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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal.

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Auch ein deutscher Literarhistoriker.

ein verständnisinniges Lächeln und Nicken abgezwungen, wenn halbverklungene
und doch noch altbekannte Töne an sein Ohr schlagen; der müßte ein un¬
patriotischer Tertianer gewesen sein, dem nicht heute noch bei dem kostbaren
Worte: "Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen" sofort
der alte, liebe Leitfaden preußischer Geschichte von Ludwig Hahn einfiele.

Bei dieser allgemeinen Unzulänglichkeit des Verfassers gegenüber seinem
Stoffe fällt es wenig ins Gewicht, wenn wir in Einzelheiten auf Schritt und
Tritt beträchtlichen Fehlern begegnen, wenn wir z. B. hören müssen, daß die
heiligen Schlachtgesänge der alten Germanen, in denen sie den Gott um Hilfe
anriefen, "meist geschichtlichen Inhalts" Ware"; daß die "germanischen Rätsel¬
oder Tragemundslieder," d. h. Lieder des Drogomans, des vielerfahrener Dol¬
metschers, von "Trageboten, wandernden Boten" gesungen wurden (Herr
Weddigen, ein Westfale, hat hier wohl an die heimischen Botenfrauen mit ihren
Tragkörben gedacht); daß Moscherosch nicht die wunderlichen und wahrhaften
Gesichte Philanders von Sittewald, sondern vielmehr seine Geschichte geschrieben,
wie uns mehr als einmal versichert wird; daß nicht Claudius, sondern vielmehr
Hölty das herrliche Rheinweinlied "Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher"
verfaßt hat.

Neben diesen unzweifelhaft neuen Thatsachen, für deren Sicherstellung die
Literaturwissenschaft Herrn Weddigen gewiß zu Danke verpflichtet ist, finden
sich nun freilich auch recht bekannte Sachen in dem Bande, Wem es nicht
glaubhaft scheint, daß die besondre Darstellung eines immerhin kleinen Teiles
deutscher Literatur, die mit dem ausdrücklichen Anspruch auftritt, eine bahn¬
brechende Leistung zu sein, sich nicht scheut, die umfangreicheren Gesamt¬
darstellungen dieses Stoffes in den einschlägigen Abschnitten aus- und abzu¬
schreiben, für den folge hier eine für sich allein genug sprechende Gegenüberstellung
einiger Sätze des Weddigenschen Buches und ihrer Originalstellen in Wilhelm
Schercrs deutscher Literaturgeschichte.


[Beginn Spaltensatz] Weddigen.
S. 8, Wir haben früher gesagt, daß
das Volkslied immerfort bestanden hat;
die Produktion aber war nicht in allen
Zeiten gleich. Wir erkennen es während
des dreizehnten Jahrhunderts fast nur
aus seinen Wirkungen auf die höfische
Poesie, Erst mit dem gänzlichen Verfall
der letzteren und mit der Hebung der
unteren Stände tritt das Volkslied klar
in Sicht,

S. 9. Es lebt, sagt ein Zeitgenosse,
lein Bauer der Erde so grob, der nicht
Sängcr sein will -- ein Zeugnis für
die allgemeine Beteiligung an der Poesie
[Spaltenumbruch]
Scherer,
S. 258. Das Volkslied hatte immer-
fort bestanden; aber wir erkennen es
während des dreizehnten Jahrhunderts
fast nur aus seinen Wirkungen auf die
höfische Poesie, Erst mit dem gänzlichen
Verfalle der letzteren und mit der gleich-
zeitigen Hebung der unteren Stände tritt
das Volkslied in Sicht,

S. 253. Schon im vierzehnten Jähr-
hundert hatten die Meister über ein-
reißenden Dilettantismus zu klagen. Es
lebt, sagt einer, kein Bauer auf der Erde
[Ende Spaltensatz]
Auch ein deutscher Literarhistoriker.

ein verständnisinniges Lächeln und Nicken abgezwungen, wenn halbverklungene
und doch noch altbekannte Töne an sein Ohr schlagen; der müßte ein un¬
patriotischer Tertianer gewesen sein, dem nicht heute noch bei dem kostbaren
Worte: „Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen" sofort
der alte, liebe Leitfaden preußischer Geschichte von Ludwig Hahn einfiele.

Bei dieser allgemeinen Unzulänglichkeit des Verfassers gegenüber seinem
Stoffe fällt es wenig ins Gewicht, wenn wir in Einzelheiten auf Schritt und
Tritt beträchtlichen Fehlern begegnen, wenn wir z. B. hören müssen, daß die
heiligen Schlachtgesänge der alten Germanen, in denen sie den Gott um Hilfe
anriefen, „meist geschichtlichen Inhalts" Ware»; daß die „germanischen Rätsel¬
oder Tragemundslieder," d. h. Lieder des Drogomans, des vielerfahrener Dol¬
metschers, von „Trageboten, wandernden Boten" gesungen wurden (Herr
Weddigen, ein Westfale, hat hier wohl an die heimischen Botenfrauen mit ihren
Tragkörben gedacht); daß Moscherosch nicht die wunderlichen und wahrhaften
Gesichte Philanders von Sittewald, sondern vielmehr seine Geschichte geschrieben,
wie uns mehr als einmal versichert wird; daß nicht Claudius, sondern vielmehr
Hölty das herrliche Rheinweinlied „Bekränzt mit Laub den lieben, vollen Becher"
verfaßt hat.

Neben diesen unzweifelhaft neuen Thatsachen, für deren Sicherstellung die
Literaturwissenschaft Herrn Weddigen gewiß zu Danke verpflichtet ist, finden
sich nun freilich auch recht bekannte Sachen in dem Bande, Wem es nicht
glaubhaft scheint, daß die besondre Darstellung eines immerhin kleinen Teiles
deutscher Literatur, die mit dem ausdrücklichen Anspruch auftritt, eine bahn¬
brechende Leistung zu sein, sich nicht scheut, die umfangreicheren Gesamt¬
darstellungen dieses Stoffes in den einschlägigen Abschnitten aus- und abzu¬
schreiben, für den folge hier eine für sich allein genug sprechende Gegenüberstellung
einiger Sätze des Weddigenschen Buches und ihrer Originalstellen in Wilhelm
Schercrs deutscher Literaturgeschichte.


[Beginn Spaltensatz] Weddigen.
S. 8, Wir haben früher gesagt, daß
das Volkslied immerfort bestanden hat;
die Produktion aber war nicht in allen
Zeiten gleich. Wir erkennen es während
des dreizehnten Jahrhunderts fast nur
aus seinen Wirkungen auf die höfische
Poesie, Erst mit dem gänzlichen Verfall
der letzteren und mit der Hebung der
unteren Stände tritt das Volkslied klar
in Sicht,

S. 9. Es lebt, sagt ein Zeitgenosse,
lein Bauer der Erde so grob, der nicht
Sängcr sein will — ein Zeugnis für
die allgemeine Beteiligung an der Poesie
[Spaltenumbruch]
Scherer,
S. 258. Das Volkslied hatte immer-
fort bestanden; aber wir erkennen es
während des dreizehnten Jahrhunderts
fast nur aus seinen Wirkungen auf die
höfische Poesie, Erst mit dem gänzlichen
Verfalle der letzteren und mit der gleich-
zeitigen Hebung der unteren Stände tritt
das Volkslied in Sicht,

S. 253. Schon im vierzehnten Jähr-
hundert hatten die Meister über ein-
reißenden Dilettantismus zu klagen. Es
lebt, sagt einer, kein Bauer auf der Erde
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156924/278>, abgerufen am 09.01.2025.