Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.Die Tonleiter im Musikunterricht. klingen läßt, also eine von Anfangspunkte ausgehende und in ihm sich wieder Mit der Annahme dieser natürlichen Tonleiter fallen alle Schwierigkeiten Ebenso giebt es keinen Tritonus k-Z-a-n mehr, also keine von der Natur Ferner können wir nun die ganze Tonleiter zur Touiea-Harmonie erklingen Endlich aber läßt sich auch die Tonleiter nun in ungezwungener Weise Beide werden einen durchaus musikalischen Eindruck machen und dem Verfasser Für die primitive Musik konnte diese siebentvnige, sich in sich zusammen¬ Die Tonleiter im Musikunterricht. klingen läßt, also eine von Anfangspunkte ausgehende und in ihm sich wieder Mit der Annahme dieser natürlichen Tonleiter fallen alle Schwierigkeiten Ebenso giebt es keinen Tritonus k-Z-a-n mehr, also keine von der Natur Ferner können wir nun die ganze Tonleiter zur Touiea-Harmonie erklingen Endlich aber läßt sich auch die Tonleiter nun in ungezwungener Weise Beide werden einen durchaus musikalischen Eindruck machen und dem Verfasser Für die primitive Musik konnte diese siebentvnige, sich in sich zusammen¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0646" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/289099"/> <fw type="header" place="top"> Die Tonleiter im Musikunterricht.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1864" prev="#ID_1863"> klingen läßt, also eine von Anfangspunkte ausgehende und in ihm sich wieder<lb/> beschließende Linie:</p><lb/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341845_288451/figures/grenzboten_341845_288451_289099_003.jpg"/><lb/> <p xml:id="ID_1865"> Mit der Annahme dieser natürlichen Tonleiter fallen alle Schwierigkeiten<lb/> hinweg, welche die künstliche, von Grundton zur Oktave fortschreitende erzeugt<lb/> hat. Die erste derselben ist der Sprung bei a-n, der dem Laien wohl dann<lb/> zum Bewußtsein kommt, wenn er die sechste und siebente Stufe der harmonischen<lb/> Molltonlciter (us-n) vernimmt, die aber dem Musiker auch schon in Dur auf¬<lb/> fällt. Wenn wir nämlich die andern Sekundenschrittc auf ihren harmonischen<lb/> Charakter hin betrachten, so finden wir stets, daß verbindende Töne als Ver¬<lb/> mittler vorhanden zu denken sind, bei 0-I1----K, bei «z-ä---hö, bei e-k^-v, bei<lb/> ZU---«, oder bei <z-K Tonica, Dominante, ebenso bei 6-Ä, bei s-k Tonica,<lb/> Unterdominante, ebenso bei A-a. ^ und n sind aber in tü-aur nicht anders<lb/> aufzufassen als Terz der Unterdominante, der die Terz der Oberdominante<lb/> folgt, also eine Terzenfolge zweier unter sich ganz fremden, unverbundnen Drei¬<lb/> klänge. Denken wir uns dagegen die natürliche Tonleiter mit Il als unterster<lb/> Note, g. als oberster, so fällt die Folge weg, während d sich in natür-<lb/> lichster Weise an 0 anschließt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1866"> Ebenso giebt es keinen Tritonus k-Z-a-n mehr, also keine von der Natur<lb/> beabsichtigte, unnatürliche Tonreihe.</p><lb/> <p xml:id="ID_1867"> Ferner können wir nun die ganze Tonleiter zur Touiea-Harmonie erklingen<lb/> lassen, was bei der von o-v führenden Unzuträglichsten im Gefolge hat, da<lb/> das b. auf der siebenten Stufe stets ein unangenehmes Gefühl erwecken muß:</p><lb/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341845_288451/figures/grenzboten_341845_288451_289099_007.jpg"/><lb/> <p xml:id="ID_1868" next="#ID_1869"> Endlich aber läßt sich auch die Tonleiter nun in ungezwungener Weise<lb/> rhythmisiren, wie schon das letzte Beispiel beweist, dem wir noch eines im<lb/> Dreivierteltakte zufügen wollen:</p><lb/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341845_288451/figures/grenzboten_341845_288451_289099_009.jpg"/><lb/> <p xml:id="ID_1869" prev="#ID_1868"> Beide werden einen durchaus musikalischen Eindruck machen und dem Verfasser<lb/> des in Rede stehenden Aufsatzes.zu keinerlei Klage veranlassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1870" next="#ID_1871"> Für die primitive Musik konnte diese siebentvnige, sich in sich zusammen¬<lb/> schließende Tonleiter vollkommen genügen, da sehr wohl denkbar ist, wie sich</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0646]
Die Tonleiter im Musikunterricht.
klingen läßt, also eine von Anfangspunkte ausgehende und in ihm sich wieder
beschließende Linie:
[Abbildung]
Mit der Annahme dieser natürlichen Tonleiter fallen alle Schwierigkeiten
hinweg, welche die künstliche, von Grundton zur Oktave fortschreitende erzeugt
hat. Die erste derselben ist der Sprung bei a-n, der dem Laien wohl dann
zum Bewußtsein kommt, wenn er die sechste und siebente Stufe der harmonischen
Molltonlciter (us-n) vernimmt, die aber dem Musiker auch schon in Dur auf¬
fällt. Wenn wir nämlich die andern Sekundenschrittc auf ihren harmonischen
Charakter hin betrachten, so finden wir stets, daß verbindende Töne als Ver¬
mittler vorhanden zu denken sind, bei 0-I1----K, bei «z-ä---hö, bei e-k^-v, bei
ZU---«, oder bei <z-K Tonica, Dominante, ebenso bei 6-Ä, bei s-k Tonica,
Unterdominante, ebenso bei A-a. ^ und n sind aber in tü-aur nicht anders
aufzufassen als Terz der Unterdominante, der die Terz der Oberdominante
folgt, also eine Terzenfolge zweier unter sich ganz fremden, unverbundnen Drei¬
klänge. Denken wir uns dagegen die natürliche Tonleiter mit Il als unterster
Note, g. als oberster, so fällt die Folge weg, während d sich in natür-
lichster Weise an 0 anschließt.
Ebenso giebt es keinen Tritonus k-Z-a-n mehr, also keine von der Natur
beabsichtigte, unnatürliche Tonreihe.
Ferner können wir nun die ganze Tonleiter zur Touiea-Harmonie erklingen
lassen, was bei der von o-v führenden Unzuträglichsten im Gefolge hat, da
das b. auf der siebenten Stufe stets ein unangenehmes Gefühl erwecken muß:
[Abbildung]
Endlich aber läßt sich auch die Tonleiter nun in ungezwungener Weise
rhythmisiren, wie schon das letzte Beispiel beweist, dem wir noch eines im
Dreivierteltakte zufügen wollen:
[Abbildung]
Beide werden einen durchaus musikalischen Eindruck machen und dem Verfasser
des in Rede stehenden Aufsatzes.zu keinerlei Klage veranlassen.
Für die primitive Musik konnte diese siebentvnige, sich in sich zusammen¬
schließende Tonleiter vollkommen genügen, da sehr wohl denkbar ist, wie sich
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