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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

des modernen Lebens kann die Polizeiliche Thätigkeit die freie Selbstthätigkeit des
Volkes ersetzen. Dos Übermaß polizeilicher Reglementirung hat zur Folge, daß in
der Bürgerschaft das Bewußtsein eigner Verantwortlichkeit schwindet." Es sei
höchste Zeit, daß Negierung und Gesetzgebung in dieser Hinsicht einen neuen Kurs
einschlugen. In einem historisch-kritischen Überblick des deutschen Vereins- und
Versammlnngsrechts wird sodann gezeigt, daß dieses Recht, anstatt die Vereins-
nnd Körpcrschaftsthätigkeit aufzumuntern und zu fördern, lediglich darauf berechnet
sei, sie zu hindern und zu entmutigen.

Wir überlnsseu es den Lesern, das Büchlein selbst zu prüfen und zu ent¬
scheiden, ob seine Behauptungen und Urteile durchweg zutreffend sind, gestehen
aber, daß wir in der Hauptsache mit Kanffmnnn übereinstimmen. Die Unbeholfenheit
der Deutschen, ihre Unfähigkeit, in wechselnden Lagen sich selbst zu raten und zu
helfe", ihr gewohnheitsmäßiger Hilferuf nach Staatshilfe und Polizeischutz in allen
Nöten ist beschämend; umso beschämender, als die Deutschen älterer Zeit in der
Selbstregierung Meister gewesen sind. Heute machen viele Pommerschen Bauern
durch ihren Stumpfsinn und ihr sklavisches Benehmen den peinlichsten Eindruck auf
den Beobachter (Knapp, Bauernbefreiung in Preußen, S. 309); ihre Vorfahren
aber find freie, stolze, kühne und gewandte Männer gewesen, die im Slawenlande
sich niedergelassen, ihre Gemeindeangelegenheiten selbst geordnet, Wald, Sumpf und
Heide in einen wohlgepflegten Garten verwandelt haben. Die ganze Kultur des
jetzigen Deutschlands östlich von der Elbe ist das Werk freier deutscher Bauern
und freier deutscher Stadtbürger, die ohne herrschaftliche wie ohne bureankrcüische
Bevormundung schallend und Waltend sich und das Land reich und mächtig machten.
Erst später wurden die erstem von den Rittern, die andern von der Bureaukratie
der Freiheit beraubt und entwöhnt. War nnn auch allerdings im Interesse des
Gesmntvaterlandes die Herstellung des zentralisirten Staates und damit manches
Opfer an Gemeinde- und Körperschnftsfreiheit nicht zu umgehen, so war es doch
nicht nötig, die Bürger zu entmündigen, und wenn das heute noch versucht wird,
so liegt darin eine große Gefahr.

Dieser Tage hielt in dem schlesischen Städtchen Patschlnn ein Gewerkverein
eine Sitzung ab. Der Vereinsrevisor aus Berlin hielt einen Vortrag über den
Nutzen der Berufsorganisation. Er stellte dar, wie die Gewerkvereine die Selbst¬
hilfe der Arbeiter organisiren und ihre Lage zu verbessern streben, letzteres aber
nicht, wie die Sozialdemokraten, durch Streiks, sondern dnrch gütlichen Ausgleich
zwischen Unternehmern und Arbeitern. (Wir müssen das bestätigen. Wir be¬
obachten in einer andern Stadt seit zehn Jahren einen Gewerkverein, der im besten
Einvernehmen mit den Prinzipalen wirkt.) Die Sozialpolitik der Regierung mache
die Selbsthilfe nicht überflüssig, deun was der Staat thue, das sei weder hin¬
reichend, noch in jeder Beziehung zweckentsprechend. Da -- wurde die Versammlung
dnrch den anwesenden Polizeikommissar aufgelöst! Das Leben ist heute hart
und schwierig. Jeder einzelne Mensch, der weder ererbtes Vermögen besitzt, noch
vom Staate besoldet wird, befindet sich täglich in derselben Loge, wie die Mann-
schaft eines Schiffes in dem Augenblick, wo es heißt- Alle Mann auf Deck! Wenn
er sich nicht unaufhörlich rührt, mit gespanntester Aufmerksamkeit den Wechselfällen
des Erwerbslebens folgt und ste klug ausnützt, verschlingt ihn im nächsten Angen-
blicke die Flut. Und der einzelne Schwache für sich allein vermag sich auch so
nicht zu halten; mir wenn er rin seinesgleichen zusammentritt zu gegenseitiger
Hilfeleistung, darf er hoffen, sich durchzuschlagen. Und in solcher Lage soll er jedes
Wort, das er spricht, ans die Goldwage legen! soll er jede Beratung mit


Maßgebliches und Unmaßgebliches

des modernen Lebens kann die Polizeiliche Thätigkeit die freie Selbstthätigkeit des
Volkes ersetzen. Dos Übermaß polizeilicher Reglementirung hat zur Folge, daß in
der Bürgerschaft das Bewußtsein eigner Verantwortlichkeit schwindet." Es sei
höchste Zeit, daß Negierung und Gesetzgebung in dieser Hinsicht einen neuen Kurs
einschlugen. In einem historisch-kritischen Überblick des deutschen Vereins- und
Versammlnngsrechts wird sodann gezeigt, daß dieses Recht, anstatt die Vereins-
nnd Körpcrschaftsthätigkeit aufzumuntern und zu fördern, lediglich darauf berechnet
sei, sie zu hindern und zu entmutigen.

Wir überlnsseu es den Lesern, das Büchlein selbst zu prüfen und zu ent¬
scheiden, ob seine Behauptungen und Urteile durchweg zutreffend sind, gestehen
aber, daß wir in der Hauptsache mit Kanffmnnn übereinstimmen. Die Unbeholfenheit
der Deutschen, ihre Unfähigkeit, in wechselnden Lagen sich selbst zu raten und zu
helfe», ihr gewohnheitsmäßiger Hilferuf nach Staatshilfe und Polizeischutz in allen
Nöten ist beschämend; umso beschämender, als die Deutschen älterer Zeit in der
Selbstregierung Meister gewesen sind. Heute machen viele Pommerschen Bauern
durch ihren Stumpfsinn und ihr sklavisches Benehmen den peinlichsten Eindruck auf
den Beobachter (Knapp, Bauernbefreiung in Preußen, S. 309); ihre Vorfahren
aber find freie, stolze, kühne und gewandte Männer gewesen, die im Slawenlande
sich niedergelassen, ihre Gemeindeangelegenheiten selbst geordnet, Wald, Sumpf und
Heide in einen wohlgepflegten Garten verwandelt haben. Die ganze Kultur des
jetzigen Deutschlands östlich von der Elbe ist das Werk freier deutscher Bauern
und freier deutscher Stadtbürger, die ohne herrschaftliche wie ohne bureankrcüische
Bevormundung schallend und Waltend sich und das Land reich und mächtig machten.
Erst später wurden die erstem von den Rittern, die andern von der Bureaukratie
der Freiheit beraubt und entwöhnt. War nnn auch allerdings im Interesse des
Gesmntvaterlandes die Herstellung des zentralisirten Staates und damit manches
Opfer an Gemeinde- und Körperschnftsfreiheit nicht zu umgehen, so war es doch
nicht nötig, die Bürger zu entmündigen, und wenn das heute noch versucht wird,
so liegt darin eine große Gefahr.

Dieser Tage hielt in dem schlesischen Städtchen Patschlnn ein Gewerkverein
eine Sitzung ab. Der Vereinsrevisor aus Berlin hielt einen Vortrag über den
Nutzen der Berufsorganisation. Er stellte dar, wie die Gewerkvereine die Selbst¬
hilfe der Arbeiter organisiren und ihre Lage zu verbessern streben, letzteres aber
nicht, wie die Sozialdemokraten, durch Streiks, sondern dnrch gütlichen Ausgleich
zwischen Unternehmern und Arbeitern. (Wir müssen das bestätigen. Wir be¬
obachten in einer andern Stadt seit zehn Jahren einen Gewerkverein, der im besten
Einvernehmen mit den Prinzipalen wirkt.) Die Sozialpolitik der Regierung mache
die Selbsthilfe nicht überflüssig, deun was der Staat thue, das sei weder hin¬
reichend, noch in jeder Beziehung zweckentsprechend. Da — wurde die Versammlung
dnrch den anwesenden Polizeikommissar aufgelöst! Das Leben ist heute hart
und schwierig. Jeder einzelne Mensch, der weder ererbtes Vermögen besitzt, noch
vom Staate besoldet wird, befindet sich täglich in derselben Loge, wie die Mann-
schaft eines Schiffes in dem Augenblick, wo es heißt- Alle Mann auf Deck! Wenn
er sich nicht unaufhörlich rührt, mit gespanntester Aufmerksamkeit den Wechselfällen
des Erwerbslebens folgt und ste klug ausnützt, verschlingt ihn im nächsten Angen-
blicke die Flut. Und der einzelne Schwache für sich allein vermag sich auch so
nicht zu halten; mir wenn er rin seinesgleichen zusammentritt zu gegenseitiger
Hilfeleistung, darf er hoffen, sich durchzuschlagen. Und in solcher Lage soll er jedes
Wort, das er spricht, ans die Goldwage legen! soll er jede Beratung mit


