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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

bewußt das Fallen alles Großen, das Verblühen des Blühenden, das Los des
Schönen auf der Erde? Trage ich meine Empfindung auf den Baum über, oder
ist er mir nur ein Bild dessen, was ich dabei denke?" Mit dieser nnter seineu
Bemerkungen vielfach wiederkehrenden Erkenntnis hatte Grillpnrzer schon den Weg
moderner Ästhetik betreten. Aber noch mehr: auch in ihrer Methode empirisch-
psychologischer Betrachtung und Analyse hatte er ihn betreten, die Methode der
spekulativen Philosophie mit ihrer apriorischen Ästhetik war ihm gründlich verhaßt.
Darum ärgerte er sich über Hegel und seine Schüler, wie überhaupt seinem posi¬
tiven Geiste alle Metaphysik und Mystik gänzlich fremd war. In allen seineu
kunstphilosophischen Bemerkungen findet sich nur eine kleine Spur von Pantheismus.
Alles religiöse Denken, das der Dichter doch nicht entbehren kann, beschränkte sich
bei Grillparzer auf den Glauben an eine sittliche Weltordnung, den er für die
Dichtung überhaupt ganz unentbehrlich fand. Aber er gab sich mit diesem Thema
nicht weiter ab, um desto ausführlicher über alle eigentlich künstlerischen Probleme der
Poesie nachzudenken. Und dieses Nachdenken führte ihn zu Überzeugungen, die
gegenwärtig, außer dem Lager der Naturalisten und Jbsenschwärmer, überall
geltend sind.

Seine Kuustphilosophie hat aber Grillpnrzer nicht systematisch dargestellt, wenn
er auch eine DvPPelnntur war; Grübler und Phantasiemensch zugleich, so hat er
doch seinen Beruf mehr im künstlerischen Schaffen als im Deuten über dieses
Schaffen erkannt. "Ich nehme mir, schrieb er einmal, bei diesen Anmerkungen
vor, ohne Rücksicht ans ein System über jeden Gegenstand dasjenige niederzuschreiben,
was mir aus seinem eignen Wesen zu stießen scheint. Die dadurch entstehenden
Widersprüche werden sich am Ende entweder von selbst heben, oder, indem sie nicht
wegzuschaffen sind, mir die Unmöglichkeit eines Systems beweisen." Damit wär
Reich der Weg für seine Arbeit vorgezeichnet. Er hat aus deu in ihrer scharfen
Zuspitzung und epigrammatischen Kürze oft wunderbaren Bemerkungen des Dichters
ein System aufgebaut, mit anerkennenswerten Fleiße die sechzehn Bände der Ge¬
samtausgabe durchgeackert und sich keine" Vers entgehen lassen. Aber er hat zugleich
auch Kritik geübt, sorgfältig den historischen Zusammenhang und Anlaß jeder Glosse
erwogen und darum eine kritische Leistung von wahrhaft wissenschaftlichem Werte
gegeben. Dabei ist seine Form elegant und liefert weit mehr, als, wie das Vor¬
wort in Aussicht stellt, eine "bequeme Zusammenstellung verstreuter Äußerungen,"
manche Partie hat Reich für oder gegen Grillpnrzer ausführlich und selbständig
behandelt, namentlich die Polemik gegen die Ästhetik des Naturalismus.

Die Klarheit, Sauberkeit und Übersichtlichkeit der Schrift Reichs lernt man be¬
sonders schätzen, Wenn man versucht, ein neuerdings erschienenes ähnliches Buch
über Schillers Ästhetik zu lesen, das alle jene Vorzüge vermissen läßt und zu dem
bestnubteu Haufen scholastischer Übungen geschoben werden muß, deren wir nur zu
viele haben.






Für die Redaktion verantwortlich! Johannes Grnnvw in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh, Grunow in Leipzig -- Druck von Carl Mnrquart in Leipzig
Litteratur

bewußt das Fallen alles Großen, das Verblühen des Blühenden, das Los des
Schönen auf der Erde? Trage ich meine Empfindung auf den Baum über, oder
ist er mir nur ein Bild dessen, was ich dabei denke?" Mit dieser nnter seineu
Bemerkungen vielfach wiederkehrenden Erkenntnis hatte Grillpnrzer schon den Weg
moderner Ästhetik betreten. Aber noch mehr: auch in ihrer Methode empirisch-
psychologischer Betrachtung und Analyse hatte er ihn betreten, die Methode der
spekulativen Philosophie mit ihrer apriorischen Ästhetik war ihm gründlich verhaßt.
Darum ärgerte er sich über Hegel und seine Schüler, wie überhaupt seinem posi¬
tiven Geiste alle Metaphysik und Mystik gänzlich fremd war. In allen seineu
kunstphilosophischen Bemerkungen findet sich nur eine kleine Spur von Pantheismus.
Alles religiöse Denken, das der Dichter doch nicht entbehren kann, beschränkte sich
bei Grillparzer auf den Glauben an eine sittliche Weltordnung, den er für die
Dichtung überhaupt ganz unentbehrlich fand. Aber er gab sich mit diesem Thema
nicht weiter ab, um desto ausführlicher über alle eigentlich künstlerischen Probleme der
Poesie nachzudenken. Und dieses Nachdenken führte ihn zu Überzeugungen, die
gegenwärtig, außer dem Lager der Naturalisten und Jbsenschwärmer, überall
geltend sind.

Seine Kuustphilosophie hat aber Grillpnrzer nicht systematisch dargestellt, wenn
er auch eine DvPPelnntur war; Grübler und Phantasiemensch zugleich, so hat er
doch seinen Beruf mehr im künstlerischen Schaffen als im Deuten über dieses
Schaffen erkannt. „Ich nehme mir, schrieb er einmal, bei diesen Anmerkungen
vor, ohne Rücksicht ans ein System über jeden Gegenstand dasjenige niederzuschreiben,
was mir aus seinem eignen Wesen zu stießen scheint. Die dadurch entstehenden
Widersprüche werden sich am Ende entweder von selbst heben, oder, indem sie nicht
wegzuschaffen sind, mir die Unmöglichkeit eines Systems beweisen." Damit wär
Reich der Weg für seine Arbeit vorgezeichnet. Er hat aus deu in ihrer scharfen
Zuspitzung und epigrammatischen Kürze oft wunderbaren Bemerkungen des Dichters
ein System aufgebaut, mit anerkennenswerten Fleiße die sechzehn Bände der Ge¬
samtausgabe durchgeackert und sich keine» Vers entgehen lassen. Aber er hat zugleich
auch Kritik geübt, sorgfältig den historischen Zusammenhang und Anlaß jeder Glosse
erwogen und darum eine kritische Leistung von wahrhaft wissenschaftlichem Werte
gegeben. Dabei ist seine Form elegant und liefert weit mehr, als, wie das Vor¬
wort in Aussicht stellt, eine „bequeme Zusammenstellung verstreuter Äußerungen,"
manche Partie hat Reich für oder gegen Grillpnrzer ausführlich und selbständig
behandelt, namentlich die Polemik gegen die Ästhetik des Naturalismus.

Die Klarheit, Sauberkeit und Übersichtlichkeit der Schrift Reichs lernt man be¬
sonders schätzen, Wenn man versucht, ein neuerdings erschienenes ähnliches Buch
über Schillers Ästhetik zu lesen, das alle jene Vorzüge vermissen läßt und zu dem
bestnubteu Haufen scholastischer Übungen geschoben werden muß, deren wir nur zu
viele haben.






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Verlag von Fr. Wilh, Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mnrquart in Leipzig
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[0160] Litteratur bewußt das Fallen alles Großen, das Verblühen des Blühenden, das Los des Schönen auf der Erde? Trage ich meine Empfindung auf den Baum über, oder ist er mir nur ein Bild dessen, was ich dabei denke?" Mit dieser nnter seineu Bemerkungen vielfach wiederkehrenden Erkenntnis hatte Grillpnrzer schon den Weg moderner Ästhetik betreten. Aber noch mehr: auch in ihrer Methode empirisch- psychologischer Betrachtung und Analyse hatte er ihn betreten, die Methode der spekulativen Philosophie mit ihrer apriorischen Ästhetik war ihm gründlich verhaßt. Darum ärgerte er sich über Hegel und seine Schüler, wie überhaupt seinem posi¬ tiven Geiste alle Metaphysik und Mystik gänzlich fremd war. In allen seineu kunstphilosophischen Bemerkungen findet sich nur eine kleine Spur von Pantheismus. Alles religiöse Denken, das der Dichter doch nicht entbehren kann, beschränkte sich bei Grillparzer auf den Glauben an eine sittliche Weltordnung, den er für die Dichtung überhaupt ganz unentbehrlich fand. Aber er gab sich mit diesem Thema nicht weiter ab, um desto ausführlicher über alle eigentlich künstlerischen Probleme der Poesie nachzudenken. Und dieses Nachdenken führte ihn zu Überzeugungen, die gegenwärtig, außer dem Lager der Naturalisten und Jbsenschwärmer, überall geltend sind. Seine Kuustphilosophie hat aber Grillpnrzer nicht systematisch dargestellt, wenn er auch eine DvPPelnntur war; Grübler und Phantasiemensch zugleich, so hat er doch seinen Beruf mehr im künstlerischen Schaffen als im Deuten über dieses Schaffen erkannt. „Ich nehme mir, schrieb er einmal, bei diesen Anmerkungen vor, ohne Rücksicht ans ein System über jeden Gegenstand dasjenige niederzuschreiben, was mir aus seinem eignen Wesen zu stießen scheint. Die dadurch entstehenden Widersprüche werden sich am Ende entweder von selbst heben, oder, indem sie nicht wegzuschaffen sind, mir die Unmöglichkeit eines Systems beweisen." Damit wär Reich der Weg für seine Arbeit vorgezeichnet. Er hat aus deu in ihrer scharfen Zuspitzung und epigrammatischen Kürze oft wunderbaren Bemerkungen des Dichters ein System aufgebaut, mit anerkennenswerten Fleiße die sechzehn Bände der Ge¬ samtausgabe durchgeackert und sich keine» Vers entgehen lassen. Aber er hat zugleich auch Kritik geübt, sorgfältig den historischen Zusammenhang und Anlaß jeder Glosse erwogen und darum eine kritische Leistung von wahrhaft wissenschaftlichem Werte gegeben. Dabei ist seine Form elegant und liefert weit mehr, als, wie das Vor¬ wort in Aussicht stellt, eine „bequeme Zusammenstellung verstreuter Äußerungen," manche Partie hat Reich für oder gegen Grillpnrzer ausführlich und selbständig behandelt, namentlich die Polemik gegen die Ästhetik des Naturalismus. Die Klarheit, Sauberkeit und Übersichtlichkeit der Schrift Reichs lernt man be¬ sonders schätzen, Wenn man versucht, ein neuerdings erschienenes ähnliches Buch über Schillers Ästhetik zu lesen, das alle jene Vorzüge vermissen läßt und zu dem bestnubteu Haufen scholastischer Übungen geschoben werden muß, deren wir nur zu viele haben. Für die Redaktion verantwortlich! Johannes Grnnvw in Leipzig Verlag von Fr. Wilh, Grunow in Leipzig — Druck von Carl Mnrquart in Leipzig

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/160>, abgerufen am 23.07.2024.