Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Erstes Quartal.Giuv Lapponi, Erscheinung gekommen wäre. Außer jenem einzige" größern Werke seines spätern Was ihn aber nicht zum Manne großer Thaten auf dem Gebiete des öffentlichen *) Ltori" M romuo al MM M 1734 sino in 1825 M Zsusr-as ?iotro (!oUvtw, von
uns, notiÄÄ mein'na Ms vit" <lsll' -mtoro forne" ,1" Wo", (Zaxxiiu). (2 Thle., Florenz, 1849.) Giuv Lapponi, Erscheinung gekommen wäre. Außer jenem einzige» größern Werke seines spätern Was ihn aber nicht zum Manne großer Thaten auf dem Gebiete des öffentlichen *) Ltori» M romuo al MM M 1734 sino in 1825 M Zsusr-as ?iotro (!oUvtw, von
uns, notiÄÄ mein'na Ms vit» <lsll' -mtoro forne» ,1» Wo«, (Zaxxiiu). (2 Thle., Florenz, 1849.) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0268" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/149252"/> <fw type="header" place="top"> Giuv Lapponi,</fw><lb/> <p xml:id="ID_732" prev="#ID_731"> Erscheinung gekommen wäre. Außer jenem einzige» größern Werke seines spätern<lb/> Alters besitzen Mir von ihm nur eine lange Reihe kleinerer Schriften historischen,<lb/> archäologischen, biographische», kritischen, nationalökonomischen Inhalts, das Frag¬<lb/> ment über Erziehung, Vorreden und Bemerkungen zu von ihm herausgegebnen<lb/> Werken andrer, wie der berühmte» Geschichte des Königreichs Neapel seines<lb/> Freundes Colletta,") Er war einer der eifrigsten und bedeutendsten Mitarbeiter<lb/> an dem von Vieusseux 1842 gegründete» ^rvkivio storioo iwlmnv, eines den<lb/> Pertzschen Ncmumöirtg, Sörm-urmL analogen Unternehmens, wirkte durch Bei¬<lb/> spiel wie durch Unterstützung und Berathung jüngerer Freunde seit 1862 als<lb/> Vorsitzender der toscanischen historischen Commission, welche die Fortsetzung des<lb/> ^ronivi» übernahm, und betheiligte sich auch bei einem »cuc» Unternehmen, den<lb/> ZZovumcmti. al 8tora itiüiium. Ueberall wirkte er befrachtend, anregend und<lb/> fördernd auf jüngere Kräfte, aus seinen eignen Beiträgen tritt uns überall der<lb/> gewissenhafte Forscher, weht uns der Hauch des originellen Selbstdenkcrs ent¬<lb/> gegen; überall tritt jene ideale Auffassung hervor, die, den Genius niemals<lb/> von dem ethischen Principe trennend, die materialistische Richtung in Wissenschaft<lb/> und Leben mit aller Kraft seines Geistes und der Begeistrung tiefinnerlichstcr<lb/> Ueberzeugung bekämpft.</p><lb/> <p xml:id="ID_733" next="#ID_734"> Was ihn aber nicht zum Manne großer Thaten auf dem Gebiete des öffentlichen<lb/> Lebens werden ließ, was bewirkte, daß a»es seine Schriftwerke seiner geistigen Größe<lb/> nicht adäquat erschienen: sein starkes und weiches Gefühl, seine Besorgniß, andern<lb/> wehe zik thun, seine Furcht, die Wahrheit und Gerechtigkeit einerseits wie die<lb/> Milde und Humanität andrerseits auch nur im geringsten zu verletzen — gerade das<lb/> machte ihn, in Verbindung mit seiner treuen Liebe für die Seinen, für die seiner<lb/> Obhut anvertrauten, für seine Diener und Untergebenen, die er mit Recht mit<lb/> dem im florentinischen Patriciat gebräuchlichen Name»: „meine Familie" nennen<lb/> durfte, für seine Mitbürger in Stadt und Land, für die Menschheit, mit seiner<lb/> gewiuttmdcu Freundlichkeit, den verbindlichen Formen, der Gewandtheit im Um¬<lb/> gang auch mit der Jugend, zum Abgott aller derer, die ihn kannte», ja der<lb/> ganzen Stadt, „Sein gastfreundliches Hans," sagt Tabarrini, „war ein Ort<lb/> beständiger Belehrung für die Jungen, ein freundlicher Zufluchtsort für die<lb/> Alten, eine Schule für alle." Seine unentwegte Ueberzeugungstreue, seine<lb/> selbstlose opferbereite Vaterlandsliebe, sein edler, hochherziger Bürgerst,,» leuch¬<lb/> teten auch ohne den der Reinheit der Gesinnung nicht immer förderlichen Glanz<lb/> weltbewegender Thaten so weit hinaus über die Mauern seiner Stadt, ja über<lb/> die Grenzen seines Landes, daß zur hohen Freude des Empfängers und zum</p><lb/> <note xml:id="FID_37" place="foot"> *) Ltori» M romuo al MM M 1734 sino in 1825 M Zsusr-as ?iotro (!oUvtw, von<lb/> uns, notiÄÄ mein'na Ms vit» <lsll' -mtoro forne» ,1» Wo«, (Zaxxiiu). (2 Thle., Florenz, 1849.)</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0268]
Giuv Lapponi,
Erscheinung gekommen wäre. Außer jenem einzige» größern Werke seines spätern
Alters besitzen Mir von ihm nur eine lange Reihe kleinerer Schriften historischen,
archäologischen, biographische», kritischen, nationalökonomischen Inhalts, das Frag¬
ment über Erziehung, Vorreden und Bemerkungen zu von ihm herausgegebnen
Werken andrer, wie der berühmte» Geschichte des Königreichs Neapel seines
Freundes Colletta,") Er war einer der eifrigsten und bedeutendsten Mitarbeiter
an dem von Vieusseux 1842 gegründete» ^rvkivio storioo iwlmnv, eines den
Pertzschen Ncmumöirtg, Sörm-urmL analogen Unternehmens, wirkte durch Bei¬
spiel wie durch Unterstützung und Berathung jüngerer Freunde seit 1862 als
Vorsitzender der toscanischen historischen Commission, welche die Fortsetzung des
^ronivi» übernahm, und betheiligte sich auch bei einem »cuc» Unternehmen, den
ZZovumcmti. al 8tora itiüiium. Ueberall wirkte er befrachtend, anregend und
fördernd auf jüngere Kräfte, aus seinen eignen Beiträgen tritt uns überall der
gewissenhafte Forscher, weht uns der Hauch des originellen Selbstdenkcrs ent¬
gegen; überall tritt jene ideale Auffassung hervor, die, den Genius niemals
von dem ethischen Principe trennend, die materialistische Richtung in Wissenschaft
und Leben mit aller Kraft seines Geistes und der Begeistrung tiefinnerlichstcr
Ueberzeugung bekämpft.
Was ihn aber nicht zum Manne großer Thaten auf dem Gebiete des öffentlichen
Lebens werden ließ, was bewirkte, daß a»es seine Schriftwerke seiner geistigen Größe
nicht adäquat erschienen: sein starkes und weiches Gefühl, seine Besorgniß, andern
wehe zik thun, seine Furcht, die Wahrheit und Gerechtigkeit einerseits wie die
Milde und Humanität andrerseits auch nur im geringsten zu verletzen — gerade das
machte ihn, in Verbindung mit seiner treuen Liebe für die Seinen, für die seiner
Obhut anvertrauten, für seine Diener und Untergebenen, die er mit Recht mit
dem im florentinischen Patriciat gebräuchlichen Name»: „meine Familie" nennen
durfte, für seine Mitbürger in Stadt und Land, für die Menschheit, mit seiner
gewiuttmdcu Freundlichkeit, den verbindlichen Formen, der Gewandtheit im Um¬
gang auch mit der Jugend, zum Abgott aller derer, die ihn kannte», ja der
ganzen Stadt, „Sein gastfreundliches Hans," sagt Tabarrini, „war ein Ort
beständiger Belehrung für die Jungen, ein freundlicher Zufluchtsort für die
Alten, eine Schule für alle." Seine unentwegte Ueberzeugungstreue, seine
selbstlose opferbereite Vaterlandsliebe, sein edler, hochherziger Bürgerst,,» leuch¬
teten auch ohne den der Reinheit der Gesinnung nicht immer förderlichen Glanz
weltbewegender Thaten so weit hinaus über die Mauern seiner Stadt, ja über
die Grenzen seines Landes, daß zur hohen Freude des Empfängers und zum
*) Ltori» M romuo al MM M 1734 sino in 1825 M Zsusr-as ?iotro (!oUvtw, von
uns, notiÄÄ mein'na Ms vit» <lsll' -mtoro forne» ,1» Wo«, (Zaxxiiu). (2 Thle., Florenz, 1849.)
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