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[0587] Maßgebliches und Unmaßgebliches des modernen Lebens kann die Polizeiliche Thätigkeit die freie Selbstthätigkeit des Volkes ersetzen. Dos Übermaß polizeilicher Reglementirung hat zur Folge, daß in der Bürgerschaft das Bewußtsein eigner Verantwortlichkeit schwindet." Es sei höchste Zeit, daß Negierung und Gesetzgebung in dieser Hinsicht einen neuen Kurs einschlugen. In einem historisch-kritischen Überblick des deutschen Vereins- und Versammlnngsrechts wird sodann gezeigt, daß dieses Recht, anstatt die Vereins- nnd Körpcrschaftsthätigkeit aufzumuntern und zu fördern, lediglich darauf berechnet sei, sie zu hindern und zu entmutigen. Wir überlnsseu es den Lesern, das Büchlein selbst zu prüfen und zu ent¬ scheiden, ob seine Behauptungen und Urteile durchweg zutreffend sind, gestehen aber, daß wir in der Hauptsache mit Kanffmnnn übereinstimmen. Die Unbeholfenheit der Deutschen, ihre Unfähigkeit, in wechselnden Lagen sich selbst zu raten und zu helfe», ihr gewohnheitsmäßiger Hilferuf nach Staatshilfe und Polizeischutz in allen Nöten ist beschämend; umso beschämender, als die Deutschen älterer Zeit in der Selbstregierung Meister gewesen sind. Heute machen viele Pommerschen Bauern durch ihren Stumpfsinn und ihr sklavisches Benehmen den peinlichsten Eindruck auf den Beobachter (Knapp, Bauernbefreiung in Preußen, S. 309); ihre Vorfahren aber find freie, stolze, kühne und gewandte Männer gewesen, die im Slawenlande sich niedergelassen, ihre Gemeindeangelegenheiten selbst geordnet, Wald, Sumpf und Heide in einen wohlgepflegten Garten verwandelt haben. Die ganze Kultur des jetzigen Deutschlands östlich von der Elbe ist das Werk freier deutscher Bauern und freier deutscher Stadtbürger, die ohne herrschaftliche wie ohne bureankrcüische Bevormundung schallend und Waltend sich und das Land reich und mächtig machten. Erst später wurden die erstem von den Rittern, die andern von der Bureaukratie der Freiheit beraubt und entwöhnt. War nnn auch allerdings im Interesse des Gesmntvaterlandes die Herstellung des zentralisirten Staates und damit manches Opfer an Gemeinde- und Körperschnftsfreiheit nicht zu umgehen, so war es doch nicht nötig, die Bürger zu entmündigen, und wenn das heute noch versucht wird, so liegt darin eine große Gefahr. Dieser Tage hielt in dem schlesischen Städtchen Patschlnn ein Gewerkverein eine Sitzung ab. Der Vereinsrevisor aus Berlin hielt einen Vortrag über den Nutzen der Berufsorganisation. Er stellte dar, wie die Gewerkvereine die Selbst¬ hilfe der Arbeiter organisiren und ihre Lage zu verbessern streben, letzteres aber nicht, wie die Sozialdemokraten, durch Streiks, sondern dnrch gütlichen Ausgleich zwischen Unternehmern und Arbeitern. (Wir müssen das bestätigen. Wir be¬ obachten in einer andern Stadt seit zehn Jahren einen Gewerkverein, der im besten Einvernehmen mit den Prinzipalen wirkt.) Die Sozialpolitik der Regierung mache die Selbsthilfe nicht überflüssig, deun was der Staat thue, das sei weder hin¬ reichend, noch in jeder Beziehung zweckentsprechend. Da — wurde die Versammlung dnrch den anwesenden Polizeikommissar aufgelöst! Das Leben ist heute hart und schwierig. Jeder einzelne Mensch, der weder ererbtes Vermögen besitzt, noch vom Staate besoldet wird, befindet sich täglich in derselben Loge, wie die Mann- schaft eines Schiffes in dem Augenblick, wo es heißt- Alle Mann auf Deck! Wenn er sich nicht unaufhörlich rührt, mit gespanntester Aufmerksamkeit den Wechselfällen des Erwerbslebens folgt und ste klug ausnützt, verschlingt ihn im nächsten Angen- blicke die Flut. Und der einzelne Schwache für sich allein vermag sich auch so nicht zu halten; mir wenn er rin seinesgleichen zusammentritt zu gegenseitiger Hilfeleistung, darf er hoffen, sich durchzuschlagen. Und in solcher Lage soll er jedes Wort, das er spricht, ans die Goldwage legen! soll er jede Beratung mit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/587>, abgerufen am 25.08.2024.