Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.zum Vorteil für Mrs. Ward, denn gerade in diesen Szenen zeigt sich, wie hoch (Seht.ffz folgt) Maßgebliches und Unmaßgebliches Der Bürgermeister von Longerich. Zu der ergötzlichen Schilderung, die Das Kölner Abgeordnetenfest und insbesondre die Ereignisse im Zoologischen So plötzlich, wie der Verfasser der Studie meint, war aber der Übergang zum Vorteil für Mrs. Ward, denn gerade in diesen Szenen zeigt sich, wie hoch (Seht.ffz folgt) Maßgebliches und Unmaßgebliches Der Bürgermeister von Longerich. Zu der ergötzlichen Schilderung, die Das Kölner Abgeordnetenfest und insbesondre die Ereignisse im Zoologischen So plötzlich, wie der Verfasser der Studie meint, war aber der Übergang <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0149" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/206794"/> <p xml:id="ID_374" prev="#ID_373"> zum Vorteil für Mrs. Ward, denn gerade in diesen Szenen zeigt sich, wie hoch<lb/> jene Schriftstellerin über der Verfasserin von liodort, Mizuuzro steht. Was<lb/> dieser besonders fehlt, das ist der goldne Humor, der weite Blick, die gründ¬<lb/> liche Kenntnis des menschlichen Herzens und die edle und reiche Sprache.<lb/> Und so können wirs auch nur mit Vorsicht aufnehmen, wenn das Athenäum<lb/> sagt: In liodort Msium'« t,In? vurniuA <iri<Z8lion8 opt-mzon via-tÄslüoiroä l'Ätir<lb/> cUui tlnz us>v OlrriiZtümit,^ al8<ZU88vel emä xröSöntscl s.na vorköck out in<lb/> llls IWss ok tluz vim,r5u?or8 u. tü1us88 ok KumvIoclM, u llrog-alt-it ok<lb/> aM-sviation zmä » oritival talent, vdiod sUov :i rare ovMdmMon ok giM<lb/> ol ^ ver^' lligll oräsr.</p><lb/> <p xml:id="ID_375"> (Seht.ffz folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Maßgebliches und Unmaßgebliches</head><lb/> <div n="2"> <head> Der Bürgermeister von Longerich.</head> <p xml:id="ID_376"> Zu der ergötzlichen Schilderung, die<lb/> R. Pcipe im 51. Hefte der Grenzboten von dem Kölner Abgcordnetenfeste gegeben<lb/> hat, sendet uns ein Augenzeuge, Herr Stcidtbcmrcit von Rost in Kassel, einige Be¬<lb/> richtigungen und Zusätze, die wir unsern Lesern doch nicht vorenthalten dürfen. Er<lb/> schreibt uns:</p><lb/> <p xml:id="ID_377"> Das Kölner Abgeordnetenfest und insbesondre die Ereignisse im Zoologischen<lb/> Garten kann man mit Recht das Satyrspiel zu dem Drama des Verfafsungsstreites<lb/> nennen, und beide Spieler, die streikenden Abgeordneten wie die um das Wohl des<lb/> Staates allzu eifrig besorgte Lvugericher Staatsgewalt, haben ihre Rolle mit an¬<lb/> erkennenswerten Humor durchgeführt. Elch (nicht Aich) vertrat dabei die Lougericher<lb/> Polizei; er war der Bürgermeister dieses durch ihn berühmt gewordenen Dorfes,<lb/> in dessen Bann damals noch der Zoologische Garten lag. Der Kölner Polizei¬<lb/> präsident, der ihn wegen seiner zoologischen Thaten schwerlich beneidet hat, hieß Geiger.<lb/> Der in Papes Aufsatz mitgeteilte Vers: „Der Bachem und der Elch ,c." war<lb/> der Ausdruck des den Kölnern in der Haut steckenden Spottes über die nach beiden<lb/> Richtungen mißglückte Kundgebung.</p><lb/> <p xml:id="ID_378" next="#ID_379"> So plötzlich, wie der Verfasser der Studie meint, war aber der Übergang<lb/> der Abgeordneten von Deutz in das Longericher Territorium doch nicht gekommen;<lb/> wenigstens wußte man am 22. Juli schou vor Tische, daß für den Nachmittag auf<lb/> etwas im Zoologischen Garten zu rechnen sei. Auch waren vormittags bereits<lb/> Truppen — eine Kompagnie Infanterie — nach der dicht beim Zoologischen Garten<lb/> liegenden Mülheimcr Heide mnrschirt. Ich erinnere mich genan, daß ich in Be¬<lb/> gleitung eines Verwandten gleich nach dem Mittagessen in den Garten ging, in<lb/> der festen Erwartung, daß sich dort etwas Besondres zutragen würde, und hoffte,<lb/> daß es mir, weil ich von Amts wegen im Garten zu thun hatte, gelingen würde,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0149]
zum Vorteil für Mrs. Ward, denn gerade in diesen Szenen zeigt sich, wie hoch
jene Schriftstellerin über der Verfasserin von liodort, Mizuuzro steht. Was
dieser besonders fehlt, das ist der goldne Humor, der weite Blick, die gründ¬
liche Kenntnis des menschlichen Herzens und die edle und reiche Sprache.
