Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Viertes Quartal.die Juden, der er in allerstärkster Weise Ausdruck gegeben. Er sagt im "West¬
Das jüdische Wesen galt eben nicht als schon, mindestens nicht als ästhetisch Die Bühne wurde von den Schöpfern unserer Literatur als eine Bildungs¬ Offen gestanden: wir haben von diesen "Mustervorstellungen" einen trau¬ Nun, diesen schlimmsten Fall und alle seine von Goethe hervorgehobenen Die Münchner Mustervorstellungen wurden von dem jüdischen Bühnentrium¬ die Juden, der er in allerstärkster Weise Ausdruck gegeben. Er sagt im „West¬
Das jüdische Wesen galt eben nicht als schon, mindestens nicht als ästhetisch Die Bühne wurde von den Schöpfern unserer Literatur als eine Bildungs¬ Offen gestanden: wir haben von diesen „Mustervorstellungen" einen trau¬ Nun, diesen schlimmsten Fall und alle seine von Goethe hervorgehobenen Die Münchner Mustervorstellungen wurden von dem jüdischen Bühnentrium¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0038" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/147685"/> <p xml:id="ID_100" prev="#ID_99"> die Juden, der er in allerstärkster Weise Ausdruck gegeben. Er sagt im „West¬<lb/> östlichen Diwan":</p><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_1" type="poem"> <l> Denn zuletzt ist unerläßlich,<lb/> Daß der Dichter manches hasse.<lb/> Was unleidlich ist und häßlich,<lb/> Nichts wie Schönes leben lasse.</l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_101"> Das jüdische Wesen galt eben nicht als schon, mindestens nicht als ästhetisch<lb/> berechtigt aus der Bühne. Ebenso wenig wie man das semitische Gelispel auf<lb/> der Kanzel leiden mag, wollte der gerade und unverdorbene Geschmack jener<lb/> Zeit seine Helden mit den charakteristischen Merkmalen einer uns befremdenden,<lb/> in seiner Gesinnungsweise unverständlichen Rasse ausgestattet sehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_102"> Die Bühne wurde von den Schöpfern unserer Literatur als eine Bildungs¬<lb/> anstalt errichtet, als die Repräsentantin des Volksgemüths. Es war ein Cultus,<lb/> dem auch das moderne Theater, wie einst das antike, dienen und in dessen Dienst<lb/> sie sich fortbilden sollte. Sehen wir nun zu, welche Richtung ihre Entwicklung<lb/> genommen und wohin sie nach einem halben Jahrhundert gelangt ist. Kein<lb/> Augenblick kann günstiger dazu sein, als der jetzige, wo die Resultate der<lb/> „Mustervorstellungen" in München noch in aller Gedächtniß leben.</p><lb/> <p xml:id="ID_103"> Offen gestanden: wir haben von diesen „Mustervorstellungen" einen trau¬<lb/> rigen Eindruck nut nach Hause gebracht. Wir haben selten den Dilettantismus<lb/> sich krasser und ungereimter aus das Piedestal stellen sehen. Goethe sagt in seinen<lb/> Aphorismen „Ueber den sogenannten Dilettantismus": „Der Dilettant über¬<lb/> springt die Stufen und beharrt auf gewissen Stufen, die er als Ziel ansieht.<lb/> Er nimmt den Stoff für die Kunst. Er setzt sich in die Nothwendigkeit, nach<lb/> falschen Regeln zu handeln, weil er die echten objectiven Regeln nicht kennt.<lb/> Er nimmt der Kunst ihr Element und verschlechtert ihr Publikum, dem er den<lb/> Ernst und den Rigorismus nimmt. Alles Vorliebnehmen zerstört die Kunst.<lb/> Der Dilettant bringt sich auf Unkosten der echten Künstler in<lb/> Ansehen, befördert das Gleichgiltige, Halbe, Charakterlose,<lb/> zieht den Künstler zu sich herab, kann keinen guten Künstler<lb/> neben sich leiden. — Der schlimmste Fall ist bei der Schau¬<lb/> spielkunst."</p><lb/> <p xml:id="ID_104"> Nun, diesen schlimmsten Fall und alle seine von Goethe hervorgehobenen<lb/> Konsequenzen haben wir bei den „Musterschauspielern" in München kennen gelernt.<lb/> Warum? — Weil die Hauptaufgabe der Bühnenkunst, das Zusammenwirken,<lb/> das Ensemble, das Aufgehen in dem darzustellenden Kunstwerk, von diesen<lb/> Musterschauspielern in jeder Hinsicht vernachlässigt wurde und sich überall das<lb/> zur Manie gewordene aufdringliche jüdische Virtuosenthum breit machte.</p><lb/> <p xml:id="ID_105" next="#ID_106"> Die Münchner Mustervorstellungen wurden von dem jüdischen Bühnentrium¬<lb/> virat Possart-Barnay-Friedmcmn vollständig beherrscht. Alle drei sind bekanntlich</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
die Juden, der er in allerstärkster Weise Ausdruck gegeben. Er sagt im „West¬
östlichen Diwan":
Denn zuletzt ist unerläßlich,
Daß der Dichter manches hasse.
