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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. I. Band.

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von denen wir hier nennen: den seit 26 Jahren erscheinenden ,/1'7g'0limI< no-
8two.TN7" (Jllustrirtes Wochenblatt), die seit ungefähr 15 Jahren erscheinen¬
den "KInsz^ iAehren) und die beiden vor Kurzem erst ins Leben gerufenen
"Am^n." Morgenröthe) und "I^McimK ?on8?een". Die Illustrationen dieser
Blätter, wie überhaupt ihre ganze Ausstattung, weisen ihnen einen Platz neben
den besten europäischen Blättern dieser Art an. Die Novellen und Romane,
welche sie enthalten, sind größtenteils Uebersetzungen deutscher, französischer,
englischer, anch wohl schwedischer oder italienischer Erscheinungen dieser Art;
doch enthalten sie auch viele Originalarbeiten polnischer Schriftsteller. Außer¬
dem enthalten sie auch hin und wieder wissenschaftliche, größtentheils aus dem
Deutschen übersetzte Artikel. Aus dem Gebiete der Politik bringen diese Blätter
nur sehr dürftige, höchst objektiv gehaltene Resumes der wichtigsten Vorfälle
während der letzten Woche.

Die beiden erstgenannten Familienblätter erfreuen sich eines zahlreichen
Leserkreises auch unter den Polen im Posenschen und in Galizien; das dritte
soll sich erst einbürgern.

Von mehr wissenschaftlich gehaltenen Blättern, welche in Warschau er¬
scheinen, haben wir den "l^goäiuk lelnu-Ski" (das medizinische Wochenblatt)
und die seit langer Zeit erscheinende "LidlioteKg. ^rs^^vsilA" (Warschauer
Bibliothek) zu nennen. Das erstere ist durch seinen Titel hinlänglich charak-
terisirt, das letztere wäre etwa -- wenn wir von der Politik abstrahiren,
welche ausgeschlossen ist -- der "Kövue nes äeux inonclW" (während ihrer
besseren Zeiten) zu vergleichen.

Von Fachblättern ist fast nur noch die sehr gut redigirte "L^ela Rolniezia,"
(Ackerbau-Zeitung), der nur von Uebersetzungen lebende "1>ge>ami: Rolnivii)'"
(Landwirtschaftliches Wochenblatt) und der plagiirende "Koresxomlvvt, Rol-
nie^), welcher als Beilage der "6^ota WarsW^sKg," erscheint, hier zu er¬
wähnen.

Außerdem sei noch zweier satirischer Blätter gedacht, welche in Warschau
erscheinen, der "NucKs." (Fliege) und der "Xole^" (Dornen). Da sie über
Politik auch nicht die leiseste Andeutung bringen dürfen, bleibt ihnen nur das
bürgerliche und soziale Leben, ans dem sie ihren Stoff hernehmen dürfen.
Daß sie in Folge dessen mehr Pasquillblätter, als eigentlich satirische sind, ist
leicht erklärlich.

Außerdem der seit drei Jahren erscheinende "?rMgl0nÄ l'kvlinieizn^"
(Technische Revue) eine von Technikern und Ingenieuren redigirte Monats¬
schrift, welche sich die besten ausländischen Schriften dieser Art zum Muster
genommen hat und sie zu erreichen bestrebt ist. Wir finden in dieser Zeit¬
schrift ebensowohl das beste, was die deutsche, englische und französische ein-


von denen wir hier nennen: den seit 26 Jahren erscheinenden ,/1'7g'0limI< no-
8two.TN7" (Jllustrirtes Wochenblatt), die seit ungefähr 15 Jahren erscheinen¬
den „KInsz^ iAehren) und die beiden vor Kurzem erst ins Leben gerufenen
„Am^n." Morgenröthe) und „I^McimK ?on8?een". Die Illustrationen dieser
Blätter, wie überhaupt ihre ganze Ausstattung, weisen ihnen einen Platz neben
den besten europäischen Blättern dieser Art an. Die Novellen und Romane,
welche sie enthalten, sind größtenteils Uebersetzungen deutscher, französischer,
englischer, anch wohl schwedischer oder italienischer Erscheinungen dieser Art;
doch enthalten sie auch viele Originalarbeiten polnischer Schriftsteller. Außer¬
dem enthalten sie auch hin und wieder wissenschaftliche, größtentheils aus dem
Deutschen übersetzte Artikel. Aus dem Gebiete der Politik bringen diese Blätter
nur sehr dürftige, höchst objektiv gehaltene Resumes der wichtigsten Vorfälle
während der letzten Woche.

Die beiden erstgenannten Familienblätter erfreuen sich eines zahlreichen
Leserkreises auch unter den Polen im Posenschen und in Galizien; das dritte
soll sich erst einbürgern.

Von mehr wissenschaftlich gehaltenen Blättern, welche in Warschau er¬
scheinen, haben wir den „l^goäiuk lelnu-Ski" (das medizinische Wochenblatt)
und die seit langer Zeit erscheinende „LidlioteKg. ^rs^^vsilA" (Warschauer
Bibliothek) zu nennen. Das erstere ist durch seinen Titel hinlänglich charak-
terisirt, das letztere wäre etwa — wenn wir von der Politik abstrahiren,
welche ausgeschlossen ist — der „Kövue nes äeux inonclW" (während ihrer
besseren Zeiten) zu vergleichen.

Von Fachblättern ist fast nur noch die sehr gut redigirte „L^ela Rolniezia,"
(Ackerbau-Zeitung), der nur von Uebersetzungen lebende „1>ge>ami: Rolnivii)'"
(Landwirtschaftliches Wochenblatt) und der plagiirende „Koresxomlvvt, Rol-
nie^), welcher als Beilage der „6^ota WarsW^sKg," erscheint, hier zu er¬
wähnen.

Außerdem sei noch zweier satirischer Blätter gedacht, welche in Warschau
erscheinen, der „NucKs." (Fliege) und der „Xole^" (Dornen). Da sie über
Politik auch nicht die leiseste Andeutung bringen dürfen, bleibt ihnen nur das
bürgerliche und soziale Leben, ans dem sie ihren Stoff hernehmen dürfen.
Daß sie in Folge dessen mehr Pasquillblätter, als eigentlich satirische sind, ist
leicht erklärlich.

Außerdem der seit drei Jahren erscheinende „?rMgl0nÄ l'kvlinieizn^"
(Technische Revue) eine von Technikern und Ingenieuren redigirte Monats¬
schrift, welche sich die besten ausländischen Schriften dieser Art zum Muster
genommen hat und sie zu erreichen bestrebt ist. Wir finden in dieser Zeit¬
schrift ebensowohl das beste, was die deutsche, englische und französische ein-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157647/74>, abgerufen am 28.09.2024.