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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.

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Hoetlje's Tagebücher.
1780. 1781. 1782.

Im Anschluß an die bereits mitgetheilten Tagebücher Goethe's lassen
wir die von 1780--82 folgen. Auch sie liegen uns nur abschriftlich vor und
obwohl auch für diese nicht festzustellen war, wie sie sich zu den Goethe'schen
Originalen verhalten, so haben wir die Mittheilung derselben um so weniger
beanstandet, als sie die Mittheilungen Riemer's über Goethe wesentlich er¬
gänzen. Was von Riemer ganz oder theilweise benutzt ist, haben wir durch
Klammern angedeutet. Aus der Vergleichung mit der Riemer'schen Arbeit
wird sich ergeben, daß die unverkürzte Wiedergabe dieser Aufzeichnungen für
die Kenntniß des Goethe'schen Lebens sich mehr als die Verarbeitung des
Materials empfiehlt, das in Berücksichtigung mancher Verhältnisse hie und da
eine Kürzung erfahren mußte. Selbst auf die Gefahr hin, daß auch unsere
überkommene Abschriften sich als lückenhaft erweisen werden, wollen wir diese
nicht zurückhalten. Vielleicht entschließen sich die Goethe'schen Erben vor allem
die wichtigen Tagebücher aus den Originalen herauszugeben, die jedenfalls
auch in spätern Jahren des Interessanten viel bieten, wie wir aus einigen
andern Aufzeichnungen, die in der Folge mitgetheilt werden sollen, schließen
müssen.




Goethe's Tagebuch von 1780.

Januar 17. Früh Anfang zur Ordnung und Besorgung gemacht.
Kriegs-Kommission. Waren mir die Sachen sehr prosaisch. Zu Wieland.
Gut Gespräch und Aussicht besseres Zusammenlebens. Vorschlag zu einer
Societät. Nach Tisch zu Boden. Weitläufige Erklärung über ^ V-*) Er
ist ein sehr ehrlicher Mann. NL. ^Jedermann ist mit dem Herzog sehr zu¬
frieden, preist uns nun und die Reise ist ein Meisterstück^), eine Epopöe, j
Das Glück giebt den Titel, die Dinge sind immer dieselben.

Januar 19. Auf die Bibliothek wegen Bernhard's Leben. Austrag.




'*) Loge Amalia ist gemeint.
") Riemer II. 1">" hat preist uns ein.
Grenzboten IV. 1874.,6
Hoetlje's Tagebücher.
1780. 1781. 1782.

Im Anschluß an die bereits mitgetheilten Tagebücher Goethe's lassen
wir die von 1780—82 folgen. Auch sie liegen uns nur abschriftlich vor und
obwohl auch für diese nicht festzustellen war, wie sie sich zu den Goethe'schen
Originalen verhalten, so haben wir die Mittheilung derselben um so weniger
beanstandet, als sie die Mittheilungen Riemer's über Goethe wesentlich er¬
gänzen. Was von Riemer ganz oder theilweise benutzt ist, haben wir durch
Klammern angedeutet. Aus der Vergleichung mit der Riemer'schen Arbeit
wird sich ergeben, daß die unverkürzte Wiedergabe dieser Aufzeichnungen für
die Kenntniß des Goethe'schen Lebens sich mehr als die Verarbeitung des
Materials empfiehlt, das in Berücksichtigung mancher Verhältnisse hie und da
eine Kürzung erfahren mußte. Selbst auf die Gefahr hin, daß auch unsere
überkommene Abschriften sich als lückenhaft erweisen werden, wollen wir diese
nicht zurückhalten. Vielleicht entschließen sich die Goethe'schen Erben vor allem
die wichtigen Tagebücher aus den Originalen herauszugeben, die jedenfalls
auch in spätern Jahren des Interessanten viel bieten, wie wir aus einigen
andern Aufzeichnungen, die in der Folge mitgetheilt werden sollen, schließen
müssen.




Goethe's Tagebuch von 1780.

Januar 17. Früh Anfang zur Ordnung und Besorgung gemacht.
Kriegs-Kommission. Waren mir die Sachen sehr prosaisch. Zu Wieland.
Gut Gespräch und Aussicht besseres Zusammenlebens. Vorschlag zu einer
Societät. Nach Tisch zu Boden. Weitläufige Erklärung über ^ V-*) Er
ist ein sehr ehrlicher Mann. NL. ^Jedermann ist mit dem Herzog sehr zu¬
frieden, preist uns nun und die Reise ist ein Meisterstück^), eine Epopöe, j
Das Glück giebt den Titel, die Dinge sind immer dieselben.

Januar 19. Auf die Bibliothek wegen Bernhard's Leben. Austrag.




'*) Loge Amalia ist gemeint.
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[0125] Hoetlje's Tagebücher. 1780. 1781. 1782. Im Anschluß an die bereits mitgetheilten Tagebücher Goethe's lassen wir die von 1780—82 folgen. Auch sie liegen uns nur abschriftlich vor und obwohl auch für diese nicht festzustellen war, wie sie sich zu den Goethe'schen Originalen verhalten, so haben wir die Mittheilung derselben um so weniger beanstandet, als sie die Mittheilungen Riemer's über Goethe wesentlich er¬ gänzen. Was von Riemer ganz oder theilweise benutzt ist, haben wir durch Klammern angedeutet. Aus der Vergleichung mit der Riemer'schen Arbeit wird sich ergeben, daß die unverkürzte Wiedergabe dieser Aufzeichnungen für die Kenntniß des Goethe'schen Lebens sich mehr als die Verarbeitung des Materials empfiehlt, das in Berücksichtigung mancher Verhältnisse hie und da eine Kürzung erfahren mußte. Selbst auf die Gefahr hin, daß auch unsere überkommene Abschriften sich als lückenhaft erweisen werden, wollen wir diese nicht zurückhalten. Vielleicht entschließen sich die Goethe'schen Erben vor allem die wichtigen Tagebücher aus den Originalen herauszugeben, die jedenfalls auch in spätern Jahren des Interessanten viel bieten, wie wir aus einigen andern Aufzeichnungen, die in der Folge mitgetheilt werden sollen, schließen müssen. Goethe's Tagebuch von 1780. Januar 17. Früh Anfang zur Ordnung und Besorgung gemacht. Kriegs-Kommission. Waren mir die Sachen sehr prosaisch. Zu Wieland. Gut Gespräch und Aussicht besseres Zusammenlebens. Vorschlag zu einer Societät. Nach Tisch zu Boden. Weitläufige Erklärung über ^ V-*) Er ist ein sehr ehrlicher Mann. NL. ^Jedermann ist mit dem Herzog sehr zu¬ frieden, preist uns nun und die Reise ist ein Meisterstück^), eine Epopöe, j Das Glück giebt den Titel, die Dinge sind immer dieselben. Januar 19. Auf die Bibliothek wegen Bernhard's Leben. Austrag. '*) Loge Amalia ist gemeint. ") Riemer II. 1«>» hat preist uns ein. Grenzboten IV. 1874.,6

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/125>, abgerufen am 27.07.2024.