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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal.

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Verruchtheiten, und die innern Widersprüche, in die ihn Kirchbach hineinführt, zerstören
die Wirkung des gut angelegten Gegensatzes zwischen Ribera und Snlvator Rosa.
Wie Violante und Salvator Rosa ihr schließliches Glück behaupten wollen, wenn
ihnen das Ende Riberas je vor die Seele tritt, bleibt uns gleichfalls zweifelhaft.

Indeß sind es weniger die Drücker und Lichter, welche Kirchbach seinem Werke
und der eigentlichen Darstellung zu viel aufsetzt, sondern vielmehr die "geistreichen"
Einschaltungen, in denen er sich ergeht, welche die poetische Wirkung in empfind¬
lichster Weise beeinträchtigen. Mitten in der Erzählung wird über den Entschluß
Salvcitor Rosas, zum bevorstehenden Freiheitskämpfe nach Neapel zu kommen, wörtlich
so referirt: "Diesem Manne, der, wenn er dachte, sich geistig zersplitterte und in
solcher innern Zersplitterung auch die änßere Welt nur der Verachtung für würdig
erklärte, der in ruheloser Vielseitigkeit sein Genie verspielte und mit tiefer Melan¬
cholie die Einheit eines gefesteten Charakters in sich vermißte -- diesen, skeptischen
Manne sollte das Gefühl eines angebornen Hasses gegen die Spanier und die Je¬
suiten all seine Betrachtungen und Sophismen zu Schanden machen, und der wilde
Rassenhaß (Rassenhaß zwischen Spaniern und Italienern?) die Freude am freien
Denken, die doch much aus seinem Pessimismus sprach, sollten in ihrer urwüchsigen
Leidenschaft sein Denken zu einer Einheit verbinden und den Zweifler vor mora¬
lischem und intellectuellen Verkommen retten. Die Liebe zu Violaute, die im ver¬
borgensten Innern seines Herzens wie eine zeugende Kraft auf deu wahren Kern
seines Wesens gewirkt hatte, sollte nicht minder zur Klärung seines Charakters bei¬
tragen und allmählich alle die Schlacken verdrängen, die das vulcnnische Feuer des
Genies an seinem Wesen angesetzt hatte. So war es ein glühender Haß und eine
tief sittliche Liebe, die ihn allmählich vom Abgrunde des halb humoristischen, halb
phantastischen pessimistischen Wahnsinns zurückzogen, an den ihn eine verwegne Art
zu denken, eine gewisse Manierirthe.it des geistreichen - Kopfes zu bringen gedroht
hatte." Wem sollen hierbei nicht die Vorkehrungen der wackern Meister im Sommer-
nachtstraum einfallen: "Derohalben muß ein andrer Prologus sagen, daß es kein
Löwe ist. Ihr müßt seinen Namen nennen und sein Gesicht mich durch des Löwen
Hals gesehen werden und er selbst muß durchsprechen und sich so oder ungefähr so
appliciren: gnädige Frauen oder schöne gnädige Frauen, ich wollte wünschen oder
ich wollte ersuchen oder ich wollte gebeten haben, fürchten Sie nichts, zittern Sie
nicht so, mein Leben für das Ihrige" u. s. w. Unzweifelhaft giebt es poetische
Formen und Darstelluugsweiseu, welche das Durchsprechen des Schriftstellers gestatten,
ja gebieterisch fordern. Allein eine dramatische Anlage wie diejenige des Kirchbnchschen
Romans wird verletzt, ja geradezu zerstört, wenn der Verfasser derlei Erläuterungen
macht oder durch des Löwen Hals tiefsinnige Bemerkungen, wie etwa die folgende
zum besten giebt: "Die einfachen Worte des Mädchens: ,Daß wir traurig werden
stets denn, wenn wir fühlen, daß etwas unwahr ist, ohne daß wir es in unsern
Gedanken wissen/ scheinen uns ein Evangelium zu enthalten, dessen Verkündigung
den Philosophen vorbehalten bleiben soll, das im Gebiete der Sittlichkeit, der Wissen¬
schaft und des freien Denkens von gleicher Tragweite ist."

Um des Talents willen, das der Verfasser des "Salvator Rosa" trotz alledem
zeigt, eines Talents, dem wir um seinetwillen wie um unsrer jungen Literatur
willen, die frischer, strebender Talente bedarf, die beste Entwicklung wünschen, möge
der Dichter damit ansaugen, nur durch die Darstellung selbst zu reden und die Rand¬
bemerkungen dem verehrlichen Leser zu überlassen. Musik -- keine Programme!




Für die Redaction verantwortlich: Johannes Gruuow in Leipzig.
Verlag w" F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Reudnitz-Leipzig.
Lin Riinstlerromcm.

Verruchtheiten, und die innern Widersprüche, in die ihn Kirchbach hineinführt, zerstören
die Wirkung des gut angelegten Gegensatzes zwischen Ribera und Snlvator Rosa.
Wie Violante und Salvator Rosa ihr schließliches Glück behaupten wollen, wenn
ihnen das Ende Riberas je vor die Seele tritt, bleibt uns gleichfalls zweifelhaft.

Indeß sind es weniger die Drücker und Lichter, welche Kirchbach seinem Werke
und der eigentlichen Darstellung zu viel aufsetzt, sondern vielmehr die „geistreichen"
Einschaltungen, in denen er sich ergeht, welche die poetische Wirkung in empfind¬
lichster Weise beeinträchtigen. Mitten in der Erzählung wird über den Entschluß
Salvcitor Rosas, zum bevorstehenden Freiheitskämpfe nach Neapel zu kommen, wörtlich
so referirt: „Diesem Manne, der, wenn er dachte, sich geistig zersplitterte und in
solcher innern Zersplitterung auch die änßere Welt nur der Verachtung für würdig
erklärte, der in ruheloser Vielseitigkeit sein Genie verspielte und mit tiefer Melan¬
cholie die Einheit eines gefesteten Charakters in sich vermißte — diesen, skeptischen
Manne sollte das Gefühl eines angebornen Hasses gegen die Spanier und die Je¬
suiten all seine Betrachtungen und Sophismen zu Schanden machen, und der wilde
Rassenhaß (Rassenhaß zwischen Spaniern und Italienern?) die Freude am freien
Denken, die doch much aus seinem Pessimismus sprach, sollten in ihrer urwüchsigen
Leidenschaft sein Denken zu einer Einheit verbinden und den Zweifler vor mora¬
lischem und intellectuellen Verkommen retten. Die Liebe zu Violaute, die im ver¬
borgensten Innern seines Herzens wie eine zeugende Kraft auf deu wahren Kern
seines Wesens gewirkt hatte, sollte nicht minder zur Klärung seines Charakters bei¬
tragen und allmählich alle die Schlacken verdrängen, die das vulcnnische Feuer des
Genies an seinem Wesen angesetzt hatte. So war es ein glühender Haß und eine
tief sittliche Liebe, die ihn allmählich vom Abgrunde des halb humoristischen, halb
phantastischen pessimistischen Wahnsinns zurückzogen, an den ihn eine verwegne Art
zu denken, eine gewisse Manierirthe.it des geistreichen - Kopfes zu bringen gedroht
hatte." Wem sollen hierbei nicht die Vorkehrungen der wackern Meister im Sommer-
nachtstraum einfallen: „Derohalben muß ein andrer Prologus sagen, daß es kein
Löwe ist. Ihr müßt seinen Namen nennen und sein Gesicht mich durch des Löwen
Hals gesehen werden und er selbst muß durchsprechen und sich so oder ungefähr so
appliciren: gnädige Frauen oder schöne gnädige Frauen, ich wollte wünschen oder
ich wollte ersuchen oder ich wollte gebeten haben, fürchten Sie nichts, zittern Sie
nicht so, mein Leben für das Ihrige" u. s. w. Unzweifelhaft giebt es poetische
Formen und Darstelluugsweiseu, welche das Durchsprechen des Schriftstellers gestatten,
ja gebieterisch fordern. Allein eine dramatische Anlage wie diejenige des Kirchbnchschen
Romans wird verletzt, ja geradezu zerstört, wenn der Verfasser derlei Erläuterungen
macht oder durch des Löwen Hals tiefsinnige Bemerkungen, wie etwa die folgende
zum besten giebt: „Die einfachen Worte des Mädchens: ,Daß wir traurig werden
stets denn, wenn wir fühlen, daß etwas unwahr ist, ohne daß wir es in unsern
Gedanken wissen/ scheinen uns ein Evangelium zu enthalten, dessen Verkündigung
den Philosophen vorbehalten bleiben soll, das im Gebiete der Sittlichkeit, der Wissen¬
schaft und des freien Denkens von gleicher Tragweite ist."

Um des Talents willen, das der Verfasser des „Salvator Rosa" trotz alledem
zeigt, eines Talents, dem wir um seinetwillen wie um unsrer jungen Literatur
willen, die frischer, strebender Talente bedarf, die beste Entwicklung wünschen, möge
der Dichter damit ansaugen, nur durch die Darstellung selbst zu reden und die Rand¬
bemerkungen dem verehrlichen Leser zu überlassen. Musik — keine Programme!




Für die Redaction verantwortlich: Johannes Gruuow in Leipzig.
Verlag w» F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Reudnitz-Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157699/252>, abgerufen am 23.07.2024.