Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.trigue, die mit Hilfe Riccio's zum Abschlüsse gebracht wurde. Ganz klar liegen Elisabeth hat nicht ohne Grund so lange und heftig ihre Zustimmung zu ") ^rtioles Ä^lust I.k<Zv I.siuiox! Dowostio N, 8. 8, ni-is^Stil, vol. XXII. Rolls Sonse; bei Fronde, VII. 369 K, ^l>iäein. Fronde, VII. 387 ir, Stiele" nx-unse I,g,av I^imox, vorasstio N. 8. 8. Klixkl"-.rli, vol. XXIII. Grenzvoten IV. 1878. 47
trigue, die mit Hilfe Riccio's zum Abschlüsse gebracht wurde. Ganz klar liegen Elisabeth hat nicht ohne Grund so lange und heftig ihre Zustimmung zu ») ^rtioles Ä^lust I.k<Zv I.siuiox! Dowostio N, 8. 8, ni-is^Stil, vol. XXII. Rolls Sonse; bei Fronde, VII. 369 K, ^l>iäein. Fronde, VII. 387 ir, Stiele« nx-unse I,g,av I^imox, vorasstio N. 8. 8. Klixkl»-.rli, vol. XXIII. Grenzvoten IV. 1878. 47
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0373" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141252"/> <p xml:id="ID_1262" prev="#ID_1261"> trigue, die mit Hilfe Riccio's zum Abschlüsse gebracht wurde. Ganz klar liegen<lb/> die einzelnen Beziehungen und Fäden indessen auch hier nicht vor. Der Vor¬<lb/> schlag, sich mit Darnley zu verehelichen, ist Maria Stuart bereits sehr früh<lb/> gemacht worden. Schon vor ihrer Rückkehr nach Schottland hatte Margaretha<lb/> Lenuox in diesem Sinne in ihrer Heimath gewirkt und von den hervorragend¬<lb/> sten Mitgliedern des katholischen Adels, den Selon, Huntly, Sutherland, zu¬<lb/> stimmende Versicherungen erhalten.*) Sie hat die hvchfliegendsten Gedanken<lb/> damit verbunden und gehofft, die Krouen von Schottland und England ans dem<lb/> Haupte ihres Sohnes vereinigt zu sehen. Wenige Tage nachdem die Königin<lb/> in Leith gelandet war, erschien als Spezialgesandter der Lennox'schen Familie<lb/> Arthur Lilliard, Daruley's Erzieher, von dem Earl Sntherland eingeführt. Er<lb/> überbrachte der Königin eine direkte dahin bezügliche Aufforderung. Darnley<lb/> war indessen damals erst 15 Jahre alt, er machte den Eindruck eines Knaben.<lb/> Maria Stuart empfing Lilliard während der Reise nach der Hauptstadt. Sie<lb/> saß auf einem alten Koffer und erkundigte sich eifrig nach ihres Vetters Eigen¬<lb/> schaften und Anhang in England; doch gab sie eine ganz unbestimmte Ant¬<lb/> wort, und Lilliard mußte, obwohl gut empfangen, unverrichteter Sache wieder<lb/> abziehen. **)</p><lb/> <p xml:id="ID_1263" next="#ID_1264"> Elisabeth hat nicht ohne Grund so lange und heftig ihre Zustimmung zu<lb/> Maria's Vermählung mit Darnley versagt. Die Weigerung war nicht gegen<lb/> Darnley, sondern gegen Margaretha Lenuox gerichtet. Wenn man gerecht sein<lb/> will, so hatte Elisabeth alle Ursache hier vorsichtig zu sein. Sie hatte früh¬<lb/> zeitig von den Plänen der Lennox'schen Familie Kunde erhalten. Im März<lb/> 1562 setzte sie beide Ehegatten in den Tower. Die katholischen Verbindungen,<lb/> welche sich in England nicht ohne ihre Mitwirkung gebildet hatten, erlitten<lb/> dadurch einen empfindlichen Stoß.***) Ueber das Dudleyprojekt besitzen wir<lb/> einen interessanten Bericht de Quadra's an Philipp II., dem der schottische<lb/> Staatssekretär Maitland die dahin bezügliche Unterredung sogleich mittheilte.