Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, II. Semester. I. Band.Kritische Bemerkungen zu Hoetlje's Mographieen. Das herzogliche Liebhaber-Theater. 1775--84, Von C. A. H. Burkhardt.^ Die Gründung des Liebhabertheaters ^*), dem wir trotz mannichfacher und ") Vgl. Grenzvoten Heft 17 v. 25. April 187". S. 142. Der Kürze wegen verweisen wir auf die in Pasque'ö Darstellung ausgeführte Literatur. Grenzboten 1873. III. 1
Kritische Bemerkungen zu Hoetlje's Mographieen. Das herzogliche Liebhaber-Theater. 1775—84, Von C. A. H. Burkhardt.^ Die Gründung des Liebhabertheaters ^*), dem wir trotz mannichfacher und ") Vgl. Grenzvoten Heft 17 v. 25. April 187». S. 142. Der Kürze wegen verweisen wir auf die in Pasque'ö Darstellung ausgeführte Literatur. Grenzboten 1873. III. 1
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Kritische Bemerkungen zu Hoetlje's Mographieen.
Das herzogliche Liebhaber-Theater. 1775—84,
Von
C. A. H. Burkhardt.^
Die Gründung des Liebhabertheaters ^*), dem wir trotz mannichfacher und
beachtenswerther Versuche hiermit eine neue Darstellung widmen, fällt noch in
die Zeit vor Goethe's Ankunft und als Erbauer desselben ist der Hofjäger
Hauptmann zu betrachten, der im Anfang November 1776 mit e. 360 Thlr.
in dem Redoutenhause der Esplanade unter Beihülfe des Malers Schumann
und des damals seinem Ruhme melkenden Tischlers Mieding ,ne kleine Bühne
einrichtete. Schon der Umstand, daß das Theater im Saale des Redouten-
hauses aufgestellt wurde, beschränkte die Theilnahme des Publikums und man
sieht aus allen Vorbereitungen, daß diese Schöpfung nur darauf berechnet
war, den engern Hofkreisen einen kleinen Ersatz für das alte Theatervergnü¬
gen zu gewähren. Die kleine Bühne, die von Mieding hergestellt wurde, war
überhaupt nur dreier Veränderungen fähig; ihr Aufbau und Abbruch nahmen
in der Regel einen Tag in Anspruch. Man kann sich leicht eine Vorstellung
von den bescheidenen Theaterverhältnissen machen, wenn man berücksichtigt,
daß die Bühne 11 Fuß breit war und die Höhe der Coulissen nur t^/z Fuß
betrug, während deren Breite 2V» Fuß nicht überstieg. Gegen Ende Decem¬
ber 1776 stand die kleine Bühne, ce sgestattet mit allem, was die Aufführung
kleiner Stücke bedingte, fertig da; verschiedene Kassen hatten die Herstellungs¬
kosten übernommen; auch die Herzogin Anna Amalia trug den vierten Theil,
indem sie ihren Chatullier zur Zahlung von 88 Thaler und wenigen Groschen
angewiesen hatte. In gleicher Weise betheiligte sich die Herzogin auch bei
der Deckung der Beleuchtungskosten, die für eine Aufführung nicht über zehn
Thaler betrugen.
") Vgl. Grenzvoten Heft 17 v. 25. April 187». S. 142.
Der Kürze wegen verweisen wir auf die in Pasque'ö Darstellung ausgeführte Literatur.
Grenzboten 1873. III. 1
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