Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, II. Semester. I. Band.tercinen und die Vorschriften des Avancements erschienen ihr als eine Jncar- Angesichts dieser Resultate mußte es doppelt überraschen, zu Ende des In einem Puncte hatte Saint-Cyr gegen seine Ansichten nachgegeben; ,er ") U. lo ane S'^umslo: I^es institutions wilitlures as I-t I?'i"tiiev.
tercinen und die Vorschriften des Avancements erschienen ihr als eine Jncar- Angesichts dieser Resultate mußte es doppelt überraschen, zu Ende des In einem Puncte hatte Saint-Cyr gegen seine Ansichten nachgegeben; ,er ") U. lo ane S'^umslo: I^es institutions wilitlures as I-t I?'i"tiiev.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0445" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/128373"/> <p xml:id="ID_1509" prev="#ID_1508"> tercinen und die Vorschriften des Avancements erschienen ihr als eine Jncar-<lb/> nation der Revolution in der Armee, als der Plan einer permanenten Ver¬<lb/> schwörung gegen den Thron. Indeß gelang es doch der ernsten Unterstützung,<lb/> welche namentlich der König selbst dem Gesetzentwurf angedeihen ließ, ihn nach<lb/> 21 tägiger Debatte mit 142 Stimmen gegen 92 fast unverändert zur Annahme<lb/> zu bringen. — Im Heere wurde das Gesetz, welches die Grundlage<lb/> aller späteren geblieben ist, überaus günstig aufgenommen. Die Neu¬<lb/> bildung der Armee ging nunmehr rasch voran und der Kriegsminister benutzte<lb/> das neue Avancementsgesetz, um Tausende der verabschiedeten Officiere Napo¬<lb/> leon's wieder anzustellen, während ebensoviele der durch die Gunst des Hofes<lb/> oder auf die Fürsprache Conde's eingeschobene Herren die Stellen, denen sie<lb/> nicht gewachsen waren, wieder verloren. Man kann sich das Murren der<lb/> Ultras denken. Kurze Zeit darauf räumten indeß die Truppen der Verbün¬<lb/> deten das Land, und die Leichtigkeit, mit welcher sich der Appell der ersten<lb/> Contingente vollzog, legte der Kritik momentanes Stillschweigen auf.<lb/> I^auee clölivres avait retrouvs so» n-rin^o, Le1'g,rin6ö avait sa, eka.i't<z."*)</p><lb/> <p xml:id="ID_1510"> Angesichts dieser Resultate mußte es doppelt überraschen, zu Ende des<lb/> Jahres 1818 den Marschall Saint-Cyr aus dem Cabinet treten zu sehen, in<lb/> welchem ihn, an Stelle des von aller Welt erwarteten Macdonald der alte<lb/> Graf von Latour-Maubourg zu ersetzen berufen ward. Unter diesem<lb/> Minister wurde das Territorialsystem wieder aufgegeben. Man<lb/> fand, es habe Spaltungen in den Officiercorps, Kirchthurmpatriotismus u, s. w.<lb/> hervorgerufen. Die Hauptsache aber war wol die, daß die Decentralisation<lb/> den Neigungen aller französischen Behörden widerstrebte. Auch Saint-Cyr<lb/> widersprach nicht, als man am 23. October 1820 wieder zu den alten regi¬<lb/> mentarischen Formen zurückkehrte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1511" next="#ID_1512"> In einem Puncte hatte Saint-Cyr gegen seine Ansichten nachgegeben; ,er<lb/> hatte in die Herstellung der königlichen Garde willigen müssen, die in¬<lb/> dessen eine andere Gestalt erhielt als 1814. Sie zerfiel in die Hausgarten<lb/> und die Feldgarden. Die ersteren, die Maison militaire du Roi bestand<lb/> aus vier Compagnien Gardes du Corps, welche von vier Herzögen alten<lb/> Adels (Havre, Noailles, Grammont, Luxemburg) als Hauptleuten