Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.Nach der ersten der beiden Kommissionssitzungen in zweiter Lesung scheint Wir vermögen nicht einzusehen, warum die in Gemeinschaft mit den Kon¬ L. Literatur. I^sssinA. Lz? ^awes 3iwe. In 2 Volumes. WM Portraits. I-onäon, Irüdlier & 0o., 1377. G. E. Lessing. Ein Lebensbild. Nach James Sine's "I^ssiiiA, bis lito ana -in-itinM" (sie). Frei bearbeitet von Adolf Strootmann. Autorisirte deutsche Ausgabe. Berlin, Hofmann et Co., 1878. Später, als uns selber lieb ist, bringen wir das erste der beiden vor¬ Nach der ersten der beiden Kommissionssitzungen in zweiter Lesung scheint Wir vermögen nicht einzusehen, warum die in Gemeinschaft mit den Kon¬ L. Literatur. I^sssinA. Lz? ^awes 3iwe. In 2 Volumes. WM Portraits. I-onäon, Irüdlier & 0o., 1377. G. E. Lessing. Ein Lebensbild. Nach James Sine's „I^ssiiiA, bis lito ana -in-itinM" (sie). Frei bearbeitet von Adolf Strootmann. Autorisirte deutsche Ausgabe. Berlin, Hofmann et Co., 1878. Später, als uns selber lieb ist, bringen wir das erste der beiden vor¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0078" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/140957"/> <p xml:id="ID_257"> Nach der ersten der beiden Kommissionssitzungen in zweiter Lesung scheint<lb/> die preußische Regierung noch die besten Hoffnungen gehabt zu haben, denn<lb/> ihr halbamtliches Organ sprach am 2. Oktober die Zuversicht aus, daß bei<lb/> der zweiten Lesung in der Kommission eine natürlichere Mehrheit als bei der<lb/> ersten es zu einer Verständigung kommen lassen werde; derselbe Tag brachte<lb/> jedoch die Täuschung. Gleichwohl haben die Verhandlungen der Kommission<lb/> ohne jeden Mißklang geendet.</p><lb/> <p xml:id="ID_258"> Wir vermögen nicht einzusehen, warum die in Gemeinschaft mit den Kon¬<lb/> servativen zur schließlichen Entscheidung berufenen Nationalliberalen es ver¬<lb/> schmäht haben, schon in der Kommission auch in Betreff der letzten Differenz¬<lb/> punkte nachzugeben- Als Opfer der Ueberzeugung kann doch die Zustimmung<lb/> zu diesem anomalen Gesetze überhaupt nicht angesehen werden, eine scheinbare<lb/> Sprödigkeit und zögernde Taktik in Betreff jener Punkte ist offenbar ganz aus¬<lb/> sichtslos und schließlich werden die Nationalliberalen letzteren im Plenum doch<lb/> zustimmen müssen, wenn anders sie ihr den Wählern gegebenes Wort halten<lb/> wollen, ein wirksames Gesetz zu Stande bringen zu helfen. Die nationallibe¬<lb/> rale Fraktion tritt zwar erst am K. Oktober zur Berathung des Kommissions¬<lb/> berichtes zusammen; es ist aber bei der überhaupt herrschenden Zerfahrenheit<lb/> der Ansichten sehr fraglich, ob die Fraktion es den Führern in vorliegender<lb/> Sache nicht eher verdankt, als verübelt hätte, ihrer Entscheidung in der Kom¬<lb/> mission vorgegriffen zu haben. Die am 9. Oktober im Plenum beginnende<lb/> zweite Lesung wird weitere Aufklärung und Entscheidung bringen.</p><lb/> <note type="byline"> L.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <list> <item> I^sssinA. Lz? ^awes 3iwe. In 2 Volumes. WM Portraits. I-onäon,<lb/> Irüdlier & 0o., 1377.</item> <item> G. E. Lessing. Ein Lebensbild. Nach James Sine's „I^ssiiiA, bis lito<lb/> ana -in-itinM" (sie). Frei bearbeitet von Adolf Strootmann. Autorisirte deutsche<lb/> Ausgabe. Berlin, Hofmann et Co., 1878.</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_259" next="#ID_260"> Später, als uns selber lieb ist, bringen wir das erste der beiden vor¬<lb/> stehenden Werke zur Anzeige. Die Verzögerung hat aber wenigstens das<lb/> Gute gehabt, daß unsere Besprechung, nachdem durch eine Reihe angesehener<lb/> deutscher Zeitschriften für das hinlängliche Bekanntwerden des Buches in Deutsch¬<lb/> land gesorgt worden ist, gewisse Dinge übergehen, über die bisher erschienenen<lb/> Kritiken eine Art Superkritik üben und die inzwischen hernnsgegebene deutsche</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0078]
Nach der ersten der beiden Kommissionssitzungen in zweiter Lesung scheint
die preußische Regierung noch die besten Hoffnungen gehabt zu haben, denn
ihr halbamtliches Organ sprach am 2. Oktober die Zuversicht aus, daß bei
der zweiten Lesung in der Kommission eine natürlichere Mehrheit als bei der
ersten es zu einer Verständigung kommen lassen werde; derselbe Tag brachte
jedoch die Täuschung. Gleichwohl haben die Verhandlungen der Kommission
ohne jeden Mißklang geendet.
Wir vermögen nicht einzusehen, warum die in Gemeinschaft mit den Kon¬
servativen zur schließlichen Entscheidung berufenen Nationalliberalen es ver¬
schmäht haben, schon in der Kommission auch in Betreff der letzten Differenz¬
punkte nachzugeben- Als Opfer der Ueberzeugung kann doch die Zustimmung
zu diesem anomalen Gesetze überhaupt nicht angesehen werden, eine scheinbare
Sprödigkeit und zögernde Taktik in Betreff jener Punkte ist offenbar ganz aus¬
sichtslos und schließlich werden die Nationalliberalen letzteren im Plenum doch
zustimmen müssen, wenn anders sie ihr den Wählern gegebenes Wort halten
wollen, ein wirksames Gesetz zu Stande bringen zu helfen. Die nationallibe¬
rale Fraktion tritt zwar erst am K. Oktober zur Berathung des Kommissions¬
berichtes zusammen; es ist aber bei der überhaupt herrschenden Zerfahrenheit
der Ansichten sehr fraglich, ob die Fraktion es den Führern in vorliegender
Sache nicht eher verdankt, als verübelt hätte, ihrer Entscheidung in der Kom¬
mission vorgegriffen zu haben. Die am 9. Oktober im Plenum beginnende
zweite Lesung wird weitere Aufklärung und Entscheidung bringen.
L.
Literatur.
I^sssinA. Lz? ^awes 3iwe. In 2 Volumes. WM Portraits. I-onäon,
Irüdlier & 0o., 1377.
G. E. Lessing. Ein Lebensbild. Nach James Sine's „I^ssiiiA, bis lito
ana -in-itinM" (sie). Frei bearbeitet von Adolf Strootmann. Autorisirte deutsche
Ausgabe. Berlin, Hofmann et Co., 1878.
Später, als uns selber lieb ist, bringen wir das erste der beiden vor¬
stehenden Werke zur Anzeige. Die Verzögerung hat aber wenigstens das
Gute gehabt, daß unsere Besprechung, nachdem durch eine Reihe angesehener
deutscher Zeitschriften für das hinlängliche Bekanntwerden des Buches in Deutsch¬
land gesorgt worden ist, gewisse Dinge übergehen, über die bisher erschienenen
Kritiken eine Art Superkritik üben und die inzwischen hernnsgegebene deutsche
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