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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gut, sämtliche Stücke wieder an ihren Platz zu bringen, was wieder ein paar
Tage dauert. Und was hat das Ganze schließlich für einen Nutzen? Der Ausstelluugs-
besncher hat gar keinen davon; er sieht ganze Wände und Kasten voll Bilder und Bücher,
die lediglich als Masse ans ihn wirken; dem einzelnen Stück Aufmerksamkeit zu schenken
ist ja ganz unmöglich. Für wen die Ausstellung wirklich "Unssenschaftlich-instruktiv" sein
soll, der hält sich an den Katalog, arbeitet diesen für seine Zwecke durch und -- nun
kommt das Schönste -- wendet sich, wenn die'Ausstellung zu Ende ist, an die be¬
treffenden Aussteller mit der Bitte, ihm das oder jenes Stück für einige Zeit zu
genaueren Studium zu überlassen, lind nun beginnt die Wanderschaft aufs neue,
Liberalität bei unsern öffentlichen Sammlungen ist gewiß eine schöne Sache,
Aber die Art. wie sie hier in Anspruch genommen wird, ist doch gar zu gemütlich,


Ein Mangel unsrer Lexika,

Wer dnrch Beruf, Studium oder Neigung
öfter in die Lage kommt, Druckwerke, in denen eine alphabetische Anordnung
herrscht, also namentlich Wörterbücher, Encyklopädien, Bibliothekskataloge, Bücher¬
verzeichnisse und ähnliches nachzuschlagen, wird einen Übelstand unangenehm em¬
pfunden haben' die schwankende Einordnung der Umlaute ins Alphabet, Ohne
weiteres, ohne sich vorher mit jedem einzelnen Nachschlagewerk vertraut gemacht
zu haben, kann man nie wissen, an welcher Stelle darin ein Wort mit ä, ö, ü oder
an sicher zu finden ist, da in deren Behandlung ganz verschieden verfahren wird.
Verwehrt wird die Not durch das Hinzukommen der Schreibungen ac, ve u, s, w,
für die Umlaute, und der Umstand, daß diese Bnchstabenverbindnngcn außerdem
uoch ganz andere Werte haben, steigert die Verwirrung. Oft schlägt man unter
Zeitverlust hin und her, und mancher ungeübtere Benutzer findet vielleicht das
Gesuchte gar nicht und glaubt, daß eine Lücke vorhanden sei.

In der That haben die Umlaute überhaupt keine bestimmte Stelle im Alphabet;
man behilft sich, indem man diese heimatlosen Lante entweder einfach mit den
entsprechenden Stammvokalen (a, o, n, an), aus denen sie hervorgegangen sind, als
gleichwertig vermischt oder sie behandelt, als wären sie gleich ac, ve, ne, neu,
und sie darnach einordnet -- eins so verkehrt wie das andre, wenn auch das
zweite aus praktische" Gründen den Vorzug verdient, dn es, wenn man sich einmal
den Grundsatz klar gemacht hat, Zweifel im einzelnen ausschließt. Trotzdem folgen,
mit Ausnahme des Pierer, alle größer" Konversationslexika -- um bloß diese in
deu weitesten Kreisen verbreiteten Nachschlngcbücher einmal daraufhin anzusehen --
der erstgenannten Anordnungsweise; auch Meyer, der in der dritten Auflage uoch
die andre Art befolgte, hat in der vierten Auflage diesen Rückschritt gemacht,
Es folgen also im Pierer ans Adyton sämtliche mit Ä anlandenden Wörter von
Äalos bis Azani, untermischt mit denen, die mit Ac beginnen, wie Aedon,
^voiüini", Aegidi, Aelst n. a., und darauf folgt Afanasjew n. f. w. Im
Meyer aber steht Äakvs zwischen Aachen und Aalborg, Azani zwischen
Azaleen und Azara, und so sind die mit Ä beginnenden Stichwörter dnrch den
ganzen Buchstaben A zerstreut, indem zwischen ä und a gar kein Unterschied ge¬
macht wird; ebenso natürlich im Innern der Wörter.

