinsel höchstwahrscheinlich komponirt! Wie
hätte nun Götter diese Hoffnung hegen können, wenn er bis dahin mit Mozart
gar keiner Verbindung gestanden hätte? Die Annahme also, daß Götter bereits
1789 sein Wiegenlied Mozart zugeschickt habe, mit der Bitte, es zu komponiren,
Uegt eigentlich nicht so fern. Höchst bedenklich aber ist der Umstand, daß sich
das Lied in Mozarts Nachlaß nicht in Mozarts Handschrift vorgefunden hat.
dieser Umstand allein hätte schon bisher ausreichen können, das Lied Mozart ab¬
zusprechen.

Wenig Glauben wird die Ansicht Friedländers finden, daß die angeblich
^ozartische Komposition aus der Fleischmannischen zurechtgeschnitten sei. Beide
Rmnpvsitivnen sind so verschieden, wie ein paar Kompositionen desselben Liedes
damals — d. h. vor Beethoven und Schubert — nnr sein konnten. Daß der
Anfang beider eine auffällige Ähnlichkeit hat, ist nicht zu leugnen. Aber Fried-
länder selbst weist ja ans die allbekannte Melodie des Volksliedchens: „Schlaf,
Knochen, schlaf!" hin, die durch beide hindurchtiingt. Wenn heute zehn Kom-
Vmnsten die Aufgabe bekämen, das Lied zu komponiren, so wäre es allerdings
Uwglich, daß ihre zehn Kompositionen nicht die geringste Ähnlichkeit unter einander
ö^gten. Aper wie komponirt man auch heute! Heute würde sich doch jeder, dem
d'ehe Aufgabe gestellt würde, zunächst fragen: Wie fängst dus an, daß du etwas
^de Ungewöhnliches, Unerwartetes, Unnatürliches zu stände bringst, in der
celodie, im Rhythmus, in der Bcgleitungsfigur u. f. w. Wenn dagegen vor
Mndert Jahren zehn Komponisten die Aufgabe gestellt worden wäre, so kann man
darauf schwören, daß ihre zehn Kompositionen alle im Dreiviertel- oder Sechs¬
achteltakt gewesen wären, und daß das „Schlaf, Kindchen, schlaf" wie durch Tap-
pertsche „wandernde Melodien" in alleu wiedergeklungen hätte. Die in Mozarts


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[0389] Maßgebliches und Unmaßgebliches Frau das Lied nicht in Mozarts Handschrift, sondern nur in einer Abschrift vor¬ gelegen; beide wußten nicht, souderu glaubten nur, daß das Lied von Mozart sei. Also, schließt Friedlnnder, „wir können als sicher annehmen, daß auch das Wiegen¬ lied zu den Kuckuckseiern gehört, die in Mozarts Nest gelegt wurden" ssoll heißen: gelegt worden sind^. Endlich sucht Friedländer dem wirklichen Komponisten des Liedes auf die Spur zu kommen. Es ist ihm gelungen, eine Komposition des Liedes von dem Herzoglich Sachsen-Meiningischen Kapelldirektor Fleischmann nachzuweisen, die 179K in Offenbach gedruckt, auch anderwärts nachgedruckt wordeu ist, und deren Anfangstnkte, ebenso wie ein chromatischer Gang in dem vorletzten Takte der Klavierbegleitung, eine auffällige Ähnlichkeit mit denselben Takten der angeblich Mozartischen Komposition zeigen. Und so schließt er denn mit der Vermutung: «Ein geschickter Musiker, der mit Mozarts Stil vertraut war, wandelte in den zwanziger Jahren Fleischmnnns Lied in die uns jetzt geläufige Form um. Die neue Komposition fand dann ihren Weg nach Salzburg, wo einige Musiker Mozarts Art darin zu erkennen glaubten, und daraufhin wurde das Lied von Koustcmze ohne viele Skrupel als Mozarts Werk herausgegeben." Ich möchte zu dieser Beweisführung nnr wenige Bemerkungen machen. Friedlnnder selbst führt aus der Lebensbeschreibung Gollers vou Schlichtegroll (zuerst gedruckt im Nekrolog auf 1797, daun wieder 1802 vor Gollers Nachlaß) die Nachricht daß Götter sein Singspiel „Die Geisterinsel" an Mozart habe zur Kompo¬ sition senden wollen, daß aber Mozart vor der Ausführung dieser Absicht gestorben sei. (Die Geisterinsel wurde später von mehreren andern komponirt.) Die Er¬ zählung Schlichtegrolls klingt so bestimmt, als ob er sagen wollte: Schade, daß Mozart starb, sonst hätte er die Geisterinsel höchstwahrscheinlich komponirt! Wie hätte nun Götter diese Hoffnung hegen können, wenn er bis dahin mit Mozart gar keiner Verbindung gestanden hätte? Die Annahme also, daß Götter bereits 1789 sein Wiegenlied Mozart zugeschickt habe, mit der Bitte, es zu komponiren, Uegt eigentlich nicht so fern. Höchst bedenklich aber ist der Umstand, daß sich das Lied in Mozarts Nachlaß nicht in Mozarts Handschrift vorgefunden hat. dieser Umstand allein hätte schon bisher ausreichen können, das Lied Mozart ab¬ zusprechen. Wenig Glauben wird die Ansicht Friedländers finden, daß die angeblich ^ozartische Komposition aus der Fleischmannischen zurechtgeschnitten sei. Beide Rmnpvsitivnen sind so verschieden, wie ein paar Kompositionen desselben Liedes damals — d. h. vor Beethoven und Schubert — nnr sein konnten. Daß der Anfang beider eine auffällige Ähnlichkeit hat, ist nicht zu leugnen. Aber Fried- länder selbst weist ja ans die allbekannte Melodie des Volksliedchens: „Schlaf, Knochen, schlaf!" hin, die durch beide hindurchtiingt. Wenn heute zehn Kom- Vmnsten die Aufgabe bekämen, das Lied zu komponiren, so wäre es allerdings Uwglich, daß ihre zehn Kompositionen nicht die geringste Ähnlichkeit unter einander ö^gten. Aper wie komponirt man auch heute! Heute würde sich doch jeder, dem d'ehe Aufgabe gestellt würde, zunächst fragen: Wie fängst dus an, daß du etwas ^de Ungewöhnliches, Unerwartetes, Unnatürliches zu stände bringst, in der celodie, im Rhythmus, in der Bcgleitungsfigur u. f. w. Wenn dagegen vor Mndert Jahren zehn Komponisten die Aufgabe gestellt worden wäre, so kann man darauf schwören, daß ihre zehn Kompositionen alle im Dreiviertel- oder Sechs¬ achteltakt gewesen wären, und daß das „Schlaf, Kindchen, schlaf" wie durch Tap- pertsche „wandernde Melodien" in alleu wiedergeklungen hätte. Die in Mozarts

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_212475/389>, abgerufen am 06.01.2025.