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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

das kritische Szepter mit Anstand und Würde geführt hatte, blickte verwundert auf
diese Springinsfeld und lachte aus vollem Halse. Als aber ihnen, den neuen,
die Menge Beifall schenkte, besann anch er sich wohl eines bessern und versuchte
mit seinen altersschwachen Knochen, was den gelenkigen Jungen so leicht gelang.
Und so ist sie denn siegreiche Mode geworden, die Theaterkritik im Tanzschritt, die
Plauderei in der traulichen Ecke über die Unterhaltnngsaustalt, Theater genannt.

Wir haben neulich hier über Drama und Publikum gesprochen und dem Pu¬
blikum die Verantwortung für den verwahrlosten Zustand unsrer Schaubühne zu¬
geschoben, aber nicht alle Verantwortung. Denn ein großer Teil fällt auf die
Schultern der Kritik. Die vorwiegenden Merkmale der modischen Theaterkritik
haben wir gekennzeichnet. Sie ist keine steife Lehrmeisterin mehr. Lessings zopfige
Dramaturgie mit ihrem gelehrten Aussehen ist längst in die Ecke geworfen, sie ist
Selbstzweck geworden. Wenn sie auch nebenbei den Leser belehrt, so ist das doch
nur ein Anhängsel ans der alten Zeit, sie soll dem Geiste des Verfassers Gelegen¬
heit bieten, sich in bunten Farben zu spiegeln, vor allem aber soll sie uuterhnlteu.

Über die Leistungen einer Anstalt, die nur auf einem wenig höhern Boden steht
als der Ballsaal, will nun am nächsten Tage nicht gelehrte Ausführungen lesen.
Die Kritik soll nichts mehr biete", als einen dem eignen Eindruck entsprechenden,
mehr oder weniger freundlichen Nachhall, der die einmal angeregten Saiten noch
einmal nachschwingen läßt. Eine Besprechung, die andre Saiten rührt, wird leicht
unbequem und stört die augenehme Empfindung des Genossenen, die wir als eine
Art Knnstdusel bezeichnen möchten. Die Tngespresse, der eigentliche Hort der
Theaterkritik aber, die sich in dem stolzen Bewußtsein brüstet, die Mutter der öffent¬
liche" Meinung z" sei", hat sich mit einer leider nicht überraschenden Findigkeit
wieder einmal in den Dienst der öffentlichen Meinung gestellt und entspricht dem
dringende" Bedürfnis des Geschmackes mit rührender .Selbstlosigkeit." Natürlich
giebt es auch hier rühmliche A"s"us"le", und es bedarf nicht der Erwähnung, daß
wir immer nur die angeblich maßgebende Mehrheit im Auge bilden. Eine solche
Kritik beginnt, Wenn sie nicht bei dein Wetter oder bei dem neuen Kleide der
jugendliche" Liebhaber" vielversprechend einsetzt, mit Vorliebe bei dem Titel und
ergeht sich "um schillernd über die Gedanken, die dieser anregt, um dann damit z"
enden, daß das Stück leider gerade diese Fragen nicht erörtere, wobei dann der
Kritikus in dem Lichte eines tiefen Denkers, der Dichter aber als ein trauriger
Wicht erscheint. Oder es wird auch auf das Stück selbst cingegauge", ober ""r
"ußerlich, "," auf Kosten des Dichters sein eignes Licht leuchten zu lassen. Ganz
abgesehen davon, daß diese Art der'Kritik für den Dichter völlig wertlos ist, ihn eher
schädigt als fördert -- und es ist ein berechtigter VorWurf, der gegen die jetzt
übliche Weise der Beurteilung erhoben wird, daß sie auf die Gedanke" des Dichters
Zu wenig oder gar nicht eingehe --, ist sie auch für das Publikum, für die
Bildung des Geschmackes und des Verständnisses völlig wertlos. Diese Art der
Kritik in ihrer Selbstgefälligkeit trägt nicht zum wenigsten die Schuld düren, daß
°le Schätzung der Bühne in neuester Zeit immer mehr sinkt, und daß man
sie keine andern Anforderungen stellt, als die der Unterhaltung. So arbeiten
sich Unverstand und Oberflächlichkeit der Menge und Gewissenlosigkeit und Mangel
Beruf auf feiten der Kritiker mit traurigem Eifer in die Hände.

Es liegt etwas Kennzeichnendes für unsre Zeit in diesem, ma" kann es
uicht anders bezeichnen, Übergreifen des Kritikers in das Gebiet des selbständig
^hassende" Dichters, mag er nun auf seinem eignen Acker fremde Früchte baue"
gmiz abseits auf fernen Pfaden wandeln, ein Hinausstrebeu über die durch die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

das kritische Szepter mit Anstand und Würde geführt hatte, blickte verwundert auf
diese Springinsfeld und lachte aus vollem Halse. Als aber ihnen, den neuen,
die Menge Beifall schenkte, besann anch er sich wohl eines bessern und versuchte
mit seinen altersschwachen Knochen, was den gelenkigen Jungen so leicht gelang.
Und so ist sie denn siegreiche Mode geworden, die Theaterkritik im Tanzschritt, die
Plauderei in der traulichen Ecke über die Unterhaltnngsaustalt, Theater genannt.

Wir haben neulich hier über Drama und Publikum gesprochen und dem Pu¬
blikum die Verantwortung für den verwahrlosten Zustand unsrer Schaubühne zu¬
geschoben, aber nicht alle Verantwortung. Denn ein großer Teil fällt auf die
Schultern der Kritik. Die vorwiegenden Merkmale der modischen Theaterkritik
haben wir gekennzeichnet. Sie ist keine steife Lehrmeisterin mehr. Lessings zopfige
Dramaturgie mit ihrem gelehrten Aussehen ist längst in die Ecke geworfen, sie ist
Selbstzweck geworden. Wenn sie auch nebenbei den Leser belehrt, so ist das doch
nur ein Anhängsel ans der alten Zeit, sie soll dem Geiste des Verfassers Gelegen¬
heit bieten, sich in bunten Farben zu spiegeln, vor allem aber soll sie uuterhnlteu.

Über die Leistungen einer Anstalt, die nur auf einem wenig höhern Boden steht
als der Ballsaal, will nun am nächsten Tage nicht gelehrte Ausführungen lesen.
Die Kritik soll nichts mehr biete», als einen dem eignen Eindruck entsprechenden,
mehr oder weniger freundlichen Nachhall, der die einmal angeregten Saiten noch
einmal nachschwingen läßt. Eine Besprechung, die andre Saiten rührt, wird leicht
unbequem und stört die augenehme Empfindung des Genossenen, die wir als eine
Art Knnstdusel bezeichnen möchten. Die Tngespresse, der eigentliche Hort der
Theaterkritik aber, die sich in dem stolzen Bewußtsein brüstet, die Mutter der öffent¬
liche» Meinung z» sei», hat sich mit einer leider nicht überraschenden Findigkeit
wieder einmal in den Dienst der öffentlichen Meinung gestellt und entspricht dem
dringende» Bedürfnis des Geschmackes mit rührender .Selbstlosigkeit." Natürlich
giebt es auch hier rühmliche A»s»us»le», und es bedarf nicht der Erwähnung, daß
wir immer nur die angeblich maßgebende Mehrheit im Auge bilden. Eine solche
Kritik beginnt, Wenn sie nicht bei dein Wetter oder bei dem neuen Kleide der
jugendliche» Liebhaber» vielversprechend einsetzt, mit Vorliebe bei dem Titel und
ergeht sich »um schillernd über die Gedanken, die dieser anregt, um dann damit z»
enden, daß das Stück leider gerade diese Fragen nicht erörtere, wobei dann der
Kritikus in dem Lichte eines tiefen Denkers, der Dichter aber als ein trauriger
Wicht erscheint. Oder es wird auch auf das Stück selbst cingegauge», ober »»r
"ußerlich, »,» auf Kosten des Dichters sein eignes Licht leuchten zu lassen. Ganz
abgesehen davon, daß diese Art der'Kritik für den Dichter völlig wertlos ist, ihn eher
schädigt als fördert — und es ist ein berechtigter VorWurf, der gegen die jetzt
übliche Weise der Beurteilung erhoben wird, daß sie auf die Gedanke» des Dichters
Zu wenig oder gar nicht eingehe —, ist sie auch für das Publikum, für die
Bildung des Geschmackes und des Verständnisses völlig wertlos. Diese Art der
Kritik in ihrer Selbstgefälligkeit trägt nicht zum wenigsten die Schuld düren, daß
°le Schätzung der Bühne in neuester Zeit immer mehr sinkt, und daß man
sie keine andern Anforderungen stellt, als die der Unterhaltung. So arbeiten
sich Unverstand und Oberflächlichkeit der Menge und Gewissenlosigkeit und Mangel
Beruf auf feiten der Kritiker mit traurigem Eifer in die Hände.

