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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.

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Russische Skizzen.
von Otto Kaemmel. (Fortsetzung.)

ehen wir zurück durch den Alexandcrgarten, der namentlich in
den spätern Nachmittagsstunden ein beliebter Sammelplatz aller
Stände ist, nach der östlichen Front der Admiralität, so breitet
sich vor uns einer der riesigsten Plätze Petersburgs halbkreis¬
förmig aus, der Palastplatz. In seiner Mitte erinnert eine
einte aus rotem Granit, die ein Engel mit dem Kreuze krönt, in ihren
vlvssalen Dimensionen -- sie ist die größte in ihrer Art --, den sie umgebenden
Verhältnissen entsprechend, an die Feldzüge Alexanders I. gegen Napoleon; im
"den begrenzt den Platz das ungeheure Halbrund des Generalstabsgebäudes
""t dem Triumphbogen in der Mitte, auf welchem die Siegesgöttin im Sechs¬
gespann fährt, im Norden erhebt sich der rötlichgelbe Riesenbau des Winter¬
palastes, ini wesentlichen das Werk Elisabeths und Katharinas II., eine Stadt
. ^ er°h seiner nur mäßigen Höhe (zwei Stockwerke über einem Erdgeschoß),
ein ^lereck um weite Höfe, jetzt fast verödet, nur für Hoffestlichkeiteu benutzt
no keinem gewöhnlichen Sterblichen zugänglich. Im Osten schließt sich an
felina?/^'^'" ^ ""b Welcher Farbe die "alte" Eremitage, ein langes,
als A , ^"'"ve zwischen der Millionaja und der Newa, einst von Katharina II.
dents^ ^'baut an der Stelle der ältesten deutschen Kirche für die
cmM ^nsicdlung. die hier seit 1705 bestand, jetzt zur Aufbewahrung kost-
varer ^chmuckgegenstäude benutzt und daneben dem Andenken an Peter den
Kotzen gewidmet, dessen Möbel, Geräte, Bildnisse die Petrowskijgalerie ent-
Mt. ^Ooch was man unter Eremitage zunächst versteht, das ist nicht dies
webaude sondern der herrliche Ban Leos von Klenze dicht daneben, seltsamer-
veye freilich mit seiner Hauptfront nicht der Newa zugekehrt, nach der hin er




Russische Skizzen.
von Otto Kaemmel. (Fortsetzung.)

ehen wir zurück durch den Alexandcrgarten, der namentlich in
den spätern Nachmittagsstunden ein beliebter Sammelplatz aller
Stände ist, nach der östlichen Front der Admiralität, so breitet
sich vor uns einer der riesigsten Plätze Petersburgs halbkreis¬
förmig aus, der Palastplatz. In seiner Mitte erinnert eine
einte aus rotem Granit, die ein Engel mit dem Kreuze krönt, in ihren
vlvssalen Dimensionen — sie ist die größte in ihrer Art —, den sie umgebenden
Verhältnissen entsprechend, an die Feldzüge Alexanders I. gegen Napoleon; im
»den begrenzt den Platz das ungeheure Halbrund des Generalstabsgebäudes
""t dem Triumphbogen in der Mitte, auf welchem die Siegesgöttin im Sechs¬
gespann fährt, im Norden erhebt sich der rötlichgelbe Riesenbau des Winter¬
palastes, ini wesentlichen das Werk Elisabeths und Katharinas II., eine Stadt
. ^ er°h seiner nur mäßigen Höhe (zwei Stockwerke über einem Erdgeschoß),
ein ^lereck um weite Höfe, jetzt fast verödet, nur für Hoffestlichkeiteu benutzt
no keinem gewöhnlichen Sterblichen zugänglich. Im Osten schließt sich an
felina?/^'^'" ^ ""b Welcher Farbe die „alte" Eremitage, ein langes,
als A , ^"'"ve zwischen der Millionaja und der Newa, einst von Katharina II.
dents^ ^'baut an der Stelle der ältesten deutschen Kirche für die
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varer ^chmuckgegenstäude benutzt und daneben dem Andenken an Peter den
Kotzen gewidmet, dessen Möbel, Geräte, Bildnisse die Petrowskijgalerie ent-
Mt. ^Ooch was man unter Eremitage zunächst versteht, das ist nicht dies
webaude sondern der herrliche Ban Leos von Klenze dicht daneben, seltsamer-
veye freilich mit seiner Hauptfront nicht der Newa zugekehrt, nach der hin er


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[0389] [Abbildung] Russische Skizzen. von Otto Kaemmel. (Fortsetzung.) ehen wir zurück durch den Alexandcrgarten, der namentlich in den spätern Nachmittagsstunden ein beliebter Sammelplatz aller Stände ist, nach der östlichen Front der Admiralität, so breitet sich vor uns einer der riesigsten Plätze Petersburgs halbkreis¬ förmig aus, der Palastplatz. In seiner Mitte erinnert eine einte aus rotem Granit, die ein Engel mit dem Kreuze krönt, in ihren vlvssalen Dimensionen — sie ist die größte in ihrer Art —, den sie umgebenden Verhältnissen entsprechend, an die Feldzüge Alexanders I. gegen Napoleon; im »den begrenzt den Platz das ungeheure Halbrund des Generalstabsgebäudes ""t dem Triumphbogen in der Mitte, auf welchem die Siegesgöttin im Sechs¬ gespann fährt, im Norden erhebt sich der rötlichgelbe Riesenbau des Winter¬ palastes, ini wesentlichen das Werk Elisabeths und Katharinas II., eine Stadt . ^ er°h seiner nur mäßigen Höhe (zwei Stockwerke über einem Erdgeschoß), ein ^lereck um weite Höfe, jetzt fast verödet, nur für Hoffestlichkeiteu benutzt no keinem gewöhnlichen Sterblichen zugänglich. Im Osten schließt sich an felina?/^'^'" ^ ""b Welcher Farbe die „alte" Eremitage, ein langes, als A , ^"'"ve zwischen der Millionaja und der Newa, einst von Katharina II. dents^ ^'baut an der Stelle der ältesten deutschen Kirche für die cmM ^nsicdlung. die hier seit 1705 bestand, jetzt zur Aufbewahrung kost- varer ^chmuckgegenstäude benutzt und daneben dem Andenken an Peter den Kotzen gewidmet, dessen Möbel, Geräte, Bildnisse die Petrowskijgalerie ent- Mt. ^Ooch was man unter Eremitage zunächst versteht, das ist nicht dies webaude sondern der herrliche Ban Leos von Klenze dicht daneben, seltsamer- veye freilich mit seiner Hauptfront nicht der Newa zugekehrt, nach der hin er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_288451/389>, abgerufen am 17.09.2024.