<lb/> Elisabeth machte bereits im März 1563 Maitland die ersten direkten Eröff¬<lb/> nungen. Der Himmel, sagte sie ihm, habe Lord Robert fo viele Reize verliehen,<lb/> daß, wenn sie selber zu heirathen gedächte, sie ihn allen Fürsten der Welt vor¬<lb/> ziehen würde. Worauf Maitland sehr treffend erwiderte, daß Ihr. Maj. seiner<lb/> Herrin damit einen „wundervollen" Beweis ihrer Zuneigung gäbe, indem sie<lb/> ihr jemand anbiete, der ihr selber fo theuer sei. Er fürchte indessen, daß selbst</p><lb/> <note xml:id="FID_117" place="foot"> ») ^rtioles Ä^lust I.k<Zv I.siuiox! Dowostio N, 8. 8, ni-is^Stil, vol. XXII. Rolls<lb/> Sonse; bei Fronde, VII. 369 K,</note><lb/> <note xml:id="FID_118" place="foot"> ^l>iäein.</note><lb/> <note xml:id="FID_119" place="foot"> Fronde, VII. 387 ir, Stiele« nx-unse I,g,av I^imox, vorasstio N. 8. 8. Klixkl»-.rli,<lb/> vol. XXIII.</note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzvoten IV. 1878. 47</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0373]
trigue, die mit Hilfe Riccio's zum Abschlüsse gebracht wurde. Ganz klar liegen
die einzelnen Beziehungen und Fäden indessen auch hier nicht vor. Der Vor¬
schlag, sich mit Darnley zu verehelichen, ist Maria Stuart bereits sehr früh
gemacht worden. Schon vor ihrer Rückkehr nach Schottland hatte Margaretha
Lenuox in diesem Sinne in ihrer Heimath gewirkt und von den hervorragend¬
sten Mitgliedern des katholischen Adels, den Selon, Huntly, Sutherland, zu¬
stimmende Versicherungen erhalten.*) Sie hat die hvchfliegendsten Gedanken
damit verbunden und gehofft, die Krouen von Schottland und England ans dem
Haupte ihres Sohnes vereinigt zu sehen. Wenige Tage nachdem die Königin
in Leith gelandet war, erschien als Spezialgesandter der Lennox'schen Familie
Arthur Lilliard, Daruley's Erzieher, von dem Earl Sntherland eingeführt. Er
überbrachte der Königin eine direkte dahin bezügliche Aufforderung. Darnley
war indessen damals erst 15 Jahre alt, er machte den Eindruck eines Knaben.
Maria Stuart empfing Lilliard während der Reise nach der Hauptstadt. Sie
saß auf einem alten Koffer und erkundigte sich eifrig nach ihres Vetters Eigen¬
schaften und Anhang in England; doch gab sie eine ganz unbestimmte Ant¬
wort, und Lilliard mußte, obwohl gut empfangen, unverrichteter Sache wieder
abziehen. **)
Elisabeth hat nicht ohne Grund so lange und heftig ihre Zustimmung zu
Maria's Vermählung mit Darnley versagt. Die Weigerung war nicht gegen
Darnley, sondern gegen Margaretha Lenuox gerichtet. Wenn man gerecht sein
will, so hatte Elisabeth alle Ursache hier vorsichtig zu sein. Sie hatte früh¬
zeitig von den Plänen der Lennox'schen Familie Kunde erhalten. Im März
1562 setzte sie beide Ehegatten in den Tower. Die katholischen Verbindungen,
welche sich in England nicht ohne ihre Mitwirkung gebildet hatten, erlitten
dadurch einen empfindlichen Stoß.***) Ueber das Dudleyprojekt besitzen wir
einen interessanten Bericht de Quadra's an Philipp II., dem der schottische
Staatssekretär Maitland die dahin bezügliche Unterredung sogleich mittheilte.
Elisabeth machte bereits im März 1563 Maitland die ersten direkten Eröff¬
nungen. Der Himmel, sagte sie ihm, habe Lord Robert fo viele Reize verliehen,
daß, wenn sie selber zu heirathen gedächte, sie ihn allen Fürsten der Welt vor¬
ziehen würde. Worauf Maitland sehr treffend erwiderte, daß Ihr. Maj. seiner
Herrin damit einen „wundervollen" Beweis ihrer Zuneigung gäbe, indem sie
ihr jemand anbiete, der ihr selber fo theuer sei. Er fürchte indessen, daß selbst
») ^rtioles Ä^lust I.k<Zv I.siuiox! Dowostio N, 8. 8, ni-is^Stil, vol. XXII. Rolls
Sonse; bei Fronde, VII. 369 K,
^l>iäein.
Fronde, VII. 387 ir, Stiele« nx-unse I,g,av I^imox, vorasstio N. 8. 8. Klixkl»-.rli,
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