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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit freiem Auge und mit Hilfe der Lupe geben wir zu, daß in einzelnen Fällen
die gesuchten Buchstaben oder einer oder der andre von ihnen auf den Bildern
vorhanden sein können; in andern Fällen vermögen wir mit aller Mühe nichts
von Schrift zu entdecken; die "Verstärkung" aber stellt sich dem Nichteingeweihten
bald als ein Verbinden einzelner dunkler Fleckchen vermittels derber Striche dar,
bald als ein Mildern oder Vertilgen von Fleckchen, die für die Schrift nicht zu
brauche" waren. Man kann sich getrost anheischig machen, auf alten Bildern mit
rußigem Firniß in solcher Weise jeden gewünschten Namen zu entwickeln, so wie
eine lebhafte Phantasie z. B. in rissigen Kalk an der Wand ganze Bilder entstehen
läßt. Solange das vom Verfasser vorläufig geheimgehaltne Verfahren nicht einer
gänzlich unbefangnen Prüfung unterzogen worden ist, werden seine Ergebnisse von
der Kunstwissenschaft schwerlich respektirt werden.

Doch begnügt sich Lautner nicht mit dem Nachweise der Monogramme Bois
auf sogenannten Rembrandts, er versichert mich, daß Rembrandt überhaupt gnr
kein großer Maler gewesen sei, daß er es nicht habe sein können, weil auf seinem
Leben in sittlicher Hinsicht viele Flecken haften. Wie aber ist er denn zu seinem
Ruhm gekommen? Ganz einfach. Bekanntlich war er zu seinem Unheil ein großer
Sammler, kaufte Antiquitäten, aber auch Gemälde von ausgezeichneten Meistern
zusammen, und viele Leute, die in seine Behausung kamen, "glaubten in ihrer
Naivität sicher, daß Rembrandt diese Bilder alle selbst gemalt habe," während die
Besteller, die er warten ließ, glaubten, "er sei mit künstlerischen Arbeiten über¬
bürdet." So wörtlich zu lesen Seite 390 und 389! Auf diese Art läßt sich
allerdings alles erklären.

Und nicht zufrieden damit, auf der Nachtwache Bois Schrift entdeckt zu haben,
versucht er auch das Hindernis hinwegzuräumen, daß Rembrandts Bild von der
Cloveniers doelen in Amsterdam 1715 in das dortige Stadthaus und 1817 in
das Trippenhuis geschafft worden ist, von wo es bekanntlich in neuester Zeit in
das Gebäude des Rijksmuseum überging. Ja, sagt er, bei den Cloveniers hing
allerdings ein Schützenstück von Rembrandt, aber wo das ein Ende genommen hat,
weiß man nicht, das im Nijksmusenm ist ein ganz andres, natürlich von Bol gemaltes.
Denn es fehle jeder Beweis dafür, daß beide Schützenflücke ein nud dasselbe seien.
Darauf hat Direktor A. Bredius ini Haag, ein Mann, dessen Autorität noch nie
angefochten worden ist, in den "Münchner Neuesten Nachrichten" vom 4. Juni aus¬
reichend geantwortet. Der Amsterdamer Bürgermeister Gerard Schaap bescheinigt,
im Februar 1663 auf der Cloveniers doelen im großen Saale des Oberstockes
neben andern Bildern vorgefunden zu haben Nummer 4: Frnuc Bauuiug Cock,
Kapitän, und Willem van Nuyteuburg, Leutnant, gemalt von Rembrandt Anno
1642, und unter dem 23. Mai 1715 wird angeordnet, eben diesem Gemälde
eben dieses Rembrandt einen Platz in der "Kreygsraatskmncr" des Stadthauses
einen Platz anzuweisen. So steht es um die "Grundlagen zu einem Neubau der
holländischen Kunstgeschichte," welchen Nebentitel Lantner seinem Buche gegeben hat.

Naka, Käss, die ihm verschiedentlich vorgeworfen worden ist, trauen wir ihm
nicht zu. Vielmehr gemahnt er uns an einen übereifriger jungen Untersuchungsrichter,
der von der Schuld des ,,Jnknlpaten" fest überzeugt, in jedem Wort, jeder Miene,
jeder Handbewegung des Unglücklichen einen Schuldbeweis oder wenigstens den
Beweis entdeckt, daß ihm eine böse That zuzutrauen sei. Wie ein Detektiv hat
Lautuer dem armen Rembrandt nachgespürt, mit Bienenfleiß Zeugnisse über dessen
Leumund zusammengetragen, nud mit Triumph verkündet er alles, was ungünstig
für ihn lautet oder doch so ausgelegt werden kann. Weil Rembrandts Bedeutung


Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit freiem Auge und mit Hilfe der Lupe geben wir zu, daß in einzelnen Fällen
die gesuchten Buchstaben oder einer oder der andre von ihnen auf den Bildern
vorhanden sein können; in andern Fällen vermögen wir mit aller Mühe nichts
von Schrift zu entdecken; die „Verstärkung" aber stellt sich dem Nichteingeweihten
bald als ein Verbinden einzelner dunkler Fleckchen vermittels derber Striche dar,
bald als ein Mildern oder Vertilgen von Fleckchen, die für die Schrift nicht zu
brauche» waren. Man kann sich getrost anheischig machen, auf alten Bildern mit
rußigem Firniß in solcher Weise jeden gewünschten Namen zu entwickeln, so wie
eine lebhafte Phantasie z. B. in rissigen Kalk an der Wand ganze Bilder entstehen
läßt. Solange das vom Verfasser vorläufig geheimgehaltne Verfahren nicht einer
gänzlich unbefangnen Prüfung unterzogen worden ist, werden seine Ergebnisse von
der Kunstwissenschaft schwerlich respektirt werden.

Doch begnügt sich Lautner nicht mit dem Nachweise der Monogramme Bois
auf sogenannten Rembrandts, er versichert mich, daß Rembrandt überhaupt gnr
kein großer Maler gewesen sei, daß er es nicht habe sein können, weil auf seinem
Leben in sittlicher Hinsicht viele Flecken haften. Wie aber ist er denn zu seinem
Ruhm gekommen? Ganz einfach. Bekanntlich war er zu seinem Unheil ein großer
Sammler, kaufte Antiquitäten, aber auch Gemälde von ausgezeichneten Meistern
zusammen, und viele Leute, die in seine Behausung kamen, „glaubten in ihrer
Naivität sicher, daß Rembrandt diese Bilder alle selbst gemalt habe," während die
Besteller, die er warten ließ, glaubten, „er sei mit künstlerischen Arbeiten über¬
bürdet." So wörtlich zu lesen Seite 390 und 389! Auf diese Art läßt sich
allerdings alles erklären.

Und nicht zufrieden damit, auf der Nachtwache Bois Schrift entdeckt zu haben,
versucht er auch das Hindernis hinwegzuräumen, daß Rembrandts Bild von der
Cloveniers doelen in Amsterdam 1715 in das dortige Stadthaus und 1817 in
das Trippenhuis geschafft worden ist, von wo es bekanntlich in neuester Zeit in
das Gebäude des Rijksmuseum überging. Ja, sagt er, bei den Cloveniers hing
allerdings ein Schützenstück von Rembrandt, aber wo das ein Ende genommen hat,
weiß man nicht, das im Nijksmusenm ist ein ganz andres, natürlich von Bol gemaltes.
Denn es fehle jeder Beweis dafür, daß beide Schützenflücke ein nud dasselbe seien.
Darauf hat Direktor A. Bredius ini Haag, ein Mann, dessen Autorität noch nie
angefochten worden ist, in den „Münchner Neuesten Nachrichten" vom 4. Juni aus¬
reichend geantwortet. Der Amsterdamer Bürgermeister Gerard Schaap bescheinigt,
im Februar 1663 auf der Cloveniers doelen im großen Saale des Oberstockes
neben andern Bildern vorgefunden zu haben Nummer 4: Frnuc Bauuiug Cock,
Kapitän, und Willem van Nuyteuburg, Leutnant, gemalt von Rembrandt Anno
1642, und unter dem 23. Mai 1715 wird angeordnet, eben diesem Gemälde
eben dieses Rembrandt einen Platz in der „Kreygsraatskmncr" des Stadthauses
einen Platz anzuweisen. So steht es um die „Grundlagen zu einem Neubau der
holländischen Kunstgeschichte," welchen Nebentitel Lantner seinem Buche gegeben hat.

Naka, Käss, die ihm verschiedentlich vorgeworfen worden ist, trauen wir ihm
nicht zu. Vielmehr gemahnt er uns an einen übereifriger jungen Untersuchungsrichter,
der von der Schuld des ,,Jnknlpaten" fest überzeugt, in jedem Wort, jeder Miene,
jeder Handbewegung des Unglücklichen einen Schuldbeweis oder wenigstens den
Beweis entdeckt, daß ihm eine böse That zuzutrauen sei. Wie ein Detektiv hat
Lautuer dem armen Rembrandt nachgespürt, mit Bienenfleiß Zeugnisse über dessen
Leumund zusammengetragen, nud mit Triumph verkündet er alles, was ungünstig
für ihn lautet oder doch so ausgelegt werden kann. Weil Rembrandts Bedeutung