Wie ist es nnn aber mit Namen wie Aegidi, Goethe, Hume und andern,
bei denen die zwei Vokale nur eine andre Orthographie des Umlautes sind?
Diese werden im Meyer, Brockhaus und Spamer genau so behandelt, als wenn
sie mit ä, v oder ü geschrieben wären; Goethe steht also zwischen Gotha und
Gotisch, für das Ange eine störende Unterbrechung der alphabetischen Reihenfolge,
Die deutsche Encyklopädie reiht daher derartige Namen, entschieden besser, genau
nach ihren: Vuchstabeugehalt ein, wie es selbstverständlich Pierer thut, der ja anch
v wie ve behandelt. Ebenso verschieden verfahren die genannten Werke mit latei-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gut, sämtliche Stücke wieder an ihren Platz zu bringen, was wieder ein paar
Tage dauert. Und was hat das Ganze schließlich für einen Nutzen? Der Ausstelluugs-
besncher hat gar keinen davon; er sieht ganze Wände und Kasten voll Bilder und Bücher,
die lediglich als Masse ans ihn wirken; dem einzelnen Stück Aufmerksamkeit zu schenken
ist ja ganz unmöglich. Für wen die Ausstellung wirklich „Unssenschaftlich-instruktiv" sein
soll, der hält sich an den Katalog, arbeitet diesen für seine Zwecke durch und — nun
kommt das Schönste — wendet sich, wenn die'Ausstellung zu Ende ist, an die be¬
treffenden Aussteller mit der Bitte, ihm das oder jenes Stück für einige Zeit zu
genaueren Studium zu überlassen, lind nun beginnt die Wanderschaft aufs neue,
Liberalität bei unsern öffentlichen Sammlungen ist gewiß eine schöne Sache,
Aber die Art. wie sie hier in Anspruch genommen wird, ist doch gar zu gemütlich,


Ein Mangel unsrer Lexika,

Wer dnrch Beruf, Studium oder Neigung
öfter in die Lage kommt, Druckwerke, in denen eine alphabetische Anordnung
herrscht, also namentlich Wörterbücher, Encyklopädien, Bibliothekskataloge, Bücher¬
verzeichnisse und ähnliches nachzuschlagen, wird einen Übelstand unangenehm em¬
pfunden haben' die schwankende Einordnung der Umlaute ins Alphabet, Ohne
weiteres, ohne sich vorher mit jedem einzelnen Nachschlagewerk vertraut gemacht
zu haben, kann man nie wissen, an welcher Stelle darin ein Wort mit ä, ö, ü oder
an sicher zu finden ist, da in deren Behandlung ganz verschieden verfahren wird.
Verwehrt wird die Not durch das Hinzukommen der Schreibungen ac, ve u, s, w,
für die Umlaute, und der Umstand, daß diese Bnchstabenverbindnngcn außerdem
uoch ganz andere Werte haben, steigert die Verwirrung. Oft schlägt man unter
Zeitverlust hin und her, und mancher ungeübtere Benutzer findet vielleicht das
Gesuchte gar nicht und glaubt, daß eine Lücke vorhanden sei.

In der That haben die Umlaute überhaupt keine bestimmte Stelle im Alphabet;
man behilft sich, indem man diese heimatlosen Lante entweder einfach mit den
entsprechenden Stammvokalen (a, o, n, an), aus denen sie hervorgegangen sind, als
gleichwertig vermischt oder sie behandelt, als wären sie gleich ac, ve, ne, neu,
und sie darnach einordnet — eins so verkehrt wie das andre, wenn auch das
zweite aus praktische« Gründen den Vorzug verdient, dn es, wenn man sich einmal
den Grundsatz klar gemacht hat, Zweifel im einzelnen ausschließt. Trotzdem folgen,
mit Ausnahme des Pierer, alle größer» Konversationslexika — um bloß diese in
deu weitesten Kreisen verbreiteten Nachschlngcbücher einmal daraufhin anzusehen --
der erstgenannten Anordnungsweise; auch Meyer, der in der dritten Auflage uoch
die andre Art befolgte, hat in der vierten Auflage diesen Rückschritt gemacht,
Es folgen also im Pierer ans Adyton sämtliche mit Ä anlandenden Wörter von
Äalos bis Azani, untermischt mit denen, die mit Ac beginnen, wie Aedon,
^voiüini», Aegidi, Aelst n. a., und darauf folgt Afanasjew n. f. w. Im
Meyer aber steht Äakvs zwischen Aachen und Aalborg, Azani zwischen
Azaleen und Azara, und so sind die mit Ä beginnenden Stichwörter dnrch den
ganzen Buchstaben A zerstreut, indem zwischen ä und a gar kein Unterschied ge¬
macht wird; ebenso natürlich im Innern der Wörter.

Wie ist es nnn aber mit Namen wie Aegidi, Goethe, Hume und andern,
bei denen die zwei Vokale nur eine andre Orthographie des Umlautes sind?
Diese werden im Meyer, Brockhaus und Spamer genau so behandelt, als wenn
sie mit ä, v oder ü geschrieben wären; Goethe steht also zwischen Gotha und
Gotisch, für das Ange eine störende Unterbrechung der alphabetischen Reihenfolge,
Die deutsche Encyklopädie reiht daher derartige Namen, entschieden besser, genau
nach ihren: Vuchstabeugehalt ein, wie es selbstverständlich Pierer thut, der ja anch
v wie ve behandelt. Ebenso verschieden verfahren die genannten Werke mit latei-


