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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.

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Die Einverleibung von Merw.

bevölkert war, und in der zur Zeit Alexanders des Großen die Städte Merw,
die "Königin der Welt," und Bates, die "Mutter der Städte," lagen. Jetzt sind
von diesen einst blühenden Orten nur geringe Reste übrig. Namentlich Merw,
unter dem 62. Grad östlicher Lauge und dein 37. Grad nördlicher Breite, etwa
70 deutsche Meilen von Chiwa und 35 von Herat gelegen, ist fast ganz ver¬
ödet, da die Perser das Bewässerungssystem, welches die Oase befruchtete, zerstört
haben. Es ist eine weitausgedehnte Ruinenstätte, bedeckt mit verfallenen Moscheen
und den Trümmern andrer öffentlichen Gebäude, zwischen denen Zelte und
Hütten der hier hausenden seßhaften Usbeken und nomadisirenden Teke-Turkmenen
stehen, und besitzt weder Mauern noch sonstige Festungswerke, sodaß es immer
leicht die Beute derjenigen wurde, die es angriffen, 1795 fiel es in die Hände
des persischen Schäds Murad, der den Damm abtragen ließ, welcher die Ge¬
wässer des Murgab in ein großes Bassin bei der Stadt lenkte. Der Fluß breitete
sich seitdem in vielen Armen nach der Wüste Karakum ans, in der er sich jetzt
verliert. 1315 wurde die Oase von den Chiwinzcn erobert, deren Chanen sie
einige Jahrzehnte hindurch Tribut zahlen mußte. Später versuchten die Perser
wieder, sie zu unterwerfen, erlitten aber im Jahre 1860 eine schwere Nieder¬
lage, und ein neuer Feldzug, der 1376 von der Wallfährtsstadt Masched aus
unternommen werden sollte, unterblieb, obwohl die Bewohner der Oase ihren
Nachbarn durch Raubzüge oft sehr unbequem wurden. Ein andrer Fluß der Gegend
von Merw ist der Hcrirnd, der zuletzt gleichfalls im Sande der Wüste verdunstet,
eine andre Stadt Kuschid Chan Kakeh, welches gegenwärtig als Hauptort der Oase
anzusehen ist. Dasselbe liegt am Ostufer des Murgab und ist ein langgestrecktes
Viereck von ungefähr anderthalb deutschen Meilen Länge und einer Viertelmeile
Breite und gewährt mit seinen 40 Fuß hohen Lehmwällcn seinen Einwohnern
und den mit ihren Herden in der Nachbarschaft herumziehenden Turkmenen bei
Überfällen eine genügende Zuflucht. Zwischen ihm und dein Flusse lag einst
vermutlich Alexandria, wo Alexander der Große 328 v. Chr. ans der Rückkehr
ans Sogdiana einige Zeit Halt machte, und wo sich in Strabos Tagen Griechen
angesiedelt hatten. Jetzt nehmen mir einige hundert Hütten die Stelle ein. Das
ganze Land ringsnm befindet sich im Zustande äußerster Verkommenheit, Von
einer geordneten Regierung, von Sicherheit des Eigentums, vou Wohlstand der
Bevölkerung ist nicht die Rede. Die Stämme leben fast nur von ihren Herden
und von Ranbzügen, die sie nicht bloß gegen die Perser und Chiwinzen, sondern
auch gegen einander selbst unternehmen. Unaufhörlich finden Unruhen statt, und
überall außerhalb der Städte herrscht das Faustrecht.

Mau sollte meinen, das Ereignis müsse in England bedeutendes Aufsehen
erregt und schwere, Befürchtungen erweckt haben. Indes ist das, soviel wir sehen,
nicht der Fall, und das erklärt sich anch sehr leicht. Erstens nehmen Ägypten und
der Sudan die Gemüter in Anspruch, zu den Niederlagen der Gladstoneschen Po¬
litik bei El Obeid, Suakin, Teb ist der Fall von Sinkat gekommen und diesem
ist die Übergabe Tokars an Osman Digna, den Feldherrn des Mahdi im östlichen
Sudan, gefolgt. Man hat also wenig Interesse für die Dinge, die sich im ferne"
Zcntralasien begeben und Englands Macht und Ansehen nicht so unmittelbar be¬
drohen und gefährden wie die Bewegung, die am Nil und am Roten Meer immer
weitere Kreise ergreift. Dazu kommt aber noch ein andres Moment. Jedermann,
der über die Nachrichten ans Merw ernsthaft nachdachte und sich die jüngste Ver¬
gangenheit in Mittelasien vergegenwärtigte, mußte wissen, daß Merw eigentlich
schon mit dem Falle von Geol-Tepe und der Einverleibung der Oase der Achal-


