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Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur.

zcrts, dem Wieck beiwohnte (!), das Verzeichnis der Instrumente, aus denen das
Orchester in diesem Konzerte bestand, eine Menge von Geschäftsbriefen, sogar
solchen, in denen einfach ein Klavier bei Wieck bestellt wird, Konzertbcsprechungen
aus deu Musikalischen Signalen, dem Leipziger Tageblatt u. s. w,, Dankbriefe von
Schülern und Schülerinnen, Empfehlungsschreiben, die von durchreisenden Vir¬
tuosen abgegeben worden sind, die Bitte eiues Lehrers um ein Zeugnis zum Zweck
der Bewerbung um eine Organistenstelle und dergleichen mehr.

Das Wertvollste in dem Buche ist Wiederholung von bereits früher ge¬
druckten: aus Wiecks Büchern, aus Meichsners Büchlein über Wieck und seine
Tochter, aus Wasielewskis Schumannbiographie, aus Schumanns Jugendbriefen
u. f. w. Von den zum erstenmale veröffentlichten Briefen find höchstens wertvoll:
der Brief Wiecks an den Baron von Fricker in Asch (S. 95) über Schumanns
Verhältnis zu Ernestine vou Fricker, weiter die Briefe Ernestines an Clara, die
freilich die verlassene Geliebte Schumanns nicht im besten Lichte zeigen (S. 97ff),
dann Clara Schumanns Briefe an ihren Vater nach der Versöhnung (S. 13Vff.).
Wer sich aber der Hoffnung hingeben wollte, in Kohuts Buch genaueren Aufschluß
zu finden über Wiecks Widerstand gegen die Verheiratung Schumanns mit Clara
und über die spätere Aussöhnung rin dem Künstlcrpaare, der würde sich getäuscht
sehen; man erfährt darüber wenig mehr, als was man schon wußte. Wir dudeln
das nicht, im Gegenteil, es ist taktvoll, diese Vorgänge nicht ans Licht der Öffent¬
lichkeit zu zerren. Es hätte noch manches andre unterdrückt werden sollen, z. B.
S. 103 in einem der Briefe Ernestines die Stelle: "Sogar in Münster hörte
ich diesmal von ihm (Schumann), da ein Bekannter Namens Schmidt dort wohnt,
ein Referendar, daß er jetzt so schrecklich trinken sollte und gewiß nicht imstande
wäre, etwas zu arbeiten, bevor er nicht wenigstens zwei Flaschen Champagner ge¬
trunken hätte, mein Gott, wie muß dieser Mensch aussehen ..."

Der Gesamteindruck, den man von dem Buche bekommt, ist kein angenehmer,
weder in Beziehung auf den Inhalt, noch auf die Form. Was den Inhalt an¬
geht, so fühlt man die Absicht des Herausgebers, aus Wieck einen großen Maun
zu machen, und das war er nun einmal nicht. "Nachstehende Blätter beschäftigen
sich mit dem Leben und Wirken eines der hervorragendsten Klavierpädagogen (!)
und Gesangstheoretikers (!) Deutschlands -- rin Friedrich Wieck. Dieser als Lehrer,
Schriftsteller und Mensch gleich seltne, bedeutende Mann" -- mit diesem Trom¬
petenstöße hebt das Vorwort an, und in diesem Tone geht es fort. Wieck war
ein gründlicher, ja Peinlich gewissenhafter Klavier- und Siugelehrer, diesen Ruhm
wird ihm niemand streitig machen. Er hat den Grund gelegt zu der hohen Künst-
lerschaft, die wir an Klara Schumann noch heute bewundern, auch das wird ihm
unvergessen bleiben. Er war Schumanns Schwiegervater, wenn auch wider Willen
-- wer wird mit dem Verstorbenen heute über sein damaliges Verhalten rechten?
Aber ihn als einen hervorragenden Kritiker, Schriftsteller, wohl gar Komponisten
und Humoristen hinzustellen, ist Uebertreibung. Wieck selbst gab sich in löblicher
Selbsterkenntnis (?) den Scherznamen Das, der alte Schulmeister, und kein Name
kau" besser für ihn Passen. Man lese nur die gespreizte, selbstgefällige Schulmeister¬
prosa, in der er sich z. B. über Elementarunterricht im Klavierspiel ausläßt! sein
Humor, deu Kohut erfrischend findet, war frostig und gequält. Mau vergleiche
z. B. den musikalischen Thee bei Hans Eilig mit Schumanns Fastnachtsrede nach
der neunten Symphonie Beethovens, oder die groben Bauernsprüche eines alten
Musikmachers mit Schumanns musikalischen Haus- und Lebensregeln -- da wird
man spüren, was echter und was gemachter Humor ist! Freilich begeht man ein


Litteratur.

zcrts, dem Wieck beiwohnte (!), das Verzeichnis der Instrumente, aus denen das
Orchester in diesem Konzerte bestand, eine Menge von Geschäftsbriefen, sogar
solchen, in denen einfach ein Klavier bei Wieck bestellt wird, Konzertbcsprechungen
aus deu Musikalischen Signalen, dem Leipziger Tageblatt u. s. w,, Dankbriefe von
Schülern und Schülerinnen, Empfehlungsschreiben, die von durchreisenden Vir¬
tuosen abgegeben worden sind, die Bitte eiues Lehrers um ein Zeugnis zum Zweck
der Bewerbung um eine Organistenstelle und dergleichen mehr.

Das Wertvollste in dem Buche ist Wiederholung von bereits früher ge¬
druckten: aus Wiecks Büchern, aus Meichsners Büchlein über Wieck und seine
Tochter, aus Wasielewskis Schumannbiographie, aus Schumanns Jugendbriefen
u. f. w. Von den zum erstenmale veröffentlichten Briefen find höchstens wertvoll:
der Brief Wiecks an den Baron von Fricker in Asch (S. 95) über Schumanns
Verhältnis zu Ernestine vou Fricker, weiter die Briefe Ernestines an Clara, die
freilich die verlassene Geliebte Schumanns nicht im besten Lichte zeigen (S. 97ff),
dann Clara Schumanns Briefe an ihren Vater nach der Versöhnung (S. 13Vff.).
Wer sich aber der Hoffnung hingeben wollte, in Kohuts Buch genaueren Aufschluß
zu finden über Wiecks Widerstand gegen die Verheiratung Schumanns mit Clara
und über die spätere Aussöhnung rin dem Künstlcrpaare, der würde sich getäuscht
sehen; man erfährt darüber wenig mehr, als was man schon wußte. Wir dudeln
das nicht, im Gegenteil, es ist taktvoll, diese Vorgänge nicht ans Licht der Öffent¬
lichkeit zu zerren. Es hätte noch manches andre unterdrückt werden sollen, z. B.
S. 103 in einem der Briefe Ernestines die Stelle: „Sogar in Münster hörte
ich diesmal von ihm (Schumann), da ein Bekannter Namens Schmidt dort wohnt,
ein Referendar, daß er jetzt so schrecklich trinken sollte und gewiß nicht imstande
wäre, etwas zu arbeiten, bevor er nicht wenigstens zwei Flaschen Champagner ge¬
trunken hätte, mein Gott, wie muß dieser Mensch aussehen ..."

Der Gesamteindruck, den man von dem Buche bekommt, ist kein angenehmer,
weder in Beziehung auf den Inhalt, noch auf die Form. Was den Inhalt an¬
geht, so fühlt man die Absicht des Herausgebers, aus Wieck einen großen Maun
zu machen, und das war er nun einmal nicht. „Nachstehende Blätter beschäftigen
sich mit dem Leben und Wirken eines der hervorragendsten Klavierpädagogen (!)
und Gesangstheoretikers (!) Deutschlands — rin Friedrich Wieck. Dieser als Lehrer,
Schriftsteller und Mensch gleich seltne, bedeutende Mann" — mit diesem Trom¬
petenstöße hebt das Vorwort an, und in diesem Tone geht es fort. Wieck war
ein gründlicher, ja Peinlich gewissenhafter Klavier- und Siugelehrer, diesen Ruhm
wird ihm niemand streitig machen. Er hat den Grund gelegt zu der hohen Künst-
lerschaft, die wir an Klara Schumann noch heute bewundern, auch das wird ihm
unvergessen bleiben. Er war Schumanns Schwiegervater, wenn auch wider Willen
— wer wird mit dem Verstorbenen heute über sein damaliges Verhalten rechten?
Aber ihn als einen hervorragenden Kritiker, Schriftsteller, wohl gar Komponisten
und Humoristen hinzustellen, ist Uebertreibung. Wieck selbst gab sich in löblicher
Selbsterkenntnis (?) den Scherznamen Das, der alte Schulmeister, und kein Name
kau» besser für ihn Passen. Man lese nur die gespreizte, selbstgefällige Schulmeister¬
prosa, in der er sich z. B. über Elementarunterricht im Klavierspiel ausläßt! sein
Humor, deu Kohut erfrischend findet, war frostig und gequält. Mau vergleiche
z. B. den musikalischen Thee bei Hans Eilig mit Schumanns Fastnachtsrede nach
der neunten Symphonie Beethovens, oder die groben Bauernsprüche eines alten
Musikmachers mit Schumanns musikalischen Haus- und Lebensregeln — da wird
man spüren, was echter und was gemachter Humor ist! Freilich begeht man ein


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[0486] Litteratur. zcrts, dem Wieck beiwohnte (!), das Verzeichnis der Instrumente, aus denen das Orchester in diesem Konzerte bestand, eine Menge von Geschäftsbriefen, sogar solchen, in denen einfach ein Klavier bei Wieck bestellt wird, Konzertbcsprechungen aus deu Musikalischen Signalen, dem Leipziger Tageblatt u. s. w,, Dankbriefe von Schülern und Schülerinnen, Empfehlungsschreiben, die von durchreisenden Vir¬ tuosen abgegeben worden sind, die Bitte eiues Lehrers um ein Zeugnis zum Zweck der Bewerbung um eine Organistenstelle und dergleichen mehr. Das Wertvollste in dem Buche ist Wiederholung von bereits früher ge¬ druckten: aus Wiecks Büchern, aus Meichsners Büchlein über Wieck und seine Tochter, aus Wasielewskis Schumannbiographie, aus Schumanns Jugendbriefen u. f. w. Von den zum erstenmale veröffentlichten Briefen find höchstens wertvoll: der Brief Wiecks an den Baron von Fricker in Asch (S. 95) über Schumanns Verhältnis zu Ernestine vou Fricker, weiter die Briefe Ernestines an Clara, die freilich die verlassene Geliebte Schumanns nicht im besten Lichte zeigen (S. 97ff), dann Clara Schumanns Briefe an ihren Vater nach der Versöhnung (S. 13Vff.). Wer sich aber der Hoffnung hingeben wollte, in Kohuts Buch genaueren Aufschluß zu finden über Wiecks Widerstand gegen die Verheiratung Schumanns mit Clara und über die spätere Aussöhnung rin dem Künstlcrpaare, der würde sich getäuscht sehen; man erfährt darüber wenig mehr, als was man schon wußte. Wir dudeln das nicht, im Gegenteil, es ist taktvoll, diese Vorgänge nicht ans Licht der Öffent¬ lichkeit zu zerren. Es hätte noch manches andre unterdrückt werden sollen, z. B. S. 103 in einem der Briefe Ernestines die Stelle: „Sogar in Münster hörte ich diesmal von ihm (Schumann), da ein Bekannter Namens Schmidt dort wohnt, ein Referendar, daß er jetzt so schrecklich trinken sollte und gewiß nicht imstande wäre, etwas zu arbeiten, bevor er nicht wenigstens zwei Flaschen Champagner ge¬ trunken hätte, mein Gott, wie muß dieser Mensch aussehen ..." Der Gesamteindruck, den man von dem Buche bekommt, ist kein angenehmer, weder in Beziehung auf den Inhalt, noch auf die Form. Was den Inhalt an¬ geht, so fühlt man die Absicht des Herausgebers, aus Wieck einen großen Maun zu machen, und das war er nun einmal nicht. „Nachstehende Blätter beschäftigen sich mit dem Leben und Wirken eines der hervorragendsten Klavierpädagogen (!) und Gesangstheoretikers (!) Deutschlands — rin Friedrich Wieck. Dieser als Lehrer, Schriftsteller und Mensch gleich seltne, bedeutende Mann" — mit diesem Trom¬ petenstöße hebt das Vorwort an, und in diesem Tone geht es fort. Wieck war ein gründlicher, ja Peinlich gewissenhafter Klavier- und Siugelehrer, diesen Ruhm wird ihm niemand streitig machen. Er hat den Grund gelegt zu der hohen Künst- lerschaft, die wir an Klara Schumann noch heute bewundern, auch das wird ihm unvergessen bleiben. Er war Schumanns Schwiegervater, wenn auch wider Willen — wer wird mit dem Verstorbenen heute über sein damaliges Verhalten rechten? Aber ihn als einen hervorragenden Kritiker, Schriftsteller, wohl gar Komponisten und Humoristen hinzustellen, ist Uebertreibung. Wieck selbst gab sich in löblicher Selbsterkenntnis (?) den Scherznamen Das, der alte Schulmeister, und kein Name kau» besser für ihn Passen. Man lese nur die gespreizte, selbstgefällige Schulmeister¬ prosa, in der er sich z. B. über Elementarunterricht im Klavierspiel ausläßt! sein Humor, deu Kohut erfrischend findet, war frostig und gequält. Mau vergleiche z. B. den musikalischen Thee bei Hans Eilig mit Schumanns Fastnachtsrede nach der neunten Symphonie Beethovens, oder die groben Bauernsprüche eines alten Musikmachers mit Schumanns musikalischen Haus- und Lebensregeln — da wird man spüren, was echter und was gemachter Humor ist! Freilich begeht man ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_203434/486>, abgerufen am 04.07.2024.