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[0050] Maßgebliches und Unmaßgebliches gut, sämtliche Stücke wieder an ihren Platz zu bringen, was wieder ein paar Tage dauert. Und was hat das Ganze schließlich für einen Nutzen? Der Ausstelluugs- besncher hat gar keinen davon; er sieht ganze Wände und Kasten voll Bilder und Bücher, die lediglich als Masse ans ihn wirken; dem einzelnen Stück Aufmerksamkeit zu schenken ist ja ganz unmöglich. Für wen die Ausstellung wirklich „Unssenschaftlich-instruktiv" sein soll, der hält sich an den Katalog, arbeitet diesen für seine Zwecke durch und — nun kommt das Schönste — wendet sich, wenn die'Ausstellung zu Ende ist, an die be¬ treffenden Aussteller mit der Bitte, ihm das oder jenes Stück für einige Zeit zu genaueren Studium zu überlassen, lind nun beginnt die Wanderschaft aufs neue, Liberalität bei unsern öffentlichen Sammlungen ist gewiß eine schöne Sache, Aber die Art. wie sie hier in Anspruch genommen wird, ist doch gar zu gemütlich, Ein Mangel unsrer Lexika, Wer dnrch Beruf, Studium oder Neigung öfter in die Lage kommt, Druckwerke, in denen eine alphabetische Anordnung herrscht, also namentlich Wörterbücher, Encyklopädien, Bibliothekskataloge, Bücher¬ verzeichnisse und ähnliches nachzuschlagen, wird einen Übelstand unangenehm em¬ pfunden haben' die schwankende Einordnung der Umlaute ins Alphabet, Ohne weiteres, ohne sich vorher mit jedem einzelnen Nachschlagewerk vertraut gemacht zu haben, kann man nie wissen, an welcher Stelle darin ein Wort mit ä, ö, ü oder an sicher zu finden ist, da in deren Behandlung ganz verschieden verfahren wird. Verwehrt wird die Not durch das Hinzukommen der Schreibungen ac, ve u, s, w, für die Umlaute, und der Umstand, daß diese Bnchstabenverbindnngcn außerdem uoch ganz andere Werte haben, steigert die Verwirrung. Oft schlägt man unter Zeitverlust hin und her, und mancher ungeübtere Benutzer findet vielleicht das Gesuchte gar nicht und glaubt, daß eine Lücke vorhanden sei. In der That haben die Umlaute überhaupt keine bestimmte Stelle im Alphabet; man behilft sich, indem man diese heimatlosen Lante entweder einfach mit den entsprechenden Stammvokalen (a, o, n, an), aus denen sie hervorgegangen sind, als gleichwertig vermischt oder sie behandelt, als wären sie gleich ac, ve, ne, neu, und sie darnach einordnet — eins so verkehrt wie das andre, wenn auch das zweite aus praktische« Gründen den Vorzug verdient, dn es, wenn man sich einmal den Grundsatz klar gemacht hat, Zweifel im einzelnen ausschließt. Trotzdem folgen, mit Ausnahme des Pierer, alle größer» Konversationslexika — um bloß diese in deu weitesten Kreisen verbreiteten Nachschlngcbücher einmal daraufhin anzusehen -- der erstgenannten Anordnungsweise; auch Meyer, der in der dritten Auflage uoch die andre Art befolgte, hat in der vierten Auflage diesen Rückschritt gemacht, Es folgen also im Pierer ans Adyton sämtliche mit Ä anlandenden Wörter von Äalos bis Azani, untermischt mit denen, die mit Ac beginnen, wie Aedon, ^voiüini», Aegidi, Aelst n. a., und darauf folgt Afanasjew n. f. w. Im Meyer aber steht Äakvs zwischen Aachen und Aalborg, Azani zwischen Azaleen und Azara, und so sind die mit Ä beginnenden Stichwörter dnrch den ganzen Buchstaben A zerstreut, indem zwischen ä und a gar kein Unterschied ge¬ macht wird; ebenso natürlich im Innern der Wörter. Wie ist es nnn aber mit Namen wie Aegidi, Goethe, Hume und andern, bei denen die zwei Vokale nur eine andre Orthographie des Umlautes sind? Diese werden im Meyer, Brockhaus und Spamer genau so behandelt, als wenn sie mit ä, v oder ü geschrieben wären; Goethe steht also zwischen Gotha und Gotisch, für das Ange eine störende Unterbrechung der alphabetischen Reihenfolge, Die deutsche Encyklopädie reiht daher derartige Namen, entschieden besser, genau nach ihren: Vuchstabeugehalt ein, wie es selbstverständlich Pierer thut, der ja anch v wie ve behandelt. Ebenso verschieden verfahren die genannten Werke mit latei-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/50>, abgerufen am 23.07.2024.