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Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Drittes Quartal.

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Literatur.

Wozu immer wieder neue Ansätze? Möchte doch diese Bitte bei solchen, die sich
vielleicht mit verwandten Plänen tragen, uicht ungehört verhallen!

Seit Scherer das hübsche Wort "Frühzeit" gebildet und ein Buch herausge¬
geben hat "Aus Goethes Frühzeit," haben auch andre Leute die Entdeckung gemacht,
daß sie eine "Frühzeit" gehabt haben, z. B. die Mohrsche Verlagsbuchhandlung. Sie
hat in dieser ihrer Frühzeit sehr merkwürdige Bücher und Büchlein gedruckt, unter
andern die "Trösteinsamkeit" (von Arnim),") "Des Knaben Wunderhorn" (von
Armin und Brentano), Brentanos "Goldfäden," Rochlitzens "Familienleben" n. a.,
und scheint nnn die löbliche Absicht zu haben, einige von diesen Sachen neu heraus¬
zugeben. Die prächtige Dichtung Clemens Brentanos, 1806 zu der Doppelfeier
der Wiedergenesung des greisen Kurfürsten Karl Friedrich von Baden und der
Hochzeit des Kurprinzen Karl Ludwig Friedrich gedichtet, ganz im Ton von Goethes
Gedicht "Hans Sachsens poetische Sendung," bildet den Inhalt des ersten Heftchens.
Bartsch hat für einen korrekten Abdruck gesorgt und im Anhang eine Reihe be¬
quemer und zweckentsprechender Erläuterungen beigegeben.

Eine ebenso große literarische Seltenheit wie das Opusculum Brentanos ist Leu-
^eus "Waldbruder." Dies für die Sturm- und Drangzeit höchst charakteristische,
1776 in Berta entstandene Fragment eines Seitenstücks zum "Werther" erschien,
1797, fünf Jahre nach dem Tode des Verfassers, im dritten Jahrgange der Hören.
Da dieser in kleinerer Anfluge als die beiden ersten Jahrgänge gedruckt wurde,
so ist schon um deswillen das Romanfragment eine Rarität. Dazu kommt aber,
daß Tieck bei seiner Sammlung der Lenzschen Werke gerade diese merkwürdigste
Prosaschrift des Dichters übersehe" hat, Dorer-Egloff, der sie dann in seinen Nach-
trägen zur Tieckscheu Ausgabe wieder veröffentlichte, den Text "inkonsequent zu
modernisiren versucht hat," und so wird uns denn in der That hier -- nach 85
Jahren! -- der zweite korrekte Abdruck der Dichtung geboten, der sich eng an den
Druck in den Hören anschließt.

Vorausgeht eine verhältnismäßig umfängliche Einleitung -- sie ist überflüssig
breit geworden dadurch, daß der Herausgeber einen großen Teil des Romans noch¬
mals in Stücken, nämlich in Zitaten, darin mitgeteilt hat --, in welcher erstens der
überzeugende Nachweis geführt wird, daß wir uicht den ursprünglichen Lenzschen,
sondern einen von Goethes Hand 1797 übergangenen und wahrscheinlich im Aus¬
druck vielfach gemilderten Text vor uns haben. Ferner zeigt der Herausgeber des
breitern, daß der "Waldbruder" ganz wie der "Werther" durchaus dem Leben nach¬
gedichtet ist und daß, so wie Herz, der Waldbruder, niemand anderes ist als Lenz
selbst, auch zu deu übrigen Gestalten der Dichtung Personen, die Lenz nahe ge¬
standen, als Modell gedient haben. Rothe ist Goethe, der hier etwa die Rolle
des Wilhelm im "Werther" spielt; stelln: Fräulein Henriette Luise von Wnldncr;
Oberst Plettenberg, Stellas Verlobter, also etwa dem Albert im Werther entsprechend:
Baron Siegfried von Oberkirch; Chatonillense: Fräulein von Göchhcinsen; Honesta:
Fran vou Stein. Endlich stellt die Einleitung auch einen eingehenden Vergleich
zwischen dein "Waldbruder" und dem "Werther" nach Inhalt, Tendenz, Form und



Von der "Trösteinsamkeit" macht die Verlagshandlung bekannt: "Exemplare, denen
die Ankündigung und einige Bilder fehlen, liefere ich a M. 10." Da erlauben wir uns die
6enge: Was kostet denn ein Exemplar, dem die Ankündigung und einige Bilder uicht fehlen?
^an wird uns antworten: Solche haben wir gar uicht mehr. Daun hätte aber die Offerte
unters lauten müssen. Wie? mag sich die Verlagshandlung selber überlegen. Es wäre doch
nicht gut, wenn man nicht alles so ausdrücken könnte, daß jedes Mißverständnis ausge¬
schlossen ist.
Literatur.

