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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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Goethes Straßburger lyrische Gedichte

verzweifelten Brief "Ach, bist du fort?" schreiben können, abgesehen davon,
daß dieser die schon am 17. zurückgekehrte nicht mehr in Saarbrücken,
noch weniger Friederikens Antwort Lenz hätte treffen können. So ergiebt
sich Weinholds Zeitbestimmung von allen Seiten als verfehlt. Auch die von
B. versuchte (Ende August 1772, kurz ehe Lenz nach Landau reiste) ist
unmöglich, da sich damals keine Spur von Kälte gegen ihn, ja nicht einmal
von eiuer (völlig unwahrscheinlichen) Abreise Friederikens siudet. Das vou
B. gegen Goethe vorgebrachte stimmt meist mit Weinholds Begründung. Von
dem ihm eignen heben wir hervor, die Anrede mit dem Abstraktum "Voll¬
kommenheit" sei für Goethe eine so auffallende Abnormität, daß'sie allein genüge,
"das Lied ihm abzusprechen." Nun braucht freilich Lenz mehrfach "Voll¬
kommenheiten" im Sinne von vollkommnen Eigenschaften, wie Goethe schon
in einem Briefe von 1764. Aber "Vollkommenheit" als Bezeichnung einer voll¬
kommenen Person hat wohl Lenz so wenig wie Goethe, letzterer einmal
ähnlich "Trefflichkeit." Wenn er hier "Vollkommenheit" im Sinne von "Ideal"
als Anrede braucht, wie schon im Leipziger Liederbuch "Ideal und Seltenheit,"
in "Künstlers Morgenlied" von der Geliebten "alldenteud Ideal" als Anrede
steht, so erkenne ich darin Goethes die Sprache glücklich beherrschenden Geist.
Ganz unverzeihlich finde ich endlich die kecke Behauptung, in der Sesenheimer
Liebe finde sich kein Augenblick, worin diese Verse gedichtet sein könnten, Goethe
sei immer der glückliche Liebhaber gewesen, und diese Liebe steigere sich bei ihm
bis zum letzten Augenblicke. Das entschiedenste Gegenteil beweisen seine Briefe
an Salzmann während des letzten längern Aufenthalts in Sesenheim.

Davon zeugt anch das letzte Lied, sein schriftlicher Abschied nach dem
fröhlichen, ja übermütigen Ausflug, den er mit den Freunden in das obere
Elsaß anstellte. Es ist an einem nebligen und rauhen Augustmorgen gedichtet,
in derselben Strophenform, wie "Erwache, Friederike," nur haben die geraden
Verse einen Fuß mehr, sind also eine Silbe länger als die ungeraden, wo¬
durch die Strophe einen ernstern Charakter gewinnt; in dein leidenschaftlichen
Liede "Ach, bist du fort" hat die vierversige Strophe in den ungeraden Versen
zwei Füße mehr, sodaß sie heftiger auftreten. Die Trübe des Angustmorgens,
der ihn aus der Stadt getrieben hat, erregt das Gefühl seines Unglücks, daß für
ihn die liebliche Friederike verloren sei, in deren Blick er, im Gegensatze zu der
jetzigen Trübe der ihn umgebenden Natur, Sonnenschein und Glück gefunden
habe. Das heute etwas abgegriffne Wort "lieblich" bezeichnete damals die vollste
Anmut, wie wir schou in "Willkommen und Abschied" das "liebliche Gesicht"
fanden. Das Gedicht "Blinde Kuh" beginnt: "O liebliche Therese." Wie traurig
jetzt alles sei, führt die zweite Strophe aus. Der Baum, in den er ihre ver¬
schlungenen Namenszüge im Frühling geschnitten hat (wohl ans dem "uralten
Spaziergang hoher, vielreih kreuzender Linden, Wiese dazwischen" an der Ill,
dessen er im Mai 1775 in einem Briefe gedenkt) scheint ihm "vom rauhen


Goethes Straßburger lyrische Gedichte

verzweifelten Brief „Ach, bist du fort?" schreiben können, abgesehen davon,
daß dieser die schon am 17. zurückgekehrte nicht mehr in Saarbrücken,
noch weniger Friederikens Antwort Lenz hätte treffen können. So ergiebt
sich Weinholds Zeitbestimmung von allen Seiten als verfehlt. Auch die von
B. versuchte (Ende August 1772, kurz ehe Lenz nach Landau reiste) ist
unmöglich, da sich damals keine Spur von Kälte gegen ihn, ja nicht einmal
von eiuer (völlig unwahrscheinlichen) Abreise Friederikens siudet. Das vou
B. gegen Goethe vorgebrachte stimmt meist mit Weinholds Begründung. Von
dem ihm eignen heben wir hervor, die Anrede mit dem Abstraktum „Voll¬
kommenheit" sei für Goethe eine so auffallende Abnormität, daß'sie allein genüge,
„das Lied ihm abzusprechen." Nun braucht freilich Lenz mehrfach „Voll¬
kommenheiten" im Sinne von vollkommnen Eigenschaften, wie Goethe schon
in einem Briefe von 1764. Aber „Vollkommenheit" als Bezeichnung einer voll¬
kommenen Person hat wohl Lenz so wenig wie Goethe, letzterer einmal
ähnlich „Trefflichkeit." Wenn er hier „Vollkommenheit" im Sinne von „Ideal"
als Anrede braucht, wie schon im Leipziger Liederbuch „Ideal und Seltenheit,"
in „Künstlers Morgenlied" von der Geliebten „alldenteud Ideal" als Anrede
steht, so erkenne ich darin Goethes die Sprache glücklich beherrschenden Geist.
Ganz unverzeihlich finde ich endlich die kecke Behauptung, in der Sesenheimer
Liebe finde sich kein Augenblick, worin diese Verse gedichtet sein könnten, Goethe
sei immer der glückliche Liebhaber gewesen, und diese Liebe steigere sich bei ihm
bis zum letzten Augenblicke. Das entschiedenste Gegenteil beweisen seine Briefe
an Salzmann während des letzten längern Aufenthalts in Sesenheim.

Davon zeugt anch das letzte Lied, sein schriftlicher Abschied nach dem
fröhlichen, ja übermütigen Ausflug, den er mit den Freunden in das obere
Elsaß anstellte. Es ist an einem nebligen und rauhen Augustmorgen gedichtet,
in derselben Strophenform, wie „Erwache, Friederike," nur haben die geraden
Verse einen Fuß mehr, sind also eine Silbe länger als die ungeraden, wo¬
durch die Strophe einen ernstern Charakter gewinnt; in dein leidenschaftlichen
Liede „Ach, bist du fort" hat die vierversige Strophe in den ungeraden Versen
zwei Füße mehr, sodaß sie heftiger auftreten. Die Trübe des Angustmorgens,
der ihn aus der Stadt getrieben hat, erregt das Gefühl seines Unglücks, daß für
ihn die liebliche Friederike verloren sei, in deren Blick er, im Gegensatze zu der
jetzigen Trübe der ihn umgebenden Natur, Sonnenschein und Glück gefunden
habe. Das heute etwas abgegriffne Wort „lieblich" bezeichnete damals die vollste
Anmut, wie wir schou in „Willkommen und Abschied" das „liebliche Gesicht"
fanden. Das Gedicht „Blinde Kuh" beginnt: „O liebliche Therese." Wie traurig
jetzt alles sei, führt die zweite Strophe aus. Der Baum, in den er ihre ver¬
schlungenen Namenszüge im Frühling geschnitten hat (wohl ans dem „uralten
Spaziergang hoher, vielreih kreuzender Linden, Wiese dazwischen" an der Ill,
dessen er im Mai 1775 in einem Briefe gedenkt) scheint ihm „vom rauhen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/646>, abgerufen am 23.07.2024.