die schädlichen Absichten der Sozialdemokratie aufzuklären. Mit gleichem Cynismus zog Herr Liebknecht die Rede des Prinzen Ccirolath im Reichstage in die Debatte, als wenn Prinz Carolath, wenn er ein Gegner der AusweisuugSparagraphen ist, damit ins Lager der sozialistischen Hetznpostel übergetreten sei. Der eigentliche Schwerpunkt der Liebknechtschen Rede, die außer andern Ungeheuerlichkeiten eine Verherrlichung der amerikanischen Kirchenverhältnisse und scharfe Äußerungen gegen den "von seinen Jugendidcaleu abgefallenen" inkonsequenten bürgerlichen Demokrci- kratismus brachte, lag in den Schlußworte", die in den meisten Zeitungen etwas verhüllt wiedergegeben worden sind. Liebknecht äußerte da, die Rede des Mi¬ nisters predige eine neue Bartholomäusnacht, den Bürgerkrieg gegen die -- Sozial¬ demokratie, und verstieg sich dann zu der Prophezeiung, daß viele der Anwesenden noch die Zeit erleben würden, wo "da drüben auf jenen Bänken" (der Negierung) Männer seines Schlages und seiner Gesinnung sitzen würden. Das lebhafte "Pfui," das diesen Worten folgte, beantwortete Liebknecht mit einigen unzwei¬ deutigen Ausdrücken über schlechte Gesellschaft. Es erfolgten ein etwas verspäteter Ordnungsruf des Präsidenten und einige kurze, nicht eben zu der Liebknechtschen Rede in Beziehung stehende Bemerkungen einiger Abgeordneten. Man kann sich dabei der Frage nicht erwehren, wie es mit der Abwehr derartiger Angriffe in der Kammer gehalten werden soll. Der Verfasser dieser Zeilen ist nicht der An¬ sicht, daß man in allen einzelnen Fällen in ein Nedeturnier mit den sozialistischen Abgeordneten eintreten solle. Denn sie selbst sind natürlich nicht zu bekehren, auch wenn man ihnen Punkt für Punkt ihre Verdrehungen und Fälschungen nachwiese. Was käme auch schließlich auf die Gesinnung dieser Minderheit von Abgeordneten an, wenn nur nicht ihre Reden --- und das ist der Hauptzweck, wozu sie gehalten werden -- eine gefährliche Einwirkung auf das Volk äußern könnten, zumal in dem Falle, wo sie schlecht erwidert werden oder unerwidert bleiben. Deshalb meinen wir, daß wenigstens bei so bedeutenden Anlässen, wie sie die Debatte über Kirche und Schule, die Grundlagen unsrer Kultur, mit sich bringen, eine bewußte und herzhafte Abwehr der sozialdemokratischen Angriffe erfolgen müßte. Das ist in der erwähnten Sitzung dnrch die kraftvollen und überzeugenden Reden des Herrn Ministers allerdings geschehen, aber wir hätten gewünscht, daß auch aus den Kreisen der Abgeordneten eine noch kräftigere Abwehr erfolgt wäre. Mit bloßer guter Gesinnung und frommer Entrüstung ist gegenüber den scharfen Klingen und den schlauen Finten dieser rücksichtslosen Gladiatoren des Wortes nichts gethan. Wer da wirken will, der muß vor allem den Gegner in seiner eignen Höhle aufsuchen, Wesen und Entwicklung der Sozialdemokratie genau studiren, ihren Geschichts- salschnngen und Verdrehungen nachgehen, kurzum lernen, diesen Herren ihre Waffen aus der Hand zu schlagen. Wäre man auf Seiten der Ordnungsparteien auf diese Debatte vorbereitet gewesen -- und man hätte es nach frühern Erfahrungen sein können --, so wären die frechen Prophezeiungen des Herrn Liebknecht wohl nicht unerwidert geblieben. Man hätte ihm und seinen Genossen sagen sollen, daß sie mit dem wahren Wohl und Wehe der Arbeiter nichts weiter gemein haben, als daß sie grundsätzlich die ernsthaften Bemühungen des Staates um die Besserung der sozialen Schäden zu nichte zu machen suchen, daß der Weltbrand, den sie zu entfesseln drohen, sie ebenso hilflos finden würde, wie die Wasserflut den Zauber- ^hrling, und daß, wenn das rote Gespenst sich einmal verkörpern sollte, die jetzigen Agitatoren selbst die ersten Opfer des Ungeheuers sein würden. Wenn die Herren nicht nur im Reichstage, sondern auch im sächsischen Abgeordnetenhause auf eine sachlich eingehende und kraftvolle Entgegnung zu rechnen hätten, und zwar nicht
Grenzboten I 1890 43
Maßgebliches und Unmaßgebliches