Wozu immer wieder neue Ansätze? Möchte doch diese Bitte bei solchen, die sich
vielleicht mit verwandten Plänen tragen, uicht ungehört verhallen!

Seit Scherer das hübsche Wort „Frühzeit" gebildet und ein Buch herausge¬
geben hat „Aus Goethes Frühzeit," haben auch andre Leute die Entdeckung gemacht,
daß sie eine „Frühzeit" gehabt haben, z. B. die Mohrsche Verlagsbuchhandlung. Sie
hat in dieser ihrer Frühzeit sehr merkwürdige Bücher und Büchlein gedruckt, unter
andern die „Trösteinsamkeit" (von Arnim),") „Des Knaben Wunderhorn" (von
Armin und Brentano), Brentanos „Goldfäden," Rochlitzens „Familienleben" n. a.,
und scheint nnn die löbliche Absicht zu haben, einige von diesen Sachen neu heraus¬
zugeben. Die prächtige Dichtung Clemens Brentanos, 1806 zu der Doppelfeier
der Wiedergenesung des greisen Kurfürsten Karl Friedrich von Baden und der
Hochzeit des Kurprinzen Karl Ludwig Friedrich gedichtet, ganz im Ton von Goethes
Gedicht „Hans Sachsens poetische Sendung," bildet den Inhalt des ersten Heftchens.
Bartsch hat für einen korrekten Abdruck gesorgt und im Anhang eine Reihe be¬
quemer und zweckentsprechender Erläuterungen beigegeben.

Eine ebenso große literarische Seltenheit wie das Opusculum Brentanos ist Leu-
^eus „Waldbruder." Dies für die Sturm- und Drangzeit höchst charakteristische,
1776 in Berta entstandene Fragment eines Seitenstücks zum „Werther" erschien,
1797, fünf Jahre nach dem Tode des Verfassers, im dritten Jahrgange der Hören.
Da dieser in kleinerer Anfluge als die beiden ersten Jahrgänge gedruckt wurde,
so ist schon um deswillen das Romanfragment eine Rarität. Dazu kommt aber,
daß Tieck bei seiner Sammlung der Lenzschen Werke gerade diese merkwürdigste
Prosaschrift des Dichters übersehe» hat, Dorer-Egloff, der sie dann in seinen Nach-
trägen zur Tieckscheu Ausgabe wieder veröffentlichte, den Text „inkonsequent zu
modernisiren versucht hat," und so wird uns denn in der That hier — nach 85
Jahren! — der zweite korrekte Abdruck der Dichtung geboten, der sich eng an den
Druck in den Hören anschließt.

Vorausgeht eine verhältnismäßig umfängliche Einleitung — sie ist überflüssig
breit geworden dadurch, daß der Herausgeber einen großen Teil des Romans noch¬
mals in Stücken, nämlich in Zitaten, darin mitgeteilt hat —, in welcher erstens der
überzeugende Nachweis geführt wird, daß wir uicht den ursprünglichen Lenzschen,
sondern einen von Goethes Hand 1797 übergangenen und wahrscheinlich im Aus¬
druck vielfach gemilderten Text vor uns haben. Ferner zeigt der Herausgeber des
breitern, daß der „Waldbruder" ganz wie der „Werther" durchaus dem Leben nach¬
gedichtet ist und daß, so wie Herz, der Waldbruder, niemand anderes ist als Lenz
selbst, auch zu deu übrigen Gestalten der Dichtung Personen, die Lenz nahe ge¬
standen, als Modell gedient haben. Rothe ist Goethe, der hier etwa die Rolle
des Wilhelm im „Werther" spielt; stelln: Fräulein Henriette Luise von Wnldncr;
Oberst Plettenberg, Stellas Verlobter, also etwa dem Albert im Werther entsprechend:
Baron Siegfried von Oberkirch; Chatonillense: Fräulein von Göchhcinsen; Honesta:
Fran vou Stein. Endlich stellt die Einleitung auch einen eingehenden Vergleich
zwischen dein „Waldbruder" und dem „Werther" nach Inhalt, Tendenz, Form und



Von der „Trösteinsamkeit" macht die Verlagshandlung bekannt: „Exemplare, denen
die Ankündigung und einige Bilder fehlen, liefere ich a M. 10." Da erlauben wir uns die
6enge: Was kostet denn ein Exemplar, dem die Ankündigung und einige Bilder uicht fehlen?
^an wird uns antworten: Solche haben wir gar uicht mehr. Daun hätte aber die Offerte
unters lauten müssen. Wie? mag sich die Verlagshandlung selber überlegen. Es wäre doch
nicht gut, wenn man nicht alles so ausdrücken könnte, daß jedes Mißverständnis ausge¬
schlossen ist.
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[0343] Literatur. Wozu immer wieder neue Ansätze? Möchte doch diese Bitte bei solchen, die sich vielleicht mit verwandten Plänen tragen, uicht ungehört verhallen! Seit Scherer das hübsche Wort „Frühzeit" gebildet und ein Buch herausge¬ geben hat „Aus Goethes Frühzeit," haben auch andre Leute die Entdeckung gemacht, daß sie eine „Frühzeit" gehabt haben, z. B. die Mohrsche Verlagsbuchhandlung. Sie hat in dieser ihrer Frühzeit sehr merkwürdige Bücher und Büchlein gedruckt, unter andern die „Trösteinsamkeit" (von Arnim),") „Des Knaben Wunderhorn" (von Armin und Brentano), Brentanos „Goldfäden," Rochlitzens „Familienleben" n. a., und scheint nnn die löbliche Absicht zu haben, einige von diesen Sachen neu heraus¬ zugeben. Die prächtige Dichtung Clemens Brentanos, 1806 zu der Doppelfeier der Wiedergenesung des greisen Kurfürsten Karl Friedrich von Baden und der Hochzeit des Kurprinzen Karl Ludwig Friedrich gedichtet, ganz im Ton von Goethes Gedicht „Hans Sachsens poetische Sendung," bildet den Inhalt des ersten Heftchens. Bartsch hat für einen korrekten Abdruck gesorgt und im Anhang eine Reihe be¬ quemer und zweckentsprechender Erläuterungen beigegeben. Eine ebenso große literarische Seltenheit wie das Opusculum Brentanos ist Leu- ^eus „Waldbruder." Dies für die Sturm- und Drangzeit höchst charakteristische, 1776 in Berta entstandene Fragment eines Seitenstücks zum „Werther" erschien, 1797, fünf Jahre nach dem Tode des Verfassers, im dritten Jahrgange der Hören. Da dieser in kleinerer Anfluge als die beiden ersten Jahrgänge gedruckt wurde, so ist schon um deswillen das Romanfragment eine Rarität. Dazu kommt aber, daß Tieck bei seiner Sammlung der Lenzschen Werke gerade diese merkwürdigste Prosaschrift des Dichters übersehe» hat, Dorer-Egloff, der sie dann in seinen Nach- trägen zur Tieckscheu Ausgabe wieder veröffentlichte, den Text „inkonsequent zu modernisiren versucht hat," und so wird uns denn in der That hier — nach 85 Jahren! — der zweite korrekte Abdruck der Dichtung geboten, der sich eng an den Druck in den Hören anschließt. Vorausgeht eine verhältnismäßig umfängliche Einleitung — sie ist überflüssig breit geworden dadurch, daß der Herausgeber einen großen Teil des Romans noch¬ mals in Stücken, nämlich in Zitaten, darin mitgeteilt hat —, in welcher erstens der überzeugende Nachweis geführt wird, daß wir uicht den ursprünglichen Lenzschen, sondern einen von Goethes Hand 1797 übergangenen und wahrscheinlich im Aus¬ druck vielfach gemilderten Text vor uns haben. Ferner zeigt der Herausgeber des breitern, daß der „Waldbruder" ganz wie der „Werther" durchaus dem Leben nach¬ gedichtet ist und daß, so wie Herz, der Waldbruder, niemand anderes ist als Lenz selbst, auch zu deu übrigen Gestalten der Dichtung Personen, die Lenz nahe ge¬ standen, als Modell gedient haben. Rothe ist Goethe, der hier etwa die Rolle des Wilhelm im „Werther" spielt; stelln: Fräulein Henriette Luise von Wnldncr; Oberst Plettenberg, Stellas Verlobter, also etwa dem Albert im Werther entsprechend: Baron Siegfried von Oberkirch; Chatonillense: Fräulein von Göchhcinsen; Honesta: Fran vou Stein. Endlich stellt die Einleitung auch einen eingehenden Vergleich zwischen dein „Waldbruder" und dem „Werther" nach Inhalt, Tendenz, Form und Von der „Trösteinsamkeit" macht die Verlagshandlung bekannt: „Exemplare, denen die Ankündigung und einige Bilder fehlen, liefere ich a M. 10." Da erlauben wir uns die 6enge: Was kostet denn ein Exemplar, dem die Ankündigung und einige Bilder uicht fehlen? ^an wird uns antworten: Solche haben wir gar uicht mehr. Daun hätte aber die Offerte unters lauten müssen. Wie? mag sich die Verlagshandlung selber überlegen. Es wäre doch nicht gut, wenn man nicht alles so ausdrücken könnte, daß jedes Mißverständnis ausge¬ schlossen ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_193340/343>, abgerufen am 03.07.2024.