Und so können wirs auch nur mit Vorsicht aufnehmen, wenn das Athenäum
sagt: In liodort Msium'« t,In? vurniuA <iri<Z8lion8 opt-mzon via-tÄslüoiroä l'Ätir
cUui tlnz us>v OlrriiZtümit,^ al8<ZU88vel emä xröSöntscl s.na vorköck out in
llls IWss ok tluz vim,r5u?or8 u. tü1us88 ok KumvIoclM, u llrog-alt-it ok
aM-sviation zmä » oritival talent, vdiod sUov :i rare ovMdmMon ok giM
ol ^ ver^' lligll oräsr.
(Seht.ffz folgt)
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Der Bürgermeister von Longerich. Zu der ergötzlichen Schilderung, die
R. Pcipe im 51. Hefte der Grenzboten von dem Kölner Abgcordnetenfeste gegeben
hat, sendet uns ein Augenzeuge, Herr Stcidtbcmrcit von Rost in Kassel, einige Be¬
richtigungen und Zusätze, die wir unsern Lesern doch nicht vorenthalten dürfen. Er
schreibt uns:
Das Kölner Abgeordnetenfest und insbesondre die Ereignisse im Zoologischen
Garten kann man mit Recht das Satyrspiel zu dem Drama des Verfafsungsstreites
nennen, und beide Spieler, die streikenden Abgeordneten wie die um das Wohl des
Staates allzu eifrig besorgte Lvugericher Staatsgewalt, haben ihre Rolle mit an¬
erkennenswerten Humor durchgeführt. Elch (nicht Aich) vertrat dabei die Lougericher
Polizei; er war der Bürgermeister dieses durch ihn berühmt gewordenen Dorfes,
in dessen Bann damals noch der Zoologische Garten lag. Der Kölner Polizei¬
präsident, der ihn wegen seiner zoologischen Thaten schwerlich beneidet hat, hieß Geiger.
Der in Papes Aufsatz mitgeteilte Vers: „Der Bachem und der Elch ,c." war
der Ausdruck des den Kölnern in der Haut steckenden Spottes über die nach beiden
Richtungen mißglückte Kundgebung.
So plötzlich, wie der Verfasser der Studie meint, war aber der Übergang
der Abgeordneten von Deutz in das Longericher Territorium doch nicht gekommen;
wenigstens wußte man am 22. Juli schou vor Tische, daß für den Nachmittag auf
etwas im Zoologischen Garten zu rechnen sei. Auch waren vormittags bereits
Truppen — eine Kompagnie Infanterie — nach der dicht beim Zoologischen Garten
liegenden Mülheimcr Heide mnrschirt. Ich erinnere mich genan, daß ich in Be¬
gleitung eines Verwandten gleich nach dem Mittagessen in den Garten ging, in
der festen Erwartung, daß sich dort etwas Besondres zutragen würde, und hoffte,
daß es mir, weil ich von Amts wegen im Garten zu thun hatte, gelingen würde,
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