Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Zweites Quartal.Armstrong verdankte, zum Borderladeshstem statt. Es begann die Zeit der Heben wir nun aber aus jener vorerwähnten amerikanischen Aeußerung die Das ballistische Problem, mit welchem nur eS hier zu thun haben, Grenzboten II, 1881. ÜI
Armstrong verdankte, zum Borderladeshstem statt. Es begann die Zeit der Heben wir nun aber aus jener vorerwähnten amerikanischen Aeußerung die Das ballistische Problem, mit welchem nur eS hier zu thun haben, Grenzboten II, 1881. ÜI
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Armstrong verdankte, zum Borderladeshstem statt. Es begann die Zeit der
Wvvlwich-Kanonen, und Armstrong selbst, welcher aus seiner Beziehung zur
Regierung ausschied und wieder die Leitung der Geschützsabrik zu Elswick über¬
nahm, mußte dem Zwange der allgemeinen Strömung folgen und selbst zur
Fabrikation von Vorderlader» übergehen. Diese Borgänge sprechen für sich selbst
und bedürfen hente keiner besondern Beurtheilung mehr. Mögen sie aber eine
neue Lehre für die etwa uoch vorhauduc Anzahl derer sein, welche die dem
Deutschen überhaupt innewohnende Neigung dennoch pflegen sollten, alles zu
bewundern und für besser zu halten, was aus England kommt. Wir nannten
damals die erwähnte Maßregel einen Sprung, welcher im Hinblick auf die bereits
vorhandnen Vervollkommnungen in der Verschlußconstrnetion ein »»erwarteter
zu nennen sei, und bezeichneten die Ablehnung, auf eine weitere Entwicklung der
unbedingt Erfolg versprechenden Frage, in betreff der Herstellbarkeit einer Hinter¬
ladung, überhaupt einzugehen, als „eine der zahlreichen Erscheinungen, welche
es bestätigen, daß man durchaus nicht gut thut, englische Vorgänge jederzeit als
ein Muster zur Nachahmung anzusehen,"
Heben wir nun aber aus jener vorerwähnten amerikanischen Aeußerung die
besondre Bedeutung heraus, welche darauf gelegt wird, daß es ein lediglich uns
seine eignen Hilfsquellen angewiesner deutscher Fabrikant sei, welcher so großes
für die Entwicklung des Geschützwesens geleistet habe. Denn das ist richtig: es
gehört ein sehr großer Aufwand von Mitteln zur Durchführung eines solchen
Unternehmens, da es in der Hauptsache auf die Feststellung der erzielbaren
Resultate durch exacte Spekulation und durch Rechnung auf Grund der Ergeb¬
nisse der durch Versuche gewonnenen Erscheinungen ankommt.
Das ballistische Problem, mit welchem nur eS hier zu thun haben,
gliedert sich nach drei Gebieten, Die abstracte oder reine Ballistik hat die
Aufgabe, die Bahnen gcwvrfner Körper zu bestimmen, Sie ist rein mathematisch-
Phhsikalischer Natur, und die hervorragendsten Forscher ans diesen Gebieten haben
sich an ihren Lösungen entweder direct betheiligt oder wurden nach den von ihnen
gewonnenen gemeingiltigen Ertenntnißergebnisscn in diese Sphäre hineingezogen.
Wir nennen hier die Namen Newton, Rvbins, Euler, d'Alembert, Hutton, Rum-
ford, Bessel, Pension, Magnus, womit wir die Reihe keineswegs erschöpft haben.
Durch die sichre Messung der Geschvßgesehwiudigkciten hat die reine Ballistik
erst die zuverlässige Basis für ihre neue Entwicklung gewonnen. Der zweite
Theil des ballistischen Problems ist dagegen ausschließlich den Artilleristen zur
Ausbildung anheim gegeben. Es ist dies die angewandte Ballistik. Sie
behandelt die Anwendung der durch die reine Ballistik gewonnenen Resultate
auf die Artillerie-Geschosse, indem sie aus ihr die Wahrscheinlichkeit des Treffens
Grenzboten II, 1881. ÜI
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