Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. I. Band.Ordnung der Dinge vollends zu versöhnen, war übrigens schon früher den Was die Formation der Armee betrifft, so bestanden dem Annuaire Infanterie. 67 Linien-Jnfanterie-Regimenter zu 4 Bataillonen. 21 leichte " " " 3 1 Fremden-Legion*) und 2 Batllns. Zuaven in Afrika."*) 86 Veteranen-Compagnien. 30 Garnison-Compagnien ssLäsutairos). Eine spätere Schöpfung der Juli-Regierung waren die Chasseurs ^ pied, welche Cavallerie. 2 Regimenter Carabiniers, 6 Regimenter Lanciers. 10 " Cuirafsiers. 14 " Chasseurs. 12 " Dragoner, 6 ,, Husaren. Artillerie. 11 Regimenter zu je 16 Vatter,, 13 Comp. Garnison-Artillerie. > 1 Bataillon Pontonniere, 6 Escadrons Train. 12 Handwerks-Compagnien, 3 Genie-Regimenter. Wenn man diese Armee, wie sie von Gouvion Saint-Cyr und Soult Das Fremdcnregiment Hohenlohe-Bartcnstein war nach der Juli-Revolution aufgelöst worden und der größte Theil der Officiere und Mannschaften nach vorhergegangener Natura- lisirung als Franzosen zum 21. leichten Infanterie-Regiment formirt worden. Durch Gesetz vom 9. März 31 war dann aber die Neubildung einer IvZion ä'vtrÄUAors angeordnet worden, welche außerhalb des französischen Festlandes Dienste leisten sollte. Den Stamm der¬ selben bildeten die Leute des Negts. Hohenlohe, welche nicht mehr im 21. leichten Platz ge¬ funden, sowie ein Theil der entlassenen Schweizer. Die Legion ward stark 6000 Mann in 7 Bataillonen, deren S erste aus Deutschen, das 4. aus Spaniern, das b. aus Italienern, das 6. aus Niederländern, das 7. aus Polen gebildet war. -- 1835 wurde eine zweite Fremden¬ legion, doch nur 1 Bat. stark errichtet. (Fieffü a. a. O.) Ueber diese Truppen wird bei Besprechung der afrikanischen Truppen Näheres Mitgetheilt werden. "") Der Bonapartismus. (Preußische Jahrbücher. 20. Band.) Grenzboten III. 1872. 68
Ordnung der Dinge vollends zu versöhnen, war übrigens schon früher den Was die Formation der Armee betrifft, so bestanden dem Annuaire Infanterie. 67 Linien-Jnfanterie-Regimenter zu 4 Bataillonen. 21 leichte „ „ „ 3 1 Fremden-Legion*) und 2 Batllns. Zuaven in Afrika."*) 86 Veteranen-Compagnien. 30 Garnison-Compagnien ssLäsutairos). Eine spätere Schöpfung der Juli-Regierung waren die Chasseurs ^ pied, welche Cavallerie. 2 Regimenter Carabiniers, 6 Regimenter Lanciers. 10 „ Cuirafsiers. 14 „ Chasseurs. 12 „ Dragoner, 6 ,, Husaren. Artillerie. 11 Regimenter zu je 16 Vatter,, 13 Comp. Garnison-Artillerie. > 1 Bataillon Pontonniere, 6 Escadrons Train. 12 Handwerks-Compagnien, 3 Genie-Regimenter. Wenn man diese Armee, wie sie von Gouvion Saint-Cyr und Soult Das Fremdcnregiment Hohenlohe-Bartcnstein war nach der Juli-Revolution aufgelöst worden und der größte Theil der Officiere und Mannschaften nach vorhergegangener Natura- lisirung als Franzosen zum 21. leichten Infanterie-Regiment formirt worden. Durch Gesetz vom 9. März 31 war dann aber die Neubildung einer IvZion ä'vtrÄUAors angeordnet worden, welche außerhalb des französischen Festlandes Dienste leisten sollte. Den Stamm der¬ selben bildeten die Leute des Negts. Hohenlohe, welche nicht mehr im 21. leichten Platz ge¬ funden, sowie ein Theil der entlassenen Schweizer. Die Legion ward stark 6000 Mann in 7 Bataillonen, deren S erste aus Deutschen, das 4. aus Spaniern, das b. aus Italienern, das 6. aus Niederländern, das 7. aus Polen gebildet war. — 1835 wurde eine zweite Fremden¬ legion, doch nur 1 Bat. stark errichtet. (Fieffü a. a. O.) Ueber diese Truppen wird bei Besprechung der afrikanischen Truppen Näheres Mitgetheilt werden. "") Der Bonapartismus. (Preußische Jahrbücher. 20. Band.) Grenzboten III. 1872. 68
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0457" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/128385"/> <p xml:id="ID_1539" prev="#ID_1538"> Ordnung der Dinge vollends zu versöhnen, war übrigens schon früher den<lb/> Officieren der Besitz ihrer Stellen gegen willkürliche Absetzung oder<lb/> Pensionirung gesetzlich gesichert.</p><lb/> <p xml:id="ID_1540"> Was die Formation der Armee betrifft, so bestanden dem Annuaire<lb/> von 1832 zufolge an</p><lb/> <list> <item> Infanterie.</item> <item> 67 Linien-Jnfanterie-Regimenter zu 4 Bataillonen.</item> <item> 21 leichte „ „ „ 3</item> <item> 1 Fremden-Legion*) und 2 Batllns. Zuaven in Afrika."*)</item> <item> 86 Veteranen-Compagnien.</item> <item> 30 Garnison-Compagnien ssLäsutairos).</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_1541"> Eine spätere Schöpfung der Juli-Regierung waren die Chasseurs ^ pied, welche<lb/> nach dem Muster der preußischen Jäger errichtet wurden und zuerst Chasseurs d'Or-<lb/> leans, später Chasseurs de Mucennes hießen. Sie wurden aus den Gebirgsgegenden<lb/> rccrutirt, mit Sorgfalt für die Büchse ausgebildet und allmählich auf 10 Bataillone<lb/> gebracht.</p><lb/> <list> <item> Cavallerie.</item> <item> 2 Regimenter Carabiniers, 6 Regimenter Lanciers.</item> <item> 10 „ Cuirafsiers. 14 „ Chasseurs.</item> <item> 12 „ Dragoner, 6 ,, Husaren.</item> <item> Artillerie.</item> <item> 11 Regimenter zu je 16 Vatter,, 13 Comp. Garnison-Artillerie.</item> <item> > 1 Bataillon Pontonniere, 6 Escadrons Train.</item> <item> 12 Handwerks-Compagnien, 3 Genie-Regimenter.</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_1542" next="#ID_1543"> Wenn man diese Armee, wie sie von Gouvion Saint-Cyr und Soult<lb/> reformirt war, ins Auge faßt, so muß man zugestehen, daß sie noch ganz<lb/> und gar auf napoleonischer Grundlage beruhte. Heinrich v. Treitschke hat<lb/> Recht, wenn er bemerkt,***) daß idiese Organisation durchaus auf eine schlag¬<lb/> fertige Offensive berechnet war. „Die mächtigen Erinnerungen der Kaiserzeit,<lb/> das aus Gebildeten und Ungebildeten bunt gemischte Officiercorps, der</p><lb/> <note xml:id="FID_147" place="foot"> Das Fremdcnregiment Hohenlohe-Bartcnstein war nach der Juli-Revolution aufgelöst<lb/> worden und der größte Theil der Officiere und Mannschaften nach vorhergegangener Natura-<lb/> lisirung als Franzosen zum 21. leichten Infanterie-Regiment formirt worden. Durch Gesetz<lb/> vom 9. März 31 war dann aber die Neubildung einer IvZion ä'vtrÄUAors angeordnet<lb/> worden, welche außerhalb des französischen Festlandes Dienste leisten sollte. Den Stamm der¬<lb/> selben bildeten die Leute des Negts. Hohenlohe, welche nicht mehr im 21. leichten Platz ge¬<lb/> funden, sowie ein Theil der entlassenen Schweizer. Die Legion ward stark 6000 Mann in 7<lb/> Bataillonen, deren S erste aus Deutschen, das 4. aus Spaniern, das b. aus Italienern, das<lb/> 6. aus Niederländern, das 7. aus Polen gebildet war. — 1835 wurde eine zweite Fremden¬<lb/> legion, doch nur 1 Bat. stark errichtet. (Fieffü a. a. O.)</note><lb/> <note xml:id="FID_148" place="foot"> Ueber diese Truppen wird bei Besprechung der afrikanischen Truppen Näheres Mitgetheilt<lb/> werden.</note><lb/> <note xml:id="FID_149" place="foot"> "") Der Bonapartismus. (Preußische Jahrbücher. 20. Band.)</note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten III. 1872. 68</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0457]
Ordnung der Dinge vollends zu versöhnen, war übrigens schon früher den
Officieren der Besitz ihrer Stellen gegen willkürliche Absetzung oder
Pensionirung gesetzlich gesichert.
Was die Formation der Armee betrifft, so bestanden dem Annuaire
von 1832 zufolge an
Infanterie.
67 Linien-Jnfanterie-Regimenter zu 4 Bataillonen.
21 leichte „ „ „ 3
1 Fremden-Legion*) und 2 Batllns. Zuaven in Afrika."*)
86 Veteranen-Compagnien.
30 Garnison-Compagnien ssLäsutairos).
Eine spätere Schöpfung der Juli-Regierung waren die Chasseurs ^ pied, welche
nach dem Muster der preußischen Jäger errichtet wurden und zuerst Chasseurs d'Or-
leans, später Chasseurs de Mucennes hießen. Sie wurden aus den Gebirgsgegenden
rccrutirt, mit Sorgfalt für die Büchse ausgebildet und allmählich auf 10 Bataillone
gebracht.
Cavallerie.
2 Regimenter Carabiniers, 6 Regimenter Lanciers.
10 „ Cuirafsiers. 14 „ Chasseurs.
12 „ Dragoner, 6 ,, Husaren.
Artillerie.
11 Regimenter zu je 16 Vatter,, 13 Comp. Garnison-Artillerie.
> 1 Bataillon Pontonniere, 6 Escadrons Train.
12 Handwerks-Compagnien, 3 Genie-Regimenter.
Wenn man diese Armee, wie sie von Gouvion Saint-Cyr und Soult
reformirt war, ins Auge faßt, so muß man zugestehen, daß sie noch ganz
und gar auf napoleonischer Grundlage beruhte. Heinrich v. Treitschke hat
Recht, wenn er bemerkt,***) daß idiese Organisation durchaus auf eine schlag¬
fertige Offensive berechnet war. „Die mächtigen Erinnerungen der Kaiserzeit,
das aus Gebildeten und Ungebildeten bunt gemischte Officiercorps, der
Das Fremdcnregiment Hohenlohe-Bartcnstein war nach der Juli-Revolution aufgelöst
worden und der größte Theil der Officiere und Mannschaften nach vorhergegangener Natura-
lisirung als Franzosen zum 21. leichten Infanterie-Regiment formirt worden. Durch Gesetz
vom 9. März 31 war dann aber die Neubildung einer IvZion ä'vtrÄUAors angeordnet
worden, welche außerhalb des französischen Festlandes Dienste leisten sollte. Den Stamm der¬
selben bildeten die Leute des Negts. Hohenlohe, welche nicht mehr im 21. leichten Platz ge¬
funden, sowie ein Theil der entlassenen Schweizer. Die Legion ward stark 6000 Mann in 7
Bataillonen, deren S erste aus Deutschen, das 4. aus Spaniern, das b. aus Italienern, das
6. aus Niederländern, das 7. aus Polen gebildet war. — 1835 wurde eine zweite Fremden¬
legion, doch nur 1 Bat. stark errichtet. (Fieffü a. a. O.)
Ueber diese Truppen wird bei Besprechung der afrikanischen Truppen Näheres Mitgetheilt
werden.
"") Der Bonapartismus. (Preußische Jahrbücher. 20. Band.)
Grenzboten III. 1872. 68
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |