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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.

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ihm gern zu; will er aber den stummen Gehorsam als eine Charaktereigenschaft
des Deutschen überhaupt hinstellen, so beweist er damit, daß er den Deutschen nicht
kennt, denn nirgends ist die Neigung, dem eignen Kopfe zu folgen und sich gegen
jeden Zwang aufzulehnen, so groß wie in Deutschland, Das müßte der gelehrte
Predigermönch schon aus der deutschen Geschichte wissen. Leider bekundet er aber
der Vergangenheit unsers Volkes gegenüber eine rührende Unwissenheit, Daß sich
Deutschland schon einmal des Segens der nationalen Einheit erfreut hat und daß
in dem sechshundertjährigen Leidenskampfe unsers Volkes, der mit dem Niedergange
der Hohenstaufen anhebt, die Verlorne Einheit für die Besten unsers Volkes jeder¬
zeit ein Gegenstand der Sehnsucht und das Ziel harter Arbeit gewesen ist, das ist
ihm vollständig fremo geblieben. Er legt sich die Frage vor, wie das so lange
Zeit hindurch in kleine Staaten zersplitterte Deutschland mit einemmale von dem
Ehrgeiz erfaßt werden konnte, die moderne zivilisatorische Bewegung zu beherrschen,
und weiß hierauf keine bestimmte Antwort zu geben. Nur meint er, die politische
Einheit sei nicht die Frucht einer normalen Entwicklung des deutschen Genius,
sondern sie sei von außen her, durch die unverhoffte" Siege über das überraschte
Frankreich den Deutschen zuteil geworden, "Die Deutschen wissen das, und sie
siud überzeugt, daß eine Niederlage das zerstören könnte, was ein Sieg erschaffen
hat. Um diese Einheit zu zerbrechen, bedarf es nur eines französischen Schwert¬
schlages (Seite 21). ,. Die unerhörten Siege erscheinen dem Deutschen mehr als
ein Akt der Vorsehung als ein mit Bedacht vollfnhrtes Werk der Tapferkeit, der
Taktik und des Genies (Seite 20)," Er ist daher auch der Ansicht, daß sich die
Deutschen durch Frankreich jederzeit beunruhigt glauben und nnr mit instiutttiver
Sor^e sich dem Scheine zuwenden. Groß kann ihm jedoch diese Sorge nicht er¬
scheinen, denn schon wenige Seiten spater schreibt er: "Es giebt keinen Deutschen,
der sich nicht wegen der Anzahl und Tapferkeit seiner Soldaten, wegen des Genies
ihrer Generale, wegen der Überlegenheit der Heeresorganisation und Bewaffnung
für unüberwindlich hielte." Warum Deutschland nnr durch einen Zufall seine nationale
Einheit erlangt und nicht gleich andern Völkern ein gutes Recht auf dieselbe haben
soll, dafür bleibt uus Didon den Beweis schuldig. An einer andern Stelle (S, 127)
macht er die Einheit der Sprache für die politische Umgestaltung unsers Vaterlandes
verantwortlich: "sie ist es gewesen, die den nationalen Ehrgeiz und den Vorwand
zur spätern und, wie ich glaube, zerbrechlichen politischen Einheit gegeben hat." Ein
andermal (S, 292) findet er, daß die deutsche Einheit eine der glühenden Leiden¬
schaften sei, welche die deutsche Uuiversitätsjugeud erfüllt. Ja, wenn wir ihm
Glauben schenken dürfen, so war die Befreiung Preußens vom Joche des ersten
Napoleon vor allem ein Werk der deutschen Studenten. Und bei alledem soll die
Einigung Deutschlands auf einer bloßen Zufälligkeit beruhen?

Wir schließen, um den Standpunkt des Verfassers näher zu kennzeichnen, mit
dem Vergleiche, den er zwischen Franzosen und Deutschen anstellt. "Gewisse Länder,
schreibt er S, 286 ff,, haben das letzte Wort ihres Ruhmes im Kampfe für die
Unabhängigkeit gefunden; die französische Nation hat das Blut ihrer Söhne für
den Triumph der Wahrheit und die Unabhängigkeit befreundeter Nationen ver¬
gossen, ,. Deu Deutschen dagegen nimmt das Vaterland vollständig gefangen. Das
Interesse ist sein souveränes Gesetz. Seine großen Staatsmänner sind bloß Uti-
litarier von Genie. Ihre egoistische, mehr auf Gewinn als auf Ruhm ausgehende
Politik hat in dem Lande, welches ihre Orakelsprüche kritiklos, passiv hinnimmt,
niemals die geringste Mißbilligung erfahren." Ein Körnchen von Wahrheit ist in
dem Urteil über die Deutschen insofern enthalten, als infolge der letzten großen


Literatur.

