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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal.

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Literatur.

Gesellschaft von weltschmerzlichen Dichtern, Musikern, Malern, Schauspielern, deren
Seelenleben, um mit Interesse verfolgt zu werden, nur für eine Auswahl von
Lesern verständlich sein kann, den meisten aber ziemlich langweilig erscheinen muß.
Der Angelpunkt der Handlung ist der Erfolg eines Schauspiels, über dessen Gehalt,
Ausgang, Auffassung und Darstellung unendlich lauge Debatten geführt werden,
die uns schließlich doch zu keiner rechten Kenntnis des viclgelvbten Stückes ver¬
helfen können. Indes, diesen anachronistischen und novellistischen Charakter des
ganzen Entwurfs außer Acht gelassen, fehlt es der Darstellung der einzelnen Fi¬
guren-- mit Ausnahme des Frießhardt-Leuthold -- und der Führung der Handlung
so vielfach an der rechten Kunst, daß auch in dieser Richtung das Lesen dieser über¬
breiten Geschichte nicht zu den wünschenswertesten Genüssen gerechnet werden kann.
Schon ihr Titel mit seinem alttestamentarischen Anklange ist irreführend; nicht die
"Sünden der Väter" sollte es heißen, sondern weit richtiger: "Die sündigen Väter."
Denn nach dem Gange der Handlung zu schließen, war es dem Erzähler nicht
um die Nachwirkung der Sünden der Väter in die folgenden Geschlechter zu thun,
sondern die sündigen Väter selbst sind sein Thema. Er will, übrigens nnoriginell
genug, den Satz durchführen, daß die sittliche Gerechtigkeit in dieser Welt durchaus
ungleich verteilt sei; er will zeigen, wie dieselben Sünden bei verschiednen Menschen
sich verschieden rächen, je nach dem sittlichen Werte des Einzelnen, und zwar im
umgekehrten Verhältnisse -- eine Alltagsweisheit, Dabei sind ihm künstlerisch
acht die Sünden, sondern die Sünder interessant, was ein fatales Uebergewicht der
Charakteristik über die Handlung hervorruft. Die drei Väter, die er aufstellt,
haben sämtlich uneheliche Kinder ans dem Genüssen, und zwar alle drei Mädchen,
deren Mütter teils gestorben, teils verdorben sind und nicht in Betracht kommen.
Alle drei Väter suchen sehnsüchtig ihre ihnen unbekannten Kinder, zweien gelingt
^, diese zu finden, aber gerade als diese die letzten Atemzüge aushauchen. Gcmg-
hofcrs Grundgedanke ging offenbar dahin, einmal -- nicht wie es die Franzosen
ruiner thun, indem sie das gefallene Weib fortwährend im Theater und im Roman
vorführen -- einmal die Folgen der Verirrungen bei Männern darzustellen. Dies
geschieht in der Hauptfigur des Richard Albart, eines, wie behauptet wird, genialen
Zungen Dichters, der sei" Lebensglück, die ihm Verlobte Jugendgeliebte, wegen einer
Berirrnng verscherzte, später ins Unglück geriet, ans dessen höchster Not ihn eine
unerwartete reiche Erbschaft rettete, die er im Dienste der größten Mildthätigkeit
verwendete, und schließlich, nachdem sein Kind ihm gestorben ist, kommt er doch
in den Besitz seiner Braut. Ganghofer mußte bald einsehe", daß das Geschlechts¬
leben nicht die ganze Existenz des Mannes so sehr bedinge, wie die des Weibes;
oaß die Entwicklung des Mannes von andern Faktoren, zunächst von seinen Berufs¬
zwecken, nbhäuge. So wurde denn sein Buch zu einem Bildungsroman -- aber
°le poetische Kraft Gaughofers reichte dazu nicht aus: wieviel Anstrengungen er
auch macht, für seinen Helden zu erwärmen -- sie sind vergebens. Gleich kühl
lassen uus die meisten übrigen Gestalten des Romans, die Handlung kommt nur
schleichend vorwärts und ist an sich selbst uninteressant. Nur der Frießhnrdt ist
Ulteressant. In dieser ganz äußerlich in die Geschichte verwebten Gestalt gab
Gnughvstr ein auf jahrelangen, und meinem Verkehr mit Heinrich Leuthold be¬
ruhendes Bild des unglückliche" schweizer Lyrikers. Es läßt sich freilich darüber
streiten, ob es geschmackvoll sei, eine so genau uach dem Leben gezeichnete Gestalt
^ es werden sogar Leutholds Verse wörtlich zitirt und immer als die Frießhardts
ausgegeben -- in einen Roman aufzunehmen, wo ihr sonst keinerlei historisches
Element zugesellt erscheint; auch dies war der Geschmack von vor fünfzig Jahren.


Literatur.

Gesellschaft von weltschmerzlichen Dichtern, Musikern, Malern, Schauspielern, deren
Seelenleben, um mit Interesse verfolgt zu werden, nur für eine Auswahl von
Lesern verständlich sein kann, den meisten aber ziemlich langweilig erscheinen muß.
Der Angelpunkt der Handlung ist der Erfolg eines Schauspiels, über dessen Gehalt,
Ausgang, Auffassung und Darstellung unendlich lauge Debatten geführt werden,
die uns schließlich doch zu keiner rechten Kenntnis des viclgelvbten Stückes ver¬
helfen können. Indes, diesen anachronistischen und novellistischen Charakter des
ganzen Entwurfs außer Acht gelassen, fehlt es der Darstellung der einzelnen Fi¬
guren— mit Ausnahme des Frießhardt-Leuthold — und der Führung der Handlung
so vielfach an der rechten Kunst, daß auch in dieser Richtung das Lesen dieser über¬
breiten Geschichte nicht zu den wünschenswertesten Genüssen gerechnet werden kann.
Schon ihr Titel mit seinem alttestamentarischen Anklange ist irreführend; nicht die
«Sünden der Väter" sollte es heißen, sondern weit richtiger: „Die sündigen Väter."
Denn nach dem Gange der Handlung zu schließen, war es dem Erzähler nicht
um die Nachwirkung der Sünden der Väter in die folgenden Geschlechter zu thun,
sondern die sündigen Väter selbst sind sein Thema. Er will, übrigens nnoriginell
genug, den Satz durchführen, daß die sittliche Gerechtigkeit in dieser Welt durchaus
ungleich verteilt sei; er will zeigen, wie dieselben Sünden bei verschiednen Menschen
sich verschieden rächen, je nach dem sittlichen Werte des Einzelnen, und zwar im
umgekehrten Verhältnisse — eine Alltagsweisheit, Dabei sind ihm künstlerisch
acht die Sünden, sondern die Sünder interessant, was ein fatales Uebergewicht der
Charakteristik über die Handlung hervorruft. Die drei Väter, die er aufstellt,
haben sämtlich uneheliche Kinder ans dem Genüssen, und zwar alle drei Mädchen,
deren Mütter teils gestorben, teils verdorben sind und nicht in Betracht kommen.
Alle drei Väter suchen sehnsüchtig ihre ihnen unbekannten Kinder, zweien gelingt
^, diese zu finden, aber gerade als diese die letzten Atemzüge aushauchen. Gcmg-
hofcrs Grundgedanke ging offenbar dahin, einmal — nicht wie es die Franzosen
ruiner thun, indem sie das gefallene Weib fortwährend im Theater und im Roman
vorführen — einmal die Folgen der Verirrungen bei Männern darzustellen. Dies
geschieht in der Hauptfigur des Richard Albart, eines, wie behauptet wird, genialen
Zungen Dichters, der sei» Lebensglück, die ihm Verlobte Jugendgeliebte, wegen einer
Berirrnng verscherzte, später ins Unglück geriet, ans dessen höchster Not ihn eine
unerwartete reiche Erbschaft rettete, die er im Dienste der größten Mildthätigkeit
verwendete, und schließlich, nachdem sein Kind ihm gestorben ist, kommt er doch
in den Besitz seiner Braut. Ganghofer mußte bald einsehe», daß das Geschlechts¬
leben nicht die ganze Existenz des Mannes so sehr bedinge, wie die des Weibes;
oaß die Entwicklung des Mannes von andern Faktoren, zunächst von seinen Berufs¬
zwecken, nbhäuge. So wurde denn sein Buch zu einem Bildungsroman — aber
°le poetische Kraft Gaughofers reichte dazu nicht aus: wieviel Anstrengungen er
auch macht, für seinen Helden zu erwärmen — sie sind vergebens. Gleich kühl
lassen uus die meisten übrigen Gestalten des Romans, die Handlung kommt nur
schleichend vorwärts und ist an sich selbst uninteressant. Nur der Frießhnrdt ist
Ulteressant. In dieser ganz äußerlich in die Geschichte verwebten Gestalt gab
Gnughvstr ein auf jahrelangen, und meinem Verkehr mit Heinrich Leuthold be¬
ruhendes Bild des unglückliche» schweizer Lyrikers. Es läßt sich freilich darüber
streiten, ob es geschmackvoll sei, eine so genau uach dem Leben gezeichnete Gestalt
^ es werden sogar Leutholds Verse wörtlich zitirt und immer als die Frießhardts
ausgegeben — in einen Roman aufzunehmen, wo ihr sonst keinerlei historisches
Element zugesellt erscheint; auch dies war der Geschmack von vor fünfzig Jahren.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_198719/391>, abgerufen am 22.07.2024.