Es liegt etwas Kennzeichnendes für unsre Zeit in diesem, ma» kann es
uicht anders bezeichnen, Übergreifen des Kritikers in das Gebiet des selbständig
^hassende» Dichters, mag er nun auf seinem eignen Acker fremde Früchte baue»
gmiz abseits auf fernen Pfaden wandeln, ein Hinausstrebeu über die durch die


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[0243] Maßgebliches und Unmaßgebliches das kritische Szepter mit Anstand und Würde geführt hatte, blickte verwundert auf diese Springinsfeld und lachte aus vollem Halse. Als aber ihnen, den neuen, die Menge Beifall schenkte, besann anch er sich wohl eines bessern und versuchte mit seinen altersschwachen Knochen, was den gelenkigen Jungen so leicht gelang. Und so ist sie denn siegreiche Mode geworden, die Theaterkritik im Tanzschritt, die Plauderei in der traulichen Ecke über die Unterhaltnngsaustalt, Theater genannt. Wir haben neulich hier über Drama und Publikum gesprochen und dem Pu¬ blikum die Verantwortung für den verwahrlosten Zustand unsrer Schaubühne zu¬ geschoben, aber nicht alle Verantwortung. Denn ein großer Teil fällt auf die Schultern der Kritik. Die vorwiegenden Merkmale der modischen Theaterkritik haben wir gekennzeichnet. Sie ist keine steife Lehrmeisterin mehr. Lessings zopfige Dramaturgie mit ihrem gelehrten Aussehen ist längst in die Ecke geworfen, sie ist Selbstzweck geworden. Wenn sie auch nebenbei den Leser belehrt, so ist das doch nur ein Anhängsel ans der alten Zeit, sie soll dem Geiste des Verfassers Gelegen¬ heit bieten, sich in bunten Farben zu spiegeln, vor allem aber soll sie uuterhnlteu. Über die Leistungen einer Anstalt, die nur auf einem wenig höhern Boden steht als der Ballsaal, will nun am nächsten Tage nicht gelehrte Ausführungen lesen. Die Kritik soll nichts mehr biete», als einen dem eignen Eindruck entsprechenden, mehr oder weniger freundlichen Nachhall, der die einmal angeregten Saiten noch einmal nachschwingen läßt. Eine Besprechung, die andre Saiten rührt, wird leicht unbequem und stört die augenehme Empfindung des Genossenen, die wir als eine Art Knnstdusel bezeichnen möchten. Die Tngespresse, der eigentliche Hort der Theaterkritik aber, die sich in dem stolzen Bewußtsein brüstet, die Mutter der öffent¬ liche» Meinung z» sei», hat sich mit einer leider nicht überraschenden Findigkeit wieder einmal in den Dienst der öffentlichen Meinung gestellt und entspricht dem dringende» Bedürfnis des Geschmackes mit rührender .Selbstlosigkeit." Natürlich giebt es auch hier rühmliche A»s»us»le», und es bedarf nicht der Erwähnung, daß wir immer nur die angeblich maßgebende Mehrheit im Auge bilden. Eine solche Kritik beginnt, Wenn sie nicht bei dein Wetter oder bei dem neuen Kleide der jugendliche» Liebhaber» vielversprechend einsetzt, mit Vorliebe bei dem Titel und ergeht sich »um schillernd über die Gedanken, die dieser anregt, um dann damit z» enden, daß das Stück leider gerade diese Fragen nicht erörtere, wobei dann der Kritikus in dem Lichte eines tiefen Denkers, der Dichter aber als ein trauriger Wicht erscheint. Oder es wird auch auf das Stück selbst cingegauge», ober »»r "ußerlich, »,» auf Kosten des Dichters sein eignes Licht leuchten zu lassen. Ganz abgesehen davon, daß diese Art der'Kritik für den Dichter völlig wertlos ist, ihn eher schädigt als fördert — und es ist ein berechtigter VorWurf, der gegen die jetzt übliche Weise der Beurteilung erhoben wird, daß sie auf die Gedanke» des Dichters Zu wenig oder gar nicht eingehe —, ist sie auch für das Publikum, für die Bildung des Geschmackes und des Verständnisses völlig wertlos. Diese Art der Kritik in ihrer Selbstgefälligkeit trägt nicht zum wenigsten die Schuld düren, daß °le Schätzung der Bühne in neuester Zeit immer mehr sinkt, und daß man sie keine andern Anforderungen stellt, als die der Unterhaltung. So arbeiten sich Unverstand und Oberflächlichkeit der Menge und Gewissenlosigkeit und Mangel Beruf auf feiten der Kritiker mit traurigem Eifer in die Hände. Es liegt etwas Kennzeichnendes für unsre Zeit in diesem, ma» kann es uicht anders bezeichnen, Übergreifen des Kritikers in das Gebiet des selbständig ^hassende» Dichters, mag er nun auf seinem eignen Acker fremde Früchte baue» gmiz abseits auf fernen Pfaden wandeln, ein Hinausstrebeu über die durch die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/243>, abgerufen am 23.07.2024.