Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Drittes Quartal.Literatur. heranfznklingen pflegten. Er hörte sie auch hexte, denn so wenig wie er selbst Ich werde ihm die Ohrläppchen abkneipen lassen, polterte der Herzog, indem (Fortsetzung folgt.) Literatur. Das staatliche Erbrecht und die Erbschaftssteuer. Von t)r. Franz Berghoff- Jsing. Leipzig, Wiutersche BcrlagShnndlnng, 1885. Bekanntlich ist die Beseitigung des Erbrechts eine Forderung der Sozial- Die Spracheurechte in den Staaten gemischter Nationalität nach den von Dr. Adolf Fischhof gesammelten Daten und gemachten Andeutungen dargestellt. Wien, Manzsche Buchhandlung, 188S. Im Hinblick auf den Sprachenkonflikt in Oesterreich sind hier aus den ver¬ Literatur. heranfznklingen pflegten. Er hörte sie auch hexte, denn so wenig wie er selbst Ich werde ihm die Ohrläppchen abkneipen lassen, polterte der Herzog, indem (Fortsetzung folgt.) Literatur. Das staatliche Erbrecht und die Erbschaftssteuer. Von t)r. Franz Berghoff- Jsing. Leipzig, Wiutersche BcrlagShnndlnng, 1885. Bekanntlich ist die Beseitigung des Erbrechts eine Forderung der Sozial- Die Spracheurechte in den Staaten gemischter Nationalität nach den von Dr. Adolf Fischhof gesammelten Daten und gemachten Andeutungen dargestellt. Wien, Manzsche Buchhandlung, 188S. Im Hinblick auf den Sprachenkonflikt in Oesterreich sind hier aus den ver¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0150" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/196250"/> <fw type="header" place="top"> Literatur.</fw><lb/> <p xml:id="ID_589" prev="#ID_588"> heranfznklingen pflegten. Er hörte sie auch hexte, denn so wenig wie er selbst<lb/> — das Läuten hatte noch nicht begonnen — von der im Hauptgebäude des<lb/> Palastes tobenden Flucht etwas ahnte, kümmerten sich unten im Hof die Helle¬<lb/> bardire um das übrige Mantua, und so wurde er denn schon wegen des Aus¬<lb/> bleibens des nach Antonio Maria entsandten Pagen von seiner zornigen Un¬<lb/> geduld befallen, ehe der Page überhaupt mir die Hälfte des Weges hätte zurück¬<lb/> legen können.</p><lb/> <p xml:id="ID_590"> Ich werde ihm die Ohrläppchen abkneipen lassen, polterte der Herzog, indem<lb/> er bald den Schrank zu- und wieder anfschlosz, bald ans Fenster trat und mit<lb/> den Fingern gegen die kleinen rundlichen, bleiuinrahmten Scheiben trommelte;<lb/> halbe Tage lang liegt solch ein Page auf der Bärenhaut; das ist's, das macht<lb/> die Schlingel so trüge; pvmadisirt sind sie wie eine venetianische Dogaressa an<lb/> ihrem Einzugstage, und mit ihren schönen Beinen machen die Burschen Staat<lb/> wie nur je eine Ballerina meines seligen Herrn Vaters; aber diese schönen<lb/> Beine zum Laufen in Bewegung setzen, das ist unter ihrer Würde; irmloäotto!</p><lb/> <p xml:id="ID_591"> (Fortsetzung folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Das staatliche Erbrecht und die Erbschaftssteuer. Von t)r. Franz Berghoff-<lb/> Jsing. Leipzig, Wiutersche BcrlagShnndlnng, 1885.</head><lb/> <p xml:id="ID_592"> Bekanntlich ist die Beseitigung des Erbrechts eine Forderung der Sozial-<lb/> demokratie. Aber auch theoretische Sozialisten, welche den Gesichtspunkt der letztem<lb/> weit von sich ablehnen, sind für ein Mitcrbrecht des Staates an den Verlassen-<lb/> schaften jeder Art eingetreten. Das vorliegende Büchlein, aus Seminarvvrträgen<lb/> bei Adolf Wagner und Knies entstanden, giebt eine klare Uebersicht der Bewegung<lb/> ans diesem Gebiete und tritt mit den erstern für eine partikulare Erbschaftssteuer<lb/> als die Steuer aus einem einmaligen Einkommen ein. Sie soll mich Deseendenten<lb/> und Ehegatten gegenüber erhoben werden, mit der Entfernung der Verwandtschaft<lb/> und der Größe der Erbschaft wachsen, und in der Schenknngssteuer ein Korrektiv<lb/> gegen Umgehungen und eine Ergänzung finden.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Die Spracheurechte in den Staaten gemischter Nationalität nach den von<lb/> Dr. Adolf Fischhof gesammelten Daten und gemachten Andeutungen dargestellt. Wien,<lb/> Manzsche Buchhandlung, 188S.</head><lb/> <p xml:id="ID_593" next="#ID_594"> Im Hinblick auf den Sprachenkonflikt in Oesterreich sind hier aus den ver¬<lb/> schiedensten Gebieten der Erde, welche gemischte Nationalitäten enthalten, zum Teil<lb/> unter wörtlichen Abdruck der Gesetze die geltenden Rechtsverhältnisse beim Gebrauch</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0150]
Literatur.
heranfznklingen pflegten. Er hörte sie auch hexte, denn so wenig wie er selbst
— das Läuten hatte noch nicht begonnen — von der im Hauptgebäude des
Palastes tobenden Flucht etwas ahnte, kümmerten sich unten im Hof die Helle¬
bardire um das übrige Mantua, und so wurde er denn schon wegen des Aus¬
bleibens des nach Antonio Maria entsandten Pagen von seiner zornigen Un¬
geduld befallen, ehe der Page überhaupt mir die Hälfte des Weges hätte zurück¬
legen können.
Ich werde ihm die Ohrläppchen abkneipen lassen, polterte der Herzog, indem
er bald den Schrank zu- und wieder anfschlosz, bald ans Fenster trat und mit
den Fingern gegen die kleinen rundlichen, bleiuinrahmten Scheiben trommelte;
halbe Tage lang liegt solch ein Page auf der Bärenhaut; das ist's, das macht
die Schlingel so trüge; pvmadisirt sind sie wie eine venetianische Dogaressa an
ihrem Einzugstage, und mit ihren schönen Beinen machen die Burschen Staat
wie nur je eine Ballerina meines seligen Herrn Vaters; aber diese schönen
Beine zum Laufen in Bewegung setzen, das ist unter ihrer Würde; irmloäotto!
(Fortsetzung folgt.)
Literatur.
Das staatliche Erbrecht und die Erbschaftssteuer. Von t)r. Franz Berghoff-
Jsing. Leipzig, Wiutersche BcrlagShnndlnng, 1885.
Bekanntlich ist die Beseitigung des Erbrechts eine Forderung der Sozial-
demokratie. Aber auch theoretische Sozialisten, welche den Gesichtspunkt der letztem
weit von sich ablehnen, sind für ein Mitcrbrecht des Staates an den Verlassen-
schaften jeder Art eingetreten. Das vorliegende Büchlein, aus Seminarvvrträgen
bei Adolf Wagner und Knies entstanden, giebt eine klare Uebersicht der Bewegung
ans diesem Gebiete und tritt mit den erstern für eine partikulare Erbschaftssteuer
als die Steuer aus einem einmaligen Einkommen ein. Sie soll mich Deseendenten
und Ehegatten gegenüber erhoben werden, mit der Entfernung der Verwandtschaft
und der Größe der Erbschaft wachsen, und in der Schenknngssteuer ein Korrektiv
gegen Umgehungen und eine Ergänzung finden.
Die Spracheurechte in den Staaten gemischter Nationalität nach den von
Dr. Adolf Fischhof gesammelten Daten und gemachten Andeutungen dargestellt. Wien,
Manzsche Buchhandlung, 188S.
Im Hinblick auf den Sprachenkonflikt in Oesterreich sind hier aus den ver¬
schiedensten Gebieten der Erde, welche gemischte Nationalitäten enthalten, zum Teil
unter wörtlichen Abdruck der Gesetze die geltenden Rechtsverhältnisse beim Gebrauch
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