Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Drittes Quartal.Sie Sich für Carlsbad mit altem und neuem Prosodisten riisteteten (sie), theil I. d. 29 Apr 1808 G. sAdresse^ Herren Riemer. Während dieses Badeanfenthciltes ist denn auch wirklich an Pandora Stellen aus Faust waren bereits im Morgenblatt vom 7. und 13. April Ueber das Dresdner Blatt "Phöbus, ein Journal für die Kunst" und die Sie Sich für Carlsbad mit altem und neuem Prosodisten riisteteten (sie), theil I. d. 29 Apr 1808 G. sAdresse^ Herren Riemer. Während dieses Badeanfenthciltes ist denn auch wirklich an Pandora Stellen aus Faust waren bereits im Morgenblatt vom 7. und 13. April Ueber das Dresdner Blatt „Phöbus, ein Journal für die Kunst" und die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0355" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/142852"/> <p xml:id="ID_1030" prev="#ID_1029"> Sie Sich für Carlsbad mit altem und neuem Prosodisten riisteteten (sie), theil<lb/> (sie) zu theoretischen theils zu pracktischen Zwecken. Leben Sie recht wohl.<lb/> Alles grüst.</p><lb/> <p xml:id="ID_1031"> I. d. 29 Apr 1808</p><lb/> <note type="bibl"> G.</note><lb/> <p xml:id="ID_1032"> sAdresse^ Herren Riemer.</p><lb/> <p xml:id="ID_1033"> Während dieses Badeanfenthciltes ist denn auch wirklich an Pandora<lb/> weitergearbeitet worden, freilich ohne daß dieselbe zum vollen Abschluß gebracht<lb/> worden wäre, der dann überhaupt, wie bekannt, nicht erfolgte (vgl. Strehlke zu<lb/> seiner Ausgabe in der Hempel'schen Ausgabe von Goethe's Werken, 10. Band,<lb/> S. 297 fig.). Interessant aber ist es, daß ebenfalls von Karlsbad aus Goethe<lb/> an den Grafen Reinhard am 22. Juni (Briefwechsel zwischen Goethe und<lb/> Reinhard S. 32) schreibt: „Da Ihnen der Wiener Prometheus in die Hände<lb/> kommt, so darf ich Ihnen wohl meine Pandora empfehlen. Sie ist mir eine<lb/> liebe Tochter, die ich wunderlich auszustatten gedrungen bin" — fast dieselben<lb/> Worte, die in dem vierten Absatz unseres Briefes an Knebel sich finden. Aus<lb/> Karlsbad stellt Goethe dann auch der Zeitschrift Prometheus ein schlechtes<lb/> Prognostikon, indem er an Frau v. Eybenberg (Goethe's Briefe, Berlin, Allgem.<lb/> Deutsche Verlags-Anstand, III 1, S. 609) schreibt, daß Seckendorf und Stoll<lb/> ein schlechtes Zugpaar ausmachen, er fürchte, daß der Prometheus'sche Karren<lb/> darüber stecken bleiben werde — eine Befürchtung, die vollständig eingetroffen,<lb/> da die beiden erwähnten Hefte dieser Zeitschrift die einzigen waren und blieben.</p><lb/> <p xml:id="ID_1034"> Stellen aus Faust waren bereits im Morgenblatt vom 7. und 13. April<lb/> des Jahres 1808 gedruckt. Andere Tagesblätter werden sie nachgedruckt haben.<lb/> In der Nummer 108 vom 5. Mai folgte eine weitere Scene. Den ersten<lb/> Bogen von Faust sandte Goethe am 20. April an Zelter (a. a. O. I. S. 313<lb/> Ur. 121) mit der Bemerkung, daß ihm davon weiter noch nichts zugekommen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1035" next="#ID_1036"> Ueber das Dresdner Blatt „Phöbus, ein Journal für die Kunst" und die<lb/> Beziehungen Goethe's zu dessen Herausgebern, Adam Heinrich Müller und<lb/> Heinrich v. Kleist, handelt eingehend Woldemar v. Biedermann in seiner treff¬<lb/> lichen Schrift: „Goethe und Dresden" S. 61 fig. In der Ankündigung des<lb/> Phöbus hatten die Herausgeber „in sehr augenfälliger Weise" erklärt, daß sie<lb/> sich „der Begünstigung Goethe's erfreuen". Noch am 1. Februar schreibt<lb/> Goethe an Kleist (Grenzboten 1859, Ur. 15, S. 41), für das übersendete Stück<lb/> des Phöbus dankend, daß die prosaischen Aufsätze darin, von denen ihm einige<lb/> bekannt waren, ihm viel Vergnügen gemacht hätten. In demselben Brief aber<lb/> spricht er aufrichtig sein Mißbehagen aus über „junge Männer von Geist und<lb/> Talent, die auf ein Theater warten, welches da kommen soll". Am 2. März<lb/> wurde der „Zerbrochene Krug" von Kleist auf dem Weimarer Theater aufgeführt,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0355]
Sie Sich für Carlsbad mit altem und neuem Prosodisten riisteteten (sie), theil
(sie) zu theoretischen theils zu pracktischen Zwecken. Leben Sie recht wohl.
Alles grüst.
I. d. 29 Apr 1808
G.
sAdresse^ Herren Riemer.
Während dieses Badeanfenthciltes ist denn auch wirklich an Pandora
weitergearbeitet worden, freilich ohne daß dieselbe zum vollen Abschluß gebracht
worden wäre, der dann überhaupt, wie bekannt, nicht erfolgte (vgl. Strehlke zu
seiner Ausgabe in der Hempel'schen Ausgabe von Goethe's Werken, 10. Band,
S. 297 fig.). Interessant aber ist es, daß ebenfalls von Karlsbad aus Goethe
an den Grafen Reinhard am 22. Juni (Briefwechsel zwischen Goethe und
Reinhard S. 32) schreibt: „Da Ihnen der Wiener Prometheus in die Hände
kommt, so darf ich Ihnen wohl meine Pandora empfehlen. Sie ist mir eine
liebe Tochter, die ich wunderlich auszustatten gedrungen bin" — fast dieselben
Worte, die in dem vierten Absatz unseres Briefes an Knebel sich finden. Aus
Karlsbad stellt Goethe dann auch der Zeitschrift Prometheus ein schlechtes
Prognostikon, indem er an Frau v. Eybenberg (Goethe's Briefe, Berlin, Allgem.
Deutsche Verlags-Anstand, III 1, S. 609) schreibt, daß Seckendorf und Stoll
ein schlechtes Zugpaar ausmachen, er fürchte, daß der Prometheus'sche Karren
darüber stecken bleiben werde — eine Befürchtung, die vollständig eingetroffen,
da die beiden erwähnten Hefte dieser Zeitschrift die einzigen waren und blieben.
Stellen aus Faust waren bereits im Morgenblatt vom 7. und 13. April
des Jahres 1808 gedruckt. Andere Tagesblätter werden sie nachgedruckt haben.
In der Nummer 108 vom 5. Mai folgte eine weitere Scene. Den ersten
Bogen von Faust sandte Goethe am 20. April an Zelter (a. a. O. I. S. 313
Ur. 121) mit der Bemerkung, daß ihm davon weiter noch nichts zugekommen.
Ueber das Dresdner Blatt „Phöbus, ein Journal für die Kunst" und die
Beziehungen Goethe's zu dessen Herausgebern, Adam Heinrich Müller und
Heinrich v. Kleist, handelt eingehend Woldemar v. Biedermann in seiner treff¬
lichen Schrift: „Goethe und Dresden" S. 61 fig. In der Ankündigung des
Phöbus hatten die Herausgeber „in sehr augenfälliger Weise" erklärt, daß sie
sich „der Begünstigung Goethe's erfreuen". Noch am 1. Februar schreibt
Goethe an Kleist (Grenzboten 1859, Ur. 15, S. 41), für das übersendete Stück
des Phöbus dankend, daß die prosaischen Aufsätze darin, von denen ihm einige
bekannt waren, ihm viel Vergnügen gemacht hätten. In demselben Brief aber
spricht er aufrichtig sein Mißbehagen aus über „junge Männer von Geist und
Talent, die auf ein Theater warten, welches da kommen soll". Am 2. März
wurde der „Zerbrochene Krug" von Kleist auf dem Weimarer Theater aufgeführt,
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