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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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Die Hebung und Entwickelung der Länder der Hudson-Bai-Compagnie ist der
Hauptzweck dieser Bahn.

4) Die "Atlantic und Pacific" oder sogenannte edirt^ KM xarallsl rouw
wurde im Jahre 1866 concessionirt und erhielt vom Congresse der Vereinigten
Staaten ein subsidium von 53 Millionen Acres Land. Nachdem sie 364 eng¬
lische Meilen lang bis nach Vinita im Indianer-Territorium gebaut war, wurde
sie durch den Krach von 1873 gelähmt und erschien aussichtslos. Allein der
Kern ihrer physische" Konstitution, die großartige und reiche Landschenkung,
erhielt ihre Existenz aufrecht, bis rechtzeitige Belebungsmittel, von Bostoner
Kapitalisten gespendet, sie wieder auf die Beine brachten. Dazu kam eine Kon¬
solidation mit der reichen Atchisvn, Topeka und Santa Fe-Bahn, und so schreitet
das Werk, vollständig gekräftigt, unter dem Namen "Se. Louis und San Fran-
cisco-Eisenbahn" dem Stillen Oceane zu. Die Landschenknng der "Atlantic und
Pacific" beginnt, sobald sie den 35. Breitengrad erreicht hat. Von Pierce City
im Staate Missouri baute die Se. Louis und San Francisco-Eisenbcchncompa-
gnie eine Zweigbahn nach Wichita im Staate Kansas, einer an der Atchison,
Topeka und Santa Fe-Bahn gelegenen Station. Die letztere Bahn hat in den
letzten zwei Jahren eine Strecke von 900 englischen Meilen über Pueblo durch
Neu-Mexiko und Arizona bis an den Rio Grande bei Santa Domingo vollendet.
Dort erreicht sie den 35. Breitegrad, und von Rio Grande aus bauen die beiden
consvlidirten Bahnen gemeinschaftlich die Linie, die nach dem Stillen Meere
führt und deren Endpunkt die Stadt San Diego im südlichen Californien
(nahe der mexikanischen Grenze) sein wird. Diese Bahnroute ist die günstigste
von allen Pacificbahnen, da sie keine Gebirgskämme von Bedeutung zu über¬
schreiten hat. Sie soll in zwei Jahren vollendet sein.

5) Die "Southern Pacific", auch "Huntington-Baehr" genannt, welche von
San Francisco östlich laufend 900 englische Meilen vollendet hat, reicht jetzt
schon bis nach Arizona und wird im Laufe eines Jahres bis nach El Paso in
Mexiko betriebsfähig sein. Ihre Richtung ostwärts von El Paso ist noch nicht
endgiltig bestimmt, sie wird aber wahrscheinlich ihren Anschluß mit der "Texas
und Pacific" machen, die von Fort Worth aus westwärts, durch ein Jay Gould
Syndikat hinreichend mit Geldmitteln versehen, rasch sich vordrängt. Die Sou¬
thern Pacific-Bahn ist die am südlichsten (32. Breitengrad) gelegene und wird,
vereint mit der "Texas Pacific", vorzugsweise den Süd- und Mittelstaaten der
Union von großem Vortheile sein. Die Bahn wird mit großer Energie, in:
Wettlauf mit den anderen Bahnen, gebaut; in jüngster Zeit waren gegen 2500
chinesische Arbeiter dabei beschäftigt. Se. Louis in Missouri, die Metropole des
großen Mississippithales, wird durch die Iron Mountain-Bahn ihr westlicher
Hauptendpunkt sein.


Die Hebung und Entwickelung der Länder der Hudson-Bai-Compagnie ist der
Hauptzweck dieser Bahn.

4) Die „Atlantic und Pacific" oder sogenannte edirt^ KM xarallsl rouw
wurde im Jahre 1866 concessionirt und erhielt vom Congresse der Vereinigten
Staaten ein subsidium von 53 Millionen Acres Land. Nachdem sie 364 eng¬
lische Meilen lang bis nach Vinita im Indianer-Territorium gebaut war, wurde
sie durch den Krach von 1873 gelähmt und erschien aussichtslos. Allein der
Kern ihrer physische» Konstitution, die großartige und reiche Landschenkung,
erhielt ihre Existenz aufrecht, bis rechtzeitige Belebungsmittel, von Bostoner
Kapitalisten gespendet, sie wieder auf die Beine brachten. Dazu kam eine Kon¬
solidation mit der reichen Atchisvn, Topeka und Santa Fe-Bahn, und so schreitet
das Werk, vollständig gekräftigt, unter dem Namen „Se. Louis und San Fran-
cisco-Eisenbahn" dem Stillen Oceane zu. Die Landschenknng der „Atlantic und
Pacific" beginnt, sobald sie den 35. Breitengrad erreicht hat. Von Pierce City
im Staate Missouri baute die Se. Louis und San Francisco-Eisenbcchncompa-
gnie eine Zweigbahn nach Wichita im Staate Kansas, einer an der Atchison,
Topeka und Santa Fe-Bahn gelegenen Station. Die letztere Bahn hat in den
letzten zwei Jahren eine Strecke von 900 englischen Meilen über Pueblo durch
Neu-Mexiko und Arizona bis an den Rio Grande bei Santa Domingo vollendet.
Dort erreicht sie den 35. Breitegrad, und von Rio Grande aus bauen die beiden
consvlidirten Bahnen gemeinschaftlich die Linie, die nach dem Stillen Meere
führt und deren Endpunkt die Stadt San Diego im südlichen Californien
(nahe der mexikanischen Grenze) sein wird. Diese Bahnroute ist die günstigste
von allen Pacificbahnen, da sie keine Gebirgskämme von Bedeutung zu über¬
schreiten hat. Sie soll in zwei Jahren vollendet sein.

5) Die „Southern Pacific", auch „Huntington-Baehr" genannt, welche von
San Francisco östlich laufend 900 englische Meilen vollendet hat, reicht jetzt
schon bis nach Arizona und wird im Laufe eines Jahres bis nach El Paso in
Mexiko betriebsfähig sein. Ihre Richtung ostwärts von El Paso ist noch nicht
endgiltig bestimmt, sie wird aber wahrscheinlich ihren Anschluß mit der „Texas
und Pacific" machen, die von Fort Worth aus westwärts, durch ein Jay Gould
Syndikat hinreichend mit Geldmitteln versehen, rasch sich vordrängt. Die Sou¬
thern Pacific-Bahn ist die am südlichsten (32. Breitengrad) gelegene und wird,
vereint mit der „Texas Pacific", vorzugsweise den Süd- und Mittelstaaten der
Union von großem Vortheile sein. Die Bahn wird mit großer Energie, in:
Wettlauf mit den anderen Bahnen, gebaut; in jüngster Zeit waren gegen 2500
chinesische Arbeiter dabei beschäftigt. Se. Louis in Missouri, die Metropole des
großen Mississippithales, wird durch die Iron Mountain-Bahn ihr westlicher
Hauptendpunkt sein.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/567>, abgerufen am 22.07.2024.