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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.

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Die Kleinkinderschule

dagegen die in Sammet gekleidete Frauengestalt, wie leise, fast hingehaucht ihre
Rede, wie freundlich lächelnd der Mund, aber wie kalt die großen, grauen Augen!
Sanfte, gute Menschen blicken nicht so kalt, also sanft war sie nicht, nur leise.

Die Unterhaltung war sehr lebhaft geworden; die "Mutter" schien gar nicht
müde. Der Konmierzieurat schilderte, wie viel Sorge und Mühe er gehabt habe,
die Kleinkinderschule ins Leben zu rufen. B. sei ein Ort von 5000 Einwohnern,
doch sei wenig humaner Sinn, wenig Verständnis für Missionszwecke vorhanden,
aber er habe die ersten Kreise zu interessiren gesucht, die dann mich willig nach
Kräften die Mittel gewährt hätten. Außerdem sei eine Sammlung in der Bürger¬
schaft schließlich auch noch reichlich ausgefallen. Er sprach gut. Mein Interesse
erwachte, da es sich um mein künftiges Arbeitsfeld handelte. Dennoch war ich
sehr zufrieden, als wir endlich aufbrachen, um die Schule aufzusuchen Das ein¬
stöckige, längliche Gebäude lag nur zwei Minuten von der Wohnung des Kommerzien-
rath. Zur rechten Hand befand sich die Klasse, ihr gegenüber das Wohnzimmer.
Es brannte eine Lampe darin, als wir eintraten, der Kommerzienrat und Grita
hatte" uus begleitet. Wie suchend sah ich einen Augenblick umher. Doch was
suchte ich eigentlich? Wer sollte mich hier willkommen heißen? Wer nur ein
Blümchen als Gruß spenden? Das war vorüber! Fremd, bis ans Herz fremd
mutete mich alles an. Ich atmete erleichtert auf, als sich der Kommerzienrat und
Grita verabschiedete", nachdem sie noch rühmend anerkannt hatten, wie schon alles
für die Lehrerin eingerichtet worden sei. Die "Mutter" begleitete Hahns, sie sollte
dort bleiben; und so war ich denn allein in meiner nunmehrigen Heimat.

Der nächste Tag war ein Sonntag. Kommerzienrath gingen regelmäßig zur
Kirche, denn sie gehörten der konservativen Richtung an, zu der sich auch die adlichen
Familien in B. und Umgebung hielten. Heute sollte noch besonders von der Kanzel
herab der Beginn der Schule bekannt gemacht und zu fleißigem Besuch eingeladen
werden. Ich wurde auch wieder in das Hahusche Haus beordert. Frau Hahn
beauftragte Grita, mich vor ihnen zur Kirche zu. führen, aber ihr Gatte wollte
es anders. "Heute gehen wir alle zusammen," sagte er. Warum das Wohl Frau
Hahn so beharrlich zu vermeiden suchte? Als es zum Gottesdienst läutete und
wir alle bereit standen, erklärte sie, uoch Besorgungen zu haben, und bat uns,
vorauszugehen. Sie kam dann allein, als der Gesaug längst begonnen hatte. Lang¬
samer Schrittes, den Kopf etwas erhoben, mit dem Lächeln vom Abend vorher,
die Augen stolz über die Gemeinde schweifen lassend, so nahte sie uus. Wenn der
Hochmut verkörpert werden könnte, dann müßte er ihrem Bilde gleichen. Wie
peinlich es nur war, im Stuhle des Kommerzienrates sitzen zu uüisseu! Peinlicher
konnte es der kleinen Fran nicht sein, die der "Mutter" wegen sich diesmal meine
unliebsame Nahe gefallen lassen mußte. Doch die Leute von B. sollten von vorn¬
herein die Schranke sehen, die sie und mich trennte, daher vermied sie, in meiner
Gesellschaft das Gotteshaus zu betreten und zu verlassen, denn sie ging vor uus
nach Hause.

Von der Predigt hörte ich nicht viel, ich war zu unruhig. Wie durch einen
Nebel sah ich die hohe, blasse, ernste Gestalt des Geistlichen, und seine Worte er¬
klangen mir Wie im Traume. Mich erfüllte ein plötzliches Bangen vor der Zukunft.
Es stand etwas Unüberwindliches zwischen Kommerzienrath und wir.

Die "Mutter" reiste nach einem einfachen Frühstück, das wir gemeinschaftlich
im Hahnschen Hanse einnahmen, ab. Ich begleitete sie zur Bahn. Sie sprach
rühmend vou dem begabten, freundlichen Mann und der kleinen, sanften Frau, die
nur in allen Dingen zur Seite stehen würde, und fand mich gut nufgehobeu. Ich


Die Kleinkinderschule

dagegen die in Sammet gekleidete Frauengestalt, wie leise, fast hingehaucht ihre
Rede, wie freundlich lächelnd der Mund, aber wie kalt die großen, grauen Augen!
Sanfte, gute Menschen blicken nicht so kalt, also sanft war sie nicht, nur leise.

Die Unterhaltung war sehr lebhaft geworden; die „Mutter" schien gar nicht
müde. Der Konmierzieurat schilderte, wie viel Sorge und Mühe er gehabt habe,
die Kleinkinderschule ins Leben zu rufen. B. sei ein Ort von 5000 Einwohnern,
doch sei wenig humaner Sinn, wenig Verständnis für Missionszwecke vorhanden,
aber er habe die ersten Kreise zu interessiren gesucht, die dann mich willig nach
Kräften die Mittel gewährt hätten. Außerdem sei eine Sammlung in der Bürger¬
schaft schließlich auch noch reichlich ausgefallen. Er sprach gut. Mein Interesse
erwachte, da es sich um mein künftiges Arbeitsfeld handelte. Dennoch war ich
sehr zufrieden, als wir endlich aufbrachen, um die Schule aufzusuchen Das ein¬
stöckige, längliche Gebäude lag nur zwei Minuten von der Wohnung des Kommerzien-
rath. Zur rechten Hand befand sich die Klasse, ihr gegenüber das Wohnzimmer.
Es brannte eine Lampe darin, als wir eintraten, der Kommerzienrat und Grita
hatte« uus begleitet. Wie suchend sah ich einen Augenblick umher. Doch was
suchte ich eigentlich? Wer sollte mich hier willkommen heißen? Wer nur ein
Blümchen als Gruß spenden? Das war vorüber! Fremd, bis ans Herz fremd
mutete mich alles an. Ich atmete erleichtert auf, als sich der Kommerzienrat und
Grita verabschiedete», nachdem sie noch rühmend anerkannt hatten, wie schon alles
für die Lehrerin eingerichtet worden sei. Die „Mutter" begleitete Hahns, sie sollte
dort bleiben; und so war ich denn allein in meiner nunmehrigen Heimat.

Der nächste Tag war ein Sonntag. Kommerzienrath gingen regelmäßig zur
Kirche, denn sie gehörten der konservativen Richtung an, zu der sich auch die adlichen
Familien in B. und Umgebung hielten. Heute sollte noch besonders von der Kanzel
herab der Beginn der Schule bekannt gemacht und zu fleißigem Besuch eingeladen
werden. Ich wurde auch wieder in das Hahusche Haus beordert. Frau Hahn
beauftragte Grita, mich vor ihnen zur Kirche zu. führen, aber ihr Gatte wollte
es anders. „Heute gehen wir alle zusammen," sagte er. Warum das Wohl Frau
Hahn so beharrlich zu vermeiden suchte? Als es zum Gottesdienst läutete und
wir alle bereit standen, erklärte sie, uoch Besorgungen zu haben, und bat uns,
vorauszugehen. Sie kam dann allein, als der Gesaug längst begonnen hatte. Lang¬
samer Schrittes, den Kopf etwas erhoben, mit dem Lächeln vom Abend vorher,
die Augen stolz über die Gemeinde schweifen lassend, so nahte sie uus. Wenn der
Hochmut verkörpert werden könnte, dann müßte er ihrem Bilde gleichen. Wie
peinlich es nur war, im Stuhle des Kommerzienrates sitzen zu uüisseu! Peinlicher
konnte es der kleinen Fran nicht sein, die der „Mutter" wegen sich diesmal meine
unliebsame Nahe gefallen lassen mußte. Doch die Leute von B. sollten von vorn¬
herein die Schranke sehen, die sie und mich trennte, daher vermied sie, in meiner
Gesellschaft das Gotteshaus zu betreten und zu verlassen, denn sie ging vor uus
nach Hause.

Von der Predigt hörte ich nicht viel, ich war zu unruhig. Wie durch einen
Nebel sah ich die hohe, blasse, ernste Gestalt des Geistlichen, und seine Worte er¬
klangen mir Wie im Traume. Mich erfüllte ein plötzliches Bangen vor der Zukunft.
Es stand etwas Unüberwindliches zwischen Kommerzienrath und wir.

