Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.wird der Leser daraus ersehen, daß Aldrich ein Humorist von ungewöhnlicher Endlich ist noch ein herzliches Lob dem Uebersetzer zu spenden. Die aus Die AanKen in Luxemburg. Wie sich der materielle Wohlstand im Großherzogthum Luxemburg wird der Leser daraus ersehen, daß Aldrich ein Humorist von ungewöhnlicher Endlich ist noch ein herzliches Lob dem Uebersetzer zu spenden. Die aus Die AanKen in Luxemburg. Wie sich der materielle Wohlstand im Großherzogthum Luxemburg <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0111" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/132333"/> <p xml:id="ID_325" prev="#ID_324"> wird der Leser daraus ersehen, daß Aldrich ein Humorist von ungewöhnlicher<lb/> Begabung ist. Er mag Bret Harte vielleicht nachstehen in der Tiefe der<lb/> poetischen Auffassung und in der Feinfühligkeit seiner Naturschilderungen —<lb/> Farbensinn z. B. scheint Aldrich nicht im Uebermaße zu besitzen, sonst würde<lb/> ^ u. A. nicht mit Wohlgefallen schreiben: „die Gruppen runder Inseln auf<lb/> der Rhede sahen wie Smaragden in Türkis gefaßt aus". Aber er ist Bret<lb/> Harte weit überlegen in der Sorgfalt und detaillirten Ausarbeitung seiner<lb/> Charakterschilderungen: wir erhalten überall fertige, durchaus anschauliche<lb/> wilder, die nirgends in Nebel zerfließen, von denen wir sogar meist genau<lb/> w'sser, wovon sie leben. Und Aldrich's spezifisch humoristisches Talent,<lb/> namentlich die Fülle seiner humoristischen oder satirischen Vergleiche und<lb/> Wendungen dürfte unter den Zeitgenossen wenig Rivalen haben.¬</p><lb/> <p xml:id="ID_326"> Endlich ist noch ein herzliches Lob dem Uebersetzer zu spenden. Die aus<lb/> gesprochene Vorliebe des Uebersetzers für einige unschöne Provinzialismen,<lb/> ""e z. B. das häusig wiederkehrende sächsische „Feixen", abgerechnet, ist<lb/> ^ehe Uebersetzung als außerordentlich gelungen zu bezeichnen. Nirgends ist<lb/> der deutschen Sprache Zwang angethan, um dem Original treu zu bleiben;<lb/> nirgends aber auch der Geist und Sinn des Originals vergewaltigt, um mit<lb/> nigehung sprachlicher Schwierigkeiten bequem darauf los schreiben zu können,<lb/> ^ne Mlle Dialekte, Nüancen und Wortspiele sind mit Virtuosität wieder¬<lb/> gegeben. Kurz, wer Aldrich im Original gelesen, wird sich herzlich freuen,<lb/> )n s» verdeutscht zu sehen; wer, ihn in dieser Uebersetzung liest, darf sagen,<lb/> ^trieb zu kennen.<note type="byline"> Hans Blum.</note></p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die AanKen in Luxemburg.</head><lb/> <p xml:id="ID_327" next="#ID_328"> Wie sich der materielle Wohlstand im Großherzogthum Luxemburg<lb/> wahrend der letzten 20 bis 25 Jahre gehoben, beweisen am besten die in<lb/> leser Z^ ^ getretenen vielen und bedeutenden Bankinstitute,<lb/> or 25 Jahren vegetirten hier ein paar kaum weiter bekannte kleine Bank¬<lb/> häuser. Der Handel und die Industrie, welche, bei unserm geringen Verkehr<lb/> ""d den geringen Verkehrsmitteln, halb und halb von der umliegenden Welt<lb/> 'getrennt waren, schienen nicht im Stande, bedeutenderen Bauunternehmungen<lb/> genügende Stütze und Garantie zu bieten. Ackerbau und Viehzucht waren<lb/> ^ ersten und bedeutendsten Erwerbsquellen des Landes. Die wenigen<lb/> e>nen Fabriken und Gewerbe, welche durch das Land zerstreut lagen, und</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0111]
wird der Leser daraus ersehen, daß Aldrich ein Humorist von ungewöhnlicher
Begabung ist. Er mag Bret Harte vielleicht nachstehen in der Tiefe der
poetischen Auffassung und in der Feinfühligkeit seiner Naturschilderungen —
Farbensinn z. B. scheint Aldrich nicht im Uebermaße zu besitzen, sonst würde
^ u. A. nicht mit Wohlgefallen schreiben: „die Gruppen runder Inseln auf
der Rhede sahen wie Smaragden in Türkis gefaßt aus". Aber er ist Bret
Harte weit überlegen in der Sorgfalt und detaillirten Ausarbeitung seiner
Charakterschilderungen: wir erhalten überall fertige, durchaus anschauliche
wilder, die nirgends in Nebel zerfließen, von denen wir sogar meist genau
w'sser, wovon sie leben. Und Aldrich's spezifisch humoristisches Talent,
namentlich die Fülle seiner humoristischen oder satirischen Vergleiche und
Wendungen dürfte unter den Zeitgenossen wenig Rivalen haben.¬
Endlich ist noch ein herzliches Lob dem Uebersetzer zu spenden. Die aus
gesprochene Vorliebe des Uebersetzers für einige unschöne Provinzialismen,
""e z. B. das häusig wiederkehrende sächsische „Feixen", abgerechnet, ist
^ehe Uebersetzung als außerordentlich gelungen zu bezeichnen. Nirgends ist
der deutschen Sprache Zwang angethan, um dem Original treu zu bleiben;
nirgends aber auch der Geist und Sinn des Originals vergewaltigt, um mit
nigehung sprachlicher Schwierigkeiten bequem darauf los schreiben zu können,
^ne Mlle Dialekte, Nüancen und Wortspiele sind mit Virtuosität wieder¬
gegeben. Kurz, wer Aldrich im Original gelesen, wird sich herzlich freuen,
)n s» verdeutscht zu sehen; wer, ihn in dieser Uebersetzung liest, darf sagen,
^trieb zu kennen. Hans Blum.
Die AanKen in Luxemburg.
Wie sich der materielle Wohlstand im Großherzogthum Luxemburg
wahrend der letzten 20 bis 25 Jahre gehoben, beweisen am besten die in
leser Z^ ^ getretenen vielen und bedeutenden Bankinstitute,
or 25 Jahren vegetirten hier ein paar kaum weiter bekannte kleine Bank¬
häuser. Der Handel und die Industrie, welche, bei unserm geringen Verkehr
""d den geringen Verkehrsmitteln, halb und halb von der umliegenden Welt
'getrennt waren, schienen nicht im Stande, bedeutenderen Bauunternehmungen
genügende Stütze und Garantie zu bieten. Ackerbau und Viehzucht waren
^ ersten und bedeutendsten Erwerbsquellen des Landes. Die wenigen
e>nen Fabriken und Gewerbe, welche durch das Land zerstreut lagen, und
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