Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordungarns. wurde; die Arbeiter sollten verleitet werden, mit unerfüllbaren Forderungen an (Schlust folgt.) Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordnngarns. von Rarl Rhamm. 2. von Aremnitz nach Arickerhäu. le Lage von Kremnitz (ungarisch Körinöcs Kli-ir^, slowakisch Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordungarns. wurde; die Arbeiter sollten verleitet werden, mit unerfüllbaren Forderungen an (Schlust folgt.) Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordnngarns. von Rarl Rhamm. 2. von Aremnitz nach Arickerhäu. le Lage von Kremnitz (ungarisch Körinöcs Kli-ir^, slowakisch <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0076" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/199430"/> <fw type="header" place="top"> Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordungarns.</fw><lb/> <p xml:id="ID_275" prev="#ID_274"> wurde; die Arbeiter sollten verleitet werden, mit unerfüllbaren Forderungen an<lb/> die gesetzgebenden Körperschaften heranzutreten und aus der natürlich erfol¬<lb/> genden Ablehnung dann die UnHaltbarkeit der heutigen Ordnung entnehmen.<lb/> Einen Beleg hierfür bietet der socialdemokratische Entwurf des sogenannten<lb/> Arbeiterschutzgesetzes, der neben manchen brauchbaren Einzelheiten im Grunde<lb/> doch nur auf eine ganz unmögliche Organisation des Arbeiterstandes hinausläuft<lb/> und bekanntlich in wenigen Monaten über 200 000 Unterschriften, darunter einen<lb/> ganz erheblichen Teil Vonseiten der Fachvereinc, zusammengebracht hat. Machte<lb/> sich anfänglich diese sozialdemokratische Einwirkung auf den Gang und die Ent¬<lb/> wicklung der gewerkschaftlichen Organisation nur versteckt geltend, um zaghafte<lb/> Elemente nicht abzustoßen, auch die junge Organisation nicht zu gefährden, und<lb/> wurden bezügliche Anspielungen stets im Tone sittlicher Entrüstung zurückgewiesen,<lb/> so glaubte man doch nach und nach die Schleier mehr lüften zu sollen oder mochte<lb/> sich auch von der ferneren UnHaltbarkeit dieses Maskenspieles überzeugt haben.<lb/> So ist neuerdings als Ziel der Gewerkschaften die Wahrung der wirtschaftlichen,<lb/> politischen und sozialen Interessen ihrer Angehörigen, insbesondre die Regelung<lb/> von Arbeitszeit und Lohn und sonstige Aushilfe auf Gebieten, wo die Gesetz¬<lb/> gebung den Arbeiter im Stiche ließe, als ihr Hauptzweck aber die Ausbildung<lb/> des Klassenbewußtseins mehr oder minder offen anerkannt worden, ja die ganze<lb/> gewerkschaftliche Organisation als „das Rückgrat der Sozialdemokratie," als „ihre<lb/> Reserve, welche die nötige» Rekruten liefere," und als „ein für den endliche»<lb/> Emanzipationskampf des Proletariats unentbehrlicher Faktor" bezeichnet worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_276"> (Schlust folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Germanische Altertümer<lb/> aus den Bauerdörfern Nordnngarns.<lb/><note type="byline"> von Rarl Rhamm.</note><lb/> 2. von Aremnitz nach Arickerhäu. </head><lb/> <p xml:id="ID_277" next="#ID_278"> le Lage von Kremnitz (ungarisch Körinöcs Kli-ir^, slowakisch<lb/> IQ'piano^), von der Höhe des Bahnhvfes aus gesehen, ist<lb/> herrlich. Die alte Bergstadt liegt unter in einem Kessel, dessen<lb/> Sohle sich jedoch nach Norden zu gegen das am Rücken der<lb/> Wasserscheide gelegene Dorf Berg in ziemlich gleichem An¬<lb/> stieg hebt, sodaß die große Straße hier ohne zu künstliche Windungen ver¬<lb/> laufen kann. Schon der sehr abschüssig liegende Ring bezeichnet den Anfang</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0076]
Germanische Altertümer aus den Bauerdörfern Nordungarns.
wurde; die Arbeiter sollten verleitet werden, mit unerfüllbaren Forderungen an
die gesetzgebenden Körperschaften heranzutreten und aus der natürlich erfol¬
genden Ablehnung dann die UnHaltbarkeit der heutigen Ordnung entnehmen.
Einen Beleg hierfür bietet der socialdemokratische Entwurf des sogenannten
Arbeiterschutzgesetzes, der neben manchen brauchbaren Einzelheiten im Grunde
doch nur auf eine ganz unmögliche Organisation des Arbeiterstandes hinausläuft
und bekanntlich in wenigen Monaten über 200 000 Unterschriften, darunter einen
ganz erheblichen Teil Vonseiten der Fachvereinc, zusammengebracht hat. Machte
sich anfänglich diese sozialdemokratische Einwirkung auf den Gang und die Ent¬
wicklung der gewerkschaftlichen Organisation nur versteckt geltend, um zaghafte
Elemente nicht abzustoßen, auch die junge Organisation nicht zu gefährden, und
wurden bezügliche Anspielungen stets im Tone sittlicher Entrüstung zurückgewiesen,
so glaubte man doch nach und nach die Schleier mehr lüften zu sollen oder mochte
sich auch von der ferneren UnHaltbarkeit dieses Maskenspieles überzeugt haben.
So ist neuerdings als Ziel der Gewerkschaften die Wahrung der wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Interessen ihrer Angehörigen, insbesondre die Regelung
von Arbeitszeit und Lohn und sonstige Aushilfe auf Gebieten, wo die Gesetz¬
gebung den Arbeiter im Stiche ließe, als ihr Hauptzweck aber die Ausbildung
des Klassenbewußtseins mehr oder minder offen anerkannt worden, ja die ganze
gewerkschaftliche Organisation als „das Rückgrat der Sozialdemokratie," als „ihre
Reserve, welche die nötige» Rekruten liefere," und als „ein für den endliche»
Emanzipationskampf des Proletariats unentbehrlicher Faktor" bezeichnet worden.
(Schlust folgt.)
Germanische Altertümer
aus den Bauerdörfern Nordnngarns.
von Rarl Rhamm.
2. von Aremnitz nach Arickerhäu.
le Lage von Kremnitz (ungarisch Körinöcs Kli-ir^, slowakisch
IQ'piano^), von der Höhe des Bahnhvfes aus gesehen, ist
herrlich. Die alte Bergstadt liegt unter in einem Kessel, dessen
Sohle sich jedoch nach Norden zu gegen das am Rücken der
Wasserscheide gelegene Dorf Berg in ziemlich gleichem An¬
stieg hebt, sodaß die große Straße hier ohne zu künstliche Windungen ver¬
laufen kann. Schon der sehr abschüssig liegende Ring bezeichnet den Anfang
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