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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

alten Gewohnheiten, die durch den. übertriebenen griechischen und lateinischen gram¬
matikalischen Unterricht hervorgebracht worden sind." Dies darf man nachgerade
Wohl eine Trivialität nennen. ,,Das Studium des Griechischen gewährt einen
großen ästhetischen und intellektuellen Genuß, ist aber kein geeigneter Gegenstand
für den obligatorischen Unterricht für zwölf- bis achtzehnjährige Knaben und Jüng¬
linge, die Regierungsbeamte, Ärzte, Erzieher, Geistliche, Richter, kurz für den Staat
und das Volkswohl nützliche Männer werden sollen." Dies ist der nackte Mili¬
tarismus , auf deutsch der Standpunkt der armseligen Geister, die von der Hand
in den Mund leben. "Bei der Erziehung des Kindes muß zuerst das Wachstum
in Betracht kommen, dann die Ausbildung der Sinne, erst wenn die verfeinert find,
die methodische Willens- und Verstandesbildung beginnen, und erst wenn der Ver¬
stand da ist und die Arbeitskraft, die Ausbildung des Gedächtnisses und zuletzt
das Gemütsleben." Was sagt man zu diesen neuen sechs Unterrichtsstnfen? Und
um erst die Begründung! "Es ist nachgewiesen, daß das Gehirn des kleinen Kindes
noch lange nicht fertig ist, es enthält noch gar nicht die wichtigsten Bestandteile.
Erst nach Monaten findet man sie spärlich." Und darum? "soll man nicht so früh mit
dem Bücherstudium beginnen." Bis jetzt werden nämlich unsre Knaben immer wieder
nur mit Buchstabe" beschäftigt." Und doch sind "die Sinnesorgane das einzige Thor,
durch welches -- der Mensch dem Menschen nahe tritt." Die Phantasie, die
Fähigkeit, weit entrücktes, längst vergangnes, nie geschehnes, nimmer geschehendes
sich nah und leibhaftig vorzustellen, diese edelste und gefährlichste Kraft im geistigen
Leben aller noch unverkrüppelten Menschen, vor allem aber des Kindes, kommt in
Herrn Preyers Katechismus uicht vor. Herr Preyer ist auch der Ansicht, daß
das Gedächtnis unsrer Jugend "durch Auswendiglernen von Gedichten überladen"
werde. "Und nun das Gemüt, das Herz!" Herrn Preyers Gemüt, wie seines
"Freundes" Göring, ist ganz und gar mit Patriotismus angefüllt. Während sich
sonst die mit ihrer Gymnasialbildung unzufriedneu, nach Herrn Preyer, "fort¬
während (!) mit Umsturzgedanken beschäftigen," wird er mit Herrn Göring dafür
sorgen, daß "der Thron noch fester stehe," und daß "der monarchische Gedanke
festere (so!) Wurzeln fasse, als es bisher der Fall war." Wir haben dieser
Art von Gesinnungstüchtigkeit gegenüber nur ein Gefühl: Ekel.


Das Th e atermonopol Berlins.

Einen höchst bemerkenswerten Beschluß
hat, wie aus Frankfurter Blättern zu ersehen ist, das Stadttheater in Frankfurt
a. M. gefaßt; die Leitung dieser Bühne will in Zukunft kein Stück zur Auffüh¬
rung bringen von einem Verfasser, der den Zeitpunkt der Aufführung von der
Bedingung abhängig macht, daß das Werk zuerst in Berlin aufgeführt werden
müsse. Es ist wahrlich an der Zeit mit dem Verfahren: erst Berlin, dann die
Provinz! ein Ende zu machen. Bisher hat die Reichshauptstndt den Beweis noch
nicht gebracht, daß das Spreewasser für Erzeugnisse der dramatischen Kunst das
allein selig machende Taufwasser sei, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es
auch nicht so bald gelingen, diesen Beweis zu bringen. Das Monopol für ge¬
wisse entartete Seitenschößlinge der dramatischen Kunst, die den größten Teil ihrer
Wurzeln bereits in das sumpfige Erdreich des Tingeltangels und der "Spezia¬
litäten" senken, soll der Reichshauptstadt nicht mißgönnt werden. In der Provinz,
womit man neuerdings an der Spree mit mitleidigem Achselzucken alles zu be¬
zeichnen pflegt, was jenseits der Mauern der Millionenstadt liegt, hat man noch
wenig Sehnsucht nach den Bühnen-Aquarien, den Bühnen-Rennplätzen oder gar
nach den Ringkämpfen zwischen weiblichen Athleten, wie sie jetzt auf dem Alexander-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

