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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.

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Notizen,

und dergleichen. Trotzdem haben diese den Heidenvölkern an Bildung und Klugheit
immerhin überlegenen Glaubensboten große Erfolge erzielt, und zwar umsomehr,
als sie, ungleich unsern Missionären, niemals sofort offen als solche auftreten,
sondern sich anfangs als Kaufleute mit den Leuten, auf deren Seelen sie es ab¬
gesehen haben, bekannt machen. Erst wenn sie sich als Händler in einem Dorfe
festgesetzt haben, beginnen sie ihren Proselytenfang zu betreiben. Dies gelingt
ihnen aber deshalb ziemlich leicht, weil die Negerstämme Nordwestafrikas, wenn
sie überhaupt eine Religion haben, keine starke Anhänglichkeit an dieselbe besitzen,
sondern sich gegen ihre Fetische meist gleichgiltig Verhalten. Ist es einem jener
Marabuts gelungen, irgendwo eine Gemeinde von Muslimen zu gründen, so zieht
er nach dem nächsten Dorfe, um hier, mit jenen ersten Bekehrten ini Verkehr
bleibend, in gleicher Weise wie dort vorzugehen, und so bildet sich allmählich eine
Kette von Gemeinden, deren Glieder dann ihrerseits Apostel aussenden, sodnß
zuletzt ein ganzer großer Bezirk für die Lehre des Propheten von Mekka erobert
wird. Was auf diese Art nicht erreicht wird, müssen Kriegszüge gegen die Heiden,
Zwang und Gewalt zustande bringen. Auch die Marabuts verschmähen bei ihrer
Bekehrungsarbeit Gewaltthätigkeit nicht, wenn sie Erfolg verheißt. "Anfangs be¬
scheiden und duldsam gegen die Ungläubigen, sagt der Verfasser, treten sie später,
wenn sie eine genügende Anzahl von Anhängern gewonnen haben, mit der größten
Arroganz und Intoleranz auf, und nicht selten wird dann mit Gewalt das so mild
begonnene Glaubenswerk vollendet. Findet ihr Vorhaben unüberwindliche Schwierig¬
keiten, so ziehen sie weiter, um ein günstigeres Feld für ihre Thätigkeit aufzu¬
suchen. Bei den Fullahs haben übrigens die Bekehrungsbestrebungen auch einen
politischen Hintergrund, indem sie fortdauernd die nächstliegenden Distrikte, wenn
sie darin eine hinreichende Anzahl von Religionsgenossen herangebildet haben,
ihrer Herrschaft unterwerfen. Ich selbst habe während meines kurzen Aufenthalts
hinlänglich Gelegenheit gehabt, das Treiben dieser Marabuts zu beobachten, und
die Berichte älterer Reisender zeigen uns, daß ihre Arbeit durchaus nicht fruchtlos
gewesen ist; deun wenn Hecquard noch im Jahre 1851 berichtete, die muhame-
danischen Proselytenmacher seien noch nicht bis zur Küste vorgedrungen, so kann
ich jetzt das Gegenteil behaupten."

Wie erscheinen nun die christlichen Missionäre neben jenen Aposteln des Islam?
Welche Erfolge haben sie hier zu verzeichnen? Der Verfasser erwiedert darauf:
Trotz mehrhundertjähriger Berührung mit den Heiden der westafrikanischen See-
küste hat das Christentum hier kaum Wurzel gefaßt und Fortschritte gemacht.
Allerdings sind nur wenige katholische Missionäre ins Innere des Landes vor¬
gedrungen, aber wie diese nichts ausgerichtet haben, so ist es den christlichen Na¬
tionen auch in der Nachbarschaft ihrer Kolonien nnr in geringem Maße gelungen,
ihrer Religion bei den Eingebornen Eingang zu verschaffen. Die Zahl der zum
Christentum bekehrten Neger in den Niederlassungen der Portugiesen ist sehr un¬
bedeutend, und überdies sind diese Leute nur dem Namen nach Christen. Sogar
auf den Inseln des grünen Vorgebirges haben die Schwarzen nur ganz oberflächlich
den christlichen Glauben angenommen, in Wirklichkeit sind sie mehr Heiden als
Bekenner der Lehre Jesu. Die Protestantischen Missionäre, welche die Engländer
nach Nordwestafrika sandten, haben übrigens mit ihren Bekehrungsversuchen ebenso¬
wenig Glück gehabt wie die katholischen. Daß sich in Se. Louis, der Hauptstadt
des französischen Senegambien, eine Moschee befindet, ist ebenfalls recht bezeichnend.
Fragen wir nach den Ursachen aller dieser Erscheinungen, so liegen sie auf der
Hand. Diese Nigritier sind rohe und wenig bildungsfähige Naturen, denen das


