Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal.ihre Zölle erhöht haben, andere damit umgehen, dies baldigst zu thun, und Inwiefern soll uns nun eine Erneuerung der Handelsvertrags - Politik Die Tragik in Werken der hellenischen Plastik. Veit Valentin. von 3. Für die zu dem pergamenischen Weihgeschenk auf der Akropolis zu Athen Grenzboten II. 1S80. 14
ihre Zölle erhöht haben, andere damit umgehen, dies baldigst zu thun, und Inwiefern soll uns nun eine Erneuerung der Handelsvertrags - Politik Die Tragik in Werken der hellenischen Plastik. Veit Valentin. von 3. Für die zu dem pergamenischen Weihgeschenk auf der Akropolis zu Athen Grenzboten II. 1S80. 14
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0109" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/146614"/> <p xml:id="ID_318" prev="#ID_317"> ihre Zölle erhöht haben, andere damit umgehen, dies baldigst zu thun, und<lb/> diejenigen, welche ihre Zölle ermäßigten, wie Frankreich, eine Ermäßigung nur<lb/> im beschränktesten Maßstabe vorgenommen haben. Somit sah sich Deutschland<lb/> trotz seiner Aufopferung isolirt.</p><lb/> <p xml:id="ID_319"> Inwiefern soll uns nun eine Erneuerung der Handelsvertrags - Politik<lb/> frommen, deren Consequenz wir erschöpft haben, ohne sie uns günstig<lb/> gestalten zu können? Nur vom Standpunkte des radicalen Freihandels, bez.<lb/> des Manchesterthums, welches behauptet, daß das von Schutzzollländern um¬<lb/> schlossene isolirte Freihandelsland uicht ausgebeutet werde, sondern „erst recht<lb/> gewinne, indem die andern sich nur selbst schaden", kann die Fortsetzung<lb/> der Handelsvertrags-Politik empfohlen werden. Auf diesem Standpunkte steht<lb/> aber noch ein Theil unsrer einflußreichen Presse, obschon sie das Mauchesterthum<lb/> und deu absoluten Freihandel verleugnet. Was hilft das aber, da doch in den«<lb/> oben angeführten Satze der principielle Unterschied zwischen Manchesterthum<lb/> und nationalen Freihandel enthalten ist!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die Tragik in Werken der hellenischen Plastik.<lb/><note type="byline"> Veit Valentin.</note> von 3.</head><lb/> <p xml:id="ID_320" next="#ID_321"> Für die zu dem pergamenischen Weihgeschenk auf der Akropolis zu Athen<lb/> gehörigen Reste muß zunächst hervorgehoben werden, daß in Folge des Zufalles,<lb/> der uns als sicher zugehörig nnr Unterliegende und Erschlagene erhalten hat,<lb/> das Urtheil sich leicht dahin verschieben könnte, als ob die Betonung dieser<lb/> das Leiden darstellenden Seite des Kampfes das Hauptziel des Künstlers ge¬<lb/> wesen wäre. Innerhalb der großen Gruppen bildeten die uns erhaltenen Neste<lb/> jedoch nur einen Theil, und gewiß nicht den, für welchen das Interesse in erster<lb/> Linie in Anspruch genommen wurde. Dieses galt vielmehr den Bestegern der<lb/> Barbaren und der Giganten, und die zu diesen gehörenden Besiegten und Ge-<lb/> tödteten mußten zunächst die Empfindung der Genugthuung über deu durch<lb/> ihren Tod verbürgten Sieg erwecken. Dennoch ist nicht zu verkeimen, daß zu¬<lb/> gleich Mitleid erregt werden sollte, wodurch sich das Interesse an dem Ganzen<lb/> nur steigern, vermannichfnltigen konnte. Sollte aber für die Feinde Mitleid er¬<lb/> regt werden, so konnte dies nur ein allgemein menschliches sein, welches auch'</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II. 1S80. 14</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0109]
ihre Zölle erhöht haben, andere damit umgehen, dies baldigst zu thun, und
diejenigen, welche ihre Zölle ermäßigten, wie Frankreich, eine Ermäßigung nur
im beschränktesten Maßstabe vorgenommen haben. Somit sah sich Deutschland
trotz seiner Aufopferung isolirt.
Inwiefern soll uns nun eine Erneuerung der Handelsvertrags - Politik
frommen, deren Consequenz wir erschöpft haben, ohne sie uns günstig
gestalten zu können? Nur vom Standpunkte des radicalen Freihandels, bez.
des Manchesterthums, welches behauptet, daß das von Schutzzollländern um¬
schlossene isolirte Freihandelsland uicht ausgebeutet werde, sondern „erst recht
gewinne, indem die andern sich nur selbst schaden", kann die Fortsetzung
der Handelsvertrags-Politik empfohlen werden. Auf diesem Standpunkte steht
aber noch ein Theil unsrer einflußreichen Presse, obschon sie das Mauchesterthum
und deu absoluten Freihandel verleugnet. Was hilft das aber, da doch in den«
oben angeführten Satze der principielle Unterschied zwischen Manchesterthum
und nationalen Freihandel enthalten ist!
Die Tragik in Werken der hellenischen Plastik.
Veit Valentin. von 3.
Für die zu dem pergamenischen Weihgeschenk auf der Akropolis zu Athen
gehörigen Reste muß zunächst hervorgehoben werden, daß in Folge des Zufalles,
der uns als sicher zugehörig nnr Unterliegende und Erschlagene erhalten hat,
das Urtheil sich leicht dahin verschieben könnte, als ob die Betonung dieser
das Leiden darstellenden Seite des Kampfes das Hauptziel des Künstlers ge¬
wesen wäre. Innerhalb der großen Gruppen bildeten die uns erhaltenen Neste
jedoch nur einen Theil, und gewiß nicht den, für welchen das Interesse in erster
Linie in Anspruch genommen wurde. Dieses galt vielmehr den Bestegern der
Barbaren und der Giganten, und die zu diesen gehörenden Besiegten und Ge-
tödteten mußten zunächst die Empfindung der Genugthuung über deu durch
ihren Tod verbürgten Sieg erwecken. Dennoch ist nicht zu verkeimen, daß zu¬
gleich Mitleid erregt werden sollte, wodurch sich das Interesse an dem Ganzen
nur steigern, vermannichfnltigen konnte. Sollte aber für die Feinde Mitleid er¬
regt werden, so konnte dies nur ein allgemein menschliches sein, welches auch'
Grenzboten II. 1S80. 14
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |