Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band.geschaffen (1869); dann folgt Bodenstedt's bekanntes "Album deutscher Kunst Diese Andeutungen mögen genügen, um von dem Gebotenen einen an¬ Grenzbvwi IV. l"77. 23
geschaffen (1869); dann folgt Bodenstedt's bekanntes „Album deutscher Kunst Diese Andeutungen mögen genügen, um von dem Gebotenen einen an¬ Grenzbvwi IV. l»77. 23
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0421" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/139180"/> <p xml:id="ID_1223" prev="#ID_1222"> geschaffen (1869); dann folgt Bodenstedt's bekanntes „Album deutscher Kunst<lb/> und Dichtung" mit einigen Darstellungen; Kouewka's Silhouetten zum „Sommer-<lb/> nachtstraum", A. v. Werner's Jllustrationen zum „Trompeter von ScMngen"<lb/> die vou Piloty zu „Romeo und Julie" und von Liezen-Mayer zum „Faust"<lb/> schließen sich an. Auch aus der nagelneuen, in diesen Tagen erst zur Ausgabe<lb/> Langem Prachtausgabe von Kleist's „Zerbrochenein Krug", den A. Menzel<lb/> illustrirt hat, und von der neuen illustrirten Allsgabe von F. Reuter's „Strom-<lb/> e>d" sind bereits Proben eingefügt. Von den glänzenden geographischen<lb/> und kulturgeschichtlichen Prachtwerken, die uns die letzten Jahre gebracht haben,<lb/> sind namentlich das im Engelhorn'schen Verlage erschienene über Italien, die<lb/> Kröner'sche „Rheiufahrt", die aus dem Brllckmann'schen Verlage hervorge¬<lb/> gangenen Werke von Gsell-Fels über die Schweiz undt über Venedig durch<lb/> !adore und charakteristische Blätter vertreten. Außerdem haben auch ein paar<lb/> k'Ulstwissenschaftliche Werke, wie Lübke's „Geschichte der Architektur", Dohme's<lb/> »Kunst und Künstler", Thausing's Dürerbiographie Beiträge gespendet, und<lb/> den Schluß bilden einige Glanzleistungen des Holzschnittes von neuestem<lb/> Datum, von denen namentlich ein dem letzten Jahrgange der „Zeitschrift für<lb/> bildende Kunst" entlehnter, aus dem xylographischen Institut von Klitzsch lind<lb/> ^ochlitzer hervorgegaugener Faksimileschnitt nach einer Bleistiftzeichnung von<lb/> E. Karger, und das von I. Schönbrunner in Wien gezeichnete und von<lb/> W. Bader daselbst geschnittene Selbstporträt Albrecht Dürer's (nach dem<lb/> bekannten Originale der Pinakothek) wohl zu dem Wunderbarsten gehören, was<lb/> je im Holzschnitt geleistet worden ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1224" next="#ID_1225"> Diese Andeutungen mögen genügen, um von dem Gebotenen einen an¬<lb/> nähernden Begriff zu geben. Den Bildern voran gehen einige Blätter —<lb/> gleichfalls mit Holzschnitten illustrirter — Text aus der Feder des Dr. H. Lücke,<lb/> welche in Kürze über die Geschichte des deutschen Holzschnittes orientiren. Der<lb/> Verfasser geht zurück auf die Anfänge der Holzschneidekunst, schildert die Blüthe-<lb/> zeit desselben am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts und die<lb/> Beziehungen, in denen Dürer und Holbein zu ihr standen, die Pflege des<lb/> Holzschnittes im 17. Jahrhundert in der niederländischen Kunst, die in der<lb/> zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von England ausgehenden neuen Anfänge der<lb/> Hvlzschnitttechnik und endlich das Werden und Wachsen der neudeutschen Xylo¬<lb/> graphie. Ueber die verschiedenen Manieren der Technik, welche nach einander<lb/> aufkamen, werden dabei überall die nöthigen Winke gegeben. Endlich sei<lb/> uur noch bemerkt, daß das Album in der durch ihre vorzüglichen Leistungen<lb/> un Vilddruck längst renommirten Offizin von Hundertstund und Pries in<lb/> Leipzig gedruckt ist, die mit bewundernswürdiger Leistungsfähigkeit der großen<lb/> Mnnnichfaltigkeit der hier gestellten Aufgaben gerecht worden ist, und daß die</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzbvwi IV. l»77. 23</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0421]
geschaffen (1869); dann folgt Bodenstedt's bekanntes „Album deutscher Kunst
und Dichtung" mit einigen Darstellungen; Kouewka's Silhouetten zum „Sommer-
nachtstraum", A. v. Werner's Jllustrationen zum „Trompeter von ScMngen"
die vou Piloty zu „Romeo und Julie" und von Liezen-Mayer zum „Faust"
schließen sich an. Auch aus der nagelneuen, in diesen Tagen erst zur Ausgabe
Langem Prachtausgabe von Kleist's „Zerbrochenein Krug", den A. Menzel
illustrirt hat, und von der neuen illustrirten Allsgabe von F. Reuter's „Strom-
e>d" sind bereits Proben eingefügt. Von den glänzenden geographischen
und kulturgeschichtlichen Prachtwerken, die uns die letzten Jahre gebracht haben,
sind namentlich das im Engelhorn'schen Verlage erschienene über Italien, die
Kröner'sche „Rheiufahrt", die aus dem Brllckmann'schen Verlage hervorge¬
gangenen Werke von Gsell-Fels über die Schweiz undt über Venedig durch
!adore und charakteristische Blätter vertreten. Außerdem haben auch ein paar
k'Ulstwissenschaftliche Werke, wie Lübke's „Geschichte der Architektur", Dohme's
»Kunst und Künstler", Thausing's Dürerbiographie Beiträge gespendet, und
den Schluß bilden einige Glanzleistungen des Holzschnittes von neuestem
Datum, von denen namentlich ein dem letzten Jahrgange der „Zeitschrift für
bildende Kunst" entlehnter, aus dem xylographischen Institut von Klitzsch lind
^ochlitzer hervorgegaugener Faksimileschnitt nach einer Bleistiftzeichnung von
E. Karger, und das von I. Schönbrunner in Wien gezeichnete und von
W. Bader daselbst geschnittene Selbstporträt Albrecht Dürer's (nach dem
bekannten Originale der Pinakothek) wohl zu dem Wunderbarsten gehören, was
je im Holzschnitt geleistet worden ist.
Diese Andeutungen mögen genügen, um von dem Gebotenen einen an¬
nähernden Begriff zu geben. Den Bildern voran gehen einige Blätter —
gleichfalls mit Holzschnitten illustrirter — Text aus der Feder des Dr. H. Lücke,
welche in Kürze über die Geschichte des deutschen Holzschnittes orientiren. Der
Verfasser geht zurück auf die Anfänge der Holzschneidekunst, schildert die Blüthe-
zeit desselben am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts und die
Beziehungen, in denen Dürer und Holbein zu ihr standen, die Pflege des
Holzschnittes im 17. Jahrhundert in der niederländischen Kunst, die in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von England ausgehenden neuen Anfänge der
Hvlzschnitttechnik und endlich das Werden und Wachsen der neudeutschen Xylo¬
graphie. Ueber die verschiedenen Manieren der Technik, welche nach einander
aufkamen, werden dabei überall die nöthigen Winke gegeben. Endlich sei
uur noch bemerkt, daß das Album in der durch ihre vorzüglichen Leistungen
un Vilddruck längst renommirten Offizin von Hundertstund und Pries in
Leipzig gedruckt ist, die mit bewundernswürdiger Leistungsfähigkeit der großen
Mnnnichfaltigkeit der hier gestellten Aufgaben gerecht worden ist, und daß die
Grenzbvwi IV. l»77. 23
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