alten Gewohnheiten, die durch den. übertriebenen griechischen und lateinischen gram¬
matikalischen Unterricht hervorgebracht worden sind." Dies darf man nachgerade
Wohl eine Trivialität nennen. ,,Das Studium des Griechischen gewährt einen
großen ästhetischen und intellektuellen Genuß, ist aber kein geeigneter Gegenstand
für den obligatorischen Unterricht für zwölf- bis achtzehnjährige Knaben und Jüng¬
linge, die Regierungsbeamte, Ärzte, Erzieher, Geistliche, Richter, kurz für den Staat
und das Volkswohl nützliche Männer werden sollen." Dies ist der nackte Mili¬
tarismus , auf deutsch der Standpunkt der armseligen Geister, die von der Hand
in den Mund leben. „Bei der Erziehung des Kindes muß zuerst das Wachstum
in Betracht kommen, dann die Ausbildung der Sinne, erst wenn die verfeinert find,
die methodische Willens- und Verstandesbildung beginnen, und erst wenn der Ver¬
stand da ist und die Arbeitskraft, die Ausbildung des Gedächtnisses und zuletzt
das Gemütsleben." Was sagt man zu diesen neuen sechs Unterrichtsstnfen? Und
um erst die Begründung! „Es ist nachgewiesen, daß das Gehirn des kleinen Kindes
noch lange nicht fertig ist, es enthält noch gar nicht die wichtigsten Bestandteile.
Erst nach Monaten findet man sie spärlich." Und darum? „soll man nicht so früh mit
dem Bücherstudium beginnen." Bis jetzt werden nämlich unsre Knaben immer wieder
nur mit Buchstabe» beschäftigt." Und doch sind „die Sinnesorgane das einzige Thor,
durch welches — der Mensch dem Menschen nahe tritt." Die Phantasie, die
Fähigkeit, weit entrücktes, längst vergangnes, nie geschehnes, nimmer geschehendes
sich nah und leibhaftig vorzustellen, diese edelste und gefährlichste Kraft im geistigen
Leben aller noch unverkrüppelten Menschen, vor allem aber des Kindes, kommt in
Herrn Preyers Katechismus uicht vor. Herr Preyer ist auch der Ansicht, daß
das Gedächtnis unsrer Jugend „durch Auswendiglernen von Gedichten überladen"
werde. „Und nun das Gemüt, das Herz!" Herrn Preyers Gemüt, wie seines
„Freundes" Göring, ist ganz und gar mit Patriotismus angefüllt. Während sich
sonst die mit ihrer Gymnasialbildung unzufriedneu, nach Herrn Preyer, „fort¬
während (!) mit Umsturzgedanken beschäftigen," wird er mit Herrn Göring dafür
sorgen, daß „der Thron noch fester stehe," und daß „der monarchische Gedanke
festere (so!) Wurzeln fasse, als es bisher der Fall war." Wir haben dieser
Art von Gesinnungstüchtigkeit gegenüber nur ein Gefühl: Ekel.


Das Th e atermonopol Berlins.

Einen höchst bemerkenswerten Beschluß
hat, wie aus Frankfurter Blättern zu ersehen ist, das Stadttheater in Frankfurt
a. M. gefaßt; die Leitung dieser Bühne will in Zukunft kein Stück zur Auffüh¬
rung bringen von einem Verfasser, der den Zeitpunkt der Aufführung von der
Bedingung abhängig macht, daß das Werk zuerst in Berlin aufgeführt werden
müsse. Es ist wahrlich an der Zeit mit dem Verfahren: erst Berlin, dann die
Provinz! ein Ende zu machen. Bisher hat die Reichshauptstndt den Beweis noch
nicht gebracht, daß das Spreewasser für Erzeugnisse der dramatischen Kunst das
allein selig machende Taufwasser sei, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es
auch nicht so bald gelingen, diesen Beweis zu bringen. Das Monopol für ge¬
wisse entartete Seitenschößlinge der dramatischen Kunst, die den größten Teil ihrer
Wurzeln bereits in das sumpfige Erdreich des Tingeltangels und der „Spezia¬
litäten" senken, soll der Reichshauptstadt nicht mißgönnt werden. In der Provinz,
womit man neuerdings an der Spree mit mitleidigem Achselzucken alles zu be¬
zeichnen pflegt, was jenseits der Mauern der Millionenstadt liegt, hat man noch
wenig Sehnsucht nach den Bühnen-Aquarien, den Bühnen-Rennplätzen oder gar
nach den Ringkämpfen zwischen weiblichen Athleten, wie sie jetzt auf dem Alexander-


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[0203] Maßgebliches und Unmaßgebliches alten Gewohnheiten, die durch den. übertriebenen griechischen und lateinischen gram¬ matikalischen Unterricht hervorgebracht worden sind." Dies darf man nachgerade Wohl eine Trivialität nennen. ,,Das Studium des Griechischen gewährt einen großen ästhetischen und intellektuellen Genuß, ist aber kein geeigneter Gegenstand für den obligatorischen Unterricht für zwölf- bis achtzehnjährige Knaben und Jüng¬ linge, die Regierungsbeamte, Ärzte, Erzieher, Geistliche, Richter, kurz für den Staat und das Volkswohl nützliche Männer werden sollen." Dies ist der nackte Mili¬ tarismus , auf deutsch der Standpunkt der armseligen Geister, die von der Hand in den Mund leben. „Bei der Erziehung des Kindes muß zuerst das Wachstum in Betracht kommen, dann die Ausbildung der Sinne, erst wenn die verfeinert find, die methodische Willens- und Verstandesbildung beginnen, und erst wenn der Ver¬ stand da ist und die Arbeitskraft, die Ausbildung des Gedächtnisses und zuletzt das Gemütsleben." Was sagt man zu diesen neuen sechs Unterrichtsstnfen? Und um erst die Begründung! „Es ist nachgewiesen, daß das Gehirn des kleinen Kindes noch lange nicht fertig ist, es enthält noch gar nicht die wichtigsten Bestandteile. Erst nach Monaten findet man sie spärlich." Und darum? „soll man nicht so früh mit dem Bücherstudium beginnen." Bis jetzt werden nämlich unsre Knaben immer wieder nur mit Buchstabe» beschäftigt." Und doch sind „die Sinnesorgane das einzige Thor, durch welches — der Mensch dem Menschen nahe tritt." Die Phantasie, die Fähigkeit, weit entrücktes, längst vergangnes, nie geschehnes, nimmer geschehendes sich nah und leibhaftig vorzustellen, diese edelste und gefährlichste Kraft im geistigen Leben aller noch unverkrüppelten Menschen, vor allem aber des Kindes, kommt in Herrn Preyers Katechismus uicht vor. Herr Preyer ist auch der Ansicht, daß das Gedächtnis unsrer Jugend „durch Auswendiglernen von Gedichten überladen" werde. „Und nun das Gemüt, das Herz!" Herrn Preyers Gemüt, wie seines „Freundes" Göring, ist ganz und gar mit Patriotismus angefüllt. Während sich sonst die mit ihrer Gymnasialbildung unzufriedneu, nach Herrn Preyer, „fort¬ während (!) mit Umsturzgedanken beschäftigen," wird er mit Herrn Göring dafür sorgen, daß „der Thron noch fester stehe," und daß „der monarchische Gedanke festere (so!) Wurzeln fasse, als es bisher der Fall war." Wir haben dieser Art von Gesinnungstüchtigkeit gegenüber nur ein Gefühl: Ekel. Das Th e atermonopol Berlins. Einen höchst bemerkenswerten Beschluß hat, wie aus Frankfurter Blättern zu ersehen ist, das Stadttheater in Frankfurt a. M. gefaßt; die Leitung dieser Bühne will in Zukunft kein Stück zur Auffüh¬ rung bringen von einem Verfasser, der den Zeitpunkt der Aufführung von der Bedingung abhängig macht, daß das Werk zuerst in Berlin aufgeführt werden müsse. Es ist wahrlich an der Zeit mit dem Verfahren: erst Berlin, dann die Provinz! ein Ende zu machen. Bisher hat die Reichshauptstndt den Beweis noch nicht gebracht, daß das Spreewasser für Erzeugnisse der dramatischen Kunst das allein selig machende Taufwasser sei, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird es auch nicht so bald gelingen, diesen Beweis zu bringen. Das Monopol für ge¬ wisse entartete Seitenschößlinge der dramatischen Kunst, die den größten Teil ihrer Wurzeln bereits in das sumpfige Erdreich des Tingeltangels und der „Spezia¬ litäten" senken, soll der Reichshauptstadt nicht mißgönnt werden. In der Provinz, womit man neuerdings an der Spree mit mitleidigem Achselzucken alles zu be¬ zeichnen pflegt, was jenseits der Mauern der Millionenstadt liegt, hat man noch wenig Sehnsucht nach den Bühnen-Aquarien, den Bühnen-Rennplätzen oder gar nach den Ringkämpfen zwischen weiblichen Athleten, wie sie jetzt auf dem Alexander-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/203>, abgerufen am 23.07.2024.