befehligt<lb/> wurden, aus den Hundert-Schweizern und der Leibgarde von Monsieur, dem<lb/> Grafen von Artois. Die Feldgardei'c zerfielen in zwei Divisionen Jn-<lb/> fanteri<und zwei Divisionen Cavallerie, deren Oberst der König, deren Majors<lb/> (Divisionscommandeurs) vier Marschälle von Frankreich waren. Alle Officiere<lb/> hatten in der Armee höheren Rang. — Die Infanterie bestand aus sechs</p><lb/> <note xml:id="FID_134" place="foot"> ") U. lo ane S'^umslo: I^es institutions wilitlures as I-t I?'i"tiiev.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0445]
tercinen und die Vorschriften des Avancements erschienen ihr als eine Jncar-
nation der Revolution in der Armee, als der Plan einer permanenten Ver¬
schwörung gegen den Thron. Indeß gelang es doch der ernsten Unterstützung,
welche namentlich der König selbst dem Gesetzentwurf angedeihen ließ, ihn nach
21 tägiger Debatte mit 142 Stimmen gegen 92 fast unverändert zur Annahme
zu bringen. — Im Heere wurde das Gesetz, welches die Grundlage
aller späteren geblieben ist, überaus günstig aufgenommen. Die Neu¬
bildung der Armee ging nunmehr rasch voran und der Kriegsminister benutzte
das neue Avancementsgesetz, um Tausende der verabschiedeten Officiere Napo¬
leon's wieder anzustellen, während ebensoviele der durch die Gunst des Hofes
oder auf die Fürsprache Conde's eingeschobene Herren die Stellen, denen sie
nicht gewachsen waren, wieder verloren. Man kann sich das Murren der
Ultras denken. Kurze Zeit darauf räumten indeß die Truppen der Verbün¬
deten das Land, und die Leichtigkeit, mit welcher sich der Appell der ersten
Contingente vollzog, legte der Kritik momentanes Stillschweigen auf.
I^auee clölivres avait retrouvs so» n-rin^o, Le1'g,rin6ö avait sa, eka.i't<z."*)
Angesichts dieser Resultate mußte es doppelt überraschen, zu Ende des
Jahres 1818 den Marschall Saint-Cyr aus dem Cabinet treten zu sehen, in
welchem ihn, an Stelle des von aller Welt erwarteten Macdonald der alte
Graf von Latour-Maubourg zu ersetzen berufen ward. Unter diesem
Minister wurde das Territorialsystem wieder aufgegeben. Man
fand, es habe Spaltungen in den Officiercorps, Kirchthurmpatriotismus u, s. w.
hervorgerufen. Die Hauptsache aber war wol die, daß die Decentralisation
den Neigungen aller französischen Behörden widerstrebte. Auch Saint-Cyr
widersprach nicht, als man am 23. October 1820 wieder zu den alten regi¬
mentarischen Formen zurückkehrte.
In einem Puncte hatte Saint-Cyr gegen seine Ansichten nachgegeben; ,er
hatte in die Herstellung der königlichen Garde willigen müssen, die in¬
dessen eine andere Gestalt erhielt als 1814. Sie zerfiel in die Hausgarten
und die Feldgarden. Die ersteren, die Maison militaire du Roi bestand
aus vier Compagnien Gardes du Corps, welche von vier Herzögen alten
Adels (Havre, Noailles, Grammont, Luxemburg) als Hauptleuten befehligt
wurden, aus den Hundert-Schweizern und der Leibgarde von Monsieur, dem
Grafen von Artois. Die Feldgardei'c zerfielen in zwei Divisionen Jn-
fanteri<und zwei Divisionen Cavallerie, deren Oberst der König, deren Majors
(Divisionscommandeurs) vier Marschälle von Frankreich waren. Alle Officiere
hatten in der Armee höheren Rang. — Die Infanterie bestand aus sechs
") U. lo ane S'^umslo: I^es institutions wilitlures as I-t I?'i"tiiev.
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