die schädlichen Absichten der Sozialdemokratie aufzuklären. Mit gleichem Cynismus zog Herr Liebknecht die Rede des Prinzen Ccirolath im Reichstage in die Debatte, als wenn Prinz Carolath, wenn er ein Gegner der AusweisuugSparagraphen ist, damit ins Lager der sozialistischen Hetznpostel übergetreten sei. Der eigentliche Schwerpunkt der Liebknechtschen Rede, die außer andern Ungeheuerlichkeiten eine Verherrlichung der amerikanischen Kirchenverhältnisse und scharfe Äußerungen gegen den „von seinen Jugendidcaleu abgefallenen" inkonsequenten bürgerlichen Demokrci- kratismus brachte, lag in den Schlußworte», die in den meisten Zeitungen etwas verhüllt wiedergegeben worden sind. Liebknecht äußerte da, die Rede des Mi¬ nisters predige eine neue Bartholomäusnacht, den Bürgerkrieg gegen die — Sozial¬ demokratie, und verstieg sich dann zu der Prophezeiung, daß viele der Anwesenden noch die Zeit erleben würden, wo „da drüben auf jenen Bänken" (der Negierung) Männer seines Schlages und seiner Gesinnung sitzen würden. Das lebhafte „Pfui," das diesen Worten folgte, beantwortete Liebknecht mit einigen unzwei¬ deutigen Ausdrücken über schlechte Gesellschaft. Es erfolgten ein etwas verspäteter Ordnungsruf des Präsidenten und einige kurze, nicht eben zu der Liebknechtschen Rede in Beziehung stehende Bemerkungen einiger Abgeordneten. Man kann sich dabei der Frage nicht erwehren, wie es mit der Abwehr derartiger Angriffe in der Kammer gehalten werden soll. Der Verfasser dieser Zeilen ist nicht der An¬ sicht, daß man in allen einzelnen Fällen in ein Nedeturnier mit den sozialistischen Abgeordneten eintreten solle. Denn sie selbst sind natürlich nicht zu bekehren, auch wenn man ihnen Punkt für Punkt ihre Verdrehungen und Fälschungen nachwiese. Was käme auch schließlich auf die Gesinnung dieser Minderheit von Abgeordneten an, wenn nur nicht ihre Reden -— und das ist der Hauptzweck, wozu sie gehalten werden — eine gefährliche Einwirkung auf das Volk äußern könnten, zumal in dem Falle, wo sie schlecht erwidert werden oder unerwidert bleiben. Deshalb meinen wir, daß wenigstens bei so bedeutenden Anlässen, wie sie die Debatte über Kirche und Schule, die Grundlagen unsrer Kultur, mit sich bringen, eine bewußte und herzhafte Abwehr der sozialdemokratischen Angriffe erfolgen müßte. Das ist in der erwähnten Sitzung dnrch die kraftvollen und überzeugenden Reden des Herrn Ministers allerdings geschehen, aber wir hätten gewünscht, daß auch aus den Kreisen der Abgeordneten eine noch kräftigere Abwehr erfolgt wäre. Mit bloßer guter Gesinnung und frommer Entrüstung ist gegenüber den scharfen Klingen und den schlauen Finten dieser rücksichtslosen Gladiatoren des Wortes nichts gethan. Wer da wirken will, der muß vor allem den Gegner in seiner eignen Höhle aufsuchen, Wesen und Entwicklung der Sozialdemokratie genau studiren, ihren Geschichts- salschnngen und Verdrehungen nachgehen, kurzum lernen, diesen Herren ihre Waffen aus der Hand zu schlagen. Wäre man auf Seiten der Ordnungsparteien auf diese Debatte vorbereitet gewesen — und man hätte es nach frühern Erfahrungen sein können —, so wären die frechen Prophezeiungen des Herrn Liebknecht wohl nicht unerwidert geblieben. Man hätte ihm und seinen Genossen sagen sollen, daß sie mit dem wahren Wohl und Wehe der Arbeiter nichts weiter gemein haben, als daß sie grundsätzlich die ernsthaften Bemühungen des Staates um die Besserung der sozialen Schäden zu nichte zu machen suchen, daß der Weltbrand, den sie zu entfesseln drohen, sie ebenso hilflos finden würde, wie die Wasserflut den Zauber- ^hrling, und daß, wenn das rote Gespenst sich einmal verkörpern sollte, die jetzigen Agitatoren selbst die ersten Opfer des Ungeheuers sein würden. Wenn die Herren nicht nur im Reichstage, sondern auch im sächsischen Abgeordnetenhause auf eine sachlich eingehende und kraftvolle Entgegnung zu rechnen hätten, und zwar nicht
Grenzboten I 1890 43
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Maßgebliches und Unmaßgebliches
die schädlichen Absichten der Sozialdemokratie aufzuklären. Mit gleichem Cynismus
zog Herr Liebknecht die Rede des Prinzen Ccirolath im Reichstage in die Debatte,
als wenn Prinz Carolath, wenn er ein Gegner der AusweisuugSparagraphen ist,
damit ins Lager der sozialistischen Hetznpostel übergetreten sei. Der eigentliche
Schwerpunkt der Liebknechtschen Rede, die außer andern Ungeheuerlichkeiten eine
Verherrlichung der amerikanischen Kirchenverhältnisse und scharfe Äußerungen gegen
den „von seinen Jugendidcaleu abgefallenen" inkonsequenten bürgerlichen Demokrci-
kratismus brachte, lag in den Schlußworte», die in den meisten Zeitungen etwas
verhüllt wiedergegeben worden sind. Liebknecht äußerte da, die Rede des Mi¬
nisters predige eine neue Bartholomäusnacht, den Bürgerkrieg gegen die — Sozial¬
demokratie, und verstieg sich dann zu der Prophezeiung, daß viele der Anwesenden
noch die Zeit erleben würden, wo „da drüben auf jenen Bänken" (der Negierung)
Männer seines Schlages und seiner Gesinnung sitzen würden. Das lebhafte
„Pfui," das diesen Worten folgte, beantwortete Liebknecht mit einigen unzwei¬
deutigen Ausdrücken über schlechte Gesellschaft. Es erfolgten ein etwas verspäteter
Ordnungsruf des Präsidenten und einige kurze, nicht eben zu der Liebknechtschen
Rede in Beziehung stehende Bemerkungen einiger Abgeordneten. Man kann sich
dabei der Frage nicht erwehren, wie es mit der Abwehr derartiger Angriffe in
der Kammer gehalten werden soll. Der Verfasser dieser Zeilen ist nicht der An¬
sicht, daß man in allen einzelnen Fällen in ein Nedeturnier mit den sozialistischen
Abgeordneten eintreten solle. Denn sie selbst sind natürlich nicht zu bekehren, auch
wenn man ihnen Punkt für Punkt ihre Verdrehungen und Fälschungen nachwiese.
Was käme auch schließlich auf die Gesinnung dieser Minderheit von Abgeordneten
an, wenn nur nicht ihre Reden -— und das ist der Hauptzweck, wozu sie gehalten
werden — eine gefährliche Einwirkung auf das Volk äußern könnten, zumal in
dem Falle, wo sie schlecht erwidert werden oder unerwidert bleiben. Deshalb
meinen wir, daß wenigstens bei so bedeutenden Anlässen, wie sie die Debatte über
Kirche und Schule, die Grundlagen unsrer Kultur, mit sich bringen, eine bewußte
und herzhafte Abwehr der sozialdemokratischen Angriffe erfolgen müßte. Das ist
in der erwähnten Sitzung dnrch die kraftvollen und überzeugenden Reden des Herrn
Ministers allerdings geschehen, aber wir hätten gewünscht, daß auch aus den Kreisen
der Abgeordneten eine noch kräftigere Abwehr erfolgt wäre. Mit bloßer guter
Gesinnung und frommer Entrüstung ist gegenüber den scharfen Klingen und den
schlauen Finten dieser rücksichtslosen Gladiatoren des Wortes nichts gethan. Wer
da wirken will, der muß vor allem den Gegner in seiner eignen Höhle aufsuchen,
Wesen und Entwicklung der Sozialdemokratie genau studiren, ihren Geschichts-
salschnngen und Verdrehungen nachgehen, kurzum lernen, diesen Herren ihre Waffen
aus der Hand zu schlagen. Wäre man auf Seiten der Ordnungsparteien auf diese
Debatte vorbereitet gewesen — und man hätte es nach frühern Erfahrungen sein
können —, so wären die frechen Prophezeiungen des Herrn Liebknecht wohl nicht
unerwidert geblieben. Man hätte ihm und seinen Genossen sagen sollen, daß sie
mit dem wahren Wohl und Wehe der Arbeiter nichts weiter gemein haben, als
daß sie grundsätzlich die ernsthaften Bemühungen des Staates um die Besserung
der sozialen Schäden zu nichte zu machen suchen, daß der Weltbrand, den sie zu
entfesseln drohen, sie ebenso hilflos finden würde, wie die Wasserflut den Zauber-
^hrling, und daß, wenn das rote Gespenst sich einmal verkörpern sollte, die jetzigen
Agitatoren selbst die ersten Opfer des Ungeheuers sein würden. Wenn die Herren
nicht nur im Reichstage, sondern auch im sächsischen Abgeordnetenhause auf eine
sachlich eingehende und kraftvolle Entgegnung zu rechnen hätten, und zwar nicht
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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/345>, abgerufen am 22.01.2025.
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