Grenzbotcn I. 1884, SS
Die Einverleibung von Merw.

bevölkert war, und in der zur Zeit Alexanders des Großen die Städte Merw,
die „Königin der Welt," und Bates, die „Mutter der Städte," lagen. Jetzt sind
von diesen einst blühenden Orten nur geringe Reste übrig. Namentlich Merw,
unter dem 62. Grad östlicher Lauge und dein 37. Grad nördlicher Breite, etwa
70 deutsche Meilen von Chiwa und 35 von Herat gelegen, ist fast ganz ver¬
ödet, da die Perser das Bewässerungssystem, welches die Oase befruchtete, zerstört
haben. Es ist eine weitausgedehnte Ruinenstätte, bedeckt mit verfallenen Moscheen
und den Trümmern andrer öffentlichen Gebäude, zwischen denen Zelte und
Hütten der hier hausenden seßhaften Usbeken und nomadisirenden Teke-Turkmenen
stehen, und besitzt weder Mauern noch sonstige Festungswerke, sodaß es immer
leicht die Beute derjenigen wurde, die es angriffen, 1795 fiel es in die Hände
des persischen Schäds Murad, der den Damm abtragen ließ, welcher die Ge¬
wässer des Murgab in ein großes Bassin bei der Stadt lenkte. Der Fluß breitete
sich seitdem in vielen Armen nach der Wüste Karakum ans, in der er sich jetzt
verliert. 1315 wurde die Oase von den Chiwinzcn erobert, deren Chanen sie
einige Jahrzehnte hindurch Tribut zahlen mußte. Später versuchten die Perser
wieder, sie zu unterwerfen, erlitten aber im Jahre 1860 eine schwere Nieder¬
lage, und ein neuer Feldzug, der 1376 von der Wallfährtsstadt Masched aus
unternommen werden sollte, unterblieb, obwohl die Bewohner der Oase ihren
Nachbarn durch Raubzüge oft sehr unbequem wurden. Ein andrer Fluß der Gegend
von Merw ist der Hcrirnd, der zuletzt gleichfalls im Sande der Wüste verdunstet,
eine andre Stadt Kuschid Chan Kakeh, welches gegenwärtig als Hauptort der Oase
anzusehen ist. Dasselbe liegt am Ostufer des Murgab und ist ein langgestrecktes
Viereck von ungefähr anderthalb deutschen Meilen Länge und einer Viertelmeile
Breite und gewährt mit seinen 40 Fuß hohen Lehmwällcn seinen Einwohnern
und den mit ihren Herden in der Nachbarschaft herumziehenden Turkmenen bei
Überfällen eine genügende Zuflucht. Zwischen ihm und dein Flusse lag einst
vermutlich Alexandria, wo Alexander der Große 328 v. Chr. ans der Rückkehr
ans Sogdiana einige Zeit Halt machte, und wo sich in Strabos Tagen Griechen
angesiedelt hatten. Jetzt nehmen mir einige hundert Hütten die Stelle ein. Das
ganze Land ringsnm befindet sich im Zustande äußerster Verkommenheit, Von
einer geordneten Regierung, von Sicherheit des Eigentums, vou Wohlstand der
Bevölkerung ist nicht die Rede. Die Stämme leben fast nur von ihren Herden
und von Ranbzügen, die sie nicht bloß gegen die Perser und Chiwinzen, sondern
auch gegen einander selbst unternehmen. Unaufhörlich finden Unruhen statt, und
überall außerhalb der Städte herrscht das Faustrecht.

Mau sollte meinen, das Ereignis müsse in England bedeutendes Aufsehen
erregt und schwere, Befürchtungen erweckt haben. Indes ist das, soviel wir sehen,
nicht der Fall, und das erklärt sich anch sehr leicht. Erstens nehmen Ägypten und
der Sudan die Gemüter in Anspruch, zu den Niederlagen der Gladstoneschen Po¬
litik bei El Obeid, Suakin, Teb ist der Fall von Sinkat gekommen und diesem
ist die Übergabe Tokars an Osman Digna, den Feldherrn des Mahdi im östlichen
Sudan, gefolgt. Man hat also wenig Interesse für die Dinge, die sich im ferne»
Zcntralasien begeben und Englands Macht und Ansehen nicht so unmittelbar be¬
drohen und gefährden wie die Bewegung, die am Nil und am Roten Meer immer
weitere Kreise ergreift. Dazu kommt aber noch ein andres Moment. Jedermann,
der über die Nachrichten ans Merw ernsthaft nachdachte und sich die jüngste Ver¬
gangenheit in Mittelasien vergegenwärtigte, mußte wissen, daß Merw eigentlich
schon mit dem Falle von Geol-Tepe und der Einverleibung der Oase der Achal-


Grenzbotcn I. 1884, SS
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[0523] Die Einverleibung von Merw. bevölkert war, und in der zur Zeit Alexanders des Großen die Städte Merw, die „Königin der Welt," und Bates, die „Mutter der Städte," lagen. Jetzt sind von diesen einst blühenden Orten nur geringe Reste übrig. Namentlich Merw, unter dem 62. Grad östlicher Lauge und dein 37. Grad nördlicher Breite, etwa 70 deutsche Meilen von Chiwa und 35 von Herat gelegen, ist fast ganz ver¬ ödet, da die Perser das Bewässerungssystem, welches die Oase befruchtete, zerstört haben. Es ist eine weitausgedehnte Ruinenstätte, bedeckt mit verfallenen Moscheen und den Trümmern andrer öffentlichen Gebäude, zwischen denen Zelte und Hütten der hier hausenden seßhaften Usbeken und nomadisirenden Teke-Turkmenen stehen, und besitzt weder Mauern noch sonstige Festungswerke, sodaß es immer leicht die Beute derjenigen wurde, die es angriffen, 1795 fiel es in die Hände des persischen Schäds Murad, der den Damm abtragen ließ, welcher die Ge¬ wässer des Murgab in ein großes Bassin bei der Stadt lenkte. Der Fluß breitete sich seitdem in vielen Armen nach der Wüste Karakum ans, in der er sich jetzt verliert. 1315 wurde die Oase von den Chiwinzcn erobert, deren Chanen sie einige Jahrzehnte hindurch Tribut zahlen mußte. Später versuchten die Perser wieder, sie zu unterwerfen, erlitten aber im Jahre 1860 eine schwere Nieder¬ lage, und ein neuer Feldzug, der 1376 von der Wallfährtsstadt Masched aus unternommen werden sollte, unterblieb, obwohl die Bewohner der Oase ihren Nachbarn durch Raubzüge oft sehr unbequem wurden. Ein andrer Fluß der Gegend von Merw ist der Hcrirnd, der zuletzt gleichfalls im Sande der Wüste verdunstet, eine andre Stadt Kuschid Chan Kakeh, welches gegenwärtig als Hauptort der Oase anzusehen ist. Dasselbe liegt am Ostufer des Murgab und ist ein langgestrecktes Viereck von ungefähr anderthalb deutschen Meilen Länge und einer Viertelmeile Breite und gewährt mit seinen 40 Fuß hohen Lehmwällcn seinen Einwohnern und den mit ihren Herden in der Nachbarschaft herumziehenden Turkmenen bei Überfällen eine genügende Zuflucht. Zwischen ihm und dein Flusse lag einst vermutlich Alexandria, wo Alexander der Große 328 v. Chr. ans der Rückkehr ans Sogdiana einige Zeit Halt machte, und wo sich in Strabos Tagen Griechen angesiedelt hatten. Jetzt nehmen mir einige hundert Hütten die Stelle ein. Das ganze Land ringsnm befindet sich im Zustande äußerster Verkommenheit, Von einer geordneten Regierung, von Sicherheit des Eigentums, vou Wohlstand der Bevölkerung ist nicht die Rede. Die Stämme leben fast nur von ihren Herden und von Ranbzügen, die sie nicht bloß gegen die Perser und Chiwinzen, sondern auch gegen einander selbst unternehmen. Unaufhörlich finden Unruhen statt, und überall außerhalb der Städte herrscht das Faustrecht. Mau sollte meinen, das Ereignis müsse in England bedeutendes Aufsehen erregt und schwere, Befürchtungen erweckt haben. Indes ist das, soviel wir sehen, nicht der Fall, und das erklärt sich anch sehr leicht. Erstens nehmen Ägypten und der Sudan die Gemüter in Anspruch, zu den Niederlagen der Gladstoneschen Po¬ litik bei El Obeid, Suakin, Teb ist der Fall von Sinkat gekommen und diesem ist die Übergabe Tokars an Osman Digna, den Feldherrn des Mahdi im östlichen Sudan, gefolgt. Man hat also wenig Interesse für die Dinge, die sich im ferne» Zcntralasien begeben und Englands Macht und Ansehen nicht so unmittelbar be¬ drohen und gefährden wie die Bewegung, die am Nil und am Roten Meer immer weitere Kreise ergreift. Dazu kommt aber noch ein andres Moment. Jedermann, der über die Nachrichten ans Merw ernsthaft nachdachte und sich die jüngste Ver¬ gangenheit in Mittelasien vergegenwärtigte, mußte wissen, daß Merw eigentlich schon mit dem Falle von Geol-Tepe und der Einverleibung der Oase der Achal- Grenzbotcn I. 1884, SS

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_158199/523>, abgerufen am 04.07.2024.