ihm gern zu; will er aber den stummen Gehorsam als eine Charaktereigenschaft
des Deutschen überhaupt hinstellen, so beweist er damit, daß er den Deutschen nicht
kennt, denn nirgends ist die Neigung, dem eignen Kopfe zu folgen und sich gegen
jeden Zwang aufzulehnen, so groß wie in Deutschland, Das müßte der gelehrte
Predigermönch schon aus der deutschen Geschichte wissen. Leider bekundet er aber
der Vergangenheit unsers Volkes gegenüber eine rührende Unwissenheit, Daß sich
Deutschland schon einmal des Segens der nationalen Einheit erfreut hat und daß
in dem sechshundertjährigen Leidenskampfe unsers Volkes, der mit dem Niedergange
der Hohenstaufen anhebt, die Verlorne Einheit für die Besten unsers Volkes jeder¬
zeit ein Gegenstand der Sehnsucht und das Ziel harter Arbeit gewesen ist, das ist
ihm vollständig fremo geblieben. Er legt sich die Frage vor, wie das so lange
Zeit hindurch in kleine Staaten zersplitterte Deutschland mit einemmale von dem
Ehrgeiz erfaßt werden konnte, die moderne zivilisatorische Bewegung zu beherrschen,
und weiß hierauf keine bestimmte Antwort zu geben. Nur meint er, die politische
Einheit sei nicht die Frucht einer normalen Entwicklung des deutschen Genius,
sondern sie sei von außen her, durch die unverhoffte» Siege über das überraschte
Frankreich den Deutschen zuteil geworden, „Die Deutschen wissen das, und sie
siud überzeugt, daß eine Niederlage das zerstören könnte, was ein Sieg erschaffen
hat. Um diese Einheit zu zerbrechen, bedarf es nur eines französischen Schwert¬
schlages (Seite 21). ,. Die unerhörten Siege erscheinen dem Deutschen mehr als
ein Akt der Vorsehung als ein mit Bedacht vollfnhrtes Werk der Tapferkeit, der
Taktik und des Genies (Seite 20)," Er ist daher auch der Ansicht, daß sich die
Deutschen durch Frankreich jederzeit beunruhigt glauben und nnr mit instiutttiver
Sor^e sich dem Scheine zuwenden. Groß kann ihm jedoch diese Sorge nicht er¬
scheinen, denn schon wenige Seiten spater schreibt er: „Es giebt keinen Deutschen,
der sich nicht wegen der Anzahl und Tapferkeit seiner Soldaten, wegen des Genies
ihrer Generale, wegen der Überlegenheit der Heeresorganisation und Bewaffnung
für unüberwindlich hielte." Warum Deutschland nnr durch einen Zufall seine nationale
Einheit erlangt und nicht gleich andern Völkern ein gutes Recht auf dieselbe haben
soll, dafür bleibt uus Didon den Beweis schuldig. An einer andern Stelle (S, 127)
macht er die Einheit der Sprache für die politische Umgestaltung unsers Vaterlandes
verantwortlich: „sie ist es gewesen, die den nationalen Ehrgeiz und den Vorwand
zur spätern und, wie ich glaube, zerbrechlichen politischen Einheit gegeben hat." Ein
andermal (S, 292) findet er, daß die deutsche Einheit eine der glühenden Leiden¬
schaften sei, welche die deutsche Uuiversitätsjugeud erfüllt. Ja, wenn wir ihm
Glauben schenken dürfen, so war die Befreiung Preußens vom Joche des ersten
Napoleon vor allem ein Werk der deutschen Studenten. Und bei alledem soll die
Einigung Deutschlands auf einer bloßen Zufälligkeit beruhen?

Wir schließen, um den Standpunkt des Verfassers näher zu kennzeichnen, mit
dem Vergleiche, den er zwischen Franzosen und Deutschen anstellt. „Gewisse Länder,
schreibt er S, 286 ff,, haben das letzte Wort ihres Ruhmes im Kampfe für die
Unabhängigkeit gefunden; die französische Nation hat das Blut ihrer Söhne für
den Triumph der Wahrheit und die Unabhängigkeit befreundeter Nationen ver¬
gossen, ,. Deu Deutschen dagegen nimmt das Vaterland vollständig gefangen. Das
Interesse ist sein souveränes Gesetz. Seine großen Staatsmänner sind bloß Uti-
litarier von Genie. Ihre egoistische, mehr auf Gewinn als auf Ruhm ausgehende
Politik hat in dem Lande, welches ihre Orakelsprüche kritiklos, passiv hinnimmt,
niemals die geringste Mißbilligung erfahren." Ein Körnchen von Wahrheit ist in
dem Urteil über die Deutschen insofern enthalten, als infolge der letzten großen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156270/647>, abgerufen am 27.06.2024.