Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.
Aus der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Lande im Kreise der Familie,
^lese sechszehn Strophen ,,'1'o a l^-ima", aus denen die mitgetheilten vier ^ ') Wohl eine Anspielung auf den damals grassirenden Weltschmerz, i" den Wolfe und seil,
"sicher Freundeskreis nicht verfallen war.
Aus der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Lande im Kreise der Familie,
^lese sechszehn Strophen ,,'1'o a l^-ima", aus denen die mitgetheilten vier ^ ') Wohl eine Anspielung auf den damals grassirenden Weltschmerz, i» den Wolfe und seil,
"sicher Freundeskreis nicht verfallen war. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0185" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/132407"/> <quote> <lg xml:id="POEMID_18" type="poem"> <l> Ihr herbvcrdroßen Angesicht<lb/> Bestraft mein heiß Verlangen!<lb/> „Was soll dem Sclaven die Natur?<lb/> „Sein Fröhnungstagwerk stört sie:<lb/> „Des Berges Luft, die weite Flur —<lb/> „Dem Freien nur gehört sie!" —</l> </lg> </quote><lb/> <p xml:id="ID_603"> Aus der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Lande im Kreise der Familie,<lb/> an die ihn zarte Bande fesselten, sind uns in den „Roma-ius" nur drei Gedichte<lb/> erhalten. Die Strophen ,/I'o a 1?rionä" (Kemg,ins z). 113. — Mücke p- 282)<lb/> find an den Hausherrn gerichtet; sie enthalten folgende Schilderung der<lb/> Familienglieder (deutsch von Vincke):</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <quote> <lg xml:id="POEMID_19" type="poem"> <l> O habt ihr denn seinen Heerd geschaut,<lb/> Und die er vereint zur Stunde so traut,<lb/> Dann hat euch entzückt<lb/> Der heitere Sinn, der den Heerd ihm schmückt.</l> <l> Die Laune der leichten neckenden Lust<lb/> Bom Herzen kommt sie hier unbewußt,.<lb/> Und sie gilt traun mehr,<lb/> Als das Narrcngeseufz") in der Welt umher.</l> <l> Und wie dort alle so munter sind,<lb/> Ist jedes doch Erin's echtes Kind,<lb/> 'Eine Geisblattrank'<lb/> An Erin's Laube, wild und schlank.</l> <l> Die Wolke, wenn sie sich finster ballt,<lb/> Die bringt nicht Trost für der Stürme Gewalt:<lb/> Mit dem Regenbogen<lb/> Kommt milder Frieden ins Herz gezogen.</l> </lg> </quote><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_604" next="#ID_605"> ^lese sechszehn Strophen ,,'1'o a l^-ima", aus denen die mitgetheilten vier<lb/> biographisches Interesse bieten, enthalten schöne Stellen; betrachtet man<lb/> ^ aber als Ganzes, so muß man sich gestehen, daß der Dichter hier nicht jene<lb/> durchsichtige Klarheit des Ausdrucks und die geistreiche Verknüpfung der Ueber-<lb/> ^nge erreicht hat, die in Verbindung mit poetischem Gehalt solchen Ge-<lb/> egenheitsgedichten den Stempel des Genius aufdrücken. Dasselbe gilt von<lb/> ^ Phantastischen „ä. Lirtn-äa.? ?o6in« (Romains x. 108. — Vincke S. 284.)<lb/> die noch im Stillen Geliebte, während der „Song" (Remains p. 111. —</p><lb/> <note xml:id="FID_68" place="foot"> ^ ') Wohl eine Anspielung auf den damals grassirenden Weltschmerz, i» den Wolfe und seil,<lb/> "sicher Freundeskreis nicht verfallen war.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0185]
Ihr herbvcrdroßen Angesicht
Bestraft mein heiß Verlangen!
„Was soll dem Sclaven die Natur?
„Sein Fröhnungstagwerk stört sie:
„Des Berges Luft, die weite Flur —
„Dem Freien nur gehört sie!" —
Aus der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Lande im Kreise der Familie,
an die ihn zarte Bande fesselten, sind uns in den „Roma-ius" nur drei Gedichte
erhalten. Die Strophen ,/I'o a 1?rionä" (Kemg,ins z). 113. — Mücke p- 282)
find an den Hausherrn gerichtet; sie enthalten folgende Schilderung der
Familienglieder (deutsch von Vincke):
O habt ihr denn seinen Heerd geschaut,
Und die er vereint zur Stunde so traut,
Dann hat euch entzückt
Der heitere Sinn, der den Heerd ihm schmückt. Die Laune der leichten neckenden Lust
Bom Herzen kommt sie hier unbewußt,.
Und sie gilt traun mehr,
Als das Narrcngeseufz") in der Welt umher. Und wie dort alle so munter sind,
Ist jedes doch Erin's echtes Kind,
'Eine Geisblattrank'
An Erin's Laube, wild und schlank. Die Wolke, wenn sie sich finster ballt,
Die bringt nicht Trost für der Stürme Gewalt:
Mit dem Regenbogen
Kommt milder Frieden ins Herz gezogen.
^lese sechszehn Strophen ,,'1'o a l^-ima", aus denen die mitgetheilten vier
biographisches Interesse bieten, enthalten schöne Stellen; betrachtet man
^ aber als Ganzes, so muß man sich gestehen, daß der Dichter hier nicht jene
durchsichtige Klarheit des Ausdrucks und die geistreiche Verknüpfung der Ueber-
^nge erreicht hat, die in Verbindung mit poetischem Gehalt solchen Ge-
egenheitsgedichten den Stempel des Genius aufdrücken. Dasselbe gilt von
^ Phantastischen „ä. Lirtn-äa.? ?o6in« (Romains x. 108. — Vincke S. 284.)
die noch im Stillen Geliebte, während der „Song" (Remains p. 111. —
^ ') Wohl eine Anspielung auf den damals grassirenden Weltschmerz, i» den Wolfe und seil,
"sicher Freundeskreis nicht verfallen war.
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