Was unleidlich ist und häßlich,
Nichts wie Schönes leben lasse.
Das jüdische Wesen galt eben nicht als schon, mindestens nicht als ästhetisch
berechtigt aus der Bühne. Ebenso wenig wie man das semitische Gelispel auf
der Kanzel leiden mag, wollte der gerade und unverdorbene Geschmack jener
Zeit seine Helden mit den charakteristischen Merkmalen einer uns befremdenden,
in seiner Gesinnungsweise unverständlichen Rasse ausgestattet sehen.
Die Bühne wurde von den Schöpfern unserer Literatur als eine Bildungs¬
anstalt errichtet, als die Repräsentantin des Volksgemüths. Es war ein Cultus,
dem auch das moderne Theater, wie einst das antike, dienen und in dessen Dienst
sie sich fortbilden sollte. Sehen wir nun zu, welche Richtung ihre Entwicklung
genommen und wohin sie nach einem halben Jahrhundert gelangt ist. Kein
Augenblick kann günstiger dazu sein, als der jetzige, wo die Resultate der
„Mustervorstellungen" in München noch in aller Gedächtniß leben.
Offen gestanden: wir haben von diesen „Mustervorstellungen" einen trau¬
rigen Eindruck nut nach Hause gebracht. Wir haben selten den Dilettantismus
sich krasser und ungereimter aus das Piedestal stellen sehen. Goethe sagt in seinen
Aphorismen „Ueber den sogenannten Dilettantismus": „Der Dilettant über¬
springt die Stufen und beharrt auf gewissen Stufen, die er als Ziel ansieht.
Er nimmt den Stoff für die Kunst. Er setzt sich in die Nothwendigkeit, nach
falschen Regeln zu handeln, weil er die echten objectiven Regeln nicht kennt.
Er nimmt der Kunst ihr Element und verschlechtert ihr Publikum, dem er den
Ernst und den Rigorismus nimmt. Alles Vorliebnehmen zerstört die Kunst.
Der Dilettant bringt sich auf Unkosten der echten Künstler in
Ansehen, befördert das Gleichgiltige, Halbe, Charakterlose,
zieht den Künstler zu sich herab, kann keinen guten Künstler
neben sich leiden. — Der schlimmste Fall ist bei der Schau¬
spielkunst."
Nun, diesen schlimmsten Fall und alle seine von Goethe hervorgehobenen
Konsequenzen haben wir bei den „Musterschauspielern" in München kennen gelernt.
Warum? — Weil die Hauptaufgabe der Bühnenkunst, das Zusammenwirken,
das Ensemble, das Aufgehen in dem darzustellenden Kunstwerk, von diesen
Musterschauspielern in jeder Hinsicht vernachlässigt wurde und sich überall das
zur Manie gewordene aufdringliche jüdische Virtuosenthum breit machte.
Die Münchner Mustervorstellungen wurden von dem jüdischen Bühnentrium¬
virat Possart-Barnay-Friedmcmn vollständig beherrscht. Alle drei sind bekanntlich
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