Die „Mutter" reiste nach einem einfachen Frühstück, das wir gemeinschaftlich
im Hahnschen Hanse einnahmen, ab. Ich begleitete sie zur Bahn. Sie sprach
rühmend vou dem begabten, freundlichen Mann und der kleinen, sanften Frau, die
nur in allen Dingen zur Seite stehen würde, und fand mich gut nufgehobeu. Ich


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[0480] Die Kleinkinderschule dagegen die in Sammet gekleidete Frauengestalt, wie leise, fast hingehaucht ihre Rede, wie freundlich lächelnd der Mund, aber wie kalt die großen, grauen Augen! Sanfte, gute Menschen blicken nicht so kalt, also sanft war sie nicht, nur leise. Die Unterhaltung war sehr lebhaft geworden; die „Mutter" schien gar nicht müde. Der Konmierzieurat schilderte, wie viel Sorge und Mühe er gehabt habe, die Kleinkinderschule ins Leben zu rufen. B. sei ein Ort von 5000 Einwohnern, doch sei wenig humaner Sinn, wenig Verständnis für Missionszwecke vorhanden, aber er habe die ersten Kreise zu interessiren gesucht, die dann mich willig nach Kräften die Mittel gewährt hätten. Außerdem sei eine Sammlung in der Bürger¬ schaft schließlich auch noch reichlich ausgefallen. Er sprach gut. Mein Interesse erwachte, da es sich um mein künftiges Arbeitsfeld handelte. Dennoch war ich sehr zufrieden, als wir endlich aufbrachen, um die Schule aufzusuchen Das ein¬ stöckige, längliche Gebäude lag nur zwei Minuten von der Wohnung des Kommerzien- rath. Zur rechten Hand befand sich die Klasse, ihr gegenüber das Wohnzimmer. Es brannte eine Lampe darin, als wir eintraten, der Kommerzienrat und Grita hatte« uus begleitet. Wie suchend sah ich einen Augenblick umher. Doch was suchte ich eigentlich? Wer sollte mich hier willkommen heißen? Wer nur ein Blümchen als Gruß spenden? Das war vorüber! Fremd, bis ans Herz fremd mutete mich alles an. Ich atmete erleichtert auf, als sich der Kommerzienrat und Grita verabschiedete», nachdem sie noch rühmend anerkannt hatten, wie schon alles für die Lehrerin eingerichtet worden sei. Die „Mutter" begleitete Hahns, sie sollte dort bleiben; und so war ich denn allein in meiner nunmehrigen Heimat. Der nächste Tag war ein Sonntag. Kommerzienrath gingen regelmäßig zur Kirche, denn sie gehörten der konservativen Richtung an, zu der sich auch die adlichen Familien in B. und Umgebung hielten. Heute sollte noch besonders von der Kanzel herab der Beginn der Schule bekannt gemacht und zu fleißigem Besuch eingeladen werden. Ich wurde auch wieder in das Hahusche Haus beordert. Frau Hahn beauftragte Grita, mich vor ihnen zur Kirche zu. führen, aber ihr Gatte wollte es anders. „Heute gehen wir alle zusammen," sagte er. Warum das Wohl Frau Hahn so beharrlich zu vermeiden suchte? Als es zum Gottesdienst läutete und wir alle bereit standen, erklärte sie, uoch Besorgungen zu haben, und bat uns, vorauszugehen. Sie kam dann allein, als der Gesaug längst begonnen hatte. Lang¬ samer Schrittes, den Kopf etwas erhoben, mit dem Lächeln vom Abend vorher, die Augen stolz über die Gemeinde schweifen lassend, so nahte sie uus. Wenn der Hochmut verkörpert werden könnte, dann müßte er ihrem Bilde gleichen. Wie peinlich es nur war, im Stuhle des Kommerzienrates sitzen zu uüisseu! Peinlicher konnte es der kleinen Fran nicht sein, die der „Mutter" wegen sich diesmal meine unliebsame Nahe gefallen lassen mußte. Doch die Leute von B. sollten von vorn¬ herein die Schranke sehen, die sie und mich trennte, daher vermied sie, in meiner Gesellschaft das Gotteshaus zu betreten und zu verlassen, denn sie ging vor uus nach Hause. Von der Predigt hörte ich nicht viel, ich war zu unruhig. Wie durch einen Nebel sah ich die hohe, blasse, ernste Gestalt des Geistlichen, und seine Worte er¬ klangen mir Wie im Traume. Mich erfüllte ein plötzliches Bangen vor der Zukunft. Es stand etwas Unüberwindliches zwischen Kommerzienrath und wir. Die „Mutter" reiste nach einem einfachen Frühstück, das wir gemeinschaftlich im Hahnschen Hanse einnahmen, ab. Ich begleitete sie zur Bahn. Sie sprach rühmend vou dem begabten, freundlichen Mann und der kleinen, sanften Frau, die nur in allen Dingen zur Seite stehen würde, und fand mich gut nufgehobeu. Ich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_207294/480>, abgerufen am 29.06.2024.