Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, I. Semester. I. Band.von Beaugency geschlagen wird. Ihnen secundiren die Bewegungen der Haltung und Schreibart des Blume'schen Buches tragen den Charakter von Beaugency geschlagen wird. Ihnen secundiren die Bewegungen der Haltung und Schreibart des Blume'schen Buches tragen den Charakter <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0096" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/129088"/> <p xml:id="ID_318" prev="#ID_317"> von Beaugency geschlagen wird. Ihnen secundiren die Bewegungen der<lb/> Generale von Werber und von Zastrow, sowie die Operationen im Norden,<lb/> die am 23. Decbr. zur Schlacht an der Hallue führen. — Aufmerksame Be¬<lb/> trachtung widmet der Verfasser den neuen, durch die Kapitulation von Metz<lb/> erschlossenen rückwärtigen Verbindungen der deutschen Armeen und schildert<lb/> dann die Ereignisse vor Paris bis zur Eröffnung des Feuers gegen die Süd¬<lb/> front. Le Bourget (21. Decbr.) und Mont Avron sind unvergeßliche Namen<lb/> aus diesem Zeitraum. — Ein Kapitel von hohem Interesse beschäftigt sich<lb/> mit „Frankreichs suxrvmö etlvrt und den deutschen Gegenmaßregeln." Die<lb/> einleitenden Betrachtungen desselben sind gerade im gegenwärtigen Augenblick,<lb/> wo es sich vom 1. Januar 1873 an um die practische Einführung der ge¬<lb/> setzlich festgestellten allgemeinen Wehrpflicht in Frankreich handelt, von beson¬<lb/> derem Werthe. In den Aufsätzen über „Frankreich und die allgemeine Wehr¬<lb/> pflicht", speciell in Ur. 45 der „Grenzboten" von 1872 sind diese Betrachtungen<lb/> des Blume'schen Buches theilweise angeführt worden, so daß hier auf jene<lb/> Nummer verwiesen werden kann. — Nach Charakterisirung der Gesammtlage<lb/> geht dann der Verfasser auf die ihr entspringenden neuen Operationen über.<lb/> Er erläutert die verschiedenen Möglichkeiten für ein concentrisches Vorgehen<lb/> der Armeen Chanzy's und Bourbaki's, sowie den Entschluß des Haupt-<lb/> quartiers von Versailles, der Ungewißheit der Lage durch eigene Initiative<lb/> ein Ende zu machen. Die Offensive der II. Armee gegen Chanzy führt zum<lb/> Siege von Le Mans (11. u. 12. Jan.), Bourbaki's Diversion im Osten zur<lb/> glorreichen Desensivschlacht von Montbeliard (15.—17. Jan.) und zum<lb/> Abmarsch des Generals von Manteuffel mit dem II. und IV. Armee-Corps<lb/> nach Südosten. Gleichzeitig entscheidet sich der Feldzug im Norden durch die<lb/> Schlachten bei Bapaume (2. u. 3. Jan.) und bei Se. Quentin (19. Jan.).<lb/> An demselben Tage wie bei Se. Quentin, dem Lendemain der Erneuerung<lb/> des deutschen Kaiserthums, wurde endlich vor Paris die Schlacht am Mont<lb/> Valerien geschlagen. — Entsprechend diesem Inhalte, welcher den Hauptnach-<lb/> druck auf die Operationen legt, ist dem Blume'schen Buche kein einziger<lb/> Schlachtplan, sondern nur eine Uebersichtskarte des Kriegstheaters im Ma߬<lb/> stabe 1:800,000 beigegeben.</p><lb/> <p xml:id="ID_319" next="#ID_320"> Haltung und Schreibart des Blume'schen Buches tragen den Charakter<lb/> einer schlichten Vornehmheit und soldatischen Kürze, die sehr angenehm wirken;<lb/> Klarheit und Uebersichtlichkeit zeichnen die Anordnung aus, und kein Leser<lb/> wird das Buch aus der Hand legen, ohne Bewunderung vor der Central-<lb/> leitung der deutschen Heere und dem amtlichen Träger derselben, dem General<lb/> von Moltke, dessen fester und stiller Blick so sicher aus dem chaotischen Durch¬<lb/> einander der treibenden Massen ruhte und dessen kurze, bestimmte, stets gro߬<lb/> artige Zwecke verfolgende Befehle mit so unvergleichlicher Ausdauer, Tapferkeit</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0096]
von Beaugency geschlagen wird. Ihnen secundiren die Bewegungen der
Generale von Werber und von Zastrow, sowie die Operationen im Norden,
die am 23. Decbr. zur Schlacht an der Hallue führen. — Aufmerksame Be¬
trachtung widmet der Verfasser den neuen, durch die Kapitulation von Metz
erschlossenen rückwärtigen Verbindungen der deutschen Armeen und schildert
dann die Ereignisse vor Paris bis zur Eröffnung des Feuers gegen die Süd¬
front. Le Bourget (21. Decbr.) und Mont Avron sind unvergeßliche Namen
aus diesem Zeitraum. — Ein Kapitel von hohem Interesse beschäftigt sich
mit „Frankreichs suxrvmö etlvrt und den deutschen Gegenmaßregeln." Die
einleitenden Betrachtungen desselben sind gerade im gegenwärtigen Augenblick,
wo es sich vom 1. Januar 1873 an um die practische Einführung der ge¬
setzlich festgestellten allgemeinen Wehrpflicht in Frankreich handelt, von beson¬
derem Werthe. In den Aufsätzen über „Frankreich und die allgemeine Wehr¬
pflicht", speciell in Ur. 45 der „Grenzboten" von 1872 sind diese Betrachtungen
des Blume'schen Buches theilweise angeführt worden, so daß hier auf jene
Nummer verwiesen werden kann. — Nach Charakterisirung der Gesammtlage
geht dann der Verfasser auf die ihr entspringenden neuen Operationen über.
Er erläutert die verschiedenen Möglichkeiten für ein concentrisches Vorgehen
der Armeen Chanzy's und Bourbaki's, sowie den Entschluß des Haupt-
quartiers von Versailles, der Ungewißheit der Lage durch eigene Initiative
ein Ende zu machen. Die Offensive der II. Armee gegen Chanzy führt zum
Siege von Le Mans (11. u. 12. Jan.), Bourbaki's Diversion im Osten zur
glorreichen Desensivschlacht von Montbeliard (15.—17. Jan.) und zum
Abmarsch des Generals von Manteuffel mit dem II. und IV. Armee-Corps
nach Südosten. Gleichzeitig entscheidet sich der Feldzug im Norden durch die
Schlachten bei Bapaume (2. u. 3. Jan.) und bei Se. Quentin (19. Jan.).
An demselben Tage wie bei Se. Quentin, dem Lendemain der Erneuerung
des deutschen Kaiserthums, wurde endlich vor Paris die Schlacht am Mont
Valerien geschlagen. — Entsprechend diesem Inhalte, welcher den Hauptnach-
druck auf die Operationen legt, ist dem Blume'schen Buche kein einziger
Schlachtplan, sondern nur eine Uebersichtskarte des Kriegstheaters im Ma߬
stabe 1:800,000 beigegeben.
Haltung und Schreibart des Blume'schen Buches tragen den Charakter
einer schlichten Vornehmheit und soldatischen Kürze, die sehr angenehm wirken;
Klarheit und Uebersichtlichkeit zeichnen die Anordnung aus, und kein Leser
wird das Buch aus der Hand legen, ohne Bewunderung vor der Central-
leitung der deutschen Heere und dem amtlichen Träger derselben, dem General
von Moltke, dessen fester und stiller Blick so sicher aus dem chaotischen Durch¬
einander der treibenden Massen ruhte und dessen kurze, bestimmte, stets gro߬
artige Zwecke verfolgende Befehle mit so unvergleichlicher Ausdauer, Tapferkeit
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