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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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Geiste, der ihn schuf, eingerichtet hätten. Für jetzt lassen wir nur jene Philo¬
sophen sprechen, ohne ihnen schon vollständig beizupflichten. Wir citiren mit
Auswahl?der wichtigsten Stellen nach der 5. Auflage von E. Waldeggs Schrift:
"Die Judenfrage gegenüber dem deutschen Handel und Gewerbe" (Dresden,
v. Grumbkow, 1880).

"Die Juden," so bemerkt Ki ub er in seiner "Uebersicht der diplomatischen
Verhandlungen des Wiener Kongresses", "bilden eine erblich verschworene Gesell¬
schaft für das gemeine Leben und den Handelsverkehr, für eigene Volksbildung,
für kastenartigen Familiengeist." "Die Juden bilden sich ein, die Auserwählten
Gottes zu sein, erhaben über alle Nichtjuden (Gojim), Physisch und sittlich ver¬
schieden von diesen, die ganz ausgerottet werden müssen. Die Vernunft beweist
und die Erfahrung bestätigt es, daß Kastengeist unverträglich sei mit Staats¬
und Gemeinwohl/ Nun begründet aber das Judenthum bis zur Stunde in
Polnischer, religiöser und physischer Hinsicht einen Kastengeist, dessen Gleichen
im ganzen christlichen Europa nicht gefunden wird." "Der Judenschaft, wie sie
vor unsern Augen lebt, volle Staatsbürgerschaft, völlig gleiche Rechte mit allen
Staatsbürgern ertheilen, die nicht in solchem Widerstreite mit dem Staate
leben, wäre ebensoviel, als jenes Uebel in einen unheilbaren Krebs verwandeln."

"Die unter uns lebenden Palästiner," sagt Kant in seiner "Anthropologie
in pragmatischer Hinsicht," "sind durch ihren Wuchergeist, auch was die größte
Menge betrifft, in den nicht unbegründeten Ruf des Betrugs gekommen. Es
scheint zwar befremdlich, sich eine Nation von Betrügern zu denken, aber ebenso
befremdlich scheint es doch auch, eine Nation von Kaufleuten zu denken, deren
bei weitem größter Theil, durch einen alten Aberglauben verbunden, keine
bürgerliche Ehre sucht, sondern den Verlust dieser letzteren durch die Vortheile
der Ueberlistung des Volkes, unter dem sie Schutz finden, ersetzen will."

Fichte schreibt in seinen "Berichten zur Berichtigung der Urtheile über
die französische Revolution": "Fast durch alle Länder Europas verbreitet sich
ein.mächtiger feindseliger Staat, der mit allen andern in beständigem Kriege
lebt und furchtbar schwer auf die Bürger drückt, es ist das Judenthum." "Von
solch einem Volke sollte sich etwas anderes erwarten lassen, als daß geschieht,
was wir täglich sehen: daß in einem Staate, wo der unumschränkteste König
mir meine väterliche Hütte nicht nehmen darf, und wo ich gegen den allmächtigen
Minister mein Recht finde, mich doch jeder Jude, dem es einfällt, ganz ungestraft
ausplündert." "Den Juden Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich kein anderes
Mittel als das, ihnen in einer Nacht die Köpfe abzuschneiden und andere aufzu¬
setzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee ist, und um uns vor ihnen zu
schützen, dazu sehe ich kein anderes Mittel, als ihnen ihr gelobtes Land wieder
zu erobern und sie alle dahin zu schicken."


Geiste, der ihn schuf, eingerichtet hätten. Für jetzt lassen wir nur jene Philo¬
sophen sprechen, ohne ihnen schon vollständig beizupflichten. Wir citiren mit
Auswahl?der wichtigsten Stellen nach der 5. Auflage von E. Waldeggs Schrift:
„Die Judenfrage gegenüber dem deutschen Handel und Gewerbe" (Dresden,
v. Grumbkow, 1880).

„Die Juden," so bemerkt Ki ub er in seiner „Uebersicht der diplomatischen
Verhandlungen des Wiener Kongresses", „bilden eine erblich verschworene Gesell¬
schaft für das gemeine Leben und den Handelsverkehr, für eigene Volksbildung,
für kastenartigen Familiengeist." „Die Juden bilden sich ein, die Auserwählten
Gottes zu sein, erhaben über alle Nichtjuden (Gojim), Physisch und sittlich ver¬
schieden von diesen, die ganz ausgerottet werden müssen. Die Vernunft beweist
und die Erfahrung bestätigt es, daß Kastengeist unverträglich sei mit Staats¬
und Gemeinwohl/ Nun begründet aber das Judenthum bis zur Stunde in
Polnischer, religiöser und physischer Hinsicht einen Kastengeist, dessen Gleichen
im ganzen christlichen Europa nicht gefunden wird." „Der Judenschaft, wie sie
vor unsern Augen lebt, volle Staatsbürgerschaft, völlig gleiche Rechte mit allen
Staatsbürgern ertheilen, die nicht in solchem Widerstreite mit dem Staate
leben, wäre ebensoviel, als jenes Uebel in einen unheilbaren Krebs verwandeln."

„Die unter uns lebenden Palästiner," sagt Kant in seiner „Anthropologie
in pragmatischer Hinsicht," „sind durch ihren Wuchergeist, auch was die größte
Menge betrifft, in den nicht unbegründeten Ruf des Betrugs gekommen. Es
scheint zwar befremdlich, sich eine Nation von Betrügern zu denken, aber ebenso
befremdlich scheint es doch auch, eine Nation von Kaufleuten zu denken, deren
bei weitem größter Theil, durch einen alten Aberglauben verbunden, keine
bürgerliche Ehre sucht, sondern den Verlust dieser letzteren durch die Vortheile
der Ueberlistung des Volkes, unter dem sie Schutz finden, ersetzen will."

Fichte schreibt in seinen „Berichten zur Berichtigung der Urtheile über
die französische Revolution": „Fast durch alle Länder Europas verbreitet sich
ein.mächtiger feindseliger Staat, der mit allen andern in beständigem Kriege
lebt und furchtbar schwer auf die Bürger drückt, es ist das Judenthum." „Von
solch einem Volke sollte sich etwas anderes erwarten lassen, als daß geschieht,
was wir täglich sehen: daß in einem Staate, wo der unumschränkteste König
mir meine väterliche Hütte nicht nehmen darf, und wo ich gegen den allmächtigen
Minister mein Recht finde, mich doch jeder Jude, dem es einfällt, ganz ungestraft
ausplündert." „Den Juden Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich kein anderes
Mittel als das, ihnen in einer Nacht die Köpfe abzuschneiden und andere aufzu¬
setzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee ist, und um uns vor ihnen zu
schützen, dazu sehe ich kein anderes Mittel, als ihnen ihr gelobtes Land wieder
zu erobern und sie alle dahin zu schicken."


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/373>, abgerufen am 23.07.2024.