Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal.Aus der Chronik derer von Riffelshausen. E Margarethe von Bülow. rzählung in zwei Büchern von (Fortsetzung.) is Therese erwachte, befand sie sich in Georgs zu ebener Erde Sie ist schwach, sagte Bvhemund in gereiztem Tone. Zart wäre das richtigere Wort, sagte der andre, und du mußt durchaus Meinst du? Gieb mir den Essig noch einmal her. So, danke. Ich sollte Als es der Hofmarschallin gelang, die Augen zu öffnen, befand sie sich mit Bohcmnnd seufzte erleichtert auf und berichtete, daß Mathildchen sich wohl¬ So wollen wir, sobald du dich genügend von deinem Schreck erholt hast, Es thut mir sehr leid, begann die Frau. Aber der Hofmarschall machte Damit bot der Hofmarschall seiner tief beschämter Frau den Arm und Aus der Chronik derer von Riffelshausen. E Margarethe von Bülow. rzählung in zwei Büchern von (Fortsetzung.) is Therese erwachte, befand sie sich in Georgs zu ebener Erde Sie ist schwach, sagte Bvhemund in gereiztem Tone. Zart wäre das richtigere Wort, sagte der andre, und du mußt durchaus Meinst du? Gieb mir den Essig noch einmal her. So, danke. Ich sollte Als es der Hofmarschallin gelang, die Augen zu öffnen, befand sie sich mit Bohcmnnd seufzte erleichtert auf und berichtete, daß Mathildchen sich wohl¬ So wollen wir, sobald du dich genügend von deinem Schreck erholt hast, Es thut mir sehr leid, begann die Frau. Aber der Hofmarschall machte Damit bot der Hofmarschall seiner tief beschämter Frau den Arm und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0428" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/199148"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341843_198719/figures/grenzboten_341843_198719_199148_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aus der Chronik derer von Riffelshausen.<lb/> E<note type="byline"> Margarethe von Bülow.</note> rzählung in zwei Büchern von<lb/> (Fortsetzung.)</head><lb/> <p xml:id="ID_1280"> is Therese erwachte, befand sie sich in Georgs zu ebener Erde<lb/> gelegenem Zimmer auf dem alten Ledersofa. Während der Wille<lb/> in ihr mühsam die verwirrten Sinne in die alte Ordnung zu¬<lb/> rückbrachte, vernahm sie, noch wie im Traume, die Stimmen ihres<lb/> Mannes und Schwagers.</p><lb/> <p xml:id="ID_1281"> Sie ist schwach, sagte Bvhemund in gereiztem Tone.</p><lb/> <p xml:id="ID_1282"> Zart wäre das richtigere Wort, sagte der andre, und du mußt durchaus<lb/> darauf Rücksicht nehmen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1283"> Meinst du? Gieb mir den Essig noch einmal her. So, danke. Ich sollte<lb/> meinen, ich könnte sie etwas länger als du.<lb/> Darin hast dn Recht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1284"> Als es der Hofmarschallin gelang, die Augen zu öffnen, befand sie sich mit<lb/> ihrem Manne allein. Georg hatte sie verlassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1285"> Bohcmnnd seufzte erleichtert auf und berichtete, daß Mathildchen sich wohl¬<lb/> behalten in ihrem Bettchen befinde, umgeben von dem gesamten weiblichen Haus¬<lb/> personal.</p><lb/> <p xml:id="ID_1286"> So wollen wir, sobald du dich genügend von deinem Schreck erholt hast,<lb/> in das Frühstückszimmer gehen und uns stärken.</p><lb/> <p xml:id="ID_1287"> Es thut mir sehr leid, begann die Frau. Aber der Hofmarschall machte<lb/> eine abwehrende Handbewegung. Schon gut, lassen wir das, liebes Kind. Du<lb/> hast nun einmal nie viel Selbstbeherrschung gehabt, und lernst das jetzt nicht mehr.</p><lb/> <p xml:id="ID_1288"> Damit bot der Hofmarschall seiner tief beschämter Frau den Arm und<lb/> führte sie in das Eßzimmer, wo Fräulein Cäcilie und Herr Trcckelberg bereits<lb/> in einträchtiger Zmiesvrach beim Kaffee saßen und sich nun in dem Gefühle der<lb/> Freude vereinigten, Therese wieder munter zu sehen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0428]
[Abbildung]
Aus der Chronik derer von Riffelshausen.
E Margarethe von Bülow. rzählung in zwei Büchern von
(Fortsetzung.)
is Therese erwachte, befand sie sich in Georgs zu ebener Erde
gelegenem Zimmer auf dem alten Ledersofa. Während der Wille
in ihr mühsam die verwirrten Sinne in die alte Ordnung zu¬
rückbrachte, vernahm sie, noch wie im Traume, die Stimmen ihres
Mannes und Schwagers.
Sie ist schwach, sagte Bvhemund in gereiztem Tone.
Zart wäre das richtigere Wort, sagte der andre, und du mußt durchaus
darauf Rücksicht nehmen.
Meinst du? Gieb mir den Essig noch einmal her. So, danke. Ich sollte
meinen, ich könnte sie etwas länger als du.
Darin hast dn Recht.
Als es der Hofmarschallin gelang, die Augen zu öffnen, befand sie sich mit
ihrem Manne allein. Georg hatte sie verlassen.
Bohcmnnd seufzte erleichtert auf und berichtete, daß Mathildchen sich wohl¬
behalten in ihrem Bettchen befinde, umgeben von dem gesamten weiblichen Haus¬
personal.
So wollen wir, sobald du dich genügend von deinem Schreck erholt hast,
in das Frühstückszimmer gehen und uns stärken.
Es thut mir sehr leid, begann die Frau. Aber der Hofmarschall machte
eine abwehrende Handbewegung. Schon gut, lassen wir das, liebes Kind. Du
hast nun einmal nie viel Selbstbeherrschung gehabt, und lernst das jetzt nicht mehr.
Damit bot der Hofmarschall seiner tief beschämter Frau den Arm und
führte sie in das Eßzimmer, wo Fräulein Cäcilie und Herr Trcckelberg bereits
in einträchtiger Zmiesvrach beim Kaffee saßen und sich nun in dem Gefühle der
Freude vereinigten, Therese wieder munter zu sehen.
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