Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.Die Royal Ooog'niPuinü Laoloh' und die deutschen geographischen,Gesellschaften. sich die Gesellschaft in staunenerregenden Progressionen. Die anfänglichen 460 Mit¬ Nach Begründung der Gesellschaft konnten sich gegenüber dem mächtigen Fragt man, wie weit die Königliche Geographische Gesellschaft während Die Royal Ooog'niPuinü Laoloh' und die deutschen geographischen,Gesellschaften. sich die Gesellschaft in staunenerregenden Progressionen. Die anfänglichen 460 Mit¬ Nach Begründung der Gesellschaft konnten sich gegenüber dem mächtigen Fragt man, wie weit die Königliche Geographische Gesellschaft während <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0184" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/86305"/> <fw type="header" place="top"> Die Royal Ooog'niPuinü Laoloh' und die deutschen geographischen,Gesellschaften.</fw><lb/> <p xml:id="ID_749" prev="#ID_748"> sich die Gesellschaft in staunenerregenden Progressionen. Die anfänglichen 460 Mit¬<lb/> glieder hatten sich schon 1858 auf 1000 vermehrt, im Jahre 1876 war die<lb/> Zahl 3000 bereits überschritten, die Liste des Jahres 1880 endlich führt<lb/> 3394 Mitglieder auf. Diese Zahlen haben allerdings nur dadurch erreicht werden<lb/> können, daß die Mitglieder sich uicht auf London oder England allein, sondern<lb/> fast auf jede englische Kolonie und auf jeden größern Ort, an welchem besser<lb/> gestellte englische Familien sich aufhalten, verteilen; Nichtengländer sind unter<lb/> den Mitgliedern nur in sehr geringer Anzahl vorhanden.</p><lb/> <p xml:id="ID_750"> Nach Begründung der Gesellschaft konnten sich gegenüber dem mächtigen<lb/> Einflüsse derselben andre, ebenfalls geographische Zwecke verfolgende Vereine<lb/> kaum noch bilden, einen einzigen ausgenommen, der ein ganz spezielles Ziel und<lb/> dieses zugleich von verschiedenen Seiten aus verfolgt. Selbst die bestehenden<lb/> Vereine gingen in der Königlichen Geographischen Gesellschaft nach und nach auf,<lb/> erst die ^trioan ^.ssoomtwii, dann die eben erst begründete ?3is8two ^880-<lb/> eig-t-ion; und selbst der ki-Älsi^n-vint, welcher noch längere Zeit fortbestanden<lb/> hatte, löste sich 1854 auf Anregung Murchisons auf, um in der Geographischen<lb/> Gesellschaft eine» Teil derselben als <ÄsoArg.xnioal bird mit den früheren Zwecken<lb/> zu bilden. Nur als ein Teil der Geographischen Gesellschaft ist auch der 1858<lb/> begründete Oosmos Owd anzusehen. Lediglich bei den Wanderversammlungen<lb/> der Lritisli ^ssoviation wurde mitunter die Geographie in einzelnen Sektionen<lb/> verhandelt.</p><lb/> <p xml:id="ID_751" next="#ID_752"> Fragt man, wie weit die Königliche Geographische Gesellschaft während<lb/> ihres funfzigjährigen Bestehens ihr Ziel erreicht habe, so kann man ihrem ver¬<lb/> dienstlichen Wirken nur die uneingeschränkteste Anerkennung zollen. Die Gesell¬<lb/> schaft beförderte die geographische Wissenschaft außerhalb ihrer Versammlungen<lb/> in erster Linie durch ihre Publikationen. Ihr 5ourng,1, jetzt in einer abge¬<lb/> schlossenen Reihe von 50 stattlichen Bänden vorliegend, birgt eine bedeutende<lb/> Anzahl zum Teil ausgezeichneter Aufsätze über Erdteile und Länder, über mannig¬<lb/> fache Fragen der physischen Erdkunde, begleitet von zahlreichen Karten und<lb/> Zeichnungen. Ein interessanter Teil des Journal ist die seit längerer Zeit jedesmal<lb/> aufgenommene jährliche Ansprache des Präsidenten mit ihrem kurzen Abriß der<lb/> geographischen Vorgänge des letzten Jahres, seiner Unternehmungen und Er¬<lb/> folge u. s. w. Neben dem Journal erschienen von 1855 an ?ro<zeöämA8, die<lb/> Verhandlungen der Gesellschaft, Vorträge, Diskussionen und kurze geogra¬<lb/> phische Bemerkungen enthaltend; diese wurden, um einen Ersatz für das von<lb/> Markham vou 1872—1878 herausgegebene KsoNÄMos.1 UgMi?ins zu ge¬<lb/> währen, von Januar 1879 ab in neuer Serie, sowie in veränderter und er¬<lb/> weiterter Form herausgegeben und sind jetzt bestimmt, das Journal in der Art<lb/> zu ersetzen, daß bedeutendere und für die ?roosöäiuA8 zu umfangreiche Aufsätze<lb/> als Supplemente gegeben werden sollen. Überdies veröffentlichte die mit der<lb/> geographischen Gesellschaft in Verbindung stehende, 1847 begründete K^llnyt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0184]
Die Royal Ooog'niPuinü Laoloh' und die deutschen geographischen,Gesellschaften.
sich die Gesellschaft in staunenerregenden Progressionen. Die anfänglichen 460 Mit¬
glieder hatten sich schon 1858 auf 1000 vermehrt, im Jahre 1876 war die
Zahl 3000 bereits überschritten, die Liste des Jahres 1880 endlich führt
3394 Mitglieder auf. Diese Zahlen haben allerdings nur dadurch erreicht werden
können, daß die Mitglieder sich uicht auf London oder England allein, sondern
fast auf jede englische Kolonie und auf jeden größern Ort, an welchem besser
gestellte englische Familien sich aufhalten, verteilen; Nichtengländer sind unter
den Mitgliedern nur in sehr geringer Anzahl vorhanden.
Nach Begründung der Gesellschaft konnten sich gegenüber dem mächtigen
Einflüsse derselben andre, ebenfalls geographische Zwecke verfolgende Vereine
kaum noch bilden, einen einzigen ausgenommen, der ein ganz spezielles Ziel und
dieses zugleich von verschiedenen Seiten aus verfolgt. Selbst die bestehenden
Vereine gingen in der Königlichen Geographischen Gesellschaft nach und nach auf,
erst die ^trioan ^.ssoomtwii, dann die eben erst begründete ?3is8two ^880-
eig-t-ion; und selbst der ki-Älsi^n-vint, welcher noch längere Zeit fortbestanden
hatte, löste sich 1854 auf Anregung Murchisons auf, um in der Geographischen
Gesellschaft eine» Teil derselben als <ÄsoArg.xnioal bird mit den früheren Zwecken
zu bilden. Nur als ein Teil der Geographischen Gesellschaft ist auch der 1858
begründete Oosmos Owd anzusehen. Lediglich bei den Wanderversammlungen
der Lritisli ^ssoviation wurde mitunter die Geographie in einzelnen Sektionen
verhandelt.
Fragt man, wie weit die Königliche Geographische Gesellschaft während
ihres funfzigjährigen Bestehens ihr Ziel erreicht habe, so kann man ihrem ver¬
dienstlichen Wirken nur die uneingeschränkteste Anerkennung zollen. Die Gesell¬
schaft beförderte die geographische Wissenschaft außerhalb ihrer Versammlungen
in erster Linie durch ihre Publikationen. Ihr 5ourng,1, jetzt in einer abge¬
schlossenen Reihe von 50 stattlichen Bänden vorliegend, birgt eine bedeutende
Anzahl zum Teil ausgezeichneter Aufsätze über Erdteile und Länder, über mannig¬
fache Fragen der physischen Erdkunde, begleitet von zahlreichen Karten und
Zeichnungen. Ein interessanter Teil des Journal ist die seit längerer Zeit jedesmal
aufgenommene jährliche Ansprache des Präsidenten mit ihrem kurzen Abriß der
geographischen Vorgänge des letzten Jahres, seiner Unternehmungen und Er¬
folge u. s. w. Neben dem Journal erschienen von 1855 an ?ro<zeöämA8, die
Verhandlungen der Gesellschaft, Vorträge, Diskussionen und kurze geogra¬
phische Bemerkungen enthaltend; diese wurden, um einen Ersatz für das von
Markham vou 1872—1878 herausgegebene KsoNÄMos.1 UgMi?ins zu ge¬
währen, von Januar 1879 ab in neuer Serie, sowie in veränderter und er¬
weiterter Form herausgegeben und sind jetzt bestimmt, das Journal in der Art
zu ersetzen, daß bedeutendere und für die ?roosöäiuA8 zu umfangreiche Aufsätze
als Supplemente gegeben werden sollen. Überdies veröffentlichte die mit der
geographischen Gesellschaft in Verbindung stehende, 1847 begründete K^llnyt.
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