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[0343] Maßgebliches und Unmaßgebliches mit freiem Auge und mit Hilfe der Lupe geben wir zu, daß in einzelnen Fällen die gesuchten Buchstaben oder einer oder der andre von ihnen auf den Bildern vorhanden sein können; in andern Fällen vermögen wir mit aller Mühe nichts von Schrift zu entdecken; die „Verstärkung" aber stellt sich dem Nichteingeweihten bald als ein Verbinden einzelner dunkler Fleckchen vermittels derber Striche dar, bald als ein Mildern oder Vertilgen von Fleckchen, die für die Schrift nicht zu brauche» waren. Man kann sich getrost anheischig machen, auf alten Bildern mit rußigem Firniß in solcher Weise jeden gewünschten Namen zu entwickeln, so wie eine lebhafte Phantasie z. B. in rissigen Kalk an der Wand ganze Bilder entstehen läßt. Solange das vom Verfasser vorläufig geheimgehaltne Verfahren nicht einer gänzlich unbefangnen Prüfung unterzogen worden ist, werden seine Ergebnisse von der Kunstwissenschaft schwerlich respektirt werden. Doch begnügt sich Lautner nicht mit dem Nachweise der Monogramme Bois auf sogenannten Rembrandts, er versichert mich, daß Rembrandt überhaupt gnr kein großer Maler gewesen sei, daß er es nicht habe sein können, weil auf seinem Leben in sittlicher Hinsicht viele Flecken haften. Wie aber ist er denn zu seinem Ruhm gekommen? Ganz einfach. Bekanntlich war er zu seinem Unheil ein großer Sammler, kaufte Antiquitäten, aber auch Gemälde von ausgezeichneten Meistern zusammen, und viele Leute, die in seine Behausung kamen, „glaubten in ihrer Naivität sicher, daß Rembrandt diese Bilder alle selbst gemalt habe," während die Besteller, die er warten ließ, glaubten, „er sei mit künstlerischen Arbeiten über¬ bürdet." So wörtlich zu lesen Seite 390 und 389! Auf diese Art läßt sich allerdings alles erklären. Und nicht zufrieden damit, auf der Nachtwache Bois Schrift entdeckt zu haben, versucht er auch das Hindernis hinwegzuräumen, daß Rembrandts Bild von der Cloveniers doelen in Amsterdam 1715 in das dortige Stadthaus und 1817 in das Trippenhuis geschafft worden ist, von wo es bekanntlich in neuester Zeit in das Gebäude des Rijksmuseum überging. Ja, sagt er, bei den Cloveniers hing allerdings ein Schützenstück von Rembrandt, aber wo das ein Ende genommen hat, weiß man nicht, das im Nijksmusenm ist ein ganz andres, natürlich von Bol gemaltes. Denn es fehle jeder Beweis dafür, daß beide Schützenflücke ein nud dasselbe seien. Darauf hat Direktor A. Bredius ini Haag, ein Mann, dessen Autorität noch nie angefochten worden ist, in den „Münchner Neuesten Nachrichten" vom 4. Juni aus¬ reichend geantwortet. Der Amsterdamer Bürgermeister Gerard Schaap bescheinigt, im Februar 1663 auf der Cloveniers doelen im großen Saale des Oberstockes neben andern Bildern vorgefunden zu haben Nummer 4: Frnuc Bauuiug Cock, Kapitän, und Willem van Nuyteuburg, Leutnant, gemalt von Rembrandt Anno 1642, und unter dem 23. Mai 1715 wird angeordnet, eben diesem Gemälde eben dieses Rembrandt einen Platz in der „Kreygsraatskmncr" des Stadthauses einen Platz anzuweisen. So steht es um die „Grundlagen zu einem Neubau der holländischen Kunstgeschichte," welchen Nebentitel Lantner seinem Buche gegeben hat. Naka, Käss, die ihm verschiedentlich vorgeworfen worden ist, trauen wir ihm nicht zu. Vielmehr gemahnt er uns an einen übereifriger jungen Untersuchungsrichter, der von der Schuld des ,,Jnknlpaten" fest überzeugt, in jedem Wort, jeder Miene, jeder Handbewegung des Unglücklichen einen Schuldbeweis oder wenigstens den Beweis entdeckt, daß ihm eine böse That zuzutrauen sei. Wie ein Detektiv hat Lautuer dem armen Rembrandt nachgespürt, mit Bienenfleiß Zeugnisse über dessen Leumund zusammengetragen, nud mit Triumph verkündet er alles, was ungünstig für ihn lautet oder doch so ausgelegt werden kann. Weil Rembrandts Bedeutung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/343>, abgerufen am 23.07.2024.