Gvenzbotm I. 1884. 60
Notizen,

und dergleichen. Trotzdem haben diese den Heidenvölkern an Bildung und Klugheit
immerhin überlegenen Glaubensboten große Erfolge erzielt, und zwar umsomehr,
als sie, ungleich unsern Missionären, niemals sofort offen als solche auftreten,
sondern sich anfangs als Kaufleute mit den Leuten, auf deren Seelen sie es ab¬
gesehen haben, bekannt machen. Erst wenn sie sich als Händler in einem Dorfe
festgesetzt haben, beginnen sie ihren Proselytenfang zu betreiben. Dies gelingt
ihnen aber deshalb ziemlich leicht, weil die Negerstämme Nordwestafrikas, wenn
sie überhaupt eine Religion haben, keine starke Anhänglichkeit an dieselbe besitzen,
sondern sich gegen ihre Fetische meist gleichgiltig Verhalten. Ist es einem jener
Marabuts gelungen, irgendwo eine Gemeinde von Muslimen zu gründen, so zieht
er nach dem nächsten Dorfe, um hier, mit jenen ersten Bekehrten ini Verkehr
bleibend, in gleicher Weise wie dort vorzugehen, und so bildet sich allmählich eine
Kette von Gemeinden, deren Glieder dann ihrerseits Apostel aussenden, sodnß
zuletzt ein ganzer großer Bezirk für die Lehre des Propheten von Mekka erobert
wird. Was auf diese Art nicht erreicht wird, müssen Kriegszüge gegen die Heiden,
Zwang und Gewalt zustande bringen. Auch die Marabuts verschmähen bei ihrer
Bekehrungsarbeit Gewaltthätigkeit nicht, wenn sie Erfolg verheißt. „Anfangs be¬
scheiden und duldsam gegen die Ungläubigen, sagt der Verfasser, treten sie später,
wenn sie eine genügende Anzahl von Anhängern gewonnen haben, mit der größten
Arroganz und Intoleranz auf, und nicht selten wird dann mit Gewalt das so mild
begonnene Glaubenswerk vollendet. Findet ihr Vorhaben unüberwindliche Schwierig¬
keiten, so ziehen sie weiter, um ein günstigeres Feld für ihre Thätigkeit aufzu¬
suchen. Bei den Fullahs haben übrigens die Bekehrungsbestrebungen auch einen
politischen Hintergrund, indem sie fortdauernd die nächstliegenden Distrikte, wenn
sie darin eine hinreichende Anzahl von Religionsgenossen herangebildet haben,
ihrer Herrschaft unterwerfen. Ich selbst habe während meines kurzen Aufenthalts
hinlänglich Gelegenheit gehabt, das Treiben dieser Marabuts zu beobachten, und
die Berichte älterer Reisender zeigen uns, daß ihre Arbeit durchaus nicht fruchtlos
gewesen ist; deun wenn Hecquard noch im Jahre 1851 berichtete, die muhame-
danischen Proselytenmacher seien noch nicht bis zur Küste vorgedrungen, so kann
ich jetzt das Gegenteil behaupten."

Wie erscheinen nun die christlichen Missionäre neben jenen Aposteln des Islam?
Welche Erfolge haben sie hier zu verzeichnen? Der Verfasser erwiedert darauf:
Trotz mehrhundertjähriger Berührung mit den Heiden der westafrikanischen See-
küste hat das Christentum hier kaum Wurzel gefaßt und Fortschritte gemacht.
Allerdings sind nur wenige katholische Missionäre ins Innere des Landes vor¬
gedrungen, aber wie diese nichts ausgerichtet haben, so ist es den christlichen Na¬
tionen auch in der Nachbarschaft ihrer Kolonien nnr in geringem Maße gelungen,
ihrer Religion bei den Eingebornen Eingang zu verschaffen. Die Zahl der zum
Christentum bekehrten Neger in den Niederlassungen der Portugiesen ist sehr un¬
bedeutend, und überdies sind diese Leute nur dem Namen nach Christen. Sogar
auf den Inseln des grünen Vorgebirges haben die Schwarzen nur ganz oberflächlich
den christlichen Glauben angenommen, in Wirklichkeit sind sie mehr Heiden als
Bekenner der Lehre Jesu. Die Protestantischen Missionäre, welche die Engländer
nach Nordwestafrika sandten, haben übrigens mit ihren Bekehrungsversuchen ebenso¬
wenig Glück gehabt wie die katholischen. Daß sich in Se. Louis, der Hauptstadt
des französischen Senegambien, eine Moschee befindet, ist ebenfalls recht bezeichnend.
Fragen wir nach den Ursachen aller dieser Erscheinungen, so liegen sie auf der
Hand. Diese Nigritier sind rohe und wenig bildungsfähige Naturen, denen das


Gvenzbotm I. 1884. 60
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_158199/483>, abgerufen am 07.01.2025.