Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.Zur Marmacie-Heschgebung.*) Von Dr. PH. Phoebus, Gr. Hess. Geh. Med.-Ratt? zu Gießen. Das Reichskanzleramt hat unlängst den Bundesrath ersucht, "die Be¬ Es ist sehr erfreulich, daß endlich einmal der Unsicherheit und dem Es ist aber unsere, der Aerzte, Pflicht, mit und neben den Apothekern Das Ersuchen des Reichskanzleramtes sagt in seinen Motiven, daß ein *) Die Redaction behält sich die Darlegung ihrer von dem Herrn Verfasser vielfach ab¬ D. Red. weichenden Ansichten vor, -- Grenzboten III. 1874. 31
Zur Marmacie-Heschgebung.*) Von Dr. PH. Phoebus, Gr. Hess. Geh. Med.-Ratt? zu Gießen. Das Reichskanzleramt hat unlängst den Bundesrath ersucht, „die Be¬ Es ist sehr erfreulich, daß endlich einmal der Unsicherheit und dem Es ist aber unsere, der Aerzte, Pflicht, mit und neben den Apothekern Das Ersuchen des Reichskanzleramtes sagt in seinen Motiven, daß ein *) Die Redaction behält sich die Darlegung ihrer von dem Herrn Verfasser vielfach ab¬ D. Red. weichenden Ansichten vor, — Grenzboten III. 1874. 31
<TEI> <text> <body> <div> <div type="corrigenda" n="1"> <pb facs="#f0249" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/131943"/> </div> <div n="1"> <head> Zur Marmacie-Heschgebung.*)<lb/><note type="byline"> Von Dr. PH. Phoebus,<lb/> Gr. Hess. Geh. Med.-Ratt? zu Gießen.</note></head><lb/> <p xml:id="ID_870"> Das Reichskanzleramt hat unlängst den Bundesrath ersucht, „die Be¬<lb/> rufung einer aus Medicinalbeamten, Aerzten und Apothekern zu bildenden<lb/> Commission behufs der gutachtlichen Aeußerung über" ein anliegendes „Pro¬<lb/> gramm für die Berathung der Grundsätze für einheitliche Ordnung des<lb/> Apothekenwesens" zu beschließen. Die Pharmaceutische Zeitung Ur. 48<lb/> (17. Juni) theilt vollständig die Motivirung des Ersuchens und das Pro¬<lb/> gramm mit.</p><lb/> <p xml:id="ID_871"> Es ist sehr erfreulich, daß endlich einmal der Unsicherheit und dem<lb/> Schwanken ein Ende gemacht werden soll, welche seit 12 Jahren (seit dem<lb/> volkswirtschaftlichen Congresse zu Weimar 1862) über die Lebensverhältnisse<lb/> der deutschen (auch der österreichischen) Pharmacie hereingebrochen sind, das<lb/> Fach und seine Angehörigen bereits schwer beschädigt haben und noch mit<lb/> neuer und stärkerer Beschädigung drohen.</p><lb/> <p xml:id="ID_872"> Es ist aber unsere, der Aerzte, Pflicht, mit und neben den Apothekern<lb/> dafür zu sorgen, daß die neue Gesetz-Schöpfung, welche alle Schäden heilen<lb/> soll, auch vollständig und im Einzelnen durchaus zweckmäßig ausfalle und<lb/> zu dem Ende von Anfang an zweckmäßig angegriffen werde. Denn wir<lb/> müssen am besten wissen, welcher Unterstützung durch die Pharmacie die<lb/> Medicin bedarf, damit Alles geleistet werden könne, was der Culturstaat von<lb/> seinem Medicinalwesen erwartet. Und die neue Schöpfung soll auch in allen<lb/> Hauptpunkten vollständig ins Leben treten, weil sonst beiden höchst viel¬<lb/> fältigen, einander oft widerstreitenden, Beziehungen der Pharmacie, die ja<lb/> zugleich eine Wissenschaft und eine Kunst, ein Staatsdienst und ein Gewerbe<lb/> ist, viele Unzuträglichkeiten nachträglich sich herausstellen würden, denen<lb/> dann nicht mehr radical, ja bisweilen kaum noch Palliativ durch Flicken am<lb/> Hauptwerk, begegnet werden könnte.</p><lb/> <p xml:id="ID_873" next="#ID_874"> Das Ersuchen des Reichskanzleramtes sagt in seinen Motiven, daß ein</p><lb/> <note xml:id="FID_150" place="foot"> *) Die Redaction behält sich die Darlegung ihrer von dem Herrn Verfasser vielfach ab¬<lb/><note type="byline"> D. Red.</note> weichenden Ansichten vor, — </note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten III. 1874. 31</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0249]
Zur Marmacie-Heschgebung.*)
Von Dr. PH. Phoebus,
Gr. Hess. Geh. Med.-Ratt? zu Gießen.
Das Reichskanzleramt hat unlängst den Bundesrath ersucht, „die Be¬
rufung einer aus Medicinalbeamten, Aerzten und Apothekern zu bildenden
Commission behufs der gutachtlichen Aeußerung über" ein anliegendes „Pro¬
gramm für die Berathung der Grundsätze für einheitliche Ordnung des
Apothekenwesens" zu beschließen. Die Pharmaceutische Zeitung Ur. 48
(17. Juni) theilt vollständig die Motivirung des Ersuchens und das Pro¬
gramm mit.
Es ist sehr erfreulich, daß endlich einmal der Unsicherheit und dem
Schwanken ein Ende gemacht werden soll, welche seit 12 Jahren (seit dem
volkswirtschaftlichen Congresse zu Weimar 1862) über die Lebensverhältnisse
der deutschen (auch der österreichischen) Pharmacie hereingebrochen sind, das
Fach und seine Angehörigen bereits schwer beschädigt haben und noch mit
neuer und stärkerer Beschädigung drohen.
Es ist aber unsere, der Aerzte, Pflicht, mit und neben den Apothekern
dafür zu sorgen, daß die neue Gesetz-Schöpfung, welche alle Schäden heilen
soll, auch vollständig und im Einzelnen durchaus zweckmäßig ausfalle und
zu dem Ende von Anfang an zweckmäßig angegriffen werde. Denn wir
müssen am besten wissen, welcher Unterstützung durch die Pharmacie die
Medicin bedarf, damit Alles geleistet werden könne, was der Culturstaat von
seinem Medicinalwesen erwartet. Und die neue Schöpfung soll auch in allen
Hauptpunkten vollständig ins Leben treten, weil sonst beiden höchst viel¬
fältigen, einander oft widerstreitenden, Beziehungen der Pharmacie, die ja
zugleich eine Wissenschaft und eine Kunst, ein Staatsdienst und ein Gewerbe
ist, viele Unzuträglichkeiten nachträglich sich herausstellen würden, denen
dann nicht mehr radical, ja bisweilen kaum noch Palliativ durch Flicken am
Hauptwerk, begegnet werden könnte.
Das Ersuchen des Reichskanzleramtes sagt in seinen Motiven, daß ein
*) Die Redaction behält sich die Darlegung ihrer von dem Herrn Verfasser vielfach ab¬
D. Red. weichenden Ansichten vor, —
Grenzboten III. 1874. 31
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |