Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Erstes Vierteljahr.Die Versorgung der Militäranwärter. wenig Hoffnung für eine baldige Änderung des bestehenden Zustandes. Indes Die Versorgung der Militäranrvärter. ..H^ Zwei Punkte bedürfen dabei der Erörterung: die Benachteiligung der Was die Benachteiligung der Militäranwärter beim Eintritt in den Ge¬ Allgemein leiden die Militärpensionäre unter der Bestimmung des Neichs- *) Grenzboten 1S8K II. S. 341.
Die Versorgung der Militäranwärter. wenig Hoffnung für eine baldige Änderung des bestehenden Zustandes. Indes Die Versorgung der Militäranrvärter. ..H^ Zwei Punkte bedürfen dabei der Erörterung: die Benachteiligung der Was die Benachteiligung der Militäranwärter beim Eintritt in den Ge¬ Allgemein leiden die Militärpensionäre unter der Bestimmung des Neichs- *) Grenzboten 1S8K II. S. 341.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0020" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/202119"/> <fw type="header" place="top"> Die Versorgung der Militäranwärter.</fw><lb/> <p xml:id="ID_38" prev="#ID_37"> wenig Hoffnung für eine baldige Änderung des bestehenden Zustandes. Indes<lb/> die Einsicht, daß wir uns auf einer schiefen Ebene befinden, wird, wenn wir erst<lb/> angefangen haben werden, uns schneller nach unten zu bewegen, schon allge¬<lb/> meiner werden, hoffentlich rechtzeitig genug, um dann noch ohne dauernde<lb/> Nachteile die Rückkehr zu dem richtigen Wege zu ermöglichen. Bahrs Verdienst<lb/> bleibt es jedenfalls und wird als solches dann auch anerkannt werden, daß er<lb/> der erste gewesen ist, der warnend seine Stimme erhob und den Abweg, den<lb/> man eingeschlagen hatte, zu verlassen riet.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Versorgung der Militäranrvärter.</head><lb/> <p xml:id="ID_39"> ..H^<lb/> MMt^^><lb/> lHz^A^SXs»<lb/> ^«^^<lb/> ^chon einmal habe ich in diesen Blättern*) einiges über die Ver¬<lb/> sorgung invalider Offiziere veröffentlicht; ich möchte im Anschluß<lb/> daran hier einiges über die Versorgung der Militäranwärter vom<lb/> Offiziers- und Unteroffiziersstande überhaupt vorbringen, wie es<lb/> mich meine bei Anstellung zahlreicher Militäranwärter gesammelte<lb/> Erfahrung lehrt. Jetzt, wo die Alters- und Jnvaliditätsversorgung der Arbeiter<lb/> auf der Tagesordnung steht, scheint mir die Erörterung dieser Angelegenheit<lb/> doppelt zeitgemäß, damit auch sie endlich eine befriedigende Lösung finde.</p><lb/> <p xml:id="ID_40"> Zwei Punkte bedürfen dabei der Erörterung: die Benachteiligung der<lb/> Militärpensionäre im Verhältnis zu den Zivilpensionären beim Eintritt in den<lb/> Gemeindedienst und die Pensionirung derer, welche die für die Anwartschaft<lb/> zum Zivildienst notwendige Militärdienstzeit abgedient haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_41"> Was die Benachteiligung der Militäranwärter beim Eintritt in den Ge¬<lb/> meindedienst anlangt, so trifft diese erstens alle Militärpensionäre, insbesondre<lb/> aber die Militäranwärter im engern Sinne, welche bei Besetzung von unter¬<lb/> geordneten („subalternen") Gemeindeämtern in Frage kommen.</p><lb/> <p xml:id="ID_42" next="#ID_43"> Allgemein leiden die Militärpensionäre unter der Bestimmung des Neichs-<lb/> militürpensionsgesetzes vom 27. Juni 1871, § 33, wonach ihr Recht auf Pen¬<lb/> sionsbezug erlischt, „wenn und so lange ein Pensionär im Reichs-, Staats¬<lb/> oder im Kommunaldienst ein Diensteinkommen bezieht, insoweit, als der Betrag<lb/> dieses neuen Einkommens unter Hinzurechnung der Pension, ausschließlich der<lb/> Pensionserhöhung, den Betrag des vor der Pensionirung bezogenen pensions¬<lb/> fähigen Diensteinkommens übersteigt." Dies Einkommen wird bei den meist</p><lb/> <note xml:id="FID_2" place="foot"> *) Grenzboten 1S8K II. S. 341.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0020]
Die Versorgung der Militäranwärter.
wenig Hoffnung für eine baldige Änderung des bestehenden Zustandes. Indes
die Einsicht, daß wir uns auf einer schiefen Ebene befinden, wird, wenn wir erst
angefangen haben werden, uns schneller nach unten zu bewegen, schon allge¬
meiner werden, hoffentlich rechtzeitig genug, um dann noch ohne dauernde
Nachteile die Rückkehr zu dem richtigen Wege zu ermöglichen. Bahrs Verdienst
bleibt es jedenfalls und wird als solches dann auch anerkannt werden, daß er
der erste gewesen ist, der warnend seine Stimme erhob und den Abweg, den
man eingeschlagen hatte, zu verlassen riet.
Die Versorgung der Militäranrvärter.
..H^
MMt^^>
lHz^A^SXs»
^«^^
^chon einmal habe ich in diesen Blättern*) einiges über die Ver¬
sorgung invalider Offiziere veröffentlicht; ich möchte im Anschluß
daran hier einiges über die Versorgung der Militäranwärter vom
Offiziers- und Unteroffiziersstande überhaupt vorbringen, wie es
mich meine bei Anstellung zahlreicher Militäranwärter gesammelte
Erfahrung lehrt. Jetzt, wo die Alters- und Jnvaliditätsversorgung der Arbeiter
auf der Tagesordnung steht, scheint mir die Erörterung dieser Angelegenheit
doppelt zeitgemäß, damit auch sie endlich eine befriedigende Lösung finde.
Zwei Punkte bedürfen dabei der Erörterung: die Benachteiligung der
Militärpensionäre im Verhältnis zu den Zivilpensionären beim Eintritt in den
Gemeindedienst und die Pensionirung derer, welche die für die Anwartschaft
zum Zivildienst notwendige Militärdienstzeit abgedient haben.
Was die Benachteiligung der Militäranwärter beim Eintritt in den Ge¬
meindedienst anlangt, so trifft diese erstens alle Militärpensionäre, insbesondre
aber die Militäranwärter im engern Sinne, welche bei Besetzung von unter¬
geordneten („subalternen") Gemeindeämtern in Frage kommen.
Allgemein leiden die Militärpensionäre unter der Bestimmung des Neichs-
militürpensionsgesetzes vom 27. Juni 1871, § 33, wonach ihr Recht auf Pen¬
sionsbezug erlischt, „wenn und so lange ein Pensionär im Reichs-, Staats¬
oder im Kommunaldienst ein Diensteinkommen bezieht, insoweit, als der Betrag
dieses neuen Einkommens unter Hinzurechnung der Pension, ausschließlich der
Pensionserhöhung, den Betrag des vor der Pensionirung bezogenen pensions¬
fähigen Diensteinkommens übersteigt." Dies Einkommen wird bei den meist
*) Grenzboten